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Tages-Pauschale für Rufbereitschaft - was ist angemessen?


Labtexc

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Hallo Kollegen,

Was haltet ihr als angemessene Tages-Pauschale für den Rufbereitschaftsdienst?

Rahmenbedingungen:

man kann sich aufhalten wo man will, 60 Minuten Reaktionszeit, 5 Werktage + Samstag/Sonntag

Einsätze werden extra pro Anruf vergütet

Danke für euren Input :)

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Ich würde mal sagen, das hängt ganz davon ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass denn ein Einsatz in der RB erfolgt und zudem, ob man vor Ort hinfahren muss, oder das Ganze per Remote durchführen kann im Normalfall.

Wie viel für die Bereitschaft fällig wird, kommt auch ganz drauf an, was man denn eigentlich macht, bzw. wie hoch der normale Stundensatz ist.

Jemand im 1st Level, der Bereitschaft macht, wird sicherlich einen anderen Stunden- oder Tagessatz für Bereitschaft haben, als jemand im 3rd Level.

Teilweise wurde es nach Stunden abgerechnet, teils pauschal für den ganzen Tag (aber immer Einsätze zusätzlich dann).

Also z.B. Bereitschaft von jeweils 18 Uhr bis 7 Uhr am Tag drauf und übers WE halt komplett durch. Zuschläge für Bereitschaft am WE oder so gab es nicht, sondern nur bei Einsätzen in der Rufbereitschaft. In 95% der Fälle musste ich nicht rausfahren. Ansonsten hatte ich zwischen 1-2 Stunden Zeit, jeweils ins Büro zu fahren (ca. 15 Minuten Fahrtzeit jeweils).

Bei Einsatz waren halt die normalen 100% plus eventuelle Zuschläge (Nacht-, Samstags-, Sonntags-, Feiertagszuschlag) fällig.

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Ich habe anno 2005-2008 für ein Banken RZ gearbeitet und dabei auch regelmäßig Rufbereitschaften gemacht, diese gingen unter der Woche von 19:00 - 06:30 oder von Freitag 19:00 bis Montag 06:30. Eine Nacht unter der Woche hat 250€ und ein Wochenende 800€ Rufebereitschaftspauschale gebracht. Pro angenommenem Anruf gab es noch einmal 68€ plus die Arbeitszeit + Zeitzuschlag nach BGB aufs Stundenkonto.

Typischerweise hatte man eine Schicht von Montag - Donnerstag oder die Wochenendschicht.

Hatte man keine Schicht und wurde trotzdem angerufen und ist ans Telefon gegangen gab es allein für die Annahme des Anrufs 90€ auch wenn man danach nichts gemacht hat. Wurde man aktiv zählte der Abend das Wochenende als reguläre Schicht. Dies kam in meinen fast 4 Jahren allerdings nur einmal vor weil die Rufbereitschaft nicht erreichbar war.

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Rahmenbedingungen:

man kann sich aufhalten wo man will, 60 Minuten Reaktionszeit, 5 Werktage + Samstag/Sonntag

=> das bedeutet du kannst faktisch eine woche lange genau garnix machen ausser einkaufen gehen.

Ich gehe davon aus du arbeitest ganz normal 8 Stunden am Tag.

Dann ist die Bereitschaft ... 5 x 16 + 2 x 24 = 128 Stunden Bereitschaft. Wenn wir nur mal 5 Euro Stundenlohn rechnen wären das 128 x 5 = 640 Euro.

Ich hatte damals (2005-2006) für so eine Woche Rufbereitschaft (last level support) eine Bruttopauschale für 800 Euro bekommen. Erster Anruf glaub 80 Euro zzgl. Arbeitszeit, dann je 60 Euro für weitere Anrufe am gleichen Tag. Das war für mich damals i.O. - es gab aber auch Kollegen denen war das zu wenig und haben dankend abgelehnt.

ich dachte mit meinen 160€ pro Woche bin ich schon gut bedient (Mo bis Mo inkl. ~5 Stunden Arbeitszeit an Wochenenden).

Das ist nicht mal ein schlechter Witz.

Bearbeitet von bigvic
typo
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Dafür aber 24/7/365. Und wir reden natürlich von Brutto.

Nicht viel aber annehmbar.

Nein, nicht annehmbar und absolut illegal [Edit: nach etwas googlen, ist das wohl doch erlaubt, wenn es nicht zu viele Einsätze gibt - unfassbar! Ich würde das nie und nimmer machen - da kannst ja nicht entspannt ins Kino, Theater, Schwimmbad, Essen gehen, etc. und ständig aufs Handy glotzen ob jemand angerufen hat. {hmm obwohl, macht die heutige Jugend eigentlich sowieso, dann kannst dich auch für bezahlen lassen ;)}]. Das ist Sklaverei.

Bearbeitet von bigvic
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Hi,

Bei mir sind es 30€ pro Tag und 50€ fürs WE. Für die angerissene halbe Stunde 9,50 für Feiertag und WE das doppelte. Dafür aber 24/7/365. Und wir reden natürlich von Brutto.

Nicht viel aber annehmbar.

das sind ca. 13.000 Euro (ich gehe mal davon aus, dass du im Urlaub keine Bereitschaft machst). Auf den ersten Blick ist das viel Geld, aber wenn von mir erwartet wird, dass ich immer und überall erreichbar sein muss, relativiert sich das sehr schnell. Da ist ein Burn-Out quasi vorprogrammiert.

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Man muss noch dazu erwähnen das tatsächlich geleistete Bereitschaft abgefeiert werden muss und das es theoretisch im 2 Wochen Turnus Bereitschaft sein sollte. Ist aber unrealistisch durch Urlaube und Krankheit der Vertretung/en.

Desweiteren ist der "Bedarf" an Bereitschaft momentan nicht so hoch aber längerfristig, wenn ständig was ist, stimme ich da völlig zu das das zu viel wäre.

Ist leider hier üblich.

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Wie es bei mir geregelt ist.

Mo-Fr 2 Stunden Pauschalvergütet (Je nachdem was man als Stundenlohn nun ma hat)

Sa 3 Stunden

So 4 Stunden

Feiertage 5 Stunden

Sprich in einer normalen Woche Pauschal 17 Stunden werden vergütet. Bei Anrufen wird ab 31. Minute Mind. 100% Zuschlag gezahlt. Geht bis irgendwas um die 150% an Feiertagen. Reagiert werden muss innerhalb von 60 Min. Sprich Anruf entgegennehmen. Danach 4 Stunden Zeit zum beheben.

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Also ich kenne es auch von diversen Technikern (Field-Service), dass die Bereitschaft da nur minimal vergütet wird.

Gehört teilweise auch zum Job dazu und ein Teil dafür ist im Gehalt angeblich bereits enthalten.

Ich persönlich würde es auch nicht für den Hungerzusatzlohn machen, wenn nicht gerade nur 1x im Jahr jemand auf der Nummer anruft...

Und wie bereits geschrieben - es kommt immer ganz drauf an, ob man dann rausfahren muss (und somit keinen Alkohol zu sich nehmen darf), oder einfach nur das Laptop anschalten muss, um irgendetwas zu machen / nachzuschauen, wie die Reaktionszeit ist (gibt Firmen, da muss man innerhalb 1 Std Rückmeldung geben spätestens, bei anderen Firmen ist es auch egal, wenn man 4-6 Stunden braucht um sich mal drum zu kümmern - hat halt auch mit den SLAs des Kunden zu tun) und in was für einer Position man arbeitet. Klar wird 1st Level oder 2nd Level schlechter bezahlt als 3rd Level - das ist auch bei Bereitschaft nicht anders...

Und dann kommt es halt noch ganz drauf an, ob es eine interne Bereitschaft ist (Eigenbetrieb), oder aber für einen Kunden und wie viele Störungen da im Schnitt so eingehen. Es gibt Bereitschaftsdienste, da hat man wirklich nur 2-3x im Jahr einen Einsatz und es gibt Bereitschaftsdienste, da kann man keine Nacht durchschlafen. Ist auch ein ziemlicher Unterschied.

Dazu noch die Frage wie halt die Einsätze abgerechnet werden. Hier gibt es die Variante "mit der Bereitschaft abgegolten bis x Stunden", Pauschal pro Einsatz, Abrechnung nach benötigter Zeit.

Was am sinnvollsten ist, hängt halt von der Art der Bereitschaft ab.

Meine Kollegen haben damals z.B. immer gerne eine Bereitschaft gemacht, bei der es zwar nur um die 150€/Woche extra gab, aber bei der dafür auch nur 2x im Jahr ein Einsatz auflief.

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Meine Kollegen haben damals z.B. immer gerne eine Bereitschaft gemacht, bei der es zwar nur um die 150€/Woche extra gab, aber bei der dafür auch nur 2x im Jahr ein Einsatz auflief.

Man darf auch die psychische Belastung nicht unterschätzen. Ich kenn einige, die während dem Bereitschaftsdienst immer angespannt sind und nur sehr schlecht schlafen können. (Kommt ein Anruf? Hab ein Anruf verpasst? Kann ich das Problem lösen? Was wenn nicht - ich bin ja ganz allein in der Nacht? ...) Da spielt es keine Rolle, ob ein Einsatz kommt oder nicht. Da waren wenig Einsätze sogar eher kontraproduktiv, da sich keine Routine (Sicherheitsgefühl) eingestellt hat um die Anspannung abzubauen.

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Ja klar, wenn man es nicht gewöhnt ist, ist das erst mal was komisch. Oftmals ist es aber auch so, dass man nur schauen muss, ob irgend etwas wichtiges von einem Ausfall betroffen ist, und der eigentliche Ausfall wird dann erst am nächsten Werktag behoben (z.B. weil für Access-Switche außerhalb der Zeit von 7-18 Uhr keine SLAs galten, o.ä.).

Selbst wenn ein Distri oder Core Switch ausgefallen war, lief das Netz ja weiterhin (da redundant ausgelegt) und somit kein Problem, um das man sich sofort kümmern musste.

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Unter Reaktion verstehe ich nur ans Telefon zu gehen bzw. zurückzurufen nicht die Arbeit aufzunehmen.

Ich würde das jetzt auch so verstehen, das man 60 Minuten Zeit hat, um auf den Anruf auf welche Art auch immer zu reagieren. Also in der Regel Rückruf und sich alles nochmal ganz genau erklären lassen. Und selbst diese Reaktion gilt streng genommen schon als "Arbeit".

Was aber nichts daran ändert, das man im Prinzip während dieser Rufbereitschaft maximal zum Automaten um die Ecke gehen kann und ne Schachtel Zigaretten ziehen kann, ohne das Handy dabei haben zu müssen.

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Was wenn nicht - ich bin ja ganz allein in der Nacht?

Dann hat man es halt nicht geloest, IT wird sehr viel entspannter, sobald man erkannt hat, dass es die Probleme anderer sind, die den meisten Stress verursachen, die Welt wird sich mit Sicherheit weiterdrehen.

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Dann hat man es halt nicht geloest, IT wird sehr viel entspannter, sobald man erkannt hat, dass es die Probleme anderer sind, die den meisten Stress verursachen, die Welt wird sich mit Sicherheit weiterdrehen.

Oder wenn man erkennt, das man genau so wie alle anderen Menschen auch das Recht hat, irgendwann zu sagen

So, Feierabend. Ich mach Morgen weiter!

anstatt sich für die Firma die Nächte um die Ohren zu schlagen, was einem von den "eigenen Leuten" am Ende eh niemand dankt.

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Das ist alles sehr leicht daher gesagt. Aber es gibt genug die sich selber Druck machen.

Aber es gibt natürlich auch Fälle, bei denen der Druck von aussen kommt und das auch absolut zurecht. Manchmal geht es "nur" um Geld, d.h. eine Firma verliert x Euro wenn das System nicht läuft. Da kann es um Millionen gehen z.B. Börsensysteme. Oder sagen wir im "Healthcare"-Bereich (Rettungssysteme, Krankenhaussysteme, Flugwacht, etc.) - da geht es halt dann um Menschenleben.

Und wenn da sagt "ach, probleme andere leute" oder "ich mache morgen weiter" - trotz bezahlter Rufbereitschaft - na dann darf man sich zurecht einen neuen Job suchen.

@Systemlord

Wenn man "morgen weitermachen" kann, dann braucht man keine Rufbereitschaft. Und der Dank ist die Entlohnung, denn wie gesagt wird die Rufbereitschaft ja bezahlt.

Nochmal zum Verständnis: Man kann nicht alle Probleme lösen. Kann kein Mensch. Und genau das, dass man in einer Rufbereitschaft genau diese Verantwortung hat (Probleme lösen bzw. sich darum zu kümmern, dass sie gelöst werden) - macht nicht wenigen (je nach Grösse der Auswirkung) sehr zu schaffen. Deshalb würde ich das nicht für peanuts machen.

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