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Fehlende Leidenschaft in der Freizeit ?


Daether

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Hallo die Herren,

ich schlage mich nun schon seit längerem mit einem Problem herum.
Ich habe kaum/keine Leidenschaft für meinen Job in der Freizeit.
Ist das ein Problem für die Anwendungsentwicklung ?

Kurz zu mir:
30, M, Fachinformatiker ( Systemintegration ), 6 Jahre Berufserfahrung in der Anwendungsentwicklung.

Viele meiner Kollegen und Ex-Kollegen schreiben in Ihrer Freizeit an Programmen herum. Sei es der Spaß einer neuen Sprache oder um nebenbei Geld zu verdienen.

Ich selbst bin dazu aber nahezu außer Stande :(. Auf der Arbeit kein Problem, macht auch einigermaßen Spass und mein Tag geht gut rum!
Liebe es auch im Team zu diskutieren und zu arbeiten an unseren Projekten.

Weitergebildet im kleinen Rahmen habe ich mich immer auf der Arbeit, neue Sprachen/Framework/etc. dort gelernt.
Lese z.B. auf SitePoint ab und an Tutorials, also komplett ohne Fortbildung bin ich nicht.

Ich bin mir einfach komplett unsicher, ob ich in diesen Beruf gehöre, wenn ich in meiner Freizeit nicht viel hierfür mache,
da dies für mein Umfeld zu 99% anscheinend dazu gehört ....

 

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Hallo Daether,

vor einer Stunde schrieb Daether:

Ich habe kaum/keine Leidenschaft für meinen Job in der Freizeit.
Ist das ein Problem für die Anwendungsentwicklung ?

die Frage lässt sich aus meiner Sicht mit einem klaren "nein" beantworten. Ist erster Linie ist der Job ja dazu da, das Geld für die Lebensführung zu verdienen. Das Leben geht ganz klar vor und wenn Du Spaß an anderen Dingen hast, so gehört es zu einer gesunden Lebensweise sich mehr auf diese Dinge zu verlegen. Es gibt auch Krankheitsbilder (ich bin zwar kein Arzt), die in diese Richtung führen z.B. Burnout. Man kann sich zwar den Stress auch mit verschiedenen Tätigkeiten antun, jedoch ist es mit gleichem Inhalt gefährlicher. In anderen Berufsgruppen machen die Leute ja auch Feierabend und hetzen nicht von einer Fortbildung zur Nächsten. Man sollte zwar in  beruflicher Hinsicht nicht den Anschluss verpassen aber da hast Du ja keine Probleme. Vielleicht machst Du privat einfach nur mal Pause und hoffst, dass der Spaß an der IT wieder zunimmt.

Abwechslung im Leben hat auch Vorteile und nur IT ist sehr einseitig.

Grüße

Micha

Bearbeitet von mqr
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Hallo Daether,

hört sich an, als würdest du zur Gruppe der Dark Matter Developers gehören. ;)

Ich kann dich beruhigen: Mit deiner "fehlenden" Leidenschaft gehörst du wohl eher zur großen Mehrheit der Entwickler und nicht zur Minderheit. Die engagierten Programmierer, von denen du sprichst, sind einfach "lauter" als die anderen - sie betreiben Blogs, sprechen auf Konferenzen und quatschen alle damit voll, wie toll Programmieren ist. ;) Daher bekommst du natürlich häufiger etwas von ihnen mit.

Ich würde mich selbst zwar zur Gruppe der engagierten und über den Beruf hinaus aktiven Entwickler zählen (siehe z.B. meinen Podcast), aber ich kann gut verstehen, dass nicht alle Programmierer ihren Job als Berufung sehen.

Es gibt Berufskraftfahrer, die nach Feierabend den LKW-Simulator spielen, und Anwälte, die privat ein Law-Blog betreiben. Es gibt aber auch die "normalen" Menschen, für die um 17 Uhr Feierabend ist. Ich maße mir nicht an, das zu bewerten. Jeder muss das selbst entscheiden. Auch wenn ich persönlich keinen Job machen könnte, der micht nicht so packt, dass ich auch privat Zeit investieren würde.

Wenn du mit deiner fehlenden Leidenschaft ein Problem hast, solltest du dir überlegen, einen anderen Job zu machen. Aber wenn die Situation für dich ok ist und der Beruf nur dein Auskommen sichern soll, ist das völlig in Ordnung. Ich würde mich nicht vom Verhalten deiner Kollegen dazu drängen lassen, deine Freizeit zu gestalten. Es ist deine Entscheidung. Wenn du um 17 Uhr lieber Fußball spielst, Serien schaust, Online-Games zockst oder Zeit mit Freunden verbringst, ist das völlig in Ordnung.

Du solltest dich auch fragen, was du mit dem Engagement in der Freizeit erreichen möchtest. Machst du das nur, weil "alle" es tun? Oder hast du einfach Spaß dran (anscheinend nicht)? Oder möchtest du beruflich weiterkommen? Wenn ja, ist ein Einsatz nach Feierabend dafür notwendig? Oder kannst du deine Arbeitszeit so optimieren, dass du gar nicht mehr zusätzlich Energie aufwenden muss?

Also kurz gesagt: Du kannst deine Motivation nicht erzwingen. Wenn du keine Lust aufs Programmieren nach Feierabend hast, dann lass es sein. Und lass dir kein schlechtes Gewissen einreden. Es ist deine persönliche Entscheidung!

Viele Grüße!
Stefan

PS: Es gibt auch (viele) weibliche Forenteilnehmerinnen. Deine Ansprache darfst du also beim nächsten Mal ruhig geschlechtsneutral formulieren.

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vor 2 Stunden schrieb Daether:

Hallo die Herren,

ich schlage mich nun schon seit längerem mit einem Problem herum.
Ich habe kaum/keine Leidenschaft für meinen Job in der Freizeit.
Ist das ein Problem für die Anwendungsentwicklung ?

Ich denke, ich (wir) sehen uns hier außerstande etwas dazu zu sagen - außer: kommt darauf an.

Kommt darauf an, heißt zum einen: Kommt darauf an, was Dein Betrieb verlangt. Wenn Du in unkündbarer Stellung bist und die Anforderungen in Deinem Betrieb absehbar "gleich" bleiben, ist das vollkommen okay. Es geht, wie andere sagen, eben in erster Linie darum, Deinen Job zu machen. Solange Du den machen kannst, warum was ändern?

Desweiteren kommt es darauf an, was Du in Deinem Leben noch so vorhast. Wenn Du akut keinen Jobwechsel ins Auge fasst, bzw. wie oben angesprochen, Deinen Job voraussichtlich bis zur Rente machen können wirst - warum sich da Gedanken machen?

Dass andere Leute andere Ansprüche an sich und ihre Arbeit haben, sollte Dich nicht weiter kümmern. 

Schwierig wird es ab dem Zeitpunkt, wenn von Dir eine Flexibilität erwartet wird, die Du nicht erbringen kannst (oder auch willst). Wenn es ab morgen heißt, WinForms haben ausgedient, wir machen nur noch SPAs und Javascript, dann stellt sich (auch für die Firma) die Frage: Wie gut schaffst Du den Umstieg. Wenn Du (auch privat) Deinen Technologie-Radar pflegst, wirst Du keine Schwierigkeiten haben, von morgen an eben Javascript zu machen, Du kennst die Sprache einigermaßen, hast was von dem ein oder anderen Framework gehört und auch sonst findest Du Dich schnell ein. 

Es hängt vorallem von Deinem Verhältnis zu Dir selbst ab, ob das ein "Problem" ist / wird.

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Neben allem was bereits gesagt wurde; 

Eine Kollege erzählte mir kürzlich im persönlichen Gespräch, dass er zuhause niemals den Rechner einschaltet. Ohnehin hätte er nur ein fünf Jahre altes Firmennotebook, das er nur für Notfälle benutzen würde, in den letzten Wochen aber nicht. "Meine Freizeit gehört meiner Familie, ich finde es immer schade wenn ich sehe wie einige meiner Kumpels zuhause vorm Rechner abhängen". Er gehört zu den besten ITlern der Firma.

Er sieht es als Vorteil an, und ich kann dem viel abgewinnnen. Tagsüber konzentriert dem Job nachgehen, und in der Freizeit "Abschalten". Jeder muss es für sich selbst entscheiden, aber ich bin mir sicher das Vielen von uns mehr digitale Enthaltsamkeit zugute kommen würde, mich selbst schließe ich da ein.

So wie  @stefan.macke es sagt, die Anderen sind "lauter", aber keinesfalls in der Mehrheit.

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Hi,

jeder hat halt irgendein Hobby, und wenn es für den einen zufällig seinem Job entspricht, ist das ja erstmal ok, aber kein Zwang. Letzten Endes wird sich das, meiner Erfahrung nach, selten monetär auswirken. Und fachlich kannst du es ja am besten beurteilen: Wenn deine Vorgesetzten mit dir zufrieden sind und du zufrieden mit dem Job/Gehalt/Umfeld bist, ist alles in Ordnung.

Meiner Einschätzung nach bekommt man heute immer mehr das Gefühl vermittelt, als sei "Durchschnitt" nicht mehr gut genug, als müsse man unbedingt studieren, 27 Programmiersprachen beherrschen, irgendne Hammeridee haben und ein Startup gründen, was dann irgendwann mal von google/facebook/apple für 525 Millionen Euro aufgekauft wird, sich ständig beweisen etc. Wenn man gelegentlich mal ein Blick in irgendeine IT-News Seite wirft, sich bei Bedarf in neue Problemstellungen einarbeiten und vor allem kommunizieren kann, ist man meiner Meinung nach für die Arbeitswelt bestens gerüstet.

 

 

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Hey,

ich kann dir nachempfinden. Nach der Arbeit habe ich meist wenig Lust noch weiter an privaten Dingen herum zu programmieren, da habe ich einfach genug. Aber manchmal überkommt mich dann halt doch der Ehrgeiz was neues kennenzulernen, den Fehler noch zu beheben oder einfach der Traum mal ein wenig Geld nebenbei zu verdienen. Letzteres ist eigentlich so der größte Ansporn, leider bringt mir bisher nur mein Blog etwas an Geld.

Aber ich denke das man keine Lust mehr nach der Arbeit noch was für seinen Beruf zu machen ist eigentlich relativ normal. Während meiner Ausbildung habe ich noch viel mehr in meiner Freizeit gemacht, schon da haben die meisten Mitazubis nichts dergleichen gemacht.

Ist doch auch schön wenn du dich um andere Dinge kümmern kannst, als immer nur an die Arbeit zu denken.

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Ich bin zwar kein Entwickler aber mir geht es ähnlich. Ich fand Computer, Server und Hardware seit meiner Jugend interessant. Daher entschloss ich mich eine Ausbildung im IT Bereich zu machen und wurde als ITSE genommen. Der richtige IT Anteil ist aber eher gering so dass ich zu der Zeit noch viel Nachmittags am PC hing, mich mit Webprogrammierung, Windows Server und Linux/Raspberry beschäftigt hatte. Nach der Ausbildung hatte ich den Absprung geschafft und arbeite als Fisi. Seitdem ist mir in meiner Freizeit aber auch die Lust an Technik vergangen. Ich informiere mich nur noch auf Arbeit über neue Technologien und bin nur noch zum shoppen und etwas recherchieren am Notebook. Meine gesamte Hardware ist mittlerweile auf dem Einsteiger-Level was mir vollkommen ausreicht. Mein Raspberry ist längst verkauft, PHP, HTML5 und Wordpress interessieren mich gar nicht mehr.

Einzig an der Konsole bin ich ab und an noch. Dafür treibe ich wieder Sport und versuche möglichst viel an meinem Auto zu machen.

Irgendwie finde ich es schade dass mein Interesse langsam schwindet. Wobei beruflich muss ich zumindest irgendwie mit Technik zu tun haben. Auf Heise werde ich hin und wieder auf interessante Sachen wie NAS, Smart Home oder Raspberry Projekte aufmerksam. Aber bisher hat es nicht mehr geklappt, dass ich mich damit wieder tiefgreifend beschäftige.

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Wow,
soviel Zuspruch und Meinungen !

Fühle mich etwas beruhigt, muss auch sagen dass ich garnicht soviel in der IT erreichen will.
Klar will ich nicht komplett hinterher hinken und bilde mich auch gerne mal im Netz weiter!

Auch der DarkMatterArtikel ist sehr gut um mal meine Nerven zu beruhigen :)

Danke nochmal an alle ITler und ITlerinnen ;)

 

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Die fehlende Leidenschaft in der Freizeit ist eher ein Vorteil. So hat man die Möglichkeit mal abzuschalten.

Aber ich kann gut nachvollziehen das man solche Gedanken entwickelt. Die Erwartungshaltungen an IT MItarbeiter sind in der Regel recht hoch. Bei vielen IT Themen bin ich dann auch so gestrickt das ich versuche das Thema privat anzueignen. Das hat allerdings in den letzten Jahren stark nachgelassen. Am Amfang möchte man im Beruf glänzen und sich hervorheben allerdings kommt irgendwann die Erkenntnis das es unbezahlte Zeit ist. Erkennt man Defizite oder Schullungsbedarf und sollte man es nicht in der Arbeitszeit hinbekommen würde ich das offen ansprechen. Lernen und Recherche gehört auch in den Berufsalltag eines IT'lers.

Als alternativen Weg habe ich das IT Thema einfach mit privaten Interessen gebündelt (diverse private Webprojekte, Foren, Smart Home, Owncloud, etwas daddeln,..). Denn wenn mein privates Hobby mich beruflich weiterbringt, warum nicht? Aber dabei geht es mir weniger um den Job. Es ist ein positiver Nebeneffekt. Da sind wir dann bei der Leidenschaft und das lässt sich nicht aufzwingen. Jeder ist da anders und hat andere Interessen.

Es ist bei mir aber auch weniger geworden. Manchmal hat man eben kein Bock mehr auf Screens vor der Nase :D

Bearbeitet von disarstar
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ich hab mich nach/während der Ausbildung auch viel und lange mit pc und drum herum beschäftigt. Mittlerweile fehlt mir dazu auch die Zeit auch etwas der Willen. Insgesamt hat sich meine Freizeitbeschäftigung zu anderen Themen verschoben. Einfach vom alltag abschalten hilft, um insgesamt ausgeglichener zu sein.

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