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Lehrer umgehen Lehrpflicht


Gast Uhu

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Hallo zusammen,

folgende Situation: Ein Auszubildener Fachrichtung Anwendungsentwicklung im dritten Lehrjahr besucht im Block Model die Berufsschule. Der Auszubildene gibt an, nicht genügend zu lernen, da die Klassenlehrer ihren Lehrauftrag "verweigern". Der Auszubildene wird nicht in den fachlich relevanten Themen unterwiesen. Stattdessen wird der Lehrauftrag umgekehrt. Das heißt die Schüler haben bspw. einen Block Zeit, ein Referat in einer Gruppe vorzubereiten und dieses zu präsentieren. Dieses Referat wird unter vorgehaltener Hand als Endnote des Faches herangezogen, was natürlich so nicht Rechtens ist, da der Auszubildene natürlich das Recht zur Erbringung eines schriftlichen Leistungsnachweises hat. Darum soll es aber nicht gehen. Problematisch an diesem Vorgehen ist, dass der Auszubildene angibt dass er Inhalte, die ihm eigentlich in der Berufsschule vermittelt werden sollen, sich selbständig in seiner Freizeit erarbeiten muss, da er natürlich von den Referaten der Anderen Schüler kaum was fachliches geschweige denn reproduzierbares mitnimmt (geht ja auch schlecht in < 15 Minuten).

Eine weitere Problematik ist, dass sich solche Referate teilweise auch mal über zwei Blöcke erstrecken, weil natürlich immer Schüler nicht vortragen weil sie krank sind oder dergleichen. Dadurch kommt es auch immer wieder zur Verzögerungen, weil die Lehrer teilweise eine bestimmte Reihenfolge für die Referate vorsehen. Hier wird dann selbstverständlich erwartet, dass der Schüler sich jede Woche aufs Neue auf das Referat vorbereitet, bis er dann mal dran ist. Bitter ist dies natürlich, wenn zwischen dem einen und den Anderen Block dann noch 3 Monate liegen. Das heißt hier muss wieder ordentlich Freizeit investiert werden. So ist es dann öfters mal das die Schüler Blöcke-lang nichts machen, außer rumzusitzen und Referate "vorzubereiten".

Nach Angabe des Azubis ist dies bei 5 Fächern zurzeit der Fall, 2 Fächer davon sind prüfungsrelevant. Ein Ende ist nicht in Sicht. Für mich klingt das irgendwie so, als machen sich seine Lehrer das etwas einfach, diese sitzen ja laut seiner Aussage dann den ganzen Block an ihrem Notebook und tragen fachlich nichts bei.

Ist diese Situation in Berufsschulen heute normal? Falls nein, wie könnte der Azubi dagegen vorgehen?

 

 

Bearbeitet von Uhu
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vor einer Stunde schrieb Uhu:

wie könnte der Azubi dagegen vorgehen?

Beim Lehrer, Schulleiter, Schulbehörde beschweren.

Schule wechseln

Sich damit abfinden und selber lernen.

 

Viel mehr wird da wohl nicht übrig bleiben. Gegen schlechte Zeugnisse könnte man dann natürlich mit entsprechender Begründung versuchen zu Klagen. Wie weit einen das alles bringt ist natürlich eine andere Frage.

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Das kenn ich leider aus meiner Berufsschule damals auch noch, wir hatten auch auch 2 Lehrer in einem Fach (ja bei uns hatte man immer 2 Lehrer für ein Fach die auch zusammen im Unterricht waren), die den ganzen Unterricht vorne gehockt sind und gerascht haben während wir einfach nur Themen zugewiesen bekommen habe, diese dann erarbeiten sollten und unseren Mitschülern verständlich präsentieren sollten, weil das dann Themen für die Schulaufgabe waren.

Das ging uns teils auch extrem gegen den Strich vorallem weil es ziemlich unfair war wenn einige Mitschüler keine Lust hatten und sich lieber die Zeit mit zocken vertrieben haben. Ich sah da aber auch immer ein Versagen bei den Lehrern und mich hats auch immer ziemlich geärgert das wir ihren Job machen sollten, es hätte keiner was gesagt wenn sie jeder Gruppe ein Referat am Anfang des Jahres gegeben hätten, das die Gruppe bis zu einem bestimmten Datum machen muss und das nur als kurze Einführung genutzt wird und der Lehrer dann tiefer in das Thema geht und seinen Job macht, aber das war nicht der Fall. 

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Hallo,

bei der Frage ist es sehr wichtig zu wissen, um welches Fach es sich handelt und welches Wissen der Lehrer gerade vermitteln will. Bei Fachinformatikern ist doch ein wichtiger Lerninhalt Projektarbeit, präsentieren, Teamarbeit, selbstständiges Lernen und so etwas eben. Das der Sportlehrer nicht Mathe lehrt wenn es heißt: "Teilt euch in drei gleich große Gruppen" ist doch auch klar.

Ferner, wenn man sich auch eine Nachholpräsentation noch einmal intensiv, mit viel Freizeit vorbereiten muss, hat man sich beim ersten mal nicht richtig vorbereitet oder ist übertrieben ehrgeizig. Man könnte die Terminverschiebung auch dem Lehrer als Planer zur Last legen und eine Punktegutschrift erstreiten.

Grüße

Micha

Bearbeitet von mqr
Buchstabe verschwunden, Satzbau
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Ich persönlich finde es wichtig, dass man schon in der Berufsschule Präsentationen übt. Bei uns war es ungefähr eine Präsentation pro Halbjahr in unterschiedlichen Fächern, wobei eins ein Schulprojekt war, was quasi als Vorbereitung für die Abschlussprüfung zu sehen war. Das gute daran ist, dass gerade Schüler, die sich schwer tun etwas zu Präsentieren, viel Lernen können, auch aus den Fehlern der Mitschüler. Ausserdem ist es wirklich sehr wichtig zu lernen, wie man sich Themen selbständig aneignet. Das wird einem im Berufsleben oft genauso gehen.

Problematisch wirds natürlich, wenn das Überhand nimmt. Z.B. wenn man gleichzeitig in mehreren Fächern präsentieren soll. Das kommt häufig durch die mangelhafte Kommunikation unter den Lehrern zustande.

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Ja Präsentieren ist wirklich wichtig und ich hab auch nachvollziehen können das es Sinn macht wenn wir lernen wie man sich wissen selbst aneignet, nur bei uns hat das halt in dem einen Fach damals dann echt überhand genommen und wenn man die Lehrer dann nur vorne Sitzen sieht wie sie miteinander quatschen, dann stößt das schon sehr sauer auf. Ich sag ja, wenn man die Präsentation als Einleitung fürs Thema genommen hätte und der Lehrer dann ins Detail gegangen wäre, hätte ich das sehr gut gefunden, aber das war leider nicht der Fall.

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vor 7 Stunden schrieb mqr:

Ferner, wenn man sich auch eine Nachholpräsentation noch einmal intensiv, mit viel Freizeit vorbereiten muss, hat man sich beim ersten mal nicht richtig vorbereitet oder ist übertrieben ehrgeizig.

Was ist das für eine Aussage?

Wenn zwischen den möglichen Präsentationsterminen Wochen oder Monate liegen, ist es doch klar, dass man da nochmal richtig eintauchen muss weil man wohl kaum jeden Sonntag nochmal sein Referat dem Spiegel vorträgt um im Thema zu bleiben. Bei vernünftig geführtem Unterricht sieht das Thema wieder anders aus, den könnte man so gestalten, dass der Lerneffekt wirklich einsetzt und man nicht nur schnell Wissen reinschaufelt und auf Termin rausposaunt; aber da liegt in diesem Fall ja das Problem; 5 Fächer in denen es nur um Präsentationen geht (bei denen die Themen evtl. nicht weiter vom Lehrer aufgearbeitet werden) -> Wie viel Zeit sollen die Schüler aufbringen um das alles zu verifizieren was ihnen vom Mitschüler erzählt wurde.

Ehrgeiz ist kaum etwas, was man einem Schüler zum Vorwurf machen sollte.

 

Wie verliefen denn die ersten beiden Jahre in der Berufsschule? Vielleicht gehört das einfach zu dem Bildungsplan der Schule, der lässt sich vielleicht ändern wenn genug Schüler mit Unternehmen/Ausbilder als Unterstützung Feedback zur Lehrmethode geben.

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@PVoss,
Hauptaugenmerk dieses Forums ist der Ausbildungsberuf Fachinformatiker bzw. artverwandte Berufsbilder und nicht das Pädagogikstudium. Demzufolge muss man auch das gewünschte Lernergebnis des gerade strittigen Unterrichts werten. Nun hast Du zwei Sätze aus dem Zusammenhang gerissen. Zum einen habe ich Eingangs erfragt um welche Fächer es sich handelt und zum anderen habe ich den zitierten Teil in der Bedeutung mit der Einleitung "Ferner..." begonnen und damit in der Bedeutung auch abgewertet.

Zwei Szenarien sind hier denkbar:
Es ist ein Fach mit Hauptaugenmerk auf das Präsentieren, dann ist der Inhalt eher zweitrangig. Es soll ja auch kein Fachgespräch anknüpfen. Oder es geht um den Inhalt. Bei beiden Fällen handelt es sich aber nicht um eine Abschlussfacharbeit im Ausbildungsberuf Erzieher.
Fünf Fächer ist in diesem Tread nur eine Aussage vom Hörensagen und nicht für den weiteren Treadverlauf als Schwerpunktargument zu gebrauchen. Die Frage ist eher, wieviele Fächer gibt es denn insgesamt für diese Klasse? Wenn da von alle zwei Monate ein Block auszugehen ist, ist der Gesamtanteil des umstrittenen Lehrerverhaltens doch nicht sehr groß.

Ich habe auch keinem Schüler Ehrgeiz vorgeworfen, sondern nur den Recourcenhaushalt in Frage gestellt. Falls es nur um Präsentationen geht, sollte ein Referat zum vereinbarten Zeitpunkt fertig sein, d.h. man hat den Text mehr oder weniger im Kopf, Stichpunkte notiert, die Vortragszeit eingeteilt und sein Auftreten vor dem Spiegel, Mitschüler, Familie, Freunde etc. eingeübt. Falls dann Zusatzzeit durch das Verschieben des Termins hinzukommt, habe ich Bonuspunkte vorgeschlagen. Man darf sich aber auch nicht in seinem Ehrgeiz verrennen und muss den Stichtag besonders auch inhaltlich ernst nehmen. Nichtsdestotrotz, müsste ein Vortrag mit geringen Aufwand wieder auf ein ähnliches Ergebnis zu bringen sein. Die offenen Fragen zum Inhalt, wären schon ein Plus in der Klärung, durch die Zusatzzeit.

Inhaltlich muss das Referat aber aufgearbeitet werden, ob nun gewertet oder nicht. Der Lehrer muss den Inhalt schon verifizieren: totaler Unsinn oder recht brauchbar reicht da nicht. So weit sind wir uns in vernünftig geführten Unterricht auf einer Welle. Der Lehrer hat auch einen Schutzauftrag. Falls er sieht, dass einem Schüler der Stress zu groß wird und er befürchtet, dass der Schüler ins stottern gerät und dann heulend zusammenbricht, muss er doch den Termin unauffällig verschieben.
Da aber die Note zugleich die Endnote darstellt, ist vom Schüler auch ein wenig Investition zu erwarten. Ich gehe hier zugunsten des Lehrers davon aus, dass er schon auch die Arbeiten an der Präsentation und die gruppenübergreifende Hilfe in die Wertung mit einfließen lässt.

Grüße
Micha

Eine staatliche Berufsfachschule, hat auch kein besonderes tiefgreifendes, pädagogisches Konzept, wie Du das vielleicht von Fröbel, Korczak, Steiner oder vielen anderen kennst. Ein Berufsschullehrer geht auch nicht daher und "polarisiert die Aufmerksamkeit" nach Montessorie. Man stelle sich das vor, die Lernumgebung ist vorbereitet und der Lehrer läßt die Schüler aus ihren Fehlern lernen. Der Lehrer wird schon in Intervallen die Ergebnisse überprüft haben und die Richtung entsprechend korrigieren.

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