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Inhouse IT oder IT-Dienstleister?


Nopp

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Moin,

 

was von beidem zieht Ihr vor? Und warum? Egal, ob es um Entwicklung geht oder Administration.

Zu mir als Admin: Ich würde tatsächlich nicht mehr zu einem IT-Dienstleister wollen. Dieses ständige: "Du hast heute nur 4 Stunden auf den Kunden gebucht. Warum, Wieso? Doku schreiben bezahlt der Kunde nicht, lass dass sein..." geht mir sowas auf den Nerv. Das bei zwei Dienstleistern schon gehabt.

Inhouse ist wohl oft auch sehr stressig, weil es andere Srukturen sind, und man oft verleitet wird First Level Support mit zu machen. Kommt natürlich auf die Unternehmensgröße an. Außerdem weiß ich (noch) nicht, wie sich der Gehaltsunterschied dort wiederspiegelt.

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bei mir pers. (Fisi / Sys Admin)  war es so wie du es schilderst:

 

Als Dienstleister hast du Druck, musst dich für die Tickets die du schreibst rechtfertigen und hast immer im Hinterkopf: Schnell, präzise und am liebsten 2 Probleme aufeinmal lösen.
Dafür hast du spannende Projekte, unterschiedliche Kunden (vom Schreiner bis zur Bank) und bist relativ viel bei Kunden draussen.

In der internen merke ich gerade was der Wegfall des Zeitdrucks bedeutet:
Du kannst dich vernünftig auf die Probleme konzentrieren, deine Projekte sauber ausarbeiten durchplanen und ausführen, hast wesentlich mehr Spielraum zum Thema Zeitgestaltung: Du kannst dich in Sachen einarbeiten/lesen und so dem Arbeitgeber neue Themen nahe bringen, Arbeitsabläufe optimieren, du kannst aber auch mal sagen: Ich fahre zu einem der Standorte (dort wirst du dann oft mit den ganz kleinen Problemen konfrontiert, die der User schon zu ignorieren gelernt hat und die gerne im Telefonat mal vergessen gehen).
Nachteil des ganzen: Wenn alles läuft, und das berühmte Sommerloch kommt sitzt du auch nur vor der Röhre und liest diverse Techseiten, Foren etc (kann auf Dauer ermüdent sein)
Im Endeffekt hast du immer die selben Probleme, nicht so viele unterschiedliche wie in der externen.

Was evtl mir auch noch aufgefallen ist:

Als ext. musst du ein Allrounder sein (vom simplen Drucker Problem bis zum schwerwiegenden Datenbank Fehler musst du eine Lösung finden)

Als int. (dafür muss die IT Abteilung aber größer als 2 Mann sein) wirst du dich spezialisieren (der eine macht nur VPN, der nächste nur TK/Drucker, ein weiterer nur AD etc.)

Klar du hast die typischen Dau Anrufe, die hast du aber in beiden Fällen (ext. /int.)

 

 

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Kann t0pi in vielen Punkten zustimmen.

Spannender im Sinne von abwechslungsreicher ist klar der Externe/Consultant.
Als Inhouse hast Du halt immer die gleichen Kunden, Kollegen, Projekte, Technologien und Probleme.
Als Consultant ist das natürlich schon anders. Da wechselt regelmäßig das Projekt, die Kollegen, der Ort, etc.

Dafür ist der Externe meist stressiger, Du bist nicht so frei und naturgemäß viel unterwegs.
Mit jeden Abend Zuhause ist es dann schnell vorbei.
Auch nicht-bezahlte Überstunden gibt es meines Wissens nach eher im Consulting.

Gehalt würde ich sagen ist per se nicht zu beantworten.
Im Schnitt verdient der Consultant aber wahrscheinlich mehr.

...

Wo ich topi aber widerspreche ist der Punkt mit der Spezialisierung.
Gerade die Spezialisierung und das Tiefenwissen ist es meiner Meinung nach, was den Consultant Job so spannend macht.
Eben weil Du z.B. Java Senior Developer bist und eben nicht First Level Support, was beim Inhouse Menschen fast immer mit im Paket ist.

Hier bin ich also der Meinung dass die Rollenverteilung Generalist vs. Spezialist genau umgekehrt ist, wie t0pi es geschildert hat.
Ich kenne es so, dass der Inhouse Mensch eher der Generalist ist, während der Externe sich schneller spezialisieren muss.
t0pi anscheinend genau umgekehrt. So unterschiedlich können die Erfahrungen da sein. :)

Bearbeitet von Errraddicator
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Ich glaube Pauschal kann man das nicht beantworten.

Es kommt darauf an wo man ist und was man an Aufgaben hat. Inhouse kann angenehm sein aber auch ätzend. Das gleiche gilt als Externer. Ich finde sogar die Region kann Auswirkungen haben. Ich bin aktuell als Externer im Raum München unterwegs und freue mich auf meine zukünftige Inhouse Stelle. Das liegt zum Teil auch daran das Auto fahren in München einfach keinen Spass macht. Ernsthaft das kann frustrierend sein wenn man für 4KM - 60 Minuten brauch. :D.

Auch gibt einen eine Inhouse Stelle gewisse Sicherheiten. Man kennt seine Pappenheimer, Struktur und Umgebung. Man hat einen gewissen Stellenwert und kann relativ gut planen. Mit leitenden Aufgaben ist auch Inhouse ein guter Verdienst möglich.

Als externer hat man allerdings auch Vorteile. Zum einen wird man nicht so oft zugemüllt mit niederen Tätigkeiten (nicht böse gemeint).Denn dem Kunden ist bewusst das man in der Regel einen Recht hohen Stundensatz bekommt und den wollen Sie dann auch sinnvoll genutzt wissen.

Gehaltstechnisch würde ich mich allerdings nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Es kommt tatsächlich darauf an was du machst und in welcher Rolle. Es gibt eben auch externen First-Level oder technischen Support, Installationsarbeiten oder schlichte Produkteinführungen die man begleitet. Richtig lukrativ wird das auch erst in der beratenden Rolle oder der Konzeption. Es kommt aber auch auf den Dienstleister an.

Denke Gehaltstechnisch ist in beiden Bereichen was möglich.

Letztenendes ist es auch eine Typ-Frage. Bist du gerne unterwegs? Magst du es ständig mit neuen Leuten zu tun zu haben? Oder bist du eher der Typ der seinen geregelten Ablauf haben will. Das bedeutet aber nicht das es langweilig werden muss. Das kann in beiden Fällen passieren.

 

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Bitte verwechselt etwas nicht: es gibt

  • einfaches Bodyleasing bei Personalüberlassern,
  • die klassische IT-Dienstleistung / Systemhäuser und das
  • Consulting.

Letzteres teilt sich dann auch auf in Strategie ("Was soll gemacht werden?"), Technologieberatung ("Wie soll es gemacht werden?") und Prüfung ("Ist es gemacht worden?"). Alles geht extern, sowie inhouse.

Während @t0pi recht hat, wenn er von Personaldienstleistung spricht (hier wird einfach nur eine Arbeitskraft auf Zeit gekauft um evtl. Engpässe zu überwinden; geringe Einarbeitungszeit), so hat man bei der IT-Dienstleistung und den Systemhäusern schon jemanden bei, der sich teilweise spezialisiert hat. Hier hat @Errraddicator dann recht.  

Im Consulting ist man dann Generalist im eigenen Thema bei der Strategieberatung und sehr spezialisiert, wenn man in Architektur und Technologie tätig ist. Hier ist breit gefächertes Wissen zwar gut, aber keiner verlangt von einem zu wissen, dass der MS SQL Server per default auf 1443 hört, wenn man nicht gerade im Bereich Datenbanken berät. Aber dass man "netstat" eingeben kann, um das herauszufinden wollte schon drin sein.

Bearbeitet von Kwaiken
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Quote

Hier ist breit gefächertes Wissen zwar gut, aber keiner verlangt von einem zu wissen, dass der MS SQL Server per default auf 1443 hört, wenn man nicht gerade im Bereich Datenbanken berät

Naja sowas finde ich ist nach wie vor Grundwissen, PS: 1433 ist der Port ;)

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Ich schätze an einer Inhouse Tätigkeit vorallem die geregelten Arbeitszeiten, die bekannten Kollegen (vorausgesetzt fluktuation im Unternehmen ist sehr gering) und die homogenen Arbeiten. Ich denke Inhouse ist aber auch nicht Inhouse. Es ist irgendwie auch von der Atmosphäre her etwas Anderes wenn ich bspw. als Administrator im Bereich DevOps bei einem Softwareunternehmen arbeite oder aber die klassiche Inhouse IT wie z. B. AD Administration oder so übernehme. Je nach dem hat man doch schon unterschiedliche Projekte und bei einem guten Teamleiter auch genügend Zeit strategische Maßnahmen durchzuführen oder einfach nur Arbeitsabläufe zu optimieren. Langeweile kenne ich jedenfalls von einer Inhouse Tätigkeit nicht :) ...

 

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Also ich habe beides schon gemacht. Sprich Externer Consultant und nun bin ich interner Consultant.
Ich für meinen Teil kann ganz klar sagen, intern gefällt mir in vielen Punkten besser, in einigen aber auch nicht.

Externer Consultant

  • Zeitdruck
  • Fahrwege
  • Unangenehme Kunden
  • Viel unterwegs
  • Gute Bezahlung
  • Ständig neue Herausforderungen

Interner Consultant

  • Wenig Zeitdruck
  • Lange Entscheidungswege
  • Man kennt die IT und Entscheidungsprozesse
  • Man kennt seine Kollegen/Kunden genauer
  • schlechtere Bezahlung
  • Phasen mit wenig Projekte

Ich kann für mich ganz klar sagen, dass der größte Dorn in der externe  Beratung für mich das Fahren war. Ich hatte einfach keine Lust mehr 4 Stunden oder mehr am Tag im Auto zu sitzen und meine Lebenszeit zu vergeuden. Ich habe für mich entschieden das Zeit mein wichtigstes gut ist und das nicht erst wenn ich in Rente bin. Sondern jetzt und mein Lebensmodell welches ich mir vorstelle, lässt sich bei einer internen Stelle einfach besser umsetzen. Das muss aber jeder selber wissen, es gibt ja auch die Typen die gerne Auto fahren und immer was neues brauchen, die sind die richtigen für extern.


 

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Ich als AE wäre sehr gerne nur für interne IT zuständig. Entwicklung von firmeninternen Tools, bei denen man die Entwicklung direkt mit den Kollegen abstimmen kann, halte ich für großartig. Ich sehe das jetzt gerade, wo wir anfangen, unsere Prozesse zu automatisieren und durch Tooling zu unterstützen. Zu sehen, dass ein Prozess, der früher einen Kollegen einen ganzen Tag stupides Klicken, Copy & Paste und Warten gekostet hat, heute mit einem Klick erledigt ist, macht mir wirklich Spaß.

Unsere Kundenprodukte hingegen sind - nach der Entwicklung - erstmal "weg". Da fehlt mir das direkte Feedback und die Möglichkeit der schnellen und häufigen Iteration, um alle Kanten abzuschleifen.

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vor 23 Stunden schrieb Wuwu:

Naja sowas finde ich ist nach wie vor Grundwissen, PS: 1433 ist der Port ;)

Typo. ;-)

Und nein, das halte ich nicht für Grundwissen. Dann könnte man implizieren, dass man auch wissen soll, wo Oracle, MySQL, Informix oder DB2 seine Lauscher hat. Wenn man näher "an der Basis" administrativ tätig ist, kommt das einem vielleicht so vor. Sobald es jedoch etwas generell abstrakter oder im eigenen Gebiet spezialisierter wird, desto unschärfer werden die Ränder der anderen Bereiche.

Ist auch völlig OK. Man muss nicht alles wissen, nur wissen wo man es findet, wenn man es braucht.

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Am 23.6.2016 um 16:06 schrieb Nopp:

was von beidem zieht Ihr vor? Und warum?

Ist neben der Typfrage auch oftmals eine Altersfrage (bzw. eine Familienstatusfrage). Nur ein Beispiel von mir - früher Anfang 20 fand ich reisen megacool (wow - tolle Stadt, tolles Hotel, toller Mietwagen, Businessklasse ... wohooo). Heute bin ich über jeden vermiedenen Businesstrip froh und bin auf der Linie von Nopp/Simons meine Lebenszeit mit Reisezeit zu verschwenden (auch wenn sie bezahlt ist). Aber es gibt bei beiden Jobs welche mit und ohne Reisetätigkeiten, insofern ist das erstmal unabhängig. Die Verrechenbarkeit macht auch jeder IT-Dienstleister anders - mal ist Druck höher, mal weniger. Insofern kommt es bei mir ganz genau drauf ankommen was gefordert ist. Daher ein glasklares ... it depends :)

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Vorab ich kenne beide Seiten.

Ich bin der Meinung, dass die typischen Definitionen für Externen oder Internen Dienstleister gar nicht so simpel abgegrenzt werden können. Ich denke, auch eine Inhouse Position kann sehr stressig sein, wenn der Arbeitgeber innotivativ auf Zack ist. Denn der Projektzeitraum gilt nicht nur für den externen Dienstleister, nä? ;-) Und wenn es Inhouse lange Entscheidungswege gibt, zieht sich auch für den externen Dienstleister das Projekt wie Kaugummi. 

Natürlich kann bei langgezogenen Projekten der MA in der IT Abteilung dann theoretisch eine ruhige Kugel schieben, der Consultant hingegen ist daweil in einem anderen Projekt - auch nicht immer der Fall, wenn der Kunde beispielsweise unberechenbar ist bzw. er den Dienstleister für Idle Zeiten mitbezahlt. Nichtdestotrotz ist so eine ständige Lernkurve im Aussendienst gegeben. Fantastisch, sonst kann ich auch im Bett bleiben.

Es hängt wohl klar an der eigenen Mentalität ab (Lernwille, Anpassungsfähigkeit, ...) . Ich denke bis zu einem gewissen Alter ist die beratende Funktion einfach perfekt, um sehr viele Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. Und ich persönliche finde es fantastisch immer neue Leute kennenzulernen. Selbst wenn eben auch mal Menschen darunter sind, die extrem schwierig sind...who cares? 1. Erträgt man die nicht alleine (Projektkollegen) 2. Ich bin bald sowieso wieder weg. 3. Eine wichtige Lektion im Leben, Diplomatie und Durchhaltevermögen zu entwickeln.

Und was Reisezeiten angeht, ist das stark vom Produkt und dem Projekt abhängig. Das ist ein ständiges Auf und Ab. Da kann sogar wochenlang Remote gearbeitet werden und dann in entscheidenen Phasen eben vor Ort. Rechnet man sich aus, wie lange der angebliche "vor Ort" MA im täglichen Feierabendstau steht, komme ich wesentlich stressfreier weg. Da ich dafür mal wochenlang gar nicht rumfahren muss bzw. meistens zu ruhe Zeiten reise. Und ehrlich finde es auch ganz angenehm, immer wieder mal raus aus dem Büro zu kommen. Des Weiteren lassen sich auch Reisezeiten sinnvoll nutzen, selbst im Auto (Lernhörbücher, ...). Ich sehe, dass nicht als verschwendete Lebenszeit, solange es bezahlt ist. Da gibt es gleichermaßen viele nutzlose Meetings als interner MA, die ähnlich eingestuft werden können ;).

Ein Wehmutstropfen gibt es freillig, dass die Freizeit unterder Woche eben im Hotel verbracht wird. Wobei der ausgelaugte MA Abends auch nicht oft dieselbige noch sinnvoll nutzt. Solange sich das Gesamtbild mit den Freiheiten des Home Office in der Waage hält, sehe ich keinerlei Nachteile.

Wie bereits erwähnt "It depends..." . (Firmen - Struktur, - Philosophie, eigener Lebensstil, ...)

Bearbeitet von UnknownX
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vor 2 Stunden schrieb UnknownX:

Ein Wehmutstropfen gibt es freillig, dass die Freizeit unterder Woche eben im Hotel verbracht wird. Wobei der ausgelaugte MA Abends auch nicht oft dieselbige noch sinnvoll nutzt.

Wie du schon sagst, it depends. Als Single alles schön und gut. Wenn ich allerdings eine Inhouse Tätigkeit mit flexiblen Arbeitszeiten habe, kann ich auch schon mal um 6:30 anfangen und um 15:00 Feierabend machen. Wenn ich keine Energie mehr habe, lege ich mich ein Stündchen hin und kann dann bspw. Freizeit mit dem Kind verbringen. Die Option ist dann doch attraktiver als sein Kind in der Woche nur über Skype aufwachsen zu sehen. Jedenfalls hat man dann meist noch viele Stunden Freizeit die man anders nutzen kann als im Hotel.

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1 hour ago, Uhu said:

Wie du schon sagst, it depends. Als Single alles schön und gut. Wenn ich allerdings eine Inhouse Tätigkeit mit flexiblen Arbeitszeiten habe, kann ich auch schon mal um 6:30 anfangen und um 15:00 Feierabend machen. Wenn ich keine Energie mehr habe, lege ich mich ein Stündchen hin und kann dann bspw. Freizeit mit dem Kind verbringen. Die Option ist dann doch attraktiver als sein Kind in der Woche nur über Skype aufwachsen zu sehen. Jedenfalls hat man dann meist noch viele Stunden Freizeit die man anders nutzen kann als im Hotel.

Mit Familie ist das noch mal ein anderes Level. Aber in dem angedachten Alter (35+)  wobei das auch wieder "it depends", sollte  mandie Karriereleiter entweder hinauf geklettert sein (weniger reisen, da eher konzeptionelle Verantwortung) oder man gewechselt haben (Inhouse). Aber das ist auch alles wieder von der Position/Kundensegment etc. abhängig. :-D

Bearbeitet von UnknownX
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Die größte Wertschöpfung hat man bei Mitarbeitern 30+! Wenn da nur nicht die Familienplanung wäre... aber alle 35+ an Inhouse-Beratung zu verlieren, das kann man sich nicht leisten. Viele Beratungsfirmen sind deswegen schon längt bei Homeoffice und mind. dem 3 / 2 / 1 - Prinzip angekommen, mittlerweile fahren viele sogar schon 2 / 3 / 2. Und die, die es nicht tun, werden es bald müssen.

Wenn ich mir den Thread Arbeitsweg so ansehe, fahren knapp 50% der Leute hier zwischen 31 und > 120 Minuten die einfache Strecke. Nehme ich mal den Mittelweg von 45-60 Minuten, so lande ich bei einer Reisezeit von ~7.5 - 10 Stunden / Woche. In der Beratung hat man, auch wenn man dann evtl. an zwei bis drei Abenden nicht zu Hause ist, ein effektives Reisezeitaufkommen von ebenfalls etwa 6 - 7.5 Stunden. 

Was ist persönlich als Vorteil sehe - und ich weiß viele Kollegen von anderen Beratungen machen das ähnlich - ist zum einen die geringe Reisezeit zw. Arbeit und Hotel unter der Woche; oft keine 10 Minuten. Zudem erledigt man am Abend noch den Arbeits-Overhead im Hotel, geht schnell noch Fitness machen (eine teure Mitgliedschaft in einem Center daheim ist somit nicht notwendig), isst was im Hotel-Restaurant auf Reisekosten, telefoniert mit der Familie und schon ist der Tag gelaufen. Donnerstag Abend ist man bereits daheim, bringt seine Klamotten auf dem Weg nach Hause in die Reinigung, holt dabei den Kram aus der Vorwoche ab und macht noch ein paar Telefonate aus dem Auto. Meistens hat man durch die Arbeit im Hotel schon genug verrechenbare Stunden drin und den üblichen Overhead abgearbeitet, dass man am Donnerstag Abend schon ins Wochenende starten kann oder Freitag nur noch ein / zwei Telefonate machen muss. Bis man am Sonntag Abend seine Tasche für Montag oder Dienstag packen darf, gehören Donnerstag bis Sonntag Abend komplett der Familie. 

Und zwischendurch gibt es sogar Wochen, wo man aus dem HO an den Konzepten arbeiten kann oder der Kunde nach der heißen Phase des Rollout die Begleitung der Nachwehen von Remote erlaubt. Was auch gar nicht so selten vorkommt. 

Wenn ich da an den ein oder anderen Inhouse-MA denke, der oft noch Arbeit mitnimmt und Abends oder am Wochenende noch am Schreibtisch zu Hause sitzt... wenn ich objektiv die Zeit zusammenrechne, die ich damals bei einer deutlich schlechter bezahlten Inhouse-Position mit der Familie verbracht habe, so komme ich unter dem Strich momentan besser weg.

Ich streite natürlich nicht ab, dass es auch Leute gibt, die 15 Min. von der Arbeit entfernt wohnen, um 16:30 Uhr schon zu Hause sind und sich auch kein Gramm Papier von der Arbeit mit nach Hause nehmen. Wer hier mit 35 - 40 dabei ist, noch eine gute Position inne hat und gutes Gehalt nach Hause bringt, der hat natürlich das große Los gezogen. Dem kann ich dann wirklich nichts entgegen setzen. Ich persönlich kenne jedoch leider keinen, bei dem das geklappt hat.

Bearbeitet von Kwaiken
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@Kwaiken
Also kurz gesagt selbst in so einen besten Fall wie du ihn beschrieben hast (ich kenne da nicht so viele bei denen das konsequent so läuft - aber gut) wäre die Frau 4 Tage/Woche So/Mo-Do allein (mit den Kindern). Wenn beiden Partner so eine Fernbeziehung bzw. das Wochend-Papa-Sein genügt ist das natürlich eine tolle Sache, aber oftmals findet das mindestens einer von beiden nicht so toll.

Erst vor 2 Wochen habe ich mich bei einem Abendessen mit so einem Consultant unterhalten über das Zusammenbringen von Familienleben / Vater sein und einem Job mit so viel Reisetätigkeiten und da hört man schon sehr traurige Geschichten vor allem beim Thema Kinder, die das nicht immer so rational wegstecken/sehen wie du das beschrieben hast. Da muss man dann halt Prioritäten setzen.

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Auch nicht jeder hat Kinder etc.. Ich bin gerne unterwegs am liebsten in Übersee.

Mir persönlich würde die Decke auf den Kopf fallen wenn ich jeden Tag daheim rumhocken müsste, auch wenn ich es zwischendrin sehr schätze mal ein paar Tage niemanden sprechen zu müssen wenn ich dann mal daheim bin.

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vor 30 Minuten schrieb bigvic:

@Kwaiken
... wäre die Frau 4 Tage/Woche So/Mo-Do allein (mit den Kindern). ...

Geht los frühstens Montag Abend (oder sogar nur ab Dienstag; Sonntag ist man ja noch daheim) bis Mittwoch Abend - Donnerstag Abend ist man ja schon zu Hause, d. h. 2 bis 3 Abende. Wenn man dann evtl. die Großeltern in der Nähe hat, ist das gar kein Problem. 

Klar gibt es auch Firmen 100% Reisezeit von Montag bis Freitag. Aber das sind dann meist Personenschubser / Bodyleaser-Buden mit mittleren, dreistelligen Tagessätzen. Die müssen so einen Traffic generieren, um halbwegs profitabel zu sein und den Wasserkopf oberhalb der Arbeitsbienen noch bezahlen zu können. Bei Beratungen, die höhere Tagessätze verlangen können, sieht das ganze oft anders aus.

Bearbeitet von Kwaiken
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Ich glaube immer noch das hängt halt stark vom Typ Mensch ab. Wenn es dir keine Schmerzen macht 4 Stunden am Tag zu fahren, im Hotel zu schlafen und deine Familie nicht zu sehen oder vielleicht keine zu haben, dann ist das absolut das richtige und davon gibts einige Menschen.

Für mich ist das nichts, ich will Freizeit, meinen Hobby nachgehen, meine Freundin jeden Abend sehen und wenn ich mal Kinder habe mit Ihnen Zeit verbringen.
Ich denke es ist eine Frage womit bin ich glücklich im Leben, die einen wollen Karriere und möglichst viel verdienen und hoch hinaus. Die anderen haben andere Ziele im Leben, wie z.B. Familie, persönliche Entfaltung etc.

Wenn man der Karriere Typ ist und eine Stelle besetzt die diese Möglichkeiten nicht bietet wird man wohl wechseln.

Ich sehe das ganz einfach, man muss der Typ für die Art von Arbeit sein, Die Aufgaben müssen passen und sein Lebensmodell muss hinein passen.
Denn wenn man die Wahl hat wird man über Kurz oder Lang wohl immer auf der Stelle landen die zu einem passt.

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Wobei ich persönlich sagen muss, dass die IT nicht gerade viele 9 to 5 Jobs bietet und selbst solche, welche den anscheinend erwecken, meistens auch darüber hinaus gehen. Da muss man dann wirklich bei einem Unternehmen mit Zeitsystem arbeiten und/oder fairen Arbeitgeber finden. Tue ich das nicht, habe ich als Consultant das fairste Arbeit/Vergütungsmodell. Aber das ist nur aus meiner Warte aus.

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Kommt ganz auf den Bereich an.

Klar ist im 1st bis 2nd/3rd Level Support oftmals Schichtarbeit (bei 24/7-Betrieb) und Sonn- und Feiertagsarbeit angesagt oder im Betrieb müssen mal Change außerhalb der Arbeitszeiten gemacht werden (bei großen Umstellungen auch schon mal zig am Stück).
Ansonsten hat man aber oftmals nur Zeiten zwischen 7 und 18 Uhr, die abgedeckt werden.

Bei einer Entwicklerstelle hat man meist noch mehr Flexibilität, falls man bei Meetings auch die Telefon- oder Videokonferenz-Option zur Verfügung hat (Lync, Skype und Co, Webex und Konsorten).

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Ich finde übrigens auch, das Kwaiken hier ein zu gutes und sauberes Bild des Consulting-Berufes zeichnet.
Den ein oder anderen kennt man ja auch aus der Branche und nicht nur Leute, die zum Budget-Preis verkauft werden.

Aber so locker, wie Du das schilderst, kenne ich das dort auch von keinem.
Jeder dort sagt selbst, dass er das nur ein paar Jahre machen möchte, am besten noch mit Unter 30 und sobald die Ehe und ggf. Familie vor der Tür steht, ist eigentlich jedem von denen klar, dass es dann mit dem Consulting vorbei ist und man sich andere Jobs suchen muss.

Wenn man Deine Beiträge so liest, ist Consulting ja DER Traumjob.
Interessante Aufgaben, gute Bezahlung/Karriere und kaum relevante Opfer, weil der Inhouse-Job ja vergleichbare Opfer mit sich bringen würde.
In der Praxis kenne ich - und anscheinend andere hier ja auch - das dann aber wiederum so eher selten.

Ich will Dir Deinen Consulting-Traum ja gar nicht madig reden.
Aber zu denken, dass das für alle so problemlos geht, wie es das für Dich zu sein scheint, ist denke ich schon etwas daneben gegriffen.
Für die allermeisten wird ein Consulting Job sehr wohl Einschränkungen mit sich bringen, welche ein vergleichbarer Inhouse Job so einfach nicht hat. :)

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Hier wird gerade so getant, als ob man nur als Consultant "Karriere machen" könnte.

 

Bei mir waren die letzten drei Jahre in etwa so, wie es Kwaiken beschrieben hat. Wobei es mehr Abwechslung gab. Mal Mo-Fr weg, dafür dann wieder eine Woche komplett im Büro (oder auch mal 4-5 Wochen nur unterwegs). Es war schön und hat Spaß gemacht, gerade zu Beginn des Arbeitsleben würde ich es immer wieder so machen. Allerdings musste ich auch Opfer bringen. Fußball z.B., also regelmäßiges Training am Abend, ging leider nicht mehr und die Fitnessräume waren in 90% der Hotels eher unbrauchbar, falls man nicht nur aufs Band möchte.

Am Anfang dachte ich noch "naja was verpasst man schon unter der Woche Zuhause" und fand es auch nicht schlimm weg zu sein. Im Gegenteil, es war aufregend und spannend. Irgendwann wurde es dann normal in London, Mailand oder Wien zu arbeiten und ich war am Wochenende schon wieder in Gedanken bei der nächsten Arbeitswoche, als die Freunde sich zum Kino, Badminton oder was auch immer verabredeten.

Da im Januar Nachwuchs kam, habe ich mir vorher etwas anderes gesucht. So bin ich nun  i.d.R. am Abend Zuhause oder habe mal eine Übernachtung im Hotel, zum Ausgleich gibt es eben freitags ab- und an einen Tag Home Office. Auf keinen Fall wollte ich aktuell wieder tauschen. Alleine das zu Bett bringen oder am Morgen mit dem kleinen Wurm zusammen aufwachen ist es schon wert. Gerade morgens wenn meine Frau einen frühen Termin hat, ist es enorm hilfreich, dass ich auch Zuhause bin und mich um den Kleinen kümmere, während sie sich fertig macht (wenn ich selbst einen frühen Termin habe, geht es natürlich auch nicht).

 

vor 11 Stunden schrieb Kwaiken:

Klar gibt es auch Firmen 100% Reisezeit von Montag bis Freitag. Aber das sind dann meist Personenschubser / Bodyleaser-Buden mit mittleren, dreistelligen Tagessätzen. Die müssen so einen Traffic generieren, um halbwegs profitabel zu sein und den Wasserkopf oberhalb der Arbeitsbienen noch bezahlen zu können. Bei Beratungen, die höhere Tagessätze verlangen können, sieht das ganze oft anders aus.

Ich hatte oftmals mit den Kollegen der Wirtschaftsprüfungen zu tun. Die waren i.d.R. von Mo-Do beim Kunden und Freitag trotzdem noch "ganz normal" im Büro. Auch unsere Tagessätze fingen bei 1200€ an und trotzdem gab es Kollegen die mehr unterwegs als Zuhause waren.

 

Bearbeitet von Fitschi
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vor 54 Minuten schrieb Errraddicator:

...
Für die allermeisten wird ein Consulting Job sehr wohl Einschränkungen mit sich bringen, welche ein vergleichbarer Inhouse Job so einfach nicht hat. :)

Selbstverständlich. Einen Tod muss man sterben. Das Gehalt in der Beratung ist oft Schmerzensgeld. Aber eben nicht immer. 

Wofür ich plädiere ist, dass man sich die Entscheidung zw. Beratung und Inhouse gut überlegen und alle Rahmenbedingungen wohlüberlegt in die Gleichung mit rein nehmen sollte. Oft kann man mit etwas effizientem Zeitmanagement den Beratungs-Reise-Malus fast komplett ausgleichen, während man gleichzeitig das oft bessere Gehalt und die Freiheiten des Consulting mitnimmt. So wie die Beratung hier oft schlecht geredet wird (oft nur durch Erfahrung aus zweiter oder dritter Hand), könnte man meinen, alle arbeiten als Associates bei KPMG für 36k p. a. mit unbezahlten Überstunden, MO bis FR in Buxtehude. Das stimmt eben nicht.

Was den vergleichbaren Inhouse Job angeht: Es gibt kaum Jobs, der ähnliche, gehaltstechnische und gestalterische Rahmenbedingung bietet, wie im Consulting und dabei gleichzeitig 9to5 ist. Es gibt eine Ausnahme: Senior / Principal Architect - Stellen bei Weltkonzernen. Diese Stellen werden aber oft Consultants angeboten. Warum? Weil man neben der Erfahrung im gesuchten Metier auch implizit Wissen der anderen Konzerne einkauft. Denn durch den permanenten Kundenwechsel hat der Berater etwas "von der Welt gesehen" und bringt eben diesen Wissen mit in die Stelle ein. 

vor 30 Minuten schrieb Fitschi:

Ich hatte oftmals mit den Kollegen der Wirtschaftsprüfungen zu tun. ...

Wie WPs nehme ich da bewusst raus. Das ist ein ganz anderes Thema als Beratungsleistung, die im Bereich der IT erbracht wird.

Ich möchte das nicht missverstanden wissen, daher meine ausführlichen Erläuterungen. Was für mich funktioniert, wird sicher nicht für alle anderen funktionieren. Es gibt jedoch immer zwei Seiten der Medaille. Wenn man nur im Besitz der einen Seite ist, wird man nur schwerlich objektiv die ganze Münze betrachten können. Deswegen sind Stimmen aus erster Hand, aus beiden Lagern sicherlich wertvoll. Auch wenn - oder vor allem gerade da - ich der Minderheit der Pro-Consulting-Abteilung hier im Forum angehöre ;) 

Bearbeitet von Kwaiken
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vor 8 Minuten schrieb Kwaiken:

Wie WPs nehme ich da bewusst raus. Das ist ein ganz anderes Thema als Beratungsleistung, die im Bereich der IT erbracht wird.

Ok dann hätte ich Accenture oder Capgemini mit in den Raum werfen sollen (wobei es da intern auch wieder große unterschiede gibt). Vorallem würden mich da die längeren Projekte abschrecken. Glaube das Beispiel hatte ich schon mal genannt, als der Kollege von Accenture meinte, dass er endlich "raus käme". Auf Nachfrag war er die letzten drei Monate in Dortmund und nun drei Monate in Düsseldorf...

 

Zitat

Auch wenn - oder vor allem gerade da - ich der Minderheit der Pro-Consulting-Abteilung hier im Forum angehöre ;) 

 

Ich würde mich gar nicht als Contra-Consulting ansehen (bin ja selbst im tech. Vertrieb und daher im Außendienst). Wie gesagt, ich würde es wieder so machen, nur haben mir persönlich eben die letzten Jahre (erstmal) gereicht. Irgendwann würde mir sicher etwas mehr internationale Reisetätigkeit wieder Spaß machen. Dann aber auf einer anderen Ebene und nur tageweise (man darf ja etwas träumen) ;-)

 

 

 

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