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Bereitschaft? Bin ich gezwungen?


Klebrig

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Hallo zusammen,

ich glaube zu diesem Thema gab es bereits einem ähnlichen Thread...

Ich bin nun seit Juni 2016 als Systemadministrator in meiner Ausbildungsfirma fest angestellt. Ich habe eine 40h/Woche und habe nun erfahren, dass es "üblich ist", dass regelmäßig bereitschaft gemacht wird. Diese ist aber weder in meinem Vertrag, noch sonst wo vereinbart. Vergütet wird dies nicht sondern man kann 1/3 der Zeit "abfeiern". Das gilt auch für Wochenenden. Darüber hinaus soll ich nun auch ein Firmenhandy bekommen, damit ich auch nach der Arbeit erreichbar bin.

Nun mein Problem: Ich sehe es nicht ein ein Firmenhandy zu bekommen, damit ich ständig erreichbar bin. Sollte ich eins bekommen müssen wäre dies spätestens nach 17:00 ausgeschaltet. Das gleiche gilt für die Bereitschaft. Da ich nebenbei auch ab September mein duales Studium beginne wäre das schonmal überhaupt nicht möglich. Dies Problematik hat sich erst in den letzten Wochen ergeben und zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses war nie davon die Rede. (ebenfalls nicht im Vertrag vermerkt)

Ich bin mir zwar sicher, dass ich rechtlich nicht dazu gezwungen werden kann dies zu tun jedoch möchte ich auch keinen Streit mit meinen Kollegen und vorgesetzten haben. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn ich ablehne das zu "Problemen" führen könnte. Das gilt sowohl für das Firmenhandy als auch für die Bereitschaft. Wie seht ihr das? Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?

 

Über ein paar Ratschläge wäre ich sehr dankbar!

 

Beste Grüße,

Klebrig

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Wissen deine Chefs und Kollegen, dass du vorhast zu studieren?
Falls nicht wäre dies doch eine gute und vernünftige Grundlage für eine entsprechende Argumentation.

Zum rechtlichen kann ich nicht viel sagen.

Vor kurzem war dies im Forum bereits Thema, vielleicht kannst du dort noch ein paar Infos die dir weiterhelfen finden.

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Hallo Klebrig,

das hängt natürlich, wie immer an dieser Stelle, davon ab, wie viele Einsätze aus der Bereitschaft zu erwarten sind. Ansonsten ist doch die Bereitschaftszeit mit dem Betrieb des Firmenhandys verbunden und die Quasibezahlung mit 1/3 des Einsatzlohns finde ich ganz ok (ich persönlich, andere würden das ein wenig besser bezahlt wissen aber das sind dann nur Prozente). Ist halt nur die Frage, wie oft und zu welchen Zeiten das:

vor 8 Minuten schrieb Klebrig:

(...) dass es "üblich ist", dass regelmäßig bereitschaft gemacht wird (...)

angemeldet wird.

Grüße

Micha

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4 minutes ago, mqr said:

das hängt natürlich, wie immer an dieser Stelle, davon ab, wie viele Einsätze aus der Bereitschaft zu erwarten sind.

Prinzipiell sehe ich da auch kein Problem, bei einem Systemausfall zu reagieren. Aber es wird wohl regelmäßig sein. U.a. auch Sonntagwartungen. Das sehe ich persönlich nicht ein, wenn nichts vertraglich festgelegt ist.

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Also dass es in der IT manchmal unumgänglich ist, dass man am WE oder Abends arbeiten muss, sollte jedem bewusst sein.

Ob es gut oder schlecht ist, dass 1/3 der Zeit abgefeiert werden darf, weiß ich nicht. Kann ich nicht beurteilen.

 

Bei mir ist es aktuell so geregelt, dass jeder Tag an dem man arbeitet, obwohl man frei hätte (WE, Krankheit, Urlaub, Feiertag, etc.) Die Zeit gut geschrieben wird. Sobald 8h zusammen sind, bekommt man dafür einen Tag Urlaub gut geschrieben. Da wird also die komplette Zeit tatsächlich auch abgefeiert.

Ich kenne es aber auch so, dass man selber dafür verantwortlich ist, die Zeit abzufeiern. Was je ach Projektlage, etc. gar nicht so einfach ist.

Ein Freund von mir bekommt extra Lohnt, wenn er Bereitschaft hat. Abhängig davon ob es zu einem Einsatz kam oder nicht. Und auch abhängig davon, welcher Wochentag (oder Feiertag) ist.

Ich habe auch ein Firmenhandy. Aber niemand erwartet dass ich reagiere, wenn ich im Feierabend bin. Angerufen werde ich nur in dringenden Notfällen. Ansonsten kommt ne Mail, die man auch am nächsten Tag bearbeiten kann.

 

Dass es deinem Chef 'egal' ist, dass du studieren wirst, ist schade. Ich weiß aber auch nicht ob man erwarten kann, dass jeder dafür Verständnis hat. War das denn schon klar, als der Vertrag geschlossen wurde?

 

Was mich aber wundert.. du bist weiterhin in der Firma in der du deine Ausbildung gemacht hast, oder? Wenn ja, warum ist dir das mit der Bereitschaft, etc. nicht vorher aufgefallen?

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vor 18 Minuten schrieb Klebrig:

Aber es wird wohl regelmäßig sein. U.a. auch Sonntagwartungen.

das ist dann aber keine Notfallrufbereitschaft mehr, sondern eher eine zusätzliche Halbtagsstelle. Gerade bei Wartungen geht man doch davon aus, dass sowas geplant werden kann.

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28 minutes ago, neinal said:

Was mich aber wundert.. du bist weiterhin in der Firma in der du deine Ausbildung gemacht hast, oder? Wenn ja, warum ist dir das mit der Bereitschaft, etc. nicht vorher aufgefallen?

Ich habe mit bestandener Ausbildung die Abteilung gewechselt. In der anderen Abteilung war das nicht üblich.

 

 

20 minutes ago, mqr said:

das ist dann aber keine Notfallrufbereitschaft mehr, sondern eher eine zusätzliche Halbtagsstelle.

Wartungen kommen zusätzlich. Abwechselnde Bereitschaft zwischen mir und dem anderen Kollegen wird aber "regelmäßig der Fall sein..."

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vor 3 Minuten schrieb Klebrig:

Ich habe mit bestandener Ausbildung die Abteilung gewechselt. In der anderen Abteilung war das nicht üblich.

 

Achso.. Ok. Hatte mich nur gewundert.

 

Trotzdem seltsam dass man sowas nicht vorher bespricht. Ich würde von meinem Vorgesetzten erwarten, dass er mir das mitteilt....

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Also dass man "mal" am WE oder früh / spät (sollte auch nicht öfter als 1-2x pro Monat sein, wenn man nicht gerade in einer großen Umstellung ist - dann auch vielleicht mal gehäufter und dafür danach wieder weniger oft) arbeiten muss bei Changen ist in der IT (zumindest im Server- und Netzwerkumfeld) ganz normal, da bestimmte Sachen einfach nicht während der Betriebszeiten gemacht werden können, da ansonsten zu viele User nicht arbeiten können. Oftmals werden dafür aber auch zusätzliche Ressourcen beauftragt, die dann nur für Großchange / Umstellungs-Projekte zuständig sind.

Bereitschaft einfach mit der Begründung, dass es üblich ist, obwohl vorher nichts dergleichen abgesprochen wurde, dir zusätzlich aufzubürden, ist jedoch nicht korrekt. Steht wirklich nichts dazu in deinem Arbeitsvertrag, und wurde vorher nicht darüber gesprochen, würde ich es auch nicht machen.

1/3 der Bereitschaftszeit (ohne Einsatz) als Freizeitausgleich pauschal finde ich auch daneben, denn die Bereitschaft ist ja am WE, nach den Betriebszeiten und an Feiertagen, wo man sonst privat etwas unternehmen könnte. Somit ist man (je nach Bereitschaftsmodell - Fernwartung aus Homeoffice oder per UMTS/LTE möglich, oder musst du zur Firma fahren? Welche Reaktionszeit?) doch arg eingeschränkt, muss immer erreichbar sein und muss innerhalb Zeitraum x eventuell entweder zu Hause oder in der Firma sein und das Problem beheben. Hier sollte zumindest an Feiertagen, Sonntags und zwischen 22 und 6 Uhr mehr "gezahlt" werden, als in der restlichen Zeit. 1/3 der Zeit für den Rest ist OK.
Ich habe damals 25% der für den jeweiligen Zeitraum geltenden Stundensätze verdient bei Bereitschaften. Bei Changes wurde der Stundensatz zu 100% fällig. Ab 22 Uhr gab es aber Aufschläge, Samstags leider nicht, aber an Sonn- und Feiertagen gab es auch Aufschläge. Da nicht viel passierte im Normalfall, war das aber jetzt auch nichts Schlimmes. Meine frau war dann nachts aber natürlich auch mit wach, wenn mein Bereitschaftshandy ging.

Habe ich keine offizielle Bereitschaft, mache ich mein Firmenhandy aber auch aus, wenn ich die Arbeit verlasse, oder aber lasse es direkt auf der Arbeit liegen.

Bereitschaftsdienst schön und gut, aber wenn es nicht abgesprochen ist, ist das ein Grund für neue Vertragsverhandlungen, da du ja Einbußen im privaten bereich hast dadurch.

Leider schreibst du nicht, wie oft und wie lange du Bereitschaft machen müsstest.

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Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber dies dürfte sich denke ich nicht geändert haben: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-02/arbeitsrecht-rufbereitschaft

Kurz: Wenn die Rufbereitschaft sich nicht in deinem Arbeitsvertrag oder auch nicht in deinem zuständigen Tarifvertrag befindet, dann muss der Arbeitgeber die Rufbereitschaft erst arbeitsrechtlich regeln - in Form einer Betriebsvereinbarung. Wenn ihr einen Betriebsrat habt, dann muss dieser ebenso mit in die Planung und Umsetzung ins Boot geholt werden.

Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist widerrum das "zwischenmenschliche", wenn du die Bereitschaft ablehnst, in Form von verärgerten Kollegen / Abteilungsleiter usw... das verstehe ich auch und ist auch ein Aspekt, den man nicht vergessen darf.
Nichtsdestotrotz, ich würde die Bereitschaft nicht machen, wenn es keine arbeitsrechtliche Regelung gibt bzw. auch nicht zu Stande kommt.

Da du im Grunde erst mit der Ausbildung fertig geworden bist und eventuell eine Probezeit hast (durchaus üblich, obwohl man diesem Betrieb gelernt hat), dann würde ich mich weg bewerben, wenn der AG keine Einsicht zeigt.
Alternativ: mehr rausholen als die 1/3 Zeitausgleich.

Bearbeitet von the_punisher
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vor 1 Stunde schrieb Klebrig:

Ich könnte mir vorstellen, dass wenn ich ablehne das zu "Problemen" führen könnte. Das gilt sowohl für das Firmenhandy als auch für die Bereitschaft. Wie seht ihr das? Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?

Also wenn du dich nicht mal traust anzusprechen wenn dich etwas stört, dann ist das ein ungesundes Arbeitsverhältnis. Ich würde meinem Chef sagen, wenn ich etwas nicht will und das auch begründen. Wenn er dann eine andere Meinung kann man ja diskutieren und ggf. einen Kompromiss finden. Aber schon garnicht getrauen etwas zu sagen ... hmm, soviel Mut sollte man als erwachsener und mündiger Mensch schon haben, oder?

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Das ist aber doch nicht dein Versäumnis, wenn nichts darüber im Vertrag steht und das nun ganz plötzlich wie selbstverständlich zusätzlich kommt, statt dass im Einstellungsgespräch da mal drüber gesprochen worden wäre.

Sollte es nicht irgendwo hinterlegt sein, ist es schlicht und einfach nicht Bestandteil des abgeschlossenen Vertrages. Punkt und aus. Das heisst Nachverhandlungen sind durchaus möglich, wenn du dich dazu bereit erklärst.

Ich würde so etwas definitiv nicht stillschweigend akzeptieren, die Kollegen jedoch auch darüber aufklären, dass von Bereitschaft beim Einstellungsgespräch nie die Rede von war.

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vor 9 Minuten schrieb Klebrig:

Es geht weniger um das ansprechen als um das darauffolgende Arbeitsklima. 

Verstehe ich nicht. Was ist es denn jetzt für ein Arbeitsklima, wenn du dich nicht mal traust etwas anzusprechen das du nicht möchtest?! Oder hast du nur Muffe vor etwas Konfrontation? Das gehört zum Arbeitsleben dazu.

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Stehts nicht im Arbeitsvertrag hat der AG Pech gehabt und muss dies in deinem Vertrag ändern. Willst du das nicht kommt es nicht zu einem neuen Vertrag.

Zwischenmenschlich: Ist es dein Fehler das die Kollegen so "doof" sind und etwas freiwillig machen wofür SIe bezahlt werden könnten?

Auch zu den ganzen Leuten die sagen: Ja ab und zu mal.... Nein, entfällt weil ist nicht. Wenn das nicht sauber geregelt ist kommt es zu Ärger.

In meinem Fall wird jede einzelne Stunde aufgeschrieben und verrechnet oder abgefeiert, ich gehe nicht aus Spass arbeiten (die Kollegen machen das ebenfalls so).

Sowas verstehen aber einige Leute nicht.

Habe gestern ein passendes Tshirt bei jemandem gesehen: "Ja ich bin Mechaniker, Nein ich repariere deine Sch... nicht"

Spätestens wenn man das Unternehmen verlassen will und die aufgebauten Stunden abfeiern will und der AG sagt: "Wieso? Du hast das doch freiwiliig am WE gemacht"

Natürlich solltest du dir überlegen ob du in der Firma unbedingt bleiben willst oder kein Problem damit hast woanders zu arbeiten bevor du so eine Einstellung an den Tag legst, denn spätestens zu den Gehaltsverhandlungen wirst du dann ein Problem haben.

 

Bearbeitet von t0pi
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Wie genau berechnen sich denn die 1/3? Wenn ich sagen wir von Freitag 16:00 Uhr bis Montag um 8:00 Uhr bereitschaft habe sind das:

8+24+24+8= 64h davon 1/3 sind 21,3h d.h. wenn ich das 2 mal im Monat mache komme ich auf 42,6h oder anders ausgedrückt ich bin dann auch nur 3 Wochen pro Monat im Büro.

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vor 5 Minuten schrieb MattR:

Wie genau berechnen sich denn die 1/3? Wenn ich sagen wir von Freitag 16:00 Uhr bis Montag um 8:00 Uhr bereitschaft habe sind das:

8+24+24+8= 64h davon 1/3 sind 21,3h d.h. wenn ich das 2 mal im Monat mache komme ich auf 42,6h oder anders ausgedrückt ich bin dann auch nur 3 Wochen pro Monat im Büro.

Würde ich auch so sehen. Ist ja eine Rufbereitschaft. Ich habe mich gegen die Bereitschaft ausgesprochen, weil es nicht im Vertrag steht. Dann war ein paar Wochen richtig schlechtes Klima hier und einige Kollegen haben das dann auch gemacht. Mittlerweile wurde es anders gelöst und die Bereitschaft wird vergütet mit knapp 200€ die Woche + wenn ein Einsatz dazu kommt. Sprich ich bekomme nur die 200€ das ich erreichbar bin und einmal die Woche 1 Stunde etwas für unsere Backups mache. Find ich okay..

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vor 8 Minuten schrieb bigvic:

Echt? Wow ... Ich start glaub mal ne Umfrage - das interessiert mich jetzt was man da so bekommt.

Mach mal, würde mich auch interessieren, weil ich eigentlich weiß, dass man da einiges mehr bekommen kann und auch sollte.

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