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Erster Auszubildender - Tipps und Erfahrungen


Nopp

Empfohlene Beiträge

Moin zusammen,

ich bekomme "demnächst" meinen ersten Auszubildenden und wollte mal fragen, ob Ihr mir irgendwelche Tipps und Eure eigenen Erfahrungen mit auf den Weg geben könnt.
Ich habe mir natürlich viele Gedanken gemacht und auch einiges vorbereitet, aber durch zweite Hand lernt man denke ich auch eine Menge.

Viele Grüße,

Nopp

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Das variiert von Betrieb zu Betrieb und von Azubi zu Azubi.

Ich persönlich würde mir zuerst eine Agenda an Themen überlegen, welche Du in den 3 Jahren bearbeitet sehen möchtest und diese schriftlich fixieren. Idealerweise auch mit den Azubis kommunizieren, damit sie wissen, was auf sie zukommt. Bei Bedarf kannst Du Dich an den Lehrplänen der IHK und von Universitäten bedienen, um keine Agenda in den blauen Dunst zu entwickeln.

Danach musst Du schauen, wie die Kollegen sich entwickeln. Wie fit oder weniger fit sie sind, etc. pp. Auf Basis dessen solltest Du Deinen Lehrplan anpassen, Dinge streichen, Andere intensivieren, etc. pp.

...

Ich lege z.B. Wert darauf, dass bei uns im Wesentlichen 3 Themenkomplexe zum Tragen kommen:
Praxis, Theorie und Vorträge. (In der Reihenfolge).

Den Großteil der Zeit sind unsere Azubis mit Praxisaufgaben beschäftigt. Echte Programme zu entwickeln, diese beim Sachbearbeiter in Betrieb zu nehmen, Support zu leisten, usw. Gleichzeitig haben sie fortwährend Vorträge vorzubereiten, welche sie ca. 1x monatlich betriebsintern halten. Damit möchte ich zum Einen auf die Abschlussprüfung vorbereiten und zum anderen theoretische Aspekte bearbeitet sehen, welche das Wissen abseits der Praxis vertiefen sollen. Dazu gehört nach jedem Vortrag ein 15-Minütiges Fachgespräch, wie es in der Abschlussprüfung stattfindet, mit mir oder Kollegen als fiktive Prüfer.

Das ist in der Summe wenig zeitaufwändig, aber ich denke, damit sind sie gut für Prüfung und Beruf vorbereitet. Zumindest deutlich besser, als ich und einige Nachfolger von mir es bei uns waren. Wir haben deutlich weniger Vorbereitung erfahren und es trotzdem geschafft. :)

Bearbeitet von Errraddicator
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Schau mal hier :)

Aus meiner Sicht als Azubi: Nimm dir Zeit. Wenn ich etwas frage und mein AUsbilder sieht ich verstehe es nicht dann schnappt er sich Stift und Zettel und fängt an zu zeichnen und zu erklären. Vernachlässige das nicht, ich als Azubi finde das mega wichtig.

Bearbeitet von Tician
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vor 27 Minuten schrieb Tician:

Aus meiner Sicht als Azubi: Nimm dir Zeit. Wenn ich etwas frage und mein AUsbilder sieht ich verstehe es nicht dann schnappt er sich Stift und Zettel und fängt an zu zeichnen und zu erklären. Vernachlässige das nicht, ich als Azubi finde das mega wichtig.

Ich finde das ebenso wichtig. Ich habe dasselbe genossen (Jedenfalls im ersten und zweitem Lehrjahr) und empfand das als große Hilfe und enorm bei meiner Lernkurve.

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vor 31 Minuten schrieb Errraddicator:

...

Danke für deine ausführliche Beschreibung.

Tägliche, sowie wöchentliche Meetings für Besprechungen und Vorträge meinerseits sind angesetzt.
Die Idee von kleineren ausgearbeiteten Vorträgen vom Azubi finde ich sehr gut, werde ich definitiv mitnehmen. 
Das stärkt die Präsentationsfähigkeit und nimmt ebenso die Angst davor. Gute Idee, danke.

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Ich bin/war auch der erste Azubi von meinem jetzigen Ausbildern. Hier ein paar Tipps aus meiner eigenen Azubi - Sicht:

- Vorher Aufgaben suchen und vor allem einen Arbeitsort / Büro. Ich saß z.B.: die ersten 3 Monate nur herum und das so halb im Flur, halb da wo gerade Platz war.

- Wie schon Tician schrieb: Zeit lassen und erklären. Gerade im ersten Lehrjahr die Dinge so einfach und genau wie möglich beschreiben.

- Den Azubi selbstständig arbeiten lassen, aber nicht ignorieren, bzw. vernachlässigen. Da der Beruf ja nun mal zum Großteil daraus besteht sich selber immer wieder neues Wissen aneignen zu müssen, sollte das auch direkt von Anfang an vermittelt werden. Es bringt allerdings auch nicht den Azubi halb wahnsinnig werden lassen, bei scheinbar einfachen Aufgaben, aber aufgrund von fehlendem Wissen ist es für ihn einfach unmöglich.

- Bitte keine Ansagen àla "Sei / Seid glücklich, ich musste in meiner Ausbildung..." oder "Du / Ihr könnt glücklich sein, weil... ". Das ist eigentlich selbstverständlich, da sowas niemanden etwas bringt außer Frust beim Azubi

 

Hoffe das hilft ein bisschen weiter.


Viele Grüße!

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vor 8 Minuten schrieb CAEYO:

1. Vorher Aufgaben suchen und vor allem einen Arbeitsort / Büro. 

2. Zeit lassen und erklären. Gerade im ersten Lehrjahr die Dinge so einfach und genau wie möglich beschreiben.

3. Den Azubi selbstständig arbeiten lassen, aber nicht ignorieren, bzw. vernachlässigen. 

1. Arbeitsplatz hat er, gegenüber von mir. Aufgaben haben wir genug, bzw. ich habe sehr viele Projekte wo ich ihn mit einbringen möchte. Seine eigene Testumgebung darf er auch selber einrichten, natürlich unter Anleitung bzw. mit Hilfe. Also daran wird es nicht hapern, eher mit der Langzeitplanung. 
2. Zeit werde ich mir nehmen. Die Firma will ja auch von der Ausbildung profitieren.
3. Siehe Punkt 1.

Danke :) 

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Etwas OT, aber ich bin der Meinung, dass eine gute Ausbildung, auch über die Bedürfnisse des Betriebs hinaus, die beste Werbung ist, die ein Unternehmen haben kann, was seine Fachkräfte von morgen angeht.

Viele Unternehmen verschenken enorm viel Potenzial, wenn sie ihre Azubis nur als billige Arbeitskräfte missbrauchen.
Sowohl technologisch (ein gut ausgebildeter Azubi wird nach 3 Jahren ganz andere Dinge leisten können, wie ein mäßig Ausgebildeter) wie auch personalpolitisch (ein gut ausgebildeter Azubi dürfte weit lieber im Unternehmen bleiben wollen, als ein schlecht ausgebildeter).

Von daher bin ich der Überzeugung, dass Unternehmen sich gerade beim Thema Ausbildung mehr Mühe geben sollten, als es viele heutzutage tun.

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vor 5 Stunden schrieb Nopp:

Moin zusammen,

ich bekomme "demnächst" meinen ersten Auszubildenden und wollte mal fragen, ob Ihr mir irgendwelche Tipps und Eure eigenen Erfahrungen mit auf den Weg geben könnt.
Ich habe mir natürlich viele Gedanken gemacht und auch einiges vorbereitet, aber durch zweite Hand lernt man denke ich auch eine Menge.

Habt Ihr einen betrieblichen Ausbildungsplan? Bist Du Ausbilder nach AEVO oder Ausbildungsbeauftragter?

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Ich hatte als Azubi einen Ausbildungsplan von meinem Betrieb. Daher wusste ich grob immer, was ich in dem jeweiligen Ausbildungsabschnitt ungefähr lernen sollte.

Ich fands persönlich recht hilfreich.

Dieser Plan sollte mMn. schon feststehen, bevor der Azubi überhaupt da ist und sich auch am Rahmenlehrplan  der IHK orientieren. 

Grundsätzlich Zeit nehmen.

Ich versuche unseren Azubis möglichst alles zu erklären, wenn etwas unklar ist. Dabei versuche ich es zu vermeiden, dass die Azubis nur HiWi-Arbeiten ausführen. Frage sie auch, was sie interessiert und versuche die Neigungen und Interessen soweit möglich zu berücksichtigen.

Praxisorientierte Ausbildung ist für mich das A&O, sprich Theorie nur soweit wie nötig und den Rest Praxiserfahrungen sammeln lassen. 

Ich bin kein Ausbilder im klassischen Sinne bei uns, vertrete aber bei Abwesenheit den Kollegen in unserer Abteilung. Mein Kollege sieht das ziemlich ähnlich.

Bearbeitet von tTt
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vor 16 Stunden schrieb WYSIFISI:

Habt Ihr einen betrieblichen Ausbildungsplan? Bist Du Ausbilder nach AEVO oder Ausbildungsbeauftragter?

Haben wir nicht speziell für diesen Ausbildungsberuf, da das allgemein die erste FISI Ausbildung im Unternehmen ist, und ja ich bin der Ausbilder. Ausbildereignung habe ich durch meine Fortbildung zum OP erlangt.

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vor 6 Minuten schrieb tTt:

Ich hatte als Azubi einen Ausbildungsplan von meinem Betrieb. Daher wusste ich grob immer, was ich in dem jeweiligen Ausbildungsabschnitt ungefähr lernen sollte.

Grundsätzlich Zeit nehmen.

Praxisorientierte Ausbildung ist für mich das A&O, sprich Theorie nur soweit wie nötig und den Rest Praxiserfahrungen sammeln lassen. 

Die 3 Punkte finde ich auch sehr wichtig und an dem ersten bin ich aktuell auch schon dran.
Zu 100% werde ich das zwar nicht durchplanen können, aber die Anforderungen kann ich bei uns in technische Punkte zusammenfassen.

Danke!

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vor 32 Minuten schrieb tTt:

...

Praxisorientierte Ausbildung ist für mich das A&O, sprich Theorie nur soweit wie nötig

...

 

Das habe ich vor Jahren genau so gesehen. Heute sehe ich das anders.
Gerade in der IT merkt man deutlich, ob jemand den theoretischen Background hat oder nicht. Und zwar in der praktischen Arbeit selbst. Wie schnell er Sachverhalte nachvollziehen kann, wie schnell er Fehler findet, wie schnell er sich in neue Dinge einarbeiten kann. Wie schnell er Laufzeitverhalten und Co. optimieren kann, usw. usf.

Von daher möchte ich hier widersprechen.
Ich finde, man sollte jedem IT´ler von klein auf die theoretischen Konzepte erklären. Auch im Detail und mit Vor- bzw. Nachteilen und Alternativen. Anfangs mag das hart, schwierig und nervig sein. Nach einigen Jahren werden es die Kollegen einem danken. Davon bin ich überzeugt.

Wo ich Dir aber Recht gebe (falls das so gemeint war) ist, dass die IT trotzdem ein gelebter Beruf sein sollte. Praxis sollte zuerst kommen, sowohl von der Reihenfolge wie auch der Quantität her. Es bringt erfahrungsgemäß wenig, wenn Du jemanden Stundenlang die IT-Theorie um die Ohren haust, der aber noch nie eine Zeile Quellcode gesehen hat. Das versteht der dann eh nicht. :D

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Das war eher so gemeint: statt stundenlang zu diskutieren, wie sich Problem/Störung X zeigt und auftritt, dann sagt "theoretisch muss man so und so vorgehen" sag ich lieber: "los testaufbau hinstellen, Fehler nachstellen und direkt beobachten wie sich die Systeme im LIVE-Betrieb verhalten". Daraus dann Schlüsse ziehen.

 

Das ist für mich praxisorientierte Ausbildung.

Es bringt mMn. wenig bis gar nichts nur stundenlang zu lamentieren und keine Lösung zu erarbeiten. 

Theorie muss sein, aber mMn. nur soweit, bis ein gewisses Grundverständnis da ist. Ein reiner Testaufbau ohne Auswertung ist auch Nonsens. 

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vor 15 Minuten schrieb Errraddicator:

Das habe ich vor Jahren genau so gesehen. Heute sehe ich das anders.

Ich sehe das eher als 50%50 Arbeit an, während der Ausbildung.
Ich erkläre die verschiedenen Raid-Typen, mit Vor-, sowie Nachteilen und anschließend zeige ich ihm die Konfiguration, sowie den Ausfall einer Platte etc. an "lebenden" Objekt.

Ich möchte weder reine Theorie, noch reine Praxis schaffen...
Wenn jemand 10 Jahre in der IT arbeitet hat er irgendwann Routine, ohne es vielleicht verstanden zu haben ;) 

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warum kann man nicht beides kombinieren und sogar noch für die Prüfung vorbereiten?

1. Du gibst dem Azubi ein Thema (z.B. Raid, welche Raids gibt es, wofür sind die gut, gibt es unterschiede in geschwindigkeit, sicherheit etc.)

Mach einen Vortrag mit Präsi fertig. Zeiansatz: 1 Woche, Dauer der Präsi 15 min danach 15 min Fragerunde

Natürlich hast du dann erstmal nur den Theorie Kram, aber irgendwo muss man mal anfangen....was bringt es dir wenn der Azubi nen Raid erstellen kann aber eigentlich nicht versteht was das überhaupt ist etc. (jetzt kommt das gute Beispiel mit dem Haus: Wer kein gutes Fundament (theoretische Wissen) hat dem fällt die Bude demnächst auf den Kopf.

Wenn der Vortrag vorbei ist kannst du ihm zeigen wie das in der Praxis aussieht: Wie sieht ein Raidcontroller aus, was ist der Unterschied zu einem Software Raid, wie erstellt man einen Raid etc....

Natürlich kannst du nicht für jeden Mist einen Vortrag verlangen, aber um dem Azubi die Basics beizubringen wäre dies vorteilhaft.

Er lernt sich selbst zu organisieren, Zeitplanung (wieviele Folien brauche ich um 15 min auszufüllen etc) Ruhe in Präsentationen (da wäre es von vorteil wenn evtl sogar der Chef dabei sitzt, als "Fremder" bzw. jemand vor dem ein Azubi noch "Angst" hat) und natürlich wie man google benutzt (das man nicht nur auf deutsch suchen sollte, bestimmte Begriffe etc.) ;)

 

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