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Im Beruf ankommen


Gast dummbube

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Hallo allerseits,

im Sommer 2015 habe ich meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung abgeschlossen. Die Ausbildung war für mich eine enorm schwierige Zeit in der ich sehr viel investieren musste um halbwegs unbeschadet durchzukommen. Meinem Ausbildungsbetrieb, der mich gerade in Prüfungszeiten intensiv und kompetent vorbereitet hat, habe ich es zu verdanken, dass ich die Ausbildung insgesamt sogar ziemlich gut abschließen konnte, auch wenn es lange nicht so aussah und ich quasi fast jeden Tag meiner Ausbildung Panik geschoben haben. 

Bei diesem Unternehmen habe ich nach der Ausbildung sogar noch ein Jahr gearbeitet, wobei "gearbeitet" eigentlich nicht wirklich zutrifft, da ich dort eigentlich fast nichts zutun hatte und die Zeit irgendwie auf dem Lokus oder beim Rauchen oder Surfen abgesessen habe. Meinen Kollegen und Vorgesetzten, die davon natürlich wussten, war das aber irgendwie egal und so wollte man mich sogar behalten. Eigentlich war das eine Traumstelle, doch trotzdem war ich sehr unzufrieden mit mir, da ich eigentlich etwas lernen wollte um endlich irgendwann mal ein "Entwickler" zu werden. So habe ich ein Angebot auf Vertragsverlängerung ausgeschlagen und dann erstmal ein paar Monate nichts gemacht. Irgendwann wurde mir dann allerdings doch langweilig und ich habe mich langsam wieder beworben. Da ich mich zumindest bei Vorstellungsgesprächen halbwegs gut verkaufen kann und nicht ganz so trottelig anstelle, konnte ich auch recht bald eine interessante Stelle mit guten Rahmenbedingungen finden, die ich vor gut einem Monat angetreten habe. 

Natürlich bin ich hier mit meinem Wissen von fast null (ein bisschen Java und Webgedöns, nichts Weltbewegendes) völlig überfordert mit dem gewaltigen technischen Stack, den fachlichen Anforderungen und dem ganzen Workflow. All das hält mir immer wieder vor Augen wie furchtbar unbegabt und fehlplatziert ich in diesem expeditiven und hochanspruchsvollen Umfeld doch eigentlich bin. Das fängt schon dabei an, dass ich nicht mit den vielen Frameworks, der Versionsverwaltung, den vielen Softwaremodulen umgehen kann und auch einfach unfassbar vieles nicht verstehe und mich dafür so sehr schäme, dass ich gar nicht fragen möchte und deshalb lieber still nur rumsitze und vergeblich versuche irgendwie was zu lernen um da durchzusteigen. Das ist alles ziemlich mühsig und führt bei mir zu teils ziemlich heftigen Problemen, da ich psychisch vorbelastet bin.

So überlege ich also nun, ob ich das nicht einfach schmeissen und was komplett anderes versuchen sollte, also beispielsweise eine Umschulung oder einfach nur irgendwo ein bisschen jobben. Auf der anderen Seite kann ich mir nicht vorstellen irgendwas anderes zu machen und weiß aus ein paar wenigen Ausnahmen, dass alleine das Programmieren selbst schon eine sehr spannende Sache sein kann, wenn man es kann und die Möglichkeit hat etwas auf die Beine zu stellen.

Ich bin leider einfach nur kein Techniker und so sehr ich auch oft versucht habe dieser Rolle gerecht zu werden, bin ich trotzdem immer wieder zu der tiefsitzenden Erkenntnis gelangt in diesem Beruf nicht richtig zu sein. Mich würde einfach mal interessieren, ob ich mit diesem Gefühl total alleine bin oder ob es noch andere gibt, denen es vielleicht auch gibt. Ich habe nur immer das Gefühl, dass um mich herum nur sehr agile Professionals unterwegs sind, die völlig unfehlbar sind. Kennt ihr zufällig Leute in diesem Beruf, also beispielsweise Arbeitskollegen, die auch total die "Trottel" sind? Ich weiß atm echt nicht mehr weiter :/

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Hast du mal überlegt zuhause ein Projekt zu starten? Zum Beispiel einen Online Kurs oder irgendwie einen Server oder ne Seite aufsetzen, der/die auch für andere einen Nutzen hat?!

Ich mein, deine Ausbildung ist jetzt nicht mal 2 Jahre her und du überlegst schon alles "hinzuschmeissen"?! Manche haben bis dato noch gar keine Stelle gefunden :D und die Hälfte verlernt. Du bist doch super dabei! Ich denke, dass es in jedem Beruf Phasen gibt, die nicht so prickelnd sind.

Die Frage ist ja: Wie siehst du deine Arbeit? Ist die Mittel zum Zweck oder willst du dich selbst verwirklichen? :D Wobei das eine das andere ja nicht ausschließt. :) 

 

Meine Ausbildung war leider nicht so gut, musste echt super viel selber lernen und war auch oft frustriert :(

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Ja, ich habe mir schon öfters überlegt, ob ich mal privat ein Projekt aufsetzen könnte, bin allerdings immer daran gescheitert, dass ich nicht wüsste wie. Mit Biegen und Brechen könnte ich vielleicht noch Spring MVC, Maven und Hibernate aufsetzen, vielleicht würde ich es noch schaffen eine In-Memory-Datenbank aufzusetzen und im Frontend irgendwie Bootstrap einzubinden und SVN als Versionsverwaltung einzuführen. Aber zum einen wäre das dann alles nicht wirklich "State of the art" und eher so hingefrickelt und zum anderen wüsste ich nicht, wofür ich ein Projekt aufsetzen sollte bzw. was ich anbieten würde.

Mir macht es wirklich zu schaffen, dass ich nur ein sehr oberflächliches Wissen über Technologien habe und darüber hinaus mit vielen Themen nur sehr wenig anfangen kann. Mein Horizont in diesem Bereich scheint einfach erschöpft zu sein. :(

Ich will eigentlich nur irgendwie meine Brötchen verdienen ohne ständig Existenzängste haben zu müssen... 

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vor 35 Minuten schrieb dummbube:

Ich will eigentlich nur irgendwie meine Brötchen verdienen ohne ständig Existenzängste haben zu müssen... 

Damit hast Du leider wirklich den falschen Beruf gewählt...

In der IT gibt es permanent neue Technologien und Frameworks. Fachinformatiker haben nach der Ausbildung noch nicht ausgelernt und es steht lebenslanges Lernen auf dem Plan.

Hast Du Dir mal überlegt evtl. zum IT-System-Kaufmann oder Informatikkaufmann umzuschwenken? Du hast auch einen kaufmännischen Teil gelernt. Vielleicht kriegst Du irgenwo die Chance IT-Sachbearbeiter oder Accountant zu werden. Als Kaufmann musst Du Dich nicht unbedingt mit den ganzen Frameworks und Tools auskennen. Das technische Hintergrundwissen sollte dort mehr als ausreichend sein.

Bearbeitet von SaJu
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Die Basis ist aber die Gleiche. Du hast schließlich WiSo mitgeschrieben. Wie war da Deine Note?

Die Kaufleute haben ansonsten in der Berufsschule nur etwas mehr Kaufmännisches als Technisches gelernt. Aber praktisch wurden viele auch in der Systemadministration/ Entwicklung (je nach Betrieb) zusätzlich ausgebildet, so dass sie die IT-Prozesse verstehen können. Also kannst Du es mit Bewerbungen in diese Richtung versuchen.

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Dann versuch es doch einfach mit Bewerbungen in diesem Bereich.  Genauso könntest Du Vertrieb für Software-Unternehmen machen. Es kann sicher nicht schaden theoretisch (fachlich) kompetente Mitarbeiter an dieser Schnittstelle zu haben. Meistens machen das pure Kaufleute, die nicht wissen, was wie machbar ist und erzählen den Kunden dann das Blaue vom Himmel. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich solche Aufgaben lieber einem Fachinformatiker geben, der nicht coden will, und erwarten, dass die Kunden am Ende die richtigen Erwartungen/ Anforderungen dann zusammen bringen (mit dem Vertriebler).

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Natürlich möchte ich nicht mein ganzes Leben bis zur Rente mit 87 Jahren ein "Codeäffchen" sein, sondern recht bald in die kaufmännische Schiene. Aber ich habe das Gefühl, dass ich mich dafür erstmal in der Entwicklung ein paar Jahre behaupten muss. Und scheinbar bekomme ich das nicht hin. :(

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Das du das Gefühl hast nur oberflächliches Wissen zu haben ist in meinen Augen völlig normal. Gerade wenn ihr viele Technologien verwendet und ihr eine komplexe Toolchain habt, lässt sich das als Anfänger kaum vermeiden. Die Kunst ist halt, mit dem Wissen das du hast die anfallenden Probleme zu lösen - eben deine Arbeit zu verrichten. Expertenwissen kann man nur anhäufen, in dem man sich ganz lange und sehr tief mit Technologien auseinandersetzt. Das kommt auf der Arbeit halt automatisch Schritt für Schritt, immer wenn du eine Aufgabe umgesetzt hast. Bei manchen geht es etwas schneller, bei manchen dauert es länger, aber da durch muss ja jeder.

Der Größte Fehler den du in meinen Augen machst, ist dich dafür zu schämen und deshalb nicht zu fragen. Das ist tödlich. Du musst Fragen stellen. Das ist beruflicher Alltag und selbst ein Experte mit 20 Jahren Berufserfahrung sollte sich für Wissenslücken nicht schämen und offensiv damit umgehen. Wenn du deine Fragen direkt ansprichst und offen bist, dann kann dir Niemand am Ende daraus einen Strick drehen. Wenn du hingegen lieber schweigst und dann ins Schwitzen bei der Umsetzung kommst, dann kann das nur zu Stress führen. Du musst das wirklich dringend ändern und deine Einstellung dazu überarbeiten! Als Anfänger viel zu fragen ist normal. Nutze die Chance!

p.s.

Ein privates Projekt mit einer professionellen Toolchain und div. Frameworks aufzsetzen ist nicht ohne. In der Praxis ist die Toolchain schon oft eben vorhanden. Die from scratch aufzusetzen erfordert halt Expertenwissen. Wenn man sich das nicht anliest, dann kann man das in der Regel nicht. In meinen Augen solltest du dich davon nicht grämen lassen und dich erstmal auf deine Arbeit fokussieren bevor du dich in deiner Freizeit noch zusätzlich unter Druck setzt. Lerne erstmal mit der Toolchain und den Frameworks zu arbeiten. Ein eigenes Projekt damit aufziehen ist in meinen Augen an der Stelle nicht wirklich hilfreich.

Bearbeitet von Uhu
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vor 12 Stunden schrieb dummbube:

Natürlich möchte ich nicht mein ganzes Leben bis zur Rente mit 87 Jahren ein "Codeäffchen" sein, sondern recht bald in die kaufmännische Schiene. 

Das Wort "Codeäffchen" lese ich öfters und frage mich jedes Mal, was das bittesehr sein soll?
Offenbar entstammt das Wort vom Infinite-Monkey-Theorem. Dabei frage ich mich immer, was das nun mit Softwareentwicklung zu tun hat? Vielleicht gibt es Buden, die solange auf der Tastatur rumhacken, bis irgendwann mal eine Software dabei rauskommt aber wenn eine Firma ernsthaft Geld mit ihrer Software verdienen möchte, dann ist es schnell vorbei mit dem "Codeäffchen". Softwareentwicklung ist nun mal mehr, als nur Code zu schreiben. Heutzutage haben wir es mit einem gigantischen Technologiestack zu tun, der irgendwie orchestriert werden muss. Mit ein paar "Codeäffchen" kommt man da nicht weit und wenn eine Firma auch auf wartbaren Code achten möchte, dann müssen auch Entwickler ran, wie was von Clean Code verstehen. Darüber hinaus ist auch sehr viel Kommunikation von Nöten. Also die sog. "Soft Skills" sind heutzutage auch sehr wichtig geworden. 

vor 13 Stunden schrieb dummbube:

Ja, ich habe mir schon öfters überlegt, ob ich mal privat ein Projekt aufsetzen könnte, bin allerdings immer daran gescheitert, dass ich nicht wüsste wie. Mit Biegen und Brechen könnte ich vielleicht noch Spring MVC, Maven und Hibernate aufsetzen, vielleicht würde ich es noch schaffen eine In-Memory-Datenbank aufzusetzen und im Frontend irgendwie Bootstrap einzubinden und SVN als Versionsverwaltung einzuführen. Aber zum einen wäre das dann alles nicht wirklich "State of the art" und eher so hingefrickelt und zum anderen wüsste ich nicht, wofür ich ein Projekt aufsetzen sollte bzw. was ich anbieten würde.

Glaube mir mal, so weit weg von "state of the art" ist das nicht. ;)
Mag sein, dass Startup-Hipster andere Technologien verwenden, aber ist würde davon mal ausgehen, dass viele Firmen sowas wie Hibernate, Spring MVC oder Bootstrap gar nicht kennen. Man darf sich auch nicht von den Stellenangeboten verunsichern lassen. Oftmals spielen sie da Bullshit-Bingo und feuern alles ab, was denen so einfällt. Die Realität sieht dann meist anders aus. Bewirb dich einfach auf Junior-Entwickler-Stellen. Du wirst sehen, dass andere auch nur mit Wasser kochen und auch nicht wirklich viel schlauer sind, als du selbst. Die Erfahrung kommt erst mit den Jahren. Also mache dir da mal keine Sorgen. ;)

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vor 22 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Das Wort "Codeäffchen" lese ich öfters und frage mich jedes Mal, was das bittesehr sein soll?

Woher das Wort abstammt kann ich dir nicht sagen. Es soll halt zum Ausdruck bringen das man als Programmierer nur nach Vorgabe implementiert und keine planerischen Entscheidungen trifft (in Bezug auf Architektur oder des Personals).

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vor 13 Stunden schrieb SaJu:

Damit hast Du leider wirklich den falschen Beruf gewählt...

In der IT gibt es permanent neue Technologien und Frameworks. Fachinformatiker haben nach der Ausbildung noch nicht ausgelernt und es steht lebenslanges Lernen auf dem Plan.

Das ist eine sehr gewagte Aussage. Nur weil er keine Existenzängste haben möchte, bedeutet es doch nicht, dass er den falschen Beruf gewählt hat?!
Er hat doch in keinster Weise erwähnt, dass er nicht lernbereit sei; nur, dass er momentan überfordert ist mit der Situation.

Das ist aber normal, gerade der Einstieg in eine neue Firma ist meistens mit viel Aufwand verbunden. Man muss die Leute und Prozesse kennenlernen, ganz zu schweigen von den Technologien, die du zu kennenlernen hast.

Gib dir einfach Zeit und wie Uhu schon sagt,fragen! Frag ruhig, vielleicht nervst du damit paar Personen, aber fragen kostet nichts und im Endeffekt ist es um einiges besser als wenn du dann später mit Aussagen wie "Warum hast du denn nicht nachgefragt?" konfrontiert wirst.

Kopf hoch, weitermachen und es wird nur besser. Aller Anfang ist schwer.

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vor 4 Minuten schrieb Uhu:

Woher das Wort abstammt kann ich dir nicht sagen. Es soll halt zum Ausdruck bringen das man als Programmierer nur nach Vorgabe implementiert und keine planerischen Entscheidungen trifft (in Bezug auf Architektur oder des Personals).

Wobei ja jede "Programmier-Änderung" in zig Variationen implementiert werden kann.-
Ich finde das Wort, obwohl ich kein Programmierer bin, etwas beleidigend. Genauso wie das Wort "Kabelschl..." für Fisis :) 

Bearbeitet von Nopp
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vor 29 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Glaube mir mal, so weit weg von "state of the art" ist das nicht. ;)

Das dachte ich mir aber auch. Bei uns sind wir gerade erst letztes Jahr von CVS auf SVN umgestiegen. Framework bedeutet hier .NET 3.5 und WinForms.

Wenn du die Sachen, die du da aufgezählt hast, tatsächlich kannst (muss ja nicht auf Experten-Niveau sein), dann sind das durchaus Grundlagen auf denen man aufbauen kann. Da muss jetzt aber natürlich mehr kommen - und deshalb musst du Fragen stellen, wenn dir etwas nicht klar ist. Gerade wenn man von einer Klitsche ohne echten Prozess kommt, wo das Rad täglich neu erfunden wird, kann einen das schon erschlagen, wenn man auf einmal mit einer "echten" Toolchain, komplexen Frameworks und den dazugehörigen Design-Methoden zugeworfen wird. Aber da musst du durch.

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vor einer Stunde schrieb Nopp:

Wobei ja jede "Programmier-Änderung" in zig Variationen implementiert werden kann.-
Ich finde das Wort, obwohl ich kein Programmierer bin, etwas beleidigend. Genauso wie das Wort "Kabelschl..." für Fisis :) 

Die Abwertung soll mit dem Wort sicherlich auch zum Ausdruck gebracht werden. Wobei sich das weniger auf den Ausbildungsberuf bezieht und keine Beleidigung im eigentlichen Sinne darstellen soll. Er will eben davon mal weg kommen. Wer Programmierer bleiben will, dem sei es natürlich gegönnt :) ... Die Leute würden sich selber aber auch nicht als Codeäffchen bezeichnen.

Bearbeitet von Uhu
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vor 14 Stunden schrieb dummbube:

Natürlich möchte ich nicht mein ganzes Leben bis zur Rente mit 87 Jahren ein "Codeäffchen" sein, sondern recht bald in die kaufmännische Schiene. Aber ich habe das Gefühl, dass ich mich dafür erstmal in der Entwicklung ein paar Jahre behaupten muss. Und scheinbar bekomme ich das nicht hin. :(

Das Gefühl macht keinen Sinn^^

Wenn die Firma einen Kaufmann braucht, wird das Einstellungskriterium selten sein, dass der Kaufmann 5 Jahre Erfahrung als Entwickler hat.

vor einer Stunde schrieb Gottlike:

Das ist eine sehr gewagte Aussage. Nur weil er keine Existenzängste haben möchte, bedeutet es doch nicht, dass er den falschen Beruf gewählt hat?!
Er hat doch in keinster Weise erwähnt, dass er nicht lernbereit sei; nur, dass er momentan überfordert ist mit der Situation.

Sehe ich auch so.

Man sollte dieses "man muss in der IT 24/7 lernen" mal ein bisschen herunterfahren.

Ja, es gibt viel zu lernen. Ja, es gibt oft neues. Ja, wenn man zu den Topleuten gehören will, muss man viel in der Freizeit machen.

Aber man kann ja auch ein "ganz normaler" Arbeitnehmer sein. Aus meiner Firma und der Partnerfirma bin ich der einzige der sich aktiv in IT-Communities beteiligt, die meisten Entwickler gehen nach dem Feierabend nach Hause und setzen sich zum Zocken an den PC. Die sind die letzten 5-10 Jahre auch gut über die Runden gekommen^^'

Wenn auf der Arbeit neue Technologien eingeführt werden, arbeiten die sich auf der Arbeit darin ein. Funktioniert.

 

Man darf nicht vergessen, dass in solchen Foren wie diesem in der Regel die besonders engagierten Leute zu finden sind. Das verschiebt die Wahrnehmung vielleicht in eine gewisse Richtung.

Bearbeitet von PVoss
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vor 51 Minuten schrieb Uhu:

Woher das Wort abstammt kann ich dir nicht sagen. Es soll halt zum Ausdruck bringen das man als Programmierer nur nach Vorgabe implementiert und keine planerischen Entscheidungen trifft (in Bezug auf Architektur oder des Personals).

Was heißt "nur nach Vorgabe"? Wird einem "Codeäffchen" mitgeteilt, welche Tasten er drücken soll?
Ein Entwickler muss immer irgendwelche Entscheidungen treffen. Er ist für den Code verantwortlich. Wie man da keine Entscheidungen treffen muss, ist mir ein Rätsel.

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Herzlichen Dank für die vielen Beiträge zu diesem Thema.

Ich habe darüber nun ein bisschen nachgedacht und entschieden einfach zu versuchen dran zu bleiben und einfach zu machen.

"Codeäffchen" ist in diesem Kontext keineswegs negativ gemeint, sondern eher selbstironisch. Sollte ich damit Jemanden gekränkt haben, tut es mir natürlich Leid. 

Ich halte euch gerne auf dem Laufenden bzw. komme hierauf zurück, wenn es nicht besser wird.

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Wenn Du nach der Ausbildung erstmal ein Jahr fast nichts gemacht hast, dafür aber bezahlt wurdest und dann ein paar Monate wirklich nichts gemacht hast, ist ein Einstieg in eine "richtige" Stelle natürlich doppelt hart als wenn man einfach von einer halbwegs gut ausgelasteten Arbeitsstelle in eine andere wechselt. Es ist ganz normal, dass Du nicht von 0 auf 100 direkt einsteigen kannst, ich glaube auch nicht, dass der Arbeitgeber das erwartet, vor allen Dingen nicht in so einem komplexen Umfeld wie der Softwareentwicklung.

Überlege dir folgendes: Du wärst nicht eingestellt worden, wenn dein jetziger Arbeitgeber nicht denken würde, dass Du das schaffen kannst. Sprich' evtl. mit einem Vorgesetzten über deine Gefühle und ob Du vielleicht eine Schulung (ggf. auch intern, also dass dir jemand, der in einem der Themen sehr gut drin ist, dir die Grundlagen beibringt) zu einem der Themen machen kannst.

Ich habe letztes Jahr den Arbeitgeber gewechselt, nachdem ich fast 11 Jahre bei einer Firma angestellt war, beide Stellen allerdings Systemadministration. Da war es natürlich auch nicht leicht, weil ich von Umgebungen, die ich selbst so gut wie komplett mit aufgebaut habe und aus dem Eff-Eff kannte, in komplett andere Umgebungen, zu anderen Kunden etc. gekommen bin, wo ich mich auch erstmal reinfinden musste. Ich kann mein Vorwissen jedoch auch gut einbringen, weil wir Kunden haben, die Dinge im Einsatz haben, mit denen noch niemand in der aktuellen Firma außer ich gearbeitet hat, z.B. Sophos-Firewalls, wo wir die Kunden übernommen haben.

 

Vielleicht gibt es bei dir auch etwas, was Du schon sehr gut kannst und das anderen zeigen kannst, dann siehst Du, dass alle nur mit Wasser kochen und auch erstmal reinfinden mussten, als sie dort angefangen sind.

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vor 10 Stunden schrieb Whiz-zarD:

Was heißt "nur nach Vorgabe"? Wird einem "Codeäffchen" mitgeteilt, welche Tasten er drücken soll?
Ein Entwickler muss immer irgendwelche Entscheidungen treffen. Er ist für den Code verantwortlich. Wie man da keine Entscheidungen treffen muss, ist mir ein Rätsel.

Ich habe doch geschrieben in Bezug auf Architektur oder Personal. Natürlich muss jeder Programmierer Entscheidungen treffen, wenn sich allerdings das Gefühl einstellt, dass man eigentlich z. B. nur die Schnittstellen ausimplementiert statt diese festzulegen und zu designen (also eigentlich den ganzen Tag nur Funktionen implementiert") dann zweifelt der eine oder andere Entwickler schon mal an der Relevanz seiner Arbeit und bezeichnet sich wie dummbube als "Codeäffchen". Du kannst natürlich den Sinn oder Unsinn dieser Bezeichnung in Frage stellen, entscheidend ist eher, dass sich manche Programmierer wie moderne Fließbandarbeiter fühlen. Mit dem Wort soll dieses Gefühl lediglich zum Ausdruck gebracht werden. Es geht nicht darum zu sagen, dass die Arbeit von Entwicklern generell keine Relevanz hätte, sondern es ist einfach ein Synonym für eben dieses Gefühl.

Ich habe mal einen Entwickler getroffen, der hat es anders ausgedrückt. Der meinte zu mir, er fühle sich wie ein Ruderknecht auf einer Galeasse, da sein Softwareunternehmen es geschafft hätte den Taylorismus in die digitiale Welt zu übertragen. So kann man es natürlich auch zum Ausdruck bringen.

 

Bearbeitet von Uhu
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vor 23 Stunden schrieb Whiz-zarD:

Das Wort "Codeäffchen" lese ich öfters und frage mich jedes Mal, was das bittesehr sein soll?[...]

Da gibt's für mich zwei Möglichkeiten - je nachdem wer es benutzt. Entweder eine abfällige Beschreibung des Programmier-Berufes, oder aber jemand, der festgelegte Sachen programmiert, wie z.B. immer nur Schnittstellen und der keinerlei Entscheidungsgewalt über das eigentliche Programm/Projekt hat, sondern stupide immer das selbe macht.

Genauso sieht es auch mit dem Begriff "Kabelaffe" für den FISI aus.

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vor 1 Stunde schrieb Crash2001:

oder aber jemand, der festgelegte Sachen programmiert, wie z.B. immer nur Schnittstellen und der keinerlei Entscheidungsgewalt über das eigentliche Programm/Projekt hat, sondern stupide immer das selbe macht.

Wobei da in meinen Augen auch die Erfahrung mit rein spielt. In der Ausbildung/als Berufsanfänger kann man noch nicht alle Techniken/Möglichkeiten kennen. Da macht es schon Sinn, nach Vorgaben zu programmieren. Wenn die Erfahrung/das Wissen steigt sollte man aber irgendwann selber entscheiden können, wie genau man etwas sinnvoll implementiert.

Wieder kehrende Probleme werden meist ähnlich gelöst. Wenn man x Schnittstellen codiert und auch die auftretenden Fehler/Probleme ausgemerzt hat, dann ist man deutlich besser in der Lage eine Schnittstelle zu entwerfen. Entwirft man das erste mal eine Schnittstelle, ohne jegliche Schnittstellen-Vorerfahrung, wird man deutlich mehr "Fehler/Schwachstellen" in der Schnittstellendefinition/-implementierung haben.

Wer aber nach 10 Jahren BE immer noch nicht in der Lage ist Lösungen für Problemstellung zu konzeptionieren/designen und weiterhin nur nach Vorgaben implementiert, sollte sich mal hinterfragen.

Auch der TE steht noch am Anfang (1 Monat wirkliche Berufspraxis), hat somit wenig Erfahrung und steht vor einem Wald voller neuer Dinge/Möglichkeiten. Jetzt gilt es die verschiedenen möglichen Wege kennen zu lernen um Problemstellungen zu lösen. Ein Kundiger, den man nachdem Weg fragt, kann da sehr hilfreich sein. Mit der Zeit kennt man die besten Wege in diesem Wald und kommt so schneller/besser/bequemer ans Ziel. Wenn man dann in diesem Wald heimisch geworden ist, wird es Zeit auch mal die ausgetreten Wege zu verlassen und neue Wege aus zu probieren.

Natürlich wird man sich am Anfang immer mal wieder verlaufen, landet in Sackgassen und muss Wege mehrmals beschreiten bis man am Ziel ist. Das gehört dazu.

Alle mal besser als den großen Wald zu scheuen, ihm den Rücken zu kehren und sich zu Hause zu verstecken.

 

Gruß Bockreiter

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