Erstmal vielen Dank für eure Antworten!
Das ist genau der Punkt: Ich weiss nicht, wie ich solche Wartungsverträge begründen würde.
Ich habe im Laufe der Jahre ein paar "Beispiele" von Wartungsverträgen gesehen. In der Regel was gewisse Kunden bei Mitbewerbern hatten, bevor sie zu mir gewechselt haben.
Mein Eindruck war eigentlich immer, dass diese Wartungsverträge intransparent und schwer zu begründen sind.
Oft ist weitgehend unklar, was eigentlich "gewartet" wird (generell ist auch mir selber unklar, was denn überhaupt gewartet werden müsste/könnte...)
Ich spreche jetzt nicht von Anbietern die den Serverpark des Kunden quasi 24/7 Remote-Monitoren... sowas ist auch nicht meine typische Kundschaft, ich habe ja nicht das Personal um so etwas überhaupt anzubieten. Aber ich spreche von Anbietern, die z.B. für jede Workstation, jeden Drucker und jedes NAS einen monatlichen Pauschalbetrag in Rechnung stellen, wo mir dann der Kunde auch nicht erklären kann, ob im Rahmen dieses "Vertrages" jemals eine Leistung erbracht wurde. Ich höre immer nur, dass "wenn mal etwas war", das immer separat bezahlt wurde.
(Oder dann die Anbieter, die den Kunden sagen, sie sollen ihre Kisten min. alle zwei Monate in die Werkstatt bringen. Da wird dann ein Virenscan laufen gelassen und es gibt eine Rechnung für 180€. Schön mit gelogenem "200 Viren beseitigt" [eigentlich: 200 Cookies gelöscht] auf der Rechnung, damit die auch brav wiederkommen. Für sowas habe ich wenig Verständnis.)
Ich sollte vielleicht darauf hinweisen, dass ich wenige Kunden mit eigenem Server habe. Mein typischer Firmenkunde verfügt über 1 - 10 (selten auch mal ein bisschen mehr) IT-Arbeitsplätze. Netzlaufwerke laufen oft über NAS, Branchensoftware und Exchange über die Cloud. Da wo ich mal einen Windows-Server habe, hab ich den meist vom Vorgänger "geerbt". Da aber dann bei der "Erneuerung" zunehmend in die Cloud gewechselt wird, werden es eher weniger als mehr. Heute stellt sich ja vernünftigerweise keiner mehr einen Exchange-Server für drei Mailboxen in die Bude...
Kurzum: Was "wartet" ihr denn regelmässig, dass es einen Wartungsvertrag rechtfertigen könnte?
"Im Schnitt x Stunden" ist schwierig. Bei meinem typischen Kunden bin ich u.U. mehrere Monate gar nicht, weil keine Arbeit anfällt. (Oder vielleicht mal kurz etwas gefernwartet wird.)
Wenn es "grössere" Arbeiten gibt (so im zweistelligen Stundenbereich), dann ist das in der Regel nur dann, wenn Arbeitsplätze etc. erneuert werden oder weitere hinzukommen.
Sonst ist es mehr so Kleinkram à la "Software xy startet nicht mehr", "Drucker druckt nicht", "Mailadresse muss auch auf dem Smartphone eingerichtet werden", "versehentlich gelöschte Daten sollen restored werden", ... und halt Hardwaredefekte und sowas.
Das ist ein bisschen das, was ich mit "auf Abruf" meine und auch in den vorherigen Punkt (Wartungsverträge) reinfliesst:
Die Kunden kommen dann, wenn sie etwas brauchen oder wenn etwas kaputt ist. Aber das ist ja nicht ständig der Fall. (Ich versuche natürlich auch die Installationen zu vorzunehmen, dass sie möglichst "wartungsarm" sind... aber vielleicht ist das ja ein Fehler ? Nur weiss ich halt eben nicht wie mans "besser" [oder schlechter] macht, weil ich einfach immer vom Gedanken ausgehe, wie ichs gerne eingerichtet hätte, wenn ich in der Haut des Kunden stecken würde.)
Letzte Woche habe ich z.B. bei einem Immobilien-KMU das den Standort gewechselt hat zwei Arbeitsplätze hinzugefügt, zwei bestehende umgezogen, das NAS umgezogen, einen neuen Gross-Kopierer eingerichtet und die neuen Geschäftsräumlichkeiten vernetzt / mit UniFi-APs erschlossen. Bei der Gelegenheit natürlich noch das BackUp geprüft etc. Da bin ich dann einen Arbeitstag beschäftigt. Aber jetzt sind die wieder "happy" und ich höre vermutlich ein paar Monate nichts.
Was würdet ihr denen jetzt für einen Wartungsvertrag verkaufen?
Den Gedanken hatte ich auch schon. Ich habe auch tatsächlich schon Kunden gefragt, ob es Ihnen lieber ist, wenn die Warnmails von NAS, Backup etc. zu mir kommen oder zu ihnen.
Die Antwort lautet dann: Wenn es günstiger ist wenn die Mails zu uns kommen, dann lassen sie die zu uns kommen. Wir leiten sie dann an Sie weiter, wenn in den Mails eine Auffälligkeit ist...
Auch dir Danke für die Antwort!
Routine ist durchaus vorhanden. Das was ich regelmässig mache, mache ich schnell und effizient, glaube ich.
Da ich zudem nach Zeit bezahlt werde, wäre noch effizienteres Arbeiten nicht zwangsläufig ein Vorteil für mich ?
Auch die Sache mit den Support-Leveln ist etwas, was ich mir schon überlegt habe... aber auch dort bin ich bisher daran "gescheitert", eine Idee davon zu erlangen, wie man das in der Praxis konkret und sinnvoll umsetzen könnte in meiner Situation.
Für Beispiele wie andere das so machen, wäre ich daher sehr dankbar!
Als "Einzelmaske" kann ich nicht wirklich Reaktionszeiten garantieren. Zumindest nicht solche die auf dem Papier so gut klingen, dass jemand dafür viel Geld extra bezahlen würde.
Und die Leute noch zusätzlich dazu zu animieren, mich gegen "Aufpreis" ausserhalb der Geschäftszeiten zu beanspruchen, möchte ich aus gesundheitlichen Gründen auch eher vermeiden. Es kommt leider bereits jetzt oft genug vor, dass ich wegen Nichtigkeiten zu Unzeiten angerufen werde. Aber wenn ich das noch offiziell bewerbe, dann fürchte ich, dass es kein Halten mehr gibt...
(Wobei das auch ein Irrtum meinerseits sein könnte. Vielleicht schrecken gezielt beworbene "Aufschläge" die Kunden auch eher davon ab, ausserhalb der Geschäftszeiten anzurufen. Erfahrungswerte sehr willkommen!)