Hallo Michael,
Nun schreibe ich nach langer Zeit hier auch mal wieder was ins Forum.
Der Tiefgang der Ausbildung zum FIAE hängt stark vom Arbeitgeber und der eigenen Motivation ab.
Wenn ich einige meiner Klassenkameraden in der Berufsschule sehe, denke ich unweigerlich: "Was soll aus denen bloß werden?" Die Motivation ist gleich null, das Verständnis der Materie eben so.
Nach etwas mehr als 2 Jahren Ausbildung ist bei mir viel rumgekommen. Ich habe bereits vor dem Beginn der Ausbildung (größere) Softwareprojekte gemanaget, allerdings lernt man im Betrieb mehr Sachen und man beschäftigt sich mit Dingen, mit denen man vorher nicht viel zu tun hatte.
Vor der Ausbildung waren meine Kenntnisse zum Beispiel in Java, Linux oder Jura/BWL nur rudimentär vorhanden. Dies hat sich aber in den letzten Monaten stark geändert. Ich habe das große Glück, dass ich neben meinen Projekten viel Zeit habe, in denen ich mich fortbilde und auch über o.g. Themen mit Ausbilder / Kollegen diskutiere.
Die Berufsschule kann Thematiken wie Verschlüsselung, IPSec, UML, Software Engineering etc nur oberflächlich behandeln. Alle Themen, die ich bis jetzt im Unterricht gehabt habe, hätte oder habe ich mir selbst innerhalb weniger Stunden/Tage beigebracht - mit weitaus mehr Tiefgang.
Wäre ich in der Position zu bestimmen, was auf dem Lehrplan steht, würden garantiert Religion, Sport und Deutsch fliegen und stattdessen wieder Mathematik drauf stehen. Dabei würde Stochastik und allgemeine Algebra einen den Schwerpunkt besitzen.
Weiterhin müsste es so etwas wie "Leistungskurse" geben, so dass der Unterricht FH-Niveau erreicht und der Auszubildende auch nach der Schule "genötigt" wird, sich Wissen selbst anzueignen.
Just my 2 cents...