Hallo allesamt!
Also, hier sind ja einige, die überlegen, nach der Ausbildung noch ein Studium dranzuhängen, aber bei mir ist es ungekehrt.
Ich studiere zur Zeit Linguistik und spiele mit dem Gedanken, nach dem Bachelor-Abschluss nicht wie geplant einen Master (im Ausland) dranzuhängen, sondern eine Ausbildung zu machen.
Der Grund dafür ist, dass mir das Studium insgesamt einfach zu theorielastig ist. Eigentlich war ich in der Schule immer ein Fan von theoretischen Konstrukten, aber je mehr mir bewusst wird, dass ich irgendwann auch mal Geld verdienen sollte, um mein Leben ohne die finanzielle Unterstützung meiner Eltern auf die Reihe zu bekommen, desto mehr wünsche ich mir, auch mal was *Sinnvolles* zu machen.
Ansonsten macht mir das Studium aber schon Spass, die Richtung Sprach- und Informationsverarbeitung ist schon ganz cool!
In meinem Studium habe ich den Schwerpunkt Computerlinguistik, und daher habe ich mit den Informatikstudenten einige Vorlesungen und Übungen gemeinsam, sowie ein semesterübergreifendes Software-Programmierprojekt, das glücklicherweise fast fertig ist. Und obwohl ich anfangs ein bisschen Angst vorm programmieren hatte (2 Jahre Info in der Schule, da lernt man nicht wirklich was...) muss ich im Nachhinein sagen: Es hat Spass gemacht!
Ich habe jetzt nach 4 Semestern also Grundkenntnisse in Java und (durch Computerlinguistik) Prolog, außerdem hänge ich einen Großteil meiner Freizeit auch vor dem Rechner (auch wenn sich das darauf beschränkt, dass ich mit einem Computer umgehen kann, nicht dass ich ihn verstehe).
Mein Freund macht auch eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Systemintegration), und wenn ich mir den Unterschied zwischen uns angucke, dann sieht das folgendermaßen aus:
- er lernt deutlich mehr (nicht im Sinne von büffeln, sondern dass er was "mitnimmt" aus seiner Ausbildung)
- er verdient eigenes Geld
- er muss viiiel mehr arbeiten als ich (schlechtes Gewissen!)
- er hat fantastische Berufsaussichten (wird vermutlich übernommen)
Also, mein Studium ist zwar halbwegs gemütlich (außer jetzt zum Semesterende), aber dafür auch irgendwie nicht wirklich befriedigend.
Also, was sagt ihr: Ist es sinnvoll, nach einem abgeschlossenen BA-Studium ne Ausbildung zu machen? Oder nimmt einen keiner, weil man evtl schon "überqualifiziert" ist? Hab ich als Frau bessere, schlechtere oder gleiche Chancen wie ein Mann? Ist es schlimm, wenn man kein PC-Crack ist und in seiner Schulzeit schon wer-weiß-was programmiert hat? Sind die Abi- und Studiumsnoten relevant für eine Bewerbung, oder zählt mehr, was man sich "nebenbei" erarbeitet hat?
Vermutlich sollte ich nach Beendigung meines Studiums in nem halben Jahr erstmal irgendwo ein Praktikum machen, um zu sehen ob das was für mich ist...
Wäre für eure Meinung sehr dankbar. Vielleicht gibts ja wirklich andere Optionen, als die nächsten Jahre sinnlos an ner Uni zu hängen...