Hallo Marcel,
es ist bestimmt in Ordnung, sich fachlich durch den Erwerb von Scheinen fit zu halten. Du könntest z. B. den die LPI-Zertifizierung machen, wenn Du Richtung Linuxsystemadministration gehen willst.
Ich bin selbst als Systemadministratorin tätig und manchmal bei Bewerbungsgesprächen dabei. Mindestens ebenso wichtig wie Scheine bzw. Abschlüsse ist ein Lebenslauf, der eine Weiterentwicklung zeigt und keine allzu großen Lücken aufweist. Bei Dir sind es jetzt 3 Jahre Arbeitslosigkeit.
Was hast Du denn in dieser Zeit gemacht, um Dich auf Deinem Fachgebiet fitzuhalten und weiterzubilden? An dieser Stelle würde ich im Bewerbungsgespräch jetzt z. B. private Aktivitäten erwarten wie:
- Verwalten eines Rootserver für Freunde / Bekannte
- Programmierung für Webseiten für einen Verein
- Aufbau eines Netzwerkes aus alten Systemen zu Hause
- Aufsetzen von Clustern oder Xen-Umgebungen
- Lesen von Fachzeitschriften
- Mitprogrammieren an Open Source Projekten
- Warten der Rechner im Freundeskreis
Also alles Dinge, die man wunderbar in der Freizeit machen kann, die sich mit Systemadministration und/oder Programmieren, also mit den Schwerpunkten Deines Berufes beschäftigen. Sowas kommt besser in einem Bewerbungsgespräch als noch ein Schein und noch ein Schein mehr.
Von daher ist Dein 1-Euro-Job, den Du hattest, bestimmt nicht das Schlechteste gewesen für eine Bewerbung.
Gruß
Nathalie