Hallo Allerseits!
Seit gestern morgen lese ich mir schon die verschiedenen Meinungen zur Zwischenprüfung durch. Mir ist dabei aufgefallen, dass die meisten derselben Meinung sind: die Prüfung war ein absoluter Fehlschlag der IHK - um es sanft auszudrücken. Der Meinung bin ich auch und diese Meinung möchte ich gerne begründen!
Als vor ein paar Jahren die neuen Berufklassen des "Informatikers" enstanden, hatte man sich gedacht, dass die einzelnen Berufe berufsübergreifend sein sollten.
Der Informatikkaufmann sollte also nicht nur verkaufen oder einkaufen können, sondern auch den technischen Part verstehen, um so z. B. Kunden besser beraten zu können. Andersrum sollte der Fachinformatiker der SI oder AE mit kaufmännischen Zahlen umgehen können...
Dagegen ist soweit nichts einzuwenden, aber dennoch sollte die Gewichtung hierbei beachtet werden, denn ein Systemintegrator ist nun mal kein Systemkaufmann und andersrum genauso wenig. Schon während der Bearbeitung des Prüfungsbogens war mir stark aufgefallen, dass ich den technischen Teil des Systemintegrators vermisste! Dafür war um so mehr der kaufmännische Part und der der Anwendungsenwicklung vertreten. Die Relation der Fachbereiche liegt dabei völlig falsch. Der technische Part des Systemintegrators war nichtmal zu 1/3 in der Prüfung vorhanden. Meiner Meinung nach sollte der eigene berufsbezogene Prüfungsteil zu 70% enthalten sein oder mindestens zu 50%!
Woran mag dieser Mangel wohl liegen?
Nachdem ich mich ausreichend informiert habe, kann ich wohl behaupten, dass das Problem an der Unfähigkeit der IHK und der Bundesländer liegt.
Viele der Themengebiete der Prüfungsaufgaben waren nur kurz oder sogar noch nie im Berufsschulunterricht angeschnitten worden, was daran liegt, dass sich die Lehrpläne einiger Bundesländer voneinander unterscheiden und die IHK hier kein Monopol findet. Also sind entweder die Bundesländer unfähig, sich auf einen gemeinsamen Lehrplan zu einigen oder die IHK ist unfähig, für jedes Bundesland und jeden Berufszweig eine Prüfungsarbeit zu erstellen, was meiner Ansicht der Tatsache schon näherkommt! Desweiteren kommt noch hinzu, so auch in den vergangenen Prüfungsarbeiten bewiesen, ist die IHK nicht in der Lage, eine fehlerfreie Prüfung zu erstellen! Ist doch klar, dass dann so ein Müll dabei herauskommt und das auf unsere Kosten.
Dann möchte ich noch auf ein Kommentar eines Fachinformatikers eingehen, dessen Namen ich nicht erwähnen möchte. Er behauptet doch glatt, dass wir nur deshalb eine so schlechte Meinung vertreten würden, weil wir einfach nur zu faul gewesen seien, uns für die Zwischenprüfung ausreichend vorzubereiten. So ein SCHWACHSINN!!!
Alleine der tägilche Arbeitsablauf im Betrieb gehört zum Lernen. Wir eignen uns das Wissen auf diese Weise nicht nur durch den Berufsschulunterricht an, sondern vorwiegend durch die tägliche praktische Arbeit, was den Lerneffekt besonders hervorhebt. Der Unterrichtsstoff in den Berufsschulen ist außerdem fachlich sehr trocken, denn viele Lehrer könnten noch einiges von ihren Schülern an Fachwissen im Bereich der Informatik hinzulernen. Das gilt nicht für alle Lehrer und ich möchte hiermit auch niemanden angreifen. Ist aber leider oft Tatsache. Die tägliche 8-Stunden-Arbeit im Fach der Informatik sollte also ausreichen, eine gute Zwischenprüfung abzulegen, nur wie soll man das schaffen, WENN DAS FACH SO GUT WIE GARNICHT IN DER ZWISCHENPRÜFUNG VORHANDEN IST und man stattdessen in anderen Themengebieten abgefragt wird.
Um einen Punkt zu setzen, möchte ich noch erwähnen, dass die Zwischenprüfung nicht unbedingt einen großen Stellenwert besitzt, denn die Anwesenheit berechtigt zur Teilnahme an der Abschlussprüfung. ABER: Für die, die ihre Ausbildung verkürzen möchten oder die, die eine "Eins" im Endergebnis nach der Abschlussprüfung erreichen wollen, macht sich ein schlechtes Ergebnis in der Zwischenprüfung bestimmt nicht gut.
Nochmal mit kurzen Worten: et war totaler shit!
:cool: