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Sullidor

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Blogeinträge von Sullidor

  1. Sullidor
    Hier geht es nun weiter mit dem Thema Praktikumssuche während der Umschulung. Diesmal geht es zuerst um die Suche nach passenden Betrieben. Mit dem richtigen Betrieb, könnt ihr bereits den Grundstein für eure spätere Karriererichtung legen.
    Anschließend gebe ich einige Tipps, extrahiert aus eigenen Erfahrungen, wodurch Bewerber um einen Praktikumsplatz, aber auch um einen Ausbildungsplatz negativ aufgefallen sind.
    Beachtet bitte auch hier: Dies stellt nur einen Leitfaden aus Erfahrungen dar, der euch keinen Erfolg garantiert, aber es euch hoffentlich ein gutes Stück leichter macht euer Praktikum und damit eure Umschulung erfolgreich zu absolvieren
    Die Suche nach passenden Betrieben:
    Viele Umschüler unterschätzen die Suche nach einem geeigneten Praktikum gewaltig, geraten unter Zeitdruck und müssen dann jedes Angebot annehmen, ob es ihnen nun zu ihnen passt oder nicht. Wer in solch eine Situation kommt, verliert den Einfluss darauf eine praktische Ausbildung zu erhalten, die zu den zukünftigen Karriereplänen passt. Ihr solltet euch daher bereits 5-8 Monate vor dem Praktikumsstart um einen Praktikumsplatz kümmern
    Zuerst solltet Ihr eine Liste von potenziellen Praktikumsbetrieben erstellen. Voraussetzung hierfür ist normalerweise, dass dieser Betrieb in dem Beruf bereits ausbildet und auch in der Lage ist einen Praktikanten zu beschäftigen. Solche Firmen könnt Ihr über Eure IHK, diverse Lehrstellenbörsen oder Praktikumssuchmaschinen finden. Universitäten, Hochschulen und wissenschaftliche Institute bilden inzwischen auch oft aus und nehmen auch immer mal wieder Praktikanten aller Fachrichtungen.
    Einer der sichersten und besten Möglichkeiten solche Firmen zu finden ist übrigens ein guter Umgang mit euren Mitumschülern der vorangegangenen Semester. Diese haben entweder bereits ein Praktikum hinter sich gebracht und können euch auch eine gute Einschätzung der dortigen Verhältnisse geben oder starten demnächst in ein Praktikum und haben dort dann bereits eine Zusage. Es lohnt sich hier eine weitere Liste anzulegen und alle diese Firmen separat zu sammeln. Eventuell mit einer kurzen Einschätzung der bisherigen Praktikanten. Frag doch auch einmal bei euren Dozenten nach, in welchen Firmen eure Vorgänger so waren. Gerade der Dozent, der für die Vorbereitung auf die Präsentationen zuständig ist, wird in den Übungen wohl den Namen des jeweiligen Praktikumsbetriebs mehrfach hören und sehen.
    Beim Anlegen Eurer Adressenliste solltet ihr darauf achten, wenn möglich, E-Mail-Adressen und Ansprechpartner mit zu erfassen. Wenn ihr so vorgeht, könnt ihr in wenigen Stunden eine beachtliche Liste von 50 – 500 Adressen zusammentragen. Ich rate euch zudem die Adressen an den Anfang zu stellen, von denen ihr wisst, dass sie bereits Praktikanten genommen haben.
    Auch solltet ihr hier bedenken, dass die meisten Firmen einfach keine Ressourcen für einen Umschüler haben, selbst wenn sie ausbilden. Hier kann bereits die zuständige IHK eine Grenze gesetzt haben. Die hiesige IHK sagt hierzu es sollte mindestens eine ausgebildete Fachkraft pro Azubi oder Umschüler vorhanden sein und einer der Fachkräfte muss zusätzlich Ausbilder im Betrieb sein. Ausnahmen bestätigen hier, wie immer, die Regel und letztendlich entscheidet eure IHK.
     Es kann daher sehr wohl vorkommen, dass ihr 40 Bewerbungen fertigmacht und 40 Absagen bekommt die nur der einfachen Tatsache geschuldet sind, dass es keine solche Stelle im Unternehmen gibt. Davon erfahrt ihr natürlich nichts und der Frust ist groß, da man sich die Mühe gemacht hat 40 Bewerbungen und Anschreiben anzupassen.  Um euch eine Menge Arbeit und Frust zu ersparen, rate ich euch die Bewerbungen in 2 Schritten anzugehen.
    Statt jeder Adresse eine angepasste Bewerbung zukommen zu lassen, könnt ihr im 1. Schritt einen kleinen Text verfassen, indem ihr erklärt für welchen Zeitraum, warum und für welchen Beruf ihr einen Praktikumsplatz sucht. Und bei Interesse werdet ihr ihnen gerne eure kompletten Bewerbungsunterlagen zusenden. In dem Text könntet ihr beispielsweise ebenfalls unterbringen, dass ihr während des Praktikums über den Bildungsträger versichert seid, dieses Praktikum als Ausbildungspraktikum gilt und daher auch nicht unter das Mindestlohngesetz fällt und die Firma aufgrund anderweitiger Förderung auch ansonsten zu keinem finanziellen Ausgleich verpflichtet wäre. Diesen Text sendet ihr dann an alle Empfänger aus eurer Adressliste.
    Ihr könnt dies übrigens auch gleich als Übung für eure Skriptkünste nutzen und ein kleines Skript schreiben, mit dem aus eurer Liste die Ansprechpartner und Mailadressen ausgelesen und passend in der Mail eingetragen werden.  Es gibt auch eine einfache Möglichkeit über Thunderbird mithilfe von Addons Mails zu personalisieren.
    Alternativ könnt ihr die Liste natürlich auch einfach telefonisch durchgehen. Ihr erhaltet in so einem Fall die Antwort schneller und der Ansprechpartner bekommt einen ersten persönlichen Eindruck von euch. Andererseits kommt es auch sehr oft vor, dass ihr den Anprechpartner telefonisch nicht erreichen werdet. Dies kann ziemlich schnell frustrieren.
    Wenn nun eine positive Antwort eintrifft, verfasst ihr im 2. Schritt eine persönliche und auf das Unternehmen zurechtgeschnittene Bewerbungen
    Die Bewerbung
    Als Ausbilder habe ich eine Menge Bewerbungen von Azubis und später von Umschülern auf der Suche nach einem Praktikum gelesen. Daher hier ein paar Ratschläge daraus:
    Achtet darauf eine vernünftige E-Mailadresse zu verwenden. Mailadressen ohne Namensbezug oder Mails von der Domain einer anderen Firma machen oft einen schlechten ersten Eindruck. Legt euch lieber eine kostenlose Adresse an, die ihr nur für Bewerbungen benutzt. Signaturen mit witzigen Sprüchen oder der eigenen Firma haben in solchen Mails nichts zu suchen. Einige kostenlose E-Mailanbietern binden nach dem Versenden ihre eigene Werbesignatur in die Mail ein. Dies könnt ihr meist verhindern, indem ihr einen E-Mail-Client wie z.B. Thunderbird oder Outlook benutzt, anstatt der Weboberfläche. Ihr solltet euch erst einmal selber eine Mail senden, um zu sehen wie die Mail beim Empfänger ankommt.
    Bitte legt euch auf einem Dateityp fest. Es hinterlässt einen schlechten Nachgeschmack beim Empfänger, wenn ihr ein Sammelsurium an diversen Dateiformaten versendet, für die er mehrere Programme benötigt oder die er eventuell gar nicht lesen kann ohne ein weiteres Programm zu installieren. Bedenkt dabei, ein Personaler hat eventuell nur ein modernes Microsoft Word installiert und kann im schlimmsten Fall eure Bewerbung als .doc oder .odt überhaupt nicht öffnen. Vorzugsweise schickt ihr eine einzelne Pfd. Dies wird jeder Ansprechpartner öffnen können und es sieht immer gleich aus.
    Danach heißt es warten auf eine positive Antwort und auf den Start des Praktikums.
     
  2. Sullidor
    Hallo, mein Username ist Sullidor, ich bin bereits einige Jahre in diesem Forum aktiv und bin nun gerne der Einladung gefolgt, mich doch am Blog zu beteiligen.
    Ich möchte mich hier zuerst mit dem Thema „Praktikum während der Umschulung“ befassen.  Hierbei fließen einmal meine eigenen Erfahrungen ein, da ich beide Seiten des Prozesses kenne. Ich habe dieses Praktikum und seine Phasen zuerst als Umschüler und später mehrfach als Ausbilder durchlaufen.  Zusätzlich habe ich mich für diesen Artikel mit einigen weiteren ehemaligen Umschülern ausgetauscht. Einige davon haben ähnlich positive Erfahrungen gemacht und arbeiten seitdem durchgehend in der IT. Andere wiederum versuchen seit Jahren erfolglos in der IT Fuß zu fassen.
    Dabei zeichnete sich bereits ein Muster ab, zwischen der grundsätzlichen Einstellung zur Umschulung, dem Praktikum, dem daraus resultierenden Verhalten und einer anschließenden positiven Karriere.
    Ich habe daraus einen kleinen Leitfaden entwickelt, der euch zwar keinen Erfolg garantiert, aber es euch ein gutes Stück leichter machen sollte euer Praktikum und damit eure Umschulung erfolgreich zu absolvieren. Ich habe diesen Leitfaden in verschiedene Teile unterteilt. Das erste Thema betrifft die Praktikumssuche und wurde vom mir in 2 Teile unterteilt.
     
     
     1. Teil Praktikumssuche:
    Grundsätzliches
    Ein Praktikant während einer Umschulung muss zwar nicht von dem Praktikumsunternehmen bezahlt werden, kostet diesen Betrieb jedoch trotzdem Geld und bindet bezahlte Fachkräfte, die sich um den Umschüler kümmern, diesen beaufsichtigen und kontrollieren müssen. Im Normalfall ist es so, dass Praktikanten, nicht oder sehr selten produktiv eingesetzt werden können.  Dazu kommen Kosten für die Bereitstellung eines Arbeitsplatzes, Arbeitsmaterialien, Soft- und Hardware inklusive Lizenzen sowie eventueller Arbeitskleidung.
    Ein Unternehmen muss auch beim Einsatz eines Praktikanten das ökonomische und das erwerbswirtschaftliche Prinzip beachten. Dieser Umstand wird gerne von Umschülern und gelegentlich auch von Firmen übersehen.
    Einige IT-Firmen haben nicht bewusst vor einen Umschüler als Praktikanten zu nehmen oder wissen über diese Möglichkeit nicht Bescheid.  Es lohnt sich also eventuell seinen Wunschbetreib davon zu überzeugen. Es ist auch nicht unbedingt in jedem Fall nötig, dass der Betrieb bereits ausbildet. Selbst wenn dort noch kein ADA-Schein vorhanden ist, so ist dies noch kein endgültiger  Grund aufzugeben.
    In meinem Fall hat der IT-Teamleiter, in Absprache mit der IHK, erst zum Ende meines Praktikums seinen Ada- Schein erworben und das Institut bildet nun schon mehrere Jahre erfolgreich aus. Zusätzlich nimmt das Institut seitdem auch regelmäßig Umschüler als Praktikanten.
    Unternehmen, die einen Umschüler als Praktikanten aufnehmen, lassen sich, unserer Erfahrung nach, hinsichtlich Ihrer Motivation meist in 3 grobe Bereiche einteilen:
    In der  1. Gruppe sind die Firmen zu finden, die über die Praktikanten zukünftige Mitarbeiter suchen. Diese Firmen nutzen solche Praktika um einen potenziellen zukünftigen Mitarbeiter über eine längere Zeitspanne in der eigenen Produktivumgebung einzuarbeiten. Unternehmen dieser Gruppe übernehmen einen guten Praktikanten nach Ende seiner Umschulung für gewöhnlich. In dieser Gruppe befinden sich erfahrungsgemäß eher mehr mittelständische und große Unternehmen als kleine Firmen.
    Die 2. Gruppe von Unternehmen sieht es als ihre Pflicht an, ihren Teil zu Ausbildung und Weiterbildung, inklusive Umschulung, zu leisten. Diese Unternehmen wollen den Umschüler zwar möglich gut ausbilden, haben aber keine Intention diesen später zu übernehmen. Hier finden sich besonders häufig Institutionen wieder, die sowieso bereits im Bereich Lehre sowie der Vermittlung und Schaffung von Wissen tätig sind, wie z.B. Universitäten, Hochschulen und wissenschaftliche Institute.
    Die 3. Gruppe setzt sich aus Firmen zusammen, die in dem Praktikanten nur eine billige Arbeitskraft sehen und diesen auch so einsetzen. Diese Unternehmen sind meist kleine, inhabergeführte Firmen, die u.a. dadurch auffallen, dass sie versuchen mehrere Praktikanten auf einmal zu nehmen und die Praktikanten ohne Einarbeitungszeit oder Ansprechpartner produktiv eingesetzt werden. Diese Unternehmen haben weder ein Interesse daran den Umschüler später einzustellen, noch diesen aktiv auszubilden.  Da die Umschüler aber zu diesem Zeitpunkt noch keine ausgebildeten Fachkräfte sind und eigentlich in solch einem Praktikum das praktische Handwerkszeug erlernen sollen, kommt es oft irgendwann innerhalb der Praktikumszeiten zu Vorwürfen, der Praktikant würde nicht die nötigen Fachkenntnisse besitzen und sich nicht genug einbringen. Gelegentlich landen diese Firmen und der Umschüler dann im Streit um Arbeitszeugnisse oder Verleumdung gar vor Gericht. Mir ist übrigens bisher noch kein Fall zu Ohren gekommen, bei dem die Firma in solch einem Fall gewonnen hat.
    Soweit zu Teil 1 des Themas Praktikumssuche. Im 2. Teil werde ich mich mit der Suche nach passenden Betrieben beschäftigen und einige kleinere Anmerkungen zu eigentlichen Bewerbung machen.

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