Hi,
also ich glaube, wir reden hier teilweise aneinander vorbei, weil es in den verschiedenen Bundesländern verschiedene Berufsausbildungsmodelle mit unterschiedlichen Inhalten gibt und zudem die Qualität der Schulen, die den TAI bzw. ITA ausbilden, sehr verschieden sein kann.
Ich komme aus Bayern und habe den TAI an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule gemacht. Der TAI ist übrigens ein nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannter Ausbildungsberuf, wenn auch "nur" mit staatlicher Abschlussprüfung (also nicht IHK).
Mein Berufswunsch FISI stand bereits früh fest, aber leider habe ich mit meinem mittelprächtigen Realschulabschluss keine Lehrstelle gefunden. Außerdem mußte ich feststellen, dass viele Betriebe FISI-Azubis erst ab 18 einstellen.
Also habe ich in 2 Jahren den TAI gemacht um die Zeit zu überbrücken und mir mehr Know-How anzueignen. Anschließend konnte ich mir meinen jetzigen Ausbildungsplatz zum FISI unter mehreren Zusagen aussuchen.
Was den TAI angeht: Meine Berufsfachschule war eine sehr gute, allerdings, wie sollte es sonst sein, sehr theorielastig. Man hat von unheimlich vielen IT-Sachen einen ganz guten Eindruck bekommen, aber nur weniges wirklich vertieft gelernt. Auch die "Einschleifphasen" fielen weg, dazu war die Zeit für die Fülle an Stoff einfach zu kurz.
Gute Jobs nach den 2 Jahren haben nur die Leute aus meiner Abschlussklasse bekommen, die 1. sehr gute Noten hatten, 2. schon während der Ausbildung durch freiwillige Ferienpraktika etc. Kontakte zu Unternehmen geknüpft hatten und 3. in den Softwarebereich, also Anwendungsentwicklung, wollten.
Wer also denkt, nach der TAI-Ausbildung ein gefragter Netzwerker oder Systemadministrator zu sein, kann den Traum begraben.
Für mich war die Ausbildung zum TAI trotzdem toll, weil mir die zwei Jahre erstens super Spaß gemacht haben und mir zweitens das Tor zu meiner jetzigen Ausbildung geöffnet haben.
Klar kann man die zwei Jahre auch anders verbringen, aber was für den jeweils einzelnen da sinnvoll und machbar ist, muß jeder selbst entscheiden.