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stadtschrat

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  1. Hallo metux, Zum Scheitern von Projekten: Aktuell bei mir z.B. folgendes: Ich habe ein Projekt, da geht es darum, aus "meinem" Programm heraus Daten an eine Internetseite zu senden. Man erhält dann später als Antwort PDF- und XML-Dateien von der Seite zurück. Die PDF-Dateien zeige ich dann mit demselben Programm an. Bloß... nach über einem Jahr erfahre ich, dass die PDF-Dateien ziemlich unwichtig sind, aber die XML-Dateien wichtig sind, weil sie zwingend eingelesen werden müssen. Ich muss meinem Chef nun also beichten, dass ich über ein Jahr an einer Sache immer mal wieder ein bißchen rumprogrammiere, aber die grundlegende Funktionalität schlicht fehlt! Bin gespannt auf meine Kündigung! Ziemlich klar: Ich habe zu wenig nachgefragt und den leichten Teil des gesamten Sachverhalts eingebaut (PDF anzeigen) und die XML-Dateien ignoriert. Das war schön einfach. Ich mag Spaß bei der Arbeit ;-) Immer diese komplizierten Sachen. Immer wird alles noch komplizierter! *würg* Vielleicht hat MCCornholio recht und meine Midlife-Crisis beginnt... sollte ich das feststellen, dann verspreche ich, von diesem Forum zum Forum von med1.de zu wechseln :-) ich hab mal einen Bericht über einen Microsoft-Programmierer im Fernsehen gesehen, der mit der Entwicklung von Windows-Systemkomponenten steinreich geworden ist (sieht nicht so aus, als würde mir das auch passieren)... Aber irgendwann hat Microsoft ihn mit einer dicken Abfindung aus "betrieblichen Gründen" entlassen. Obwohl er genug Kohle bis zum Letzten seiner Tage hat, war er ein ziemlich enttäuschter und verbitterter Mensch. Er hatte eben nur Geld bekommen und durch seine Beschäftigung auch Anerkennung. Das Geld hat er noch, aber die Anerkennung endete mit seiner Kündigung. Der sitzt jetzt vielleicht immer noch in seiner Supervilla, zeichnet Comics und fühlt sich veräppelt. Mist... ich klinge wirklich nach Midlife-Crisis. So, ich hör jetzt auf zu schreiben. metux schrieb: Ja, das wäre was für mich! Gruß stadtschrat
  2. Kwaiken schrieb: Da stimme ich dir zu. Chefs sollten darauf achten, dass sie nur Leute einstellen, die bereit sind, ihr Wissen zu teilen. Vielleicht, dass ich fürchte, dass die Anerkennung für das Planen ausbleibt. Sowieso hat es mein Chef nicht so mit Anerkennung. In meinem Kopf klebt der Gedanke: "Wieso soll ich etwas tun (Planen), was nur Zeit beansprucht, und was für meinen Chef unsichtbar bleibt?" Dann erzeuge ich lieber sofort sichtbares, aber nicht funktionierendes Blendwerk. @carstenj: Ich habe mir die Leseproben und Rezensionen des Buchs "der pragmatische Programmierer" durchgelesen. Das gefiel mir, da habe ich es bestellt. GoaSkin schrieb: Je nach fachlichem Thema, für das man programmiert, ist meine Motivation auch mal höher und mal geringer. Ich habe mal Software für Garten- und Landschaftsbauer geschrieben, und weil mir der Garten- und Landschaftsbau sympathisch ist, habe ich mich gern dafür ins Zeug gelegt. Mit der Ahnung sehe ich das anders: Ich glaube, man kann als Programmierer fast in jedes fachliche Thema einsteigen. Man muss ja kein Experte auf dem Gebiet werden, sondern nur über das Fachwissen (z.B. Finanzen, Häuser, Lager, Restaurants o.ä.) verfügen, was man zum Programmieren benötigt. @flashpixx: Die Vorgehensweise, die du beschreibst, klingt einleuchtend (Apfelsinenmodell). Ich muss dringend viel mehr Zeit mit dem Planen verbringen. Wissen Chefs, die selbst keine Programmierer sind eigentlich, dass das Codeschreiben nur einen winzigen Teil der gesamten Arbeit an einem Projekt ausmacht - oder zumindest ausmachen sollte? @dox: Ich bin soo chaotisch, ich hoffe, ich finde jemals zu einer eigenen Methodik. Was mich auch immer verwirrt, ist, dass mir viele Sachen gleich wichtig erscheinen, und ich nicht weiß, womit ich anfangen soll, welchem Teilaspekt ich die höhere Priorität zuteilen sollte. Dann habe ich ein riesiges Chaos von scheinbar gleich wichtigen Dingen im Kopf. Wenn ich so über meine bisherige Vorgehensweise nachdenke: Eine halbe Minute nachdenken Gleich ran und programmieren Bei thematischen Unsicherheiten: Nicht nachfragen, sondern selbst vermuten, wie es sein könnte und weiterhacken Nach zwei Monaten: "Mist, das geht so ja gar nicht" Wieder eine halbe Minute nachdenken Die Hälfte wieder komplett löschen und nach einer anderen Systematik neu programmieren Nach weiteren zwei Monaten: Wieder unlösbare Konzeptschwächen Nachbessern Workarounds sozusagen mit Tesafilm rankleben, damit es doch halbwegs funktioniert Und dann: Frust, weil ich Monate meines Lebens in diese Sache investiert habe, und weil das ursprüngliche Konzept so schlecht war, dass es in der letzten Version nunr noch ansatzweise zum Tragen kommt. Was ich auch immer schwierig finde ist: Dass dieser Job so virtuell ist. Es ist etwas ganz anderes bei einem Möbeltischler, der einen Schrank fertigt. Als Programmierer hat man nur dieses Ungreifbare aus Buchstaben und Zahlen, was dann ein "Programm" darstellt - das ist das Gegenteil von etwas Handfestem. Sicher, ansatzweise hat auch eine schöne, leistungsfähige Klasse etwas von einem gelungenen Schrank, Stuhl o.ä. ... aber für mich ist es trotzdem ein großer Unterschied.
  3. Hallo Kwaiken und gimbo, hallo pixie, Ich plane definitiv zu wenig. Aber ich habe immer den Eindruck, kein Entwickler plant Software! Jedenfalls habe ich einen Programmablaufplan zuletzt vor 10 Jahren in meiner Ausbildung gesehen. Wie machen die das nur alle? Die planen alles im Kopf! Und ich Doof denke immer, ich muss das auch alles im Kopf können. Dabei bin ich ein visuell denkender Mensch, mit visuellen Methoden wie PAPs und UML könnte ich bestimmt ne Menge anfangen/hinkriegen. Aber ich bin immer so unsicher und orientiere mich in meinem Vorgehen immer an meinen Kollegen. Keine Ahnung, wie die ihre Projekte scheinbar ohne Planung und schriftlichem/visuellen Konzept hinkriegen. Einer meiner Kollegen hat tatsächlich das ganze Programm im Kopf - aber auch nur er. Es gibt nix Schriftliches. Wahnsinn. Das beeindruckt mich immer so, was der alles konzipiert, ohne es optisch in Form von Grafiken oder Beschreibungen auf Papier zu bringen. Ich orientiere mich völlig an dieser Vorgehensweise und idealisiere die "papierlose" (konzeptlose) Entwicklung. Merkwürdigerweise kommen die immer zum Ziel. Zeitdruck habe ich nun wirklich keinen. Zum Konzipieren bliebe mir genug Zeit. Danke euch. Mir gehen gerade eins bis n Lichter auf. Gruß Der Stadtschrat
  4. Hallo, danke für eure Antworten. @kwaiken Das ist die richtige Herangehensweise: Pflichtenheft, Aufwandseinschätzung usw. Aber wird das in der Praxis überhaupt gemacht? - Ich habe in meinen 10 Jahren als Programmierer noch nicht ein Pflichtenheft geschrieben, und auch noch keinen Kollegen erlebt, der eines geschrieben hat. Ich fürchte, das gehört zu den, tja, "Pflichten" eines Programmierers. Nun denn. Aber spaßig ist das wahrscheinlich nicht. Für einige Chefs scheint es auch eher eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass man als Programmierer ohne große Planung und ohne konkreten Anforderungskatalog mal eben irgendwelche Superfunktionalitäten aus dem Hut zaubert. Als ob Softwareentwicklung das reine Programmieren sei, ohne planen und vorbereiten zu müssen. Ich stelle mir gerade vor, wie die Häuser eines Architekturbüros aussehen würden, wenn die Architekten ebenso planlos vorgehen würden... @carstenj: Ich schiebe die Abnahme durch meinen Chef immer so lange wie möglich vor mir her. In meinem aktuellen Projekt habe ich dann den Code noch drei Mal radikal umgeändert, weil mir die interne Struktur nicht richtig erschien. In der ganzen Zeit hat sich niemand für das Projektergebnis interessiert. Das, was ich geschrieben habe, macht mir keine Freude mehr, weil ich so viele sinnlose Stunden Programmierung darin verbraten habe. Es funktioniert zwar teilweise, aber bisher hat niemand das Funktionieren überprüft. Ich habe mir einiges an Funktionalität auch aus den Fingern gesogen, ohne dass es irgendwelche Anforderungen gab. Wer da jetzt Schuld dran hat... egal. Wahrscheinlich beide: Mein Chef und ich auch. @bigvic und It-Specialist: Ja, ich werde mich mal umsehen. Ich suche nach einem Job, in dem ich täglich ein kleines Erfolgserlebnis (oder auch nicht) habe, statt jedes halbe Jahr ein großes Erfolgserlebnis (oder auch nicht). Das Schreiben meiner Forenbeiträge und eure Antworten helfen mir, über meine berufliche Situation nachzudenken. Danke !! @afo joelonsoftware.com: Schade, alles englisch. Aber ich werde mal den einen oder anderen Artikel lesen. Gruß, der Stadtschrat
  5. Hallo bla!zilla, Ich bin Anwendungsentwickler und dokter erfolglos an einer 10 Jahre alten Finanzsoftware herum. Das Unternehmen, in dem ich zurzeit tätig bin, ist im Bereich Finanzwesen. Vor meiner Tätigkeit habe ich meine AE-Ausbildung abgeschlossen (wirklich knapp, im Vierer-Bereich, glaube ich). Und davor habe ich zwei mal versucht, zu studieren: Erst Elektrotechnik 1 Semester, dann BWL 6 Semester ohne Vordiplom. Gruß stadtschrat
  6. Hallo, ich bin 40 Jahre alt und seit ca. 10 Jahren Fachinformatiker. Ich stelle immer wieder fest, dass ich meinen Aufgaben nicht gewachsen bin, weil ich nicht systematisch genug vorgehe. Ich unterschätze auch immer wieder die Komplexität von Sachverhalten. Dann bearbeite ich ein Projekt, bis es zu drei Vierteln fertig ist. Aber dann stoße ich auf Probleme, die ich vorher überhaupt nicht gesehen habe, und ich bin nicht in der Lage, meine Aufgabe zu Ende zu bringen. Ich interessiere mich für unheimlich viele IT-Themen, ich kenne OOP, Entwurfsmuster, JSP, Java, C#, Basic, Refactoring, Linux, Mac OS X, Windows, Netzwerke, Office-Anwendungen, programmiere einen Roboter in C, kenne mich mit SQL Server und PostgreSQL aus... aber konkrete Aufgaben kann ich weder zu meiner eigenen, noch zur Zufriedenheit meiner jeweiligen Chefs lösen. Meine Lösungsansätze sehen zwar für andere Programmierer zunächst beeindruckend aus, aber sie taugen einfach nix, denn sie funktionieren nicht. Letzten Endes sind meine Werke stümperhaft. Ich kann einfach nicht diszipliniert genug vorgehen, um wirkliche Erfolgserlebnisse in großen Projekten zu bekommen. Ich liebe Kleinkram, ich löse in 1000 Stunden lieber 1000 kleine Aufgaben von je einer Stunde, als eine große Aufgabe von 1000 Stunden. Nur leider habe ich es mit Letzterem zu tun. Meine größten Erfolgserlebnisse im Büro sind, wenn der Drucker Streifen druckt, und ich das Problem per Druckerhandbuch lösen kann. Das war mein kleiner Bericht aus meiner aktuellen Arbeitswelt. Ich freue mich über einen Kommentar. Gruß stadtschrat

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