Also ich habe (wenn ich es richtig überschlagen habe) 18 Stunden Vorlesungszeit pro Woche. Dazu kommen in 4 Modulen seminaristische Übungen, das macht in Stunden umgerechnet 6 Stunden extra. Also verbringe ich (mindestens) 24 Stunden in der Hochschule, hier und da sind Lücken im Plan also sind es deutlich mehr.
In der Ausbildung oder nach der Ausbildung im Angestelltenverhältnis hatte ich eine 40-Stunden Woche.
Daraus könnte man jetzt deuten, dass ich jetzt 16 Stunden mehr Zeit in der Woche hätte und das schönste Leben. Aber: Pro ECTS kann man mindestens noch eine Stunde Lernen pro Woche einrechnen. Das macht bei 30 ECTS pro Semester zusätzlich 30 Stunden aus. Also ist es eine 54-Stunden-Woche. Jetzt könnte man natürlich das Argument bringen, dass das doch sowieso kein Student aufwendet. Ich halte aber dagegen: vielleicht nicht im ersten Semester, aber spätestens im zweiten oder Dritten wird das extrem stressig, vor allem wenn man Klausuren wiederholen muss und dadurch noch mehr Stoff zu lernen hat. Also diejenigen, die denken, ein Studium macht man mal kurz so nebenbei, überleben das Grundstudium nicht (aus dem Grund finde ich es auch wichtig, etwas zu studieren was einem zumindest einigermaßen Spaß macht).
Bei den verlinken Studenplänen darf man nicht vergessen, dass diese nur die Vorlesungen beinhalten. Dort stehen keine Hausarbeiten und keine Aufwandszeiten für PVLs (Prüfungsvorleistungen) drin. Die Aufwendungen dafür kommen auf die von mir genannten 54-Stunden noch drauf (ich habe im aktuellen Semester zum Glück nur eine PVL in Form einer Klausur und habe da aber ganz schön drauf lernen müssen. Andere Studiengänge haben in jedem Modul für jede Woche Aufgaben die eine gesamte PVL ergeben). Und wenn man die PVL nicht hat, wird man nicht zur Prüfung zugelassen. Und das Niveau davon ist nicht so, dass man was hinklatschen kann, damit es eben irgendwie gemacht ist.
An meiner Hochschule sind die höheren Semester z.T. nur noch zur Hälfte, die andere hat abgebrochen. Aber nicht, weil es für diese zu einfach war. Oder auch gar nicht, weil sie zu oft durchgefallen sind. Sondern einfach, weil sie es zu lange zu locker gesehen haben und dann nicht klargekommen sind. Aber ein Studium kriegt man nicht geschenkt - entgegen mancher Meinungen hier.
/Edit: Ich (und viele meiner Kommilitonen) arbeiten nebenher, um sich das Studium einigermaßen zu finanzieren (nein, ich kriege kein Bafög und die Eltern müssen nur die Erstausbildung finanzieren). Das ist eine zusätzliche eine Belastung und nimmt Zeit weg.
Hi, duales Studium find ich ja schon hart, aber ein triales klingt ja nach absoluter Aufgabe sämtlicher Freizeitaktivitäten und sozialer Kontakte. Naja, wers braucht.