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Eure fachkundige Meinung zu einem besonders schweren Fall???


Gast Gesperrt_61948

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Gast Gesperrt_61948

Hallo,

wie ich schon mal in anderen Threads hier im Forum geschrieben habe, kümmern wir uns mit einigen Leuten eines IT-Stammtisches in Düsseldorf auch mal gerne um Azubis anderer Firmen, wenn dort ein "Notfall" besteht.

Dabei bin ich jetzt auf folgenden Sachverhalt gestoßen.

Eine junge Dame hat mit 28 Jahren ihre Ausbildung zum FISI im Jahr 2009 angefangen. (Bitte diskutiert jetzt NICHT das Alter). Sie hat in einem kleineren Unternehmen gelernt und war dort auch sehr mit der Ausbildung zufrieden. Nun wird das Unternehmen die Niederlassung, in der sie arbeitet, zum 01.01.2011 mit einer anderen Niederlassung zusammenlegen. Sie hätte natürlich in der neuen Niederlassung arbeiten können. Allerdings hätte sie dabei einen Fahrtweg von 250km pro Strecke gehabt. Das lohnt sich von der Zeit und vom Geld her nicht. Die Firma hätte ihr zwar sogar den Umzug und einen Teil ihrer neuen Wohnung bezahlt, doch das wäre für die nur eine Notlösung gewesen.

Obwohl es ihrer Firma finanziell nicht so besonders gut geht, wurde ihr durch ihr Ausbildungsunternehmen angeboten, dass ihre Firma einem eventuellen neuen Ausbildungsunternehmen jegliche Kosten der weiteren Ausbildung erstattet. Das finde ich sehr nett und eigentlich gar nicht nötig. Ich hätte die junge Dame gerne bei uns eingestellt, aber wir sind eine sehr große AG in der Industrie und bei uns gibt es nur noch Planstellen. Wir können also nicht einfach nach Lust und Laune jemanden einstellen.

So hat sich die Dame dann mit ein wenig Hilfe von uns um einen neuen Ausbildungsbetrieb bemüht. Der war auch relativ schnell gefunden. Eine mittelständische AG in der Industrie (also keine IT Firma) mit einer kleinen IT-Abteilung. Die Firma möchte zum ersten Mal zum FiSi ausbilden. Die junge Dame hat sich also dort beworben und zwei Vorstellungsgespräche mit dem IT-Leiter geführt. Beide Gespräche waren wohl sehr positiv. Eines der Gespräche lief sehr entspannt über einen Zeitraum von 5 Stunden.

Nach diesen beiden Gesprächen wurde die Dame noch zu einem Gespräch mit dem Vorstand der AG (eine kleinere AG) und dem IT-Leiter eingeladen. Auch dieses Gespräch verlief sehr positiv. In diesem Gespräch wurde die junge Dame mehrmals von einem Vorstand gefragt ob sie auch ohne Probleme aus ihrem aktuellen Ausbildungsverhältnis raus kommt. Das hat sie mehrmals positiv beantwortet. Das erste Ausbildungsunternehmen ist ja froh, wenn sie an ihrem Wohnort weiter übernommen wird. Es war ja sogar bereit dafür zu zahlen. Es wurden also alle Formalitäten sogar mit dem Vorstand der neuen Firma besprochen.

Einen Tag später wurde die junge Dame durch den IT-Leider des neuen Unternehmens angerufen und ihr wurde mündlich der neue Ausbildungsplatz zugesagt. Noch am gleichen Tag wurde der neue Vertrag unterschrieben und der alte Vertrag mit einem Aufhebungsvertrag aufgehoben.

Alles sollte perfekt sein...

...aber nur für ein paar Tage.

Die junge Dame hat ihre letzten Urlaubstage in ihrem alten Unternehmen genossen und der Firma sogar fast 4 Wochen Resturlaub geschenkt. Da bekommt sie einen Anruf ihres neuen IT-Leiters. Er hätte sich bei der zuständigen IHK über die Dame erkundigt. (da fängt es bei mir schon an! bei wem hat er sich wie erkundigt?) In seinem Gespräch mit einem Mitarbeiter der zuständigen IHK hat er erfahren, dass die junge Dame vor ein paar Jahren (vor ihrem Studium) mal einen Ausbildungsvertrag in einem anderen Beruf unterschrieben hat, diese Ausbildung aber nie angetreten hat. Der Vertrag wurde damals vor Beginn des Ausbildungsverhälnisses wieder gelöscht. Das hat damals (vor 9 Jahren!!!!) niemanden gestört. Sie wollte zu dem damaligen Zeitpunkt eben doch lieber studieren.

Jetzt frage ich mich als erstes warum der Sachbearbeiter bei der IHK solche Informationen nach Jahren an andere Firmen weiter gibt!!!

Jedenfalls ist der IT-Leiter der neuen Firma der Meinung, dass sie diesen Ausbildungsvertrag der ja nie angetreten wurde, in ihrem Lebenlauf hätte angeben müssen. Somit hätte sie gegen das Vertrauen der neuen Firma verstoßen und er würde damit von dem neuen Ausbildungsvertrag zurücktreten.

Somit steht die junge Dame jetzt mit 28 Jahren, wenige Tage vor Weihnachten, ohne einen Ausbildungsplatz da. Hätte sie das gewusst, so hätte sie ihre Ausbildung in ihrer "alten" Firma in der sie sich so wohl gefühlt hat, besser dort beenden können.

Der Vorstand der neuen Firma hat sich schriftlich dazu geäußert. Man würde die Angelegenheit sehr bedauern und hätte die junge Dame auch gerne eingestellt. Allerdings hätte man die entgültige Entscheidung dem IT-Leiter überlassen und dieser hat sich eben umentschieden.

Da in ihrem neuen Vertrag auch eine Probezeit vorhanden war, scheint die Firma im Recht zu sein.

Die IHK sagt dazu eigentlich gar nichts. Würde ich an ihrer Stelle auch nicht. Schließlich haben sie illegal an unbeteiligte Dritte einfach personenbezogene Daten weiter gegeben.

Ich diskutieren gerade mit zwei Kollegen darüber, ob man der Dame nicht doch mal raten sollte vor dem Arbeitsgericht zu klagen. Die Kosten dort sind sehr niedrig und ein Anwalt würde ihr über PKH "kostenlos" durch das Gericht gestellt werden.

Eine Einstellung in dem neuen Unternehmen würde ich jetzt auch nicht mehr als positiv ansehen. Allerdings könnte sie vielleicht einen Schadenersatz einklagen.

Wie kann man so gemein sein und einer Dame die mit heutigen 30 Jahren ihre Ausbildung beenden muss, erst einen Ausbildungsvertrag anbieten, sie auffordern ihren alten Vertrag zu kündigen und dann wenige Tage später den neuen Vertrag wieder zurückzuziehen.

Was sagt ihr dazu?

Gruß

Maloja

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Gibt es seitens des alten Betriebes die Möglichkeit, den Aufhebungsvertrag sozusagen wiederum aufzuheben? Vielleicht muss sie dann einfach mal in den sauren Apfel beißen und bis zum Ende der Ausbildung woanders wohnen. Wenn ich das richtig verstehe, hätte sie dann im Sommer ihre Prüfung. M.E. zumutbar für eine 30-Jährige (sofern dem keine anderen Verpflichtungen im Wege stehen).

Ansonsten ja, da hat man ihr übel mitgespielt. Aber was nutzt es jetzt darüber zu jammern? Belangbar dürfte allenfalls die IHK sein. Anscheinend stand der Ausbildungsvertrag aber ohnehin auf tönernen Füßen, denn sonst hätte der Betrieb wegen so einer verjährten Belanglosigkeit gemäßigter reagiert.

Bearbeitet von gimbo
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Ich diskutieren gerade mit zwei Kollegen darüber, ob man der Dame nicht doch mal raten sollte vor dem Arbeitsgericht zu klagen. Die Kosten dort sind sehr niedrig und ein Anwalt würde ihr über PKH "kostenlos" durch das Gericht gestellt werden.

Eine Einstellung in dem neuen Unternehmen würde ich jetzt auch nicht mehr als positiv ansehen. Allerdings könnte sie vielleicht einen Schadenersatz einklagen.

Gegen wen und was sollte sie denn Klagen?

- Die neue Firma kann jederzeit in der Probezeit kündigen. => Alles rechtens.

- Die alte Firma hat ja denke ich alles richtig gemacht. => Alles rechtens.

- Die IHK wegen Heruasgabe von Daten, die sie vermeintlich nicht rausgeben dürften. Was will Sie damit erreichen? Schadensersatz? Unterlassungserklärung?

Ich sehe keinen Sinn darin gegen irgendjemand zu klagen, da damit die Situtaion nicht verbessert wird.

Ich, an ihrer Stelle, würde zur alten Firma gehen und versuchen dort meine Ausbildung zu beenden. Dann muss sie halt umziehen. Es gibt schlimmeres ...

Bearbeitet von bigvic
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Gast Gesperrt_61948

Hallo,

nur zur Info und nicht zur unendlichen Diskussion:

Nach einem eingehenden Gespräch mit einem Fachanwalt für Arbeitsrecht und mit der Beratung für junge Berufseinsteiger beim zuständigen Arbeitsgericht (ich wusste auch gar nicht das es so etwas gibt) wurde schon eine Klage gegen das "neue Ausbildungsunternehmen" eingereicht, dass die junge Dame so nett abserviert hat.

Die genauen Infos zur Klage möchte ich hier aus verständlichen Gründen nicht nennen.

Dazu wurde durch den Rechtsanwalt auch eine Strafanzeige gegen den zuständigen und namentlichen bekannten Mitarbeiter der IHK gestellt.

Was man bei den beiden aufgeführten Rechtswegen erreichen wird, bleibt abzuwarten. Wichtiger ist hier eher, genau zu zeigen dass man so nicht handeln darf, wie der Mitarbeiter der IHK und der IT-Leiter der betreffenden Firma gehandelt hat.

Gruß

Maloja

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Wichtiger ist hier eher, genau zu zeigen dass man so nicht handeln darf, wie [...] der IT-Leiter der betreffenden Firma gehandelt hat.

Genau, er hätte abwarten müssen, bis die "junge Dame" die Stelle angetreten hat, um ihr dann probezeitkonform ohne Angabe von Gründen zu kündigen. Dieses Beispiel zeigt nur einmal mehr, dass man in diesem Land nur direkt verklagt wird, sobald man mehr sagt als unbedingt notwendig.

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Wer mit Streichhölzern spielt, der verbrennt sich auch mal. Sorry, aber wer im Lebenslauf Dinge verschweigt, und ich denke hier hätte man das im Lebenslauf aufführen müssen, der kann auch mal ins Klo greifen. Natürlich ist nur der böse Geschäftsführer schuld, Fehler sucht man ja immer gerner erstmal bei anderen Leuten.

Ich bin gespannt was der Rechtsweg da bringt. Bitte halte uns auf dem Laufenden.

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Gast Gesperrt_61948
Genau, er hätte abwarten müssen, bis die "junge Dame" die Stelle angetreten hat, um ihr dann probezeitkonform ohne Angabe von Gründen zu kündigen. Dieses Beispiel zeigt nur einmal mehr, dass man in diesem Land nur direkt verklagt wird, sobald man mehr sagt als unbedingt notwendig.

Vielen Dank für deine sachlich und rechtlich hoch qualifizierte Meinung.

Ich kann dich aber beruhigen, die Klage wäre auch erhoben worden, wenn die junge Dame in den ersten Tagen der Probezeit ohne Angabe von Gründen gekündigt worden wäre.

Wer mit Streichhölzern spielt, der verbrennt sich auch mal. Sorry, aber wer im Lebenslauf Dinge verschweigt, und ich denke hier hätte man das im Lebenslauf aufführen müssen, der kann auch mal ins Klo greifen. Natürlich ist nur der böse Geschäftsführer schuld, Fehler sucht man ja immer gerner erstmal bei anderen Leuten.

Ich bin gespannt was der Rechtsweg da bringt. Bitte halte uns auf dem Laufenden.

Du hast deine Meinung korrigiert. Das finde ich gut.

Ich denke mal das man eine niemals angetretene Ausbildung ganz sicher nicht nach 8 bis 10 Jahren im Lebenslauf angeben muss. Da hat sich der IT-Leiter der angesprochenen Firma einfach nur lächerlich verhalten.

Gruß

Maloja

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Ich denke mal das man eine niemals angetretene Ausbildung ganz sicher nicht nach 8 bis 10 Jahren im Lebenslauf angeben muss. Da hat sich der IT-Leiter der angesprochenen Firma einfach nur lächerlich verhalten.

Vielleicht nicht lächerlich, aber kleinkariert, zumal das ja offenbar auf Informationen basierte, die er eigentlich nicht hätte haben sollen/ dürfen. Daher bin ich gespannt, wie das die Rechtslage ist.

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Wobei ich mich trotzdem noch frage, welchen Gewinn die Klägerin daraus ziehen soll. Vielleicht wird die Ausbildungsvergütung für die Probezeit als Schaden festgesetzt, alles darüber hinaus wäre ja spekulativ. Letztlich fehlen wahrscheinlich auch einfach die Beweise. Irgendeiner hat irgendwas am Telefon gesagt und am Ende haben plötzlich alle Amnesie. Man sollte lieber nach vorne gucken.

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Vielleicht nicht lächerlich, aber kleinkariert, zumal das ja offenbar auf Informationen basierte, die er eigentlich nicht hätte haben sollen/ dürfen. Daher bin ich gespannt, wie das die Rechtslage ist.

Ich kann den IT-Leiter verstehen. Vermutlich hat er Angst, dass die Dame wieder abspringt. Und ob sie die abgebrochene Ausbildung (genau darum handelt es sich) hätte im LL angeben- oder zumindest in den 5 Std.-Gespräch hätte erwähnen - müssen, darüber kann man trefflich streiten. Ich bin der Meinung, dass so etwas erwähnt gehört (wenn es vielleicht auch keine rechtliche Verpflichtung dazu gibt).

Rechtlich falsch hat sich der IT-Leiter IMHO nicht verhalten, da es sich um eine Kündigung innerhalb der Probezeit handelt. Ein Fehlverhalten sehe ich höchstens bei der IHK (was ich aber auch zu bezweifeln wage). Anstelle des IT-Leiters hätte ich diese Info allerdings gar nicht erwähnt, sondern kommentarlos gekündigt.

BTW: Hat die Dame bei ihrer nicht angetretenen Ausbildung (also anscheinend sogar ohne Absage!) seinerzeit irgendwelche rechtlichen Konsequenzen tragen müssen. Falls nein, dann gilt dasselbe für den IT-Leiter bzw. die neue Firma.

Ich würde der Dame raten, in ihre alte Firma zurück zu kehren und umzuziehen - und ansonsten den Ball flach halten.

GG

Bearbeitet von pruefer_gg
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Ich kann den IT-Leiter verstehen. Vermutlich hat er Angst, dass die Dame wieder abspringt. Und ob sie die abgebrochene Ausbildung (genau darum handelt es sich) hätte im LL angeben- oder zumindest in den 5 Std.-Gespräch hätte erwähnen - müssen, darüber kann man trefflich streiten. Ich bin der Meinung, dass so etwas erwähnt gehört (wenn es vielleicht auch keine rechtliche Verpflichtung dazu gibt).

Rechtlich falsch hat sich der IT-Leiter IMHO nicht verhalten, da es sich um eine Kündigung innerhalb der Probezeit handelt. Ein Fehlverhalten sehe ich höchstens bei der IHK (was ich aber auch zu bezweifeln wage). Anstelle des IT-Leiters hätte ich diese Info allerdings gar nicht erwähnt, sondern kommentarlos gekündigt.

BTW: Hat die Dame bei ihrer nicht angetretenen Ausbildung (also anscheinend sogar ohne Absage!) seinerzeit irgendwelche rechtlichen Konsequenzen tragen müssen. Falls nein, dann gilt dasselbe für den IT-Leiter bzw. die neue Firma.

Ich würde der Dame raten, in ihre alte Firma zurück zu kehren und umzuziehen - und ansonsten den Ball flach halten.

GG

Wieso sollte sie den Ball flachhalten? Wo liegt ihr Fehlverhalten?

Wenn ein Personaler nicht in der Lage ist, die zwangsläufige Entwicklung, die ein Mensch zwischen 20 und 30 macht, in seine Entscheidungsfindung miteinfließen zu lassen, sondern nur aufgrund einer 10 Jahre zurückliegenden Tatsache ein pauschales Urteil trifft, hat er seinen Beruf verfehlt.

"Die ist vor 10 Jahren abgesprungen, also macht sie es jetzt wieder", ist wohl die dämlichste Begründung für eine Absage, sie man sich vorstellen kann.

Und dem IHK-Mitarbeiter gehört auch kräftig eine auf den Deckel, damit er mal darüber nachdenkt, was er mit der Herausgabe solcher Daten anrichten kann.

Irgendwo muss man die Kirche auch mal im Dorf lassen. Nur weil der IT-Leiter plötzlich Bauchweh bekommen hat und die gute Dame nicht mehr haben wollte, kann man ihm keinen Persil-Schein ausstellen, nur weil er "rein rechtlich" alles richtig gemacht hat.

Er wusste, wie dringend die Frau auf den Ausbildungsplatz angewiesen ist. Wenn er sie wollte, hätte er es von Anfang an sagen sollen und nicht erst nach ein paar Tagen.

Ihr solltet euch mal klar werden, dass ihr hier über das Schicksal einer real existierenden Person redet und nicht über eine rechtliche Fallstudie im Sozialkundeunterricht diskutiert.

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Wieso sollte sie den Ball flachhalten? Wo liegt ihr Fehlverhalten?

Sie hat eine Ausbildungsstelle nicht angetreten und sie hat diese Information ggü. ihrem neuen Arbeitgeber unterschlagen.

Wenn ein Personaler nicht in der Lage ist, die zwangsläufige Entwicklung, die ein Mensch zwischen 20 und 30 macht, in seine Entscheidungsfindung miteinfließen zu lassen, sondern nur aufgrund einer 10 Jahre zurückliegenden Tatsache ein pauschales Urteil trifft, hat er seinen Beruf verfehlt.

"Die ist vor 10 Jahren abgesprungen, also macht sie es jetzt wieder", ist wohl die dämlichste Begründung für eine Absage, sie man sich vorstellen kann.

Ein Unternehmen ist keine soziale Einrichtung. Und wenn der IT-Koordinator jetzt kalte Füße bekommt, weil ihm Informationen vorenthalten wurden, dann ist zumindest nachvollziehbar, dass er kein Risiko eingehen will.

Und dem IHK-Mitarbeiter gehört auch kräftig eine auf den Deckel, damit er mal darüber nachdenkt, was er mit der Herausgabe solcher Daten anrichten kann.

Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob das sogar zu seinen Aufgaben gehört. Den Fehler hat zunächst einmal die Bewerberin gemacht.

Irgendwo muss man die Kirche auch mal im Dorf lassen. Nur weil der IT-Leiter plötzlich Bauchweh bekommen hat und die gute Dame nicht mehr haben wollte, kann man ihm keinen Persil-Schein ausstellen, nur weil er "rein rechtlich" alles richtig gemacht hat.

Sorry. Er hat - ohne es zu müssen - der Frau einen Ausbildungsplatz angeboten. Wobei kein Unternehmen gerne einen Azubi nimmt, der in einem anderen Unternehmen angefangen hat zu lernen. D.h. er hat der Bewerberin einen Vertrauensvorschuss gewährt. Den sieht er jetzt zerstört - und daraus zieht er die Konsequenzen.

Wenn er sie wollte, hätte er es von Anfang an sagen sollen und nicht erst nach ein paar Tagen.

Was hätte er ihr sagen müssen? Für mich sieht das so aus, als wenn er bei der Anmeldung des Ausbildungsplatzes bei der IHK erst von der ganzen Sache erfahren hätte.

Ihr solltet euch mal klar werden, dass ihr hier über das Schicksal einer real existierenden Person redet und nicht über eine rechtliche Fallstudie im Sozialkundeunterricht diskutiert.

Und das reale Berufsleben ist oftmals härter, als die sozial romantisch verklärten Beispiele in der Schule. Das mag hart klingen - ist aber so!

Eine Klage schlägt immer alle Türen zu. Ich würde daher an Stelle der Bewerberin nochmals den direkten Kontakt mit dem IT-Chef suchen. Gleichzeitig würde ich schauen, ob mich mein alter Betrieb wieder nimmt - und wenn es 250 m entfernt ist.

GG

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Dass es moralisch verwerflich ist, wurde hier ja schon festgestellt. Soll man jetzt zu einem Progrom gegen den Personalverantwortlichen aufrufen? Eine Runde Mitleid hilft der Frau sicher nicht weiter, zumal sie hier ja nicht mal selbst an der Diskussion teilnimmt, sondern nur stellvertreten wird.

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hat hier noch jemand seit 2 Seiten das Gefühl als wäre hier weder die fachliche Qualifikation, noch die abgebrochene Ausbildung vor Äonen irgendwie Entscheidungsbildend?

Und wie sieht das denn überhaupt aus, es gibt viele Azubis die mehr als eine Lehrstelle zusagen, da sie nicht sicher sind wo man sich noch umentscheidet -

sind die auch alle potentielle Lebenslauf-betrüger?

es zählt doch nur was ich gemacht habe, oder lieg ich da falsch? Ein annullierter Vertrag hört sich für mich nicht so an als wäre der überhaupt passiert aus heutiger sicht...

Anzeigen die man erhält werden ja bei Einstellung auch als "nichtig" betrachtet, wenn ihr versteht.

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Der Knackpunkt ist doch folgender.

1. Möglichkeit: Ist die Dame damals am ersten Ausbildungstag überhaupt nicht erschienen und der Betrieb hat dann auf Nachfrage herausbekommen, dass die Dame ein Studium begonnen hat und danach wurde der Vertrag erst annuliert.

2. Möglichkeit: Die Dame hat sich im Juli beworben, Dezember Vertrag unterschrieben, im April wurde der Vertrag annuliert, weil die Dame im Sommer ein Studium beginnen möchte.

Im zweiten Fall sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit dieses im Lebenslauf zu erwähnen. Es hat nie eine Ausbildung angefangen die abgebrochen wurde. Die Dame hätte alles richtig gemacht.

Frank

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Gast Gesperrt_61948
Wobei ich mich trotzdem noch frage, welchen Gewinn die Klägerin daraus ziehen soll. Vielleicht wird die Ausbildungsvergütung für die Probezeit als Schaden festgesetzt, alles darüber hinaus wäre ja spekulativ. Letztlich fehlen wahrscheinlich auch einfach die Beweise. Irgendeiner hat irgendwas am Telefon gesagt und am Ende haben plötzlich alle Amnesie. Man sollte lieber nach vorne gucken.

Schade das die meisten Menschen im Leben immer direkt auf einen Gewinn materieller Art spekulieren.

Sie hat doch schon einen Gewinn erzeugt, wenn der IT-Leiter sich nie wieder so verhalten wird.

Auf WAS genau geklagt wird, das wird hier natürlich nicht geschrieben...

Gruß

Maloja

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Gast Gesperrt_61948
Ich kann den IT-Leiter verstehen. Vermutlich hat er Angst, dass die Dame wieder abspringt. Und ob sie die abgebrochene Ausbildung (genau darum handelt es sich) hätte im LL angeben- oder zumindest in den 5 Std.-Gespräch hätte erwähnen - müssen, darüber kann man trefflich streiten. Ich bin der Meinung, dass so etwas erwähnt gehört (wenn es vielleicht auch keine rechtliche Verpflichtung dazu gibt).

Rechtlich falsch hat sich der IT-Leiter IMHO nicht verhalten, da es sich um eine Kündigung innerhalb der Probezeit handelt. Ein Fehlverhalten sehe ich höchstens bei der IHK (was ich aber auch zu bezweifeln wage). Anstelle des IT-Leiters hätte ich diese Info allerdings gar nicht erwähnt, sondern kommentarlos gekündigt.

BTW: Hat die Dame bei ihrer nicht angetretenen Ausbildung (also anscheinend sogar ohne Absage!) seinerzeit irgendwelche rechtlichen Konsequenzen tragen müssen. Falls nein, dann gilt dasselbe für den IT-Leiter bzw. die neue Firma.

Ich würde der Dame raten, in ihre alte Firma zurück zu kehren und umzuziehen - und ansonsten den Ball flach halten.

GG

Ich bezweifel stark, dass Du Prüfer bist oder jemals irgendwo Prüfer gewesen bist. Jedenfalls nicht für IHK Ausbildungsberufe, so wie Du hier den Anschein erwecken möchtest.

Über dein Posting hat sich heute unsere IT-Leitung sehr amüsiert. Wir konnten uns dafür fast die tägliche Dosis der Bildzeitung sparen.

Wenn eine Person lange vor Beginn einer Ausbildung einen Ausbildungsvertrag unterschreibt und diesen lange vor Beginn der Ausbildung wieder kündigt, weil sie lieber studieren möchte, dann liegt hier ganz sicher KEINE abgebrochene Ausbildung vor.

Entweder hast Du keine klare Auffassungsgabe, oder Du kannst einfach nicht richtig lesen.

2. Möglichkeit: Die Dame hat sich im Juli beworben, Dezember Vertrag unterschrieben, im April wurde der Vertrag annuliert, weil die Dame im Sommer ein Studium beginnen möchte.

Im zweiten Fall sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit dieses im Lebenslauf zu erwähnen. Es hat nie eine Ausbildung angefangen die abgebrochen wurde. Die Dame hätte alles richtig gemacht.

Frank

Genau so, nur mit anderen Zeiten, ist es damals gewesen.

Sie hat sich im Januar beworben. Ich Januar wurde auch der Ausbildungsvertrag unterzeichnet und Ende Januar (also noch im gleichen Monat) wurde der Ausbildungsvertrag aus Wunsch der Dame damals wieder aufgehoben. Die Ausbildunsgfirma hätte den Vertrag damals (vor vielen Jahren) auch einfach nur ein paar Wochen liegenlassen müssen, dann wäre er nie eingetragen worden und die Daten wären nie erhoben worden.

Gruß

Maloja

Bearbeitet von Gesperrt_61948
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Schade das die meisten Menschen im Leben immer direkt auf einen Gewinn materieller Art spekulieren.

Sie hat doch schon einen Gewinn erzeugt, wenn der IT-Leiter sich nie wieder so verhalten wird.

Anstelle des IT-Leiters würde ich in Betracht ziehen in Zukunft keine Gründe mehr zu nennen, Auszubildende doppelt und dreifach zu prüfen oder von Einstellungen generell abzusehen. Der Gewinn wäre bei dieser Version recht zweifelhaft.

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Gast Gesperrt_61948
Anstelle des IT-Leiters würde ich in Betracht ziehen in Zukunft keine Gründe mehr zu nennen, Auszubildende doppelt und dreifach zu prüfen oder von Einstellungen generell abzusehen. Der Gewinn wäre bei dieser Version recht zweifelhaft.

Wenn die Leute keine sachlichen Argumente mehr haben, dann werden sie lächerlich. Schade eigentlich...

Gruß

Maloja

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