Zum Inhalt springen

Arbeitsverträge werden immer unverschämter


ExDev

Empfohlene Beiträge

vor 3 Minuten schrieb Rienne:

Es ist im Übrigen auch so, dass auch Arbeitgeber meist von einem Betriebsrat profitieren.

Ich finde es eher dumm, wenn man bei einer größeren Anzahl von Mitarbeitern nicht einmal versucht einen Betriebsrat zu gründen.

Manchmal macht es aber keinen großen Sinn, einen Betriebsrat zu wählen. Ich arbeite z.B. in so einer Firma. Kündigungen gibt es hier eigentlich kaum bis gar keine. In den fünf Jahren, wo ich hier arbeite, gab es nur eine einzige Kündigung. Inzwischen sind auch einige Mitarbeiter, die vor einigen Jahren gekündigt haben, wieder zurückgekehrt. Auch sonst findet jährlich ein Gespräch mit jedem Mitarbeiter statt, wo man auch seinen Frust loswerden kann, wenn es welchen gibt. Überstunden werden hier, so weit es geht, vermieden und müssen bis Ende des Jahres abgebummelt werden. Ich mache freiwillig jedes Jahr bis zu 40 Überstunden, damit ich am Jahresende eine zusätzliche Woche Urlaub habe. Urlaub habe ich offiziell 30 Tage. Ein mal im Jahr wird auch eine Weiterbildung bezahlt. Heute haben wir noch ein Meeting über die Gestaltung der Arbeitsplätze, weil einige finden, die Büros könnten Pflanzen vertragen. Es wurde auch eine Gruppe gegründet, die sich mit der Gestaltung des neuen Pausenraums beschäftigen, der jetzt endlich drinnen ist, da neue Büroräume angemietet werden mussten, da wir einen Standort verloren haben (der Vermieter hat das Gebäude verkauft und wird abgerissen).

Die Chefs wissen schon, dass gute und zufriedene Mitarbeiter sich nun mal auszahlen und dementsprechend wird auch in die Mitarbeiter investiert. Die Probleme, die hier existieren, sind dem Arbeitsprozess geschuldet aber da kann ein Betriebsrat auch nur wenig helfen. 

vor 3 Minuten schrieb Rienne:

Hier ein Beitrag dazu.

Zitat aus der Pressemitteilung:

Zitat

Zu diesem Schluss kommt PD Dr. Uwe Jirjahn vom Institut für empirische Wirtschaftsforschung der Universität Hannover, der im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung den aktuellen Stand der Mitbestimmungsforschung analysiert hat.

Damit ist doch das Ergebnis der Forschung klar, schließlich möchte man seine Kunden nicht verärgern.
Eine Umfrage, im Auftrag von einem Arbeitgeberverband, wäre zu einem anderen Ergebnis gekommen. ;)

Ich habe damals als Zeitarbeiter gearbeitet und habe dementsprechend viele Firmen gesehen und in einigen Firmen war der Betriebsrat eher schädlich, weil sie oft einen Konfrontationskurs fahren und Konflikte lieber eskalieren lassen. Auch habe ich Firmen gesehen, die auch ohne Betriebsrat sehr gut auskamen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Manchmal macht es aber keinen großen Sinn, einen Betriebsrat zu wählen. Ich arbeite z.B. in so einer Firma. Kündigungen gibt es hier eigentlich kaum bis gar keine.

Ich habe auch nicht behauptet, dass man immer und überall wo es möglich ist einen Betriebsrat gründen soll. Nur sollte man, wenn unter dem Großteil der Kollegen Missmut über Arbeitsbedingungen oder Betriebsentscheidungen herrscht, vielleicht doch einmal darüber nachdenken und sich eben nicht durch (meist leere) Drohungen des Chefs verunsichern lassen. Wenn am Ende 40% der Mitarbeiter aufgrund der angesprochenen Schikanen kündigen oder, wie in @Matt84s Fall, wegen der eh herrschenden Unzufriedenheit, schadet sich der Arbeitgeber auch nur selber.

vor 9 Minuten schrieb Whiz-zarD:

und in einigen Firmen war der Betriebsrat eher schädlich, weil sie oft einen Konfrontationskurs fahren und Konflikte lieber eskalieren lassen.

Dass man auf einer konstruktiven Ebene zusammenarbeiten sollte um positive Ergebnisse für alle zu schaffen, sollte selbstverständlich sein. Ist ja nicht nur in der Arbeitswelt so. :)

 

Der Beitrag war der erstbeste, den ich gefunden habe, aber wenn man google bemüht, findet man mehr als genug Beiträge, die auch die Vorteile eines Betriebsrates für Arbeitgeber aufzählen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Rienne:

Der Beitrag war der erstbeste, den ich gefunden habe, aber wenn man google bemüht, findet man mehr als genug Beiträge, die auch die Vorteile eines Betriebsrates für Arbeitgeber aufzählen.

Wie gesagt, ich habe schon viele Firmen gesehen und ich empfand den Betriebsrat meist als hinderlich und als ein Störenfried, da der mehr damit beschäftigt ist, sich selbst zu profilieren. Als Beispiel nenne ich mal eine Aktion, die man bei einem großen Konzern passiert ist: Dort haben Mitarbeiter von sich aus eine Kamera ein einem Hochregal befestigt, um die Lagerung im Regal besser überwachen zu können. Also Überwachung im Sinne von "schauen, ob das Lager noch voll ist und was nachbestellt werden muss". Der Betriebsrat hat den sofortigen Abbau gefordert und haben es so hingestellt, als hätte der Arbeitgeber die Kamera aufgebaut, um die Mitarbeiter zu überwachen, was aber gar nicht der Wahrheit entsprach.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 49 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Ich habe damals als Zeitarbeiter gearbeitet und habe dementsprechend viele Firmen gesehen und in einigen Firmen war der Betriebsrat eher schädlich

vor 14 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Wie gesagt, ich habe schon viele Firmen gesehen und ich empfand den Betriebsrat meist als hinderlich und als ein Störenfried, da der mehr damit beschäftigt ist, sich selbst zu profilieren.

Du sprichst hier aber von Firmen, die du über Zeitarbeit erlebt hast. Das ist kein repräsentatives Bild von Firmen mit Betriebsrat, sondern deine Erfahrung als "Beobachter", der nur eine befristete Zeit in diesen Betrieben verbracht hat. Es gibt auch andere Firmen, wo ein gutes Klima zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat herrscht.

vor 14 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Dort haben Mitarbeiter von sich aus eine Kamera ein einem Hochregal befestigt, um die Lagerung im Regal besser überwachen zu können. Also Überwachung im Sinne von "schauen, ob das Lager noch voll ist und was nachbestellt werden muss". Der Betriebsrat hat den sofortigen Abbau gefordert und haben es so hingestellt, als hätte der Arbeitgeber die Kamera aufgebaut, um die Mitarbeiter zu überwachen, was aber gar nicht der Wahrheit entsprach.

Kennst du die genauen Gründe dafür? Es ist nun einmal so, dass bei solchen Veränderungen der Arbeitgeber und der Betriebsrat darüber informiert werden müssen. Wenn das ohne entsprechendes Wissen seitens des Betriebsrates passiert ist, kann ich gut nachvollziehen, dass dieser erst einmal den Abbau gefordert hat. Das hat auch nichts damit zu tun, ob es um Überwachung der Mitarbeiter geht oder nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Rienne:

Kennst du die genauen Gründe dafür? Es ist nun einmal so, dass bei solchen Veränderungen der Arbeitgeber und der Betriebsrat darüber informiert werden müssen. Wenn das ohne entsprechendes Wissen seitens des Betriebsrates passiert ist, kann ich gut nachvollziehen, dass dieser erst einmal den Abbau gefordert hat. Das hat auch nichts damit zu tun, ob es um Überwachung der Mitarbeiter geht oder nicht.

Und genau da haben wir es: Wenn die Mitarbeiter etwas entscheiden, wieso muss noch der Betriebsrat dazu noch ins Boot geholt werden? Der Abteilungsleiter war ja informiert und fand die Idee gut, da man so die Regalfächer in 10 Meter Höhe besser beobachten könnte. Das Problem war allerdings nur, dass die Kamera auch den dahinterliegenden Gang gefilmt hatte, weil man eben durch das Regal durchgucken konnte. Dies hat der Betriebsrat dann als Spionage der Mitarbeiter, seitens des Arbeitgebers, betrachtet und hat dann angefordert, die Arbeitserleichterung wieder zu entfernen. Das Ende vom Lied war, dass die beteiligten über den Betriebsrat verärgert waren und die unbeteiligten verärgert über den Arbeitgeber waren, weil sie die Spionage-Pille schluckten. Es wurde also gar nicht versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 2.5.2017 um 13:24 schrieb Whiz-zarD:

Es gab aber hinterher keine Lösung. Alles blieb so wie beim alten. Der Betriebsrat hat jede Lösung abgeblockt.

Also haben die betroffenen Mitarbeiter dann einen eigenen Kandidaten für den Betriebsrat aufgestellt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 2.5.2017 um 13:13 schrieb Whiz-zarD:

Wenn die Mitarbeiter etwas entscheiden, wieso muss noch der Betriebsrat dazu noch ins Boot geholt werden?

Ganz einfach: Weil der Betriebsrat die Vertretung der Arbeitnehmer darstellt und von ihnen gewählt wird. Aber, wie @afo es schon andeutet, man kann sich auch selber als regulärer Mitarbeiter zur Wahl stellen. Aber warum selber etwas ändern, wenn man ohne zusätzlichen Aufwand mit seinen Kollegen nörgeln kann und einen Buhmann hat?

Aber auf das eigentliche Thema bezogen: ES ging ja darum, dass Arbeitsbedingungen und Bezahlung in Betrieben mit Betriebsrat in der Regel einfach gerechter sind, und sich die Mitarbeiter durch Aussagen des Arbeitgebers, der vermutlich einfach nur leere Drohungen ausspricht, einschüchtern lassen und nicht den Schritt gehen einfach selber einen Betriebsrat zu gründen. Ich habe damit auch nie behauptet, dass jeder Betrieb, der mehr als 5 Mitarbeiter hat, einen Betriebsrat gründen sollte, aber wenn die allgemeine Grundstimmung unter den Mitarbeitern aufgrund der Arbeitsbedingungen schlecht ist, ist das eben eine Möglichkeit etwas aus eigener Kraft zu ändern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Whiz-zarD
Der Betriebsrat hat aber sicherzustellen, dass die Rechte und Pflichten (Mitarbeiter und Arbeitgeber) eingehalten werden und dazu zählt nun einmal, dass nicht einfach eine Kamera aufgestellt werden darf ohne das Wissen der Personen, die dabei eventuell gefilmt werden könnten.
Es muss afaik durch ein Schild ausgewiesen werden, dass an der Stelle Kameras hängen.

Stell dir nur mal vor, da sucht sich ein Pärchen unter den Mitarbeitern in der Mittagspause einen Platz aus, um dort ein Techtelmechtel zu veranstalten, und die wissen nicht, dass dort gefilmt wird? Was meinst du, was das für einen Ärger geben kann. Es würde ja sogar schon ausreichen, wenn ein Mitarbeiter dort gefilmt wird und irgendeine negative Konsequenz daraus resultiert (z.B. er hat da heimlich geraucht oder ein Fläschchen Alkohol getrunken oder er hat da einfach nur nichts zu suchen) und wird daher abgemahnt oder gefeuert.

Jeder hat das Recht, selber zu bestimmen, ob er gefilmt werden darf oder nicht. Wer in einen kameraüberwachten Bereich geht, der ist sich dessen bewusst (und verhält sich dort eventuell auch anders als ohne Kameraüberwachung).

Man darf Mitarbeiter nun einmal nicht einfach filmen, ohne dass sie dies wissen - und an diversen Orten ist es generell verboten (z.B. auf dem WC und in den Wasch- sowie Umkleideräumen).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Minuten schrieb Crash2001:

@Whiz-zarD
Der Betriebsrat hat aber sicherzustellen, dass die Rechte und Pflichten (Mitarbeiter und Arbeitgeber) eingehalten werden und dazu zählt nun einmal, dass nicht einfach eine Kamera aufgestellt werden darf ohne das Wissen der Personen, die dabei eventuell gefilmt werden könnten.
Es muss afaik durch ein Schild ausgewiesen werden, dass an der Stelle Kameras hängen.

Es wusste aber jeder bescheid, da ja auch nur diejenigen gefilmt werden, die die Kamera auch aufgestellt haben ...
Es war nun mal kleines Lager und außer den Lagerarbeiter hatte dort keiner Zutritt. 

Ein Schild wäre ja noch akzeptabel gewesen aber der Betriebsrat wollte die Kamera nicht und drehte es so hin, als hätte der Vorstand diese Kamera dort aufgestellt, was aber gelogen war. Also nahm der Betriebsrat die Erschwerung der Arbeit in Kauf, nur um den Vorstand ein reinwürgen zu können. 

vor 17 Minuten schrieb Crash2001:

Stell dir nur mal vor, da sucht sich ein Pärchen unter den Mitarbeitern in der Mittagspause einen Platz aus, um dort ein Techtelmechtel zu veranstalten, und die wissen nicht, dass dort gefilmt wird? Was meinst du, was das für einen Ärger geben kann. Es würde ja sogar schon ausreichen, wenn ein Mitarbeiter dort gefilmt wird und irgendeine negative Konsequenz daraus resultiert (z.B. er hat da heimlich geraucht oder ein Fläschchen Alkohol getrunken oder er hat da einfach nur nichts zu suchen) und wird daher abgemahnt oder gefeuert.

Wer in einer Werkshalle bzw. in einem Lager ein Techtelmechtel veranstaltet, raucht oder Alkohol trinkt, handelt sowieso grob fahrlässig und wer erwischt wird, ob mit Kamera oder nicht, muss sowieso mit Konsequenzen rechnen.

Was ist letztendlich damit nur sagen will, ist dass ein Betriebsrat nun mal nicht unbedingt die Heilige Kuh sein muss. Er kann für ein Unternehmen nützlich sein aber wie gesagt, ich habe schon etliche Probleme mit einem Betriebsrat gesehen, sodass dieser auch schon für die Mitarbeiter mehr hinderlich als nützlich war.

Bearbeitet von Whiz-zarD
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Ein Schild wäre ja noch akzeptabel gewesen aber der Betriebsrat wollte die Kamera nicht und drehte es so hin, als hätte der Vorstand diese Kamera dort aufgestellt, was aber gelogen war. Also nahm der Betriebsrat die Erschwerung der Arbeit in Kauf, nur um den Vorstand ein reinwürgen zu können. 

Du warst zu diesem Zeitpunkt weder Vorstands- noch Betriebsratsmitglied und auch nur als Zeitarbeiter in der Firma, oder?

Dazu fällt mir Folgendes ein, wie bei dem Kinderspiel stille Post: jemand hört etwas, denkt sich seinen Teil dazu und gibt diese Information dann, geschmückt durch seine Auffassung, weiter. Das passiert ein paar mal und am Ende hat man eine komplett andere Geschichte.

Der Betriebsrat ist u.a., wie auch schon mehrfach geschrieben, ein Vermittler zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und dient numal auch dazu, dass nicht jeder Hinz und Kunz direkt zur Geschäftsführung rennt, wenn er ein Problem hat, sondern der Betriebsrat damit beauftragt wird, der des weiteren abschätzt inwieweit dieses Problem relevant ist oder eben nicht. Das ist wie mit der Politik - auch dort wählt man seine Vertreter und hat nicht selber die Befugnis Gesetze zu erlassen oder zu ändern.

Und um noch einmal auf @afos Kommentar zurückzukommen: Wenn es den Lagermitarbeitern so gegen den Strich ging, könnte sich ja einer von ihnen bei der nächsten Betriebsratswahl aufstellen und wählen lassen. Die Stimmen seiner Lagerkollegen hätte er ja nach deiner Ausführung sicher.

Und ansonsten ist das ganze Thema über die Kameras mMn doch sehr offtopic.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 52 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Es wusste aber jeder bescheid, da ja auch nur diejenigen gefilmt werden, die die Kamera auch aufgestellt haben ...
Es war nun mal kleines Lager und außer den Lagerarbeiter hatte dort keiner Zutritt. [...]

Wenn da aber noch ein Weg / eine Brücke lang ging dahinter, dann könnte es doch sein, dass da auch mal wer anders (mit) lang läuft, der davon nichts weiß.

vor 52 Minuten schrieb Whiz-zarD:

[...]Wer in einer Werkshalle bzw. in einem Lager ein Techtelmechtel veranstaltet, raucht oder Alkohol trinkt, handelt sowieso grob fahrlässig und wer erwischt wird, ob mit Kamera oder nicht, muss sowieso mit Konsequenzen rechnen.[...]

Mit Kamera ist die Wahrscheinlichkeit aber ungemein höher, erwischt zu werden. Und was alles in Firmen gemacht wird, obwohl es verboten / nicht erlaubt / nicht gewünscht oder was auch immer ist, ist immer noch etwas anderes.

vor 52 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Was ist letztendlich damit nur sagen will, ist dass ein Betriebsrat nun mal nicht unbedingt die Heilige Kuh sein muss. Er kann für ein Unternehmen nützlich sein aber wie gesagt, ich habe schon etliche Probleme mit einem Betriebsrat gesehen, sodass dieser auch schon für die Mitarbeiter mehr hinderlich als nützlich war.

Klar hat man auch Einschränkungen durch einen Betriebsrat. Umsetzungen können sich in die Länge ziehen, da der Betriebsrat bei diversen Entscheidungen ein Mitbestimmungsrecht und zudem oft auch ein Vetorecht hat. Hat man Bürokraten / Korinthenkacker im Betriebsrat sitzen, kann solch ein Betriebsrat dem Betrieb sogar schaden, denn er kann bestimmte Sachen komplett blockieren und ist rechtlich gesehen oftmals sogar berechtigt dazu.
Vom Sinn her sollte der Betriebsrat aber die Rechte der Arbeitnehmer stärken (z.B. bei ungerechtfertigten Kündigungen, zu vielen Überstunden, zu langen Arbeitszeiten, schlechten Arbeitsbedingungen) und nicht dem Betrieb schaden. Klar ist aber auch, dass manche Forderungen der Betriebsrats (z.B. die gesetzlichen Regeln zur Ergonomie am Arbeitsplatz z.B. bei Bildschirmarbeitsplätzen einzuhalten) die Firma durchaus auch einiges an Geld kosten kann. Was dann realisierbar ist, muss zwischen Betriebsrat und Vorstand oder Geschäftsführung abgestimmt werden.

Natürlich kommen durch den Schutz der Mitarbeiter teilweise auch Zustände vor, in denen man z.B. ein den Betrieb oder Abteilungen lahmlegendes Problem dringend beheben muss, jedoch über seine erlaubte Stundenzahl am Tag kommt und das erst durch den Betriebsrat genehmigen lassen muss, dass man weitermachen darf. Die Bürokratie nimmt definitiv dadurch etwas zu. Dafür ist der Arbeitnehmer aber auch vor Chefs geschützt, die erwarten / fordern, dass man mal eben 14-Stunden-Tage macht, um ein Projekt fertigzustellen, oder dass man dauernd Überstunden macht, dafür jedoch keinen Freizeitausgleich nehmen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 5/2/2017 um 10:18 schrieb Whiz-zarD:

Manchmal macht es aber keinen großen Sinn, einen Betriebsrat zu wählen. Ich arbeite z.B. in so einer Firma. Kündigungen gibt es hier eigentlich kaum bis gar keine. In den fünf Jahren, wo ich hier arbeite, gab es nur eine einzige Kündigung. Inzwischen sind auch einige Mitarbeiter, die vor einigen Jahren gekündigt haben, wieder zurückgekehrt.

Diese Aussage stimmt immer so lange wie alle zufrieden sind und das Geschäft gut läuft, sobald es aber mal Kündigungen wegen Auftragsrückgang gibt hätte man sich dann einen Betriebsrat gewünscht der einen Sozialplan mit dem AG verhandelt. Der kluge Arbeitnehmer sorgt vor...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...

Hatte gestern wieder ein Gespräch, leider war es nichts.

Erst war der Termin auf mittags, konnte ihn dann aber auf 16:30 drücken, half aber nichts und ich musste doch wieder einen Tag Urlaub nehmen. Die Stelle war dann auch mehr im Consulting Bereich als es den Anschein gemacht hatte. Bezahlung um die 70k, Überstunden können ausgelichen werden, wobei es keine Erfassung gibt, wichtig ist nur, was dem Kunden in Rechnung gestellt werden kann. Urlaub gibt es dort immerhin 28 Tage. Aber, Reisezeit ist keine Arbeitszeit. Wieviel gereist werden muss, konnte so direkt nicht gesagt werden, da das immer auch Projektabhängig ist. Manches würde auch im Home Office gehen. Im Schnitt wären es 3 Tage die Woche mit Reisen. Bis dahin noch vertretbar, aber ein Hotel gibt es erst ab 2 Stunden Fahrzeit mit der Bahn ab Stuttgart, Firmenwagen gar nicht (Da mit dem das fahren ja nicht als Freizeit gilt). Ich kann aber nicht mit dem Auto dorthin fahren und von mir zu dem nächsten Bahnhof und dann mit dem Zug weiter, kostet mich schon eineinhalb Stunden und irgend eine sehr teure Dauerparkkarte, da ich sehr schlecht an den ÖPNV angebunden bin. D.h. also für mich, wenn ich Pech habe bis zu 6 Stunden am Tag im Zug unterwegs plus dann noch mindestens 8 Stunden arbeiten.

Also leider wieder nichts :(

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Matt84:

Hatte gestern wieder ein Gespräch, leider war es nichts.

Erst war der Termin auf mittags, konnte ihn dann aber auf 16:30 drücken, half aber nichts und ich musste doch wieder einen Tag Urlaub nehmen. Die Stelle war dann auch mehr im Consulting Bereich als es den Anschein gemacht hatte. Bezahlung um die 70k, Überstunden können ausgelichen werden, wobei es keine Erfassung gibt, wichtig ist nur, was dem Kunden in Rechnung gestellt werden kann. Urlaub gibt es dort immerhin 28 Tage. Aber, Reisezeit ist keine Arbeitszeit. Wieviel gereist werden muss, konnte so direkt nicht gesagt werden, da das immer auch Projektabhängig ist. Manches würde auch im Home Office gehen. Im Schnitt wären es 3 Tage die Woche mit Reisen. Bis dahin noch vertretbar, aber ein Hotel gibt es erst ab 2 Stunden Fahrzeit mit der Bahn ab Stuttgart, Firmenwagen gar nicht (Da mit dem das fahren ja nicht als Freizeit gilt). Ich kann aber nicht mit dem Auto dorthin fahren und von mir zu dem nächsten Bahnhof und dann mit dem Zug weiter, kostet mich schon eineinhalb Stunden und irgend eine sehr teure Dauerparkkarte, da ich sehr schlecht an den ÖPNV angebunden bin. D.h. also für mich, wenn ich Pech habe bis zu 6 Stunden am Tag im Zug unterwegs plus dann noch mindestens 8 Stunden arbeiten.

Also leider wieder nichts :(

 

Wow, ist das unfassbar beschissen. Da wird einem die Freizeit entzogen wo es nur geht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 22 Stunden schrieb Matt84:

[...] 70k, Überstunden können ausgelichen werden, [...] Urlaub [...]28 Tage. [...] Manches würde auch im Home Office gehen. Im Schnitt wären es 3 Tage die Woche mit Reisen. Bis dahin noch vertretbar,[...]

Evtl. macht es dann mal für dich sinn solche Bedingungen bei einem Deutschlandweit tätigen Unternehmenen zu suchen und keinem aus deiner Region. Dann bist du 3 Tage unterweges und 2 im Homeoffice > evtl. geht auch noch mehr im Homeoffice als Entwickler.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hatte neulich auch so ein (unverschämtes) Angebot (Testmanager) :

  • 24 Tage Urlaub (plus 2 Tage wenn man weniger als 1Tage krank ist)
  • 10 Prozent variabeler Anteil im Gehalt (Zur Erklärung: man bot mir nicht PLUS 10% auf mein aktuelles Gehalt sondern inklusive was letztendlich erstmal 10% minus ausmachen würde)
  • 42,5 Stunden Woche ; kein Überstundenausgleich
  • Parkmöglichkeit (im Herzen von Köln) eher nicht vorhanden; daher für Pendler definitiv ungeeignet

Letztendlich haben die sich gewundert, das ich mich mitten im Gespräch bedankt und das Haus verlassen habe. Fahrtkosten gab es im Nachinein auch nur nach Klageandrohung.

Liegt halt am Fachkräftemangel das die Stelle nach wie vor ausgeschrieben ist ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass solche Angebote nur von Unternehmen gemacht werden, bei denen IT nicht die Kernaufgabe darstellt, bzw. wenn sie es doch ist, die ausgeschriebene Tätigkeit nur unterstützend wirkt und als eine Art Cost-Center gesehen und geführt wird. Test-Abteilung als notwendiges Übel bei der Entwicklung oder IT Support in einem Unternehmen.

Sobald die IT oder die offerierte Position eine Kernkompetenz ist und damit auch ohne große Umwege Geld verdient wird, sieht die Sache ganz anders aus. Gleiches gilt für Unternehmensbereiche mit Management-Attention; ich denke da gerade an eine F&E-Abteilung eines Konzerns, welches durch Innovation Marktvorteile realisiert. Da wird Wert auf das Empowerment des Mitarbeiters gelegt, da man unmittelbar abhängig von der Ressource ist. Diese wird dann entsprechend gehegt und gepflegt.

Mal abgesehen davon ist das da oben eine Milchmädchen-Rechnung. Den Statistiken nach fehlt jemand - unter dem Strich - mit nur 24 Tagen Urlaub häufiger als jemand, der 30 Tage Urlaub hat. Der holt sich seine Tage schon aus Krankenscheinen, ob nun tatsächlich berechtigt oder nicht. Das ist wie mit den Steuern: sobald die Menschen das Gefühl haben "über den Tisch gezogen zu werden", werden sie erfinderisch oder einfach weniger geneigt beim über'n Tisch ziehen auch noch kräftig mitzuhelfen. Und wer kann's ihnen verdenken?

Wenn man dazu auch noch Produktivität in jedem Fall objektiv messen können würde, würde sich so manch ein Controller wundern, welchen Unterschied es macht, wenn man seine Ressource mittels adäquater Arbeitszeit- und Überstundenregelung pfleglich behandelt, als sie bei 42,5h und Fahrzeit = Freizeit schuften zu lassen. 

Nur leider hat sich das noch nicht überall rumgesprochen. Eine Erhöhung der Arbeitszeit von 40h auf 42,5h und eine Verringerung von 30 auf 24 Tage Urlaub ist auf dem Papier nämlich eine Produktivitätssteigerung von 6,25% bzw. eine Einsparung der Urlaubszeit von 20%! Klingt super! Real bekommen am Ende des Jahres diese Zahlen jedoch andere Vorzeichen ... und fallen in den meisten Fällen auch noch höher aus.

Bearbeitet von Kwaiken
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Stunden schrieb kylt:

Evtl. macht es dann mal für dich sinn solche Bedingungen bei einem Deutschlandweit tätigen Unternehmenen zu suchen und keinem aus deiner Region. Dann bist du 3 Tage unterweges und 2 im Homeoffice > evtl. geht auch noch mehr im Homeoffice als Entwickler.

Ich meinte eher die Bedingungen allgemein sind vertretbar. Für mich ist das mit 3 Tagen Reisezeit nichts, ich habe zu Hause auch noch andere Dinge zu tun, die ich nicht abends im Hotel machen kann. Dazu kommt noch die Familienplanung und dass wir uns einen Einverdienerhaushalt momentan nicht leisten können.

Ich dachte, dass die Reisezeit keine Freizeit ist, sei üblich. Ist bei mir momentan auch der Fall, kommt aber nur alle paar Monate mal vor. Wird begründet, dass ich sonst länger als 10 Stunden arbeite und auch die 11 Stunden Pause nicht einhalten kann. Morgens um 5 los, Abend um 23 Uhr wieder am Bahnhof und dann noch nach Hause fahren und am nächsten Tag wieder um 8 im Büro. Allerdings interessiert das hier sonst auch niemanden, aber bei nur im Büro sitzen gibt es halt auch keine Nachweise. Ich hatte schon ein paar Mal Kontakt mit Consultingstellen, sei es, weil ich selbst zum Gespräch dort war, oder mit ehemaligen gesprochen habe. Soweit ich mir erinnern kann, war da keiner dabei, bei dem die Reisezeit Arbeitszeit gewesen wäre. Nur hatten die meisten eben einen Firmenwagen und mit dem kann ich je nach Konstellation schon mal einen Kunden in einer Stunde erreichen, wo ich mit der Bahn 3 Stunden benötige.

 

Btw. hatte die Woche noch Kontakt mit einer Personalerin, hatte mich über Xing angeschrieben. Die Firma hat 10 Mitarbeiter, Vertrauensarbeitszeit, 28 Tage Urlaub und momentan arbeiten dort 2 Junior Entwickler. Es geht um die Weiterentwicklung mehrerer eigener Anwendung und den kompletten Betrieb der zugehörigen Hostingumgebung. Beim Gehalt wissen sie was ich verdiene, aber da will man erst im persönliche Gespräch darüber reden. Laut Xing haben 3 Entwickler auf Senior Level das Unternehmen in den letzten 2 Jahren verlassen. Wollte mir dazu noch das Wochenende zum Überlegen nehmen, denke aber denen werde ich schon für das Gespräch absagen.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...