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Studium IT-Security & Networking


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Gast Tangerine

In der Form wie der Fachinformatiker für Systemintegration konzipiert ist muss ich ehrlichweise sagen, dass ich ein Wirtschaftsinformatik Studium in Teilen schon für eine „logische Fortsetzung“ halte – zumindest passender als Technische Informatik, Informatik, u.a. Es geht dann nicht mehr nur um die Umsetzung betrieblicher Informationssysteme, sondern auch um die strategische Planung und um Gesamtprozesse. Eben weg von „ich installiere/administriere ein ERP System“ oder ein „Deployment-System“ hinzu „ich realisiere Strategien wie Just in Time in Produktionsbetrieben oder Continous Integration/Delivery bei einem Softwarehersteller“. Man integriert dann nicht mehr nur Systeme, sondern ganzheitliche Prozesse mit allem was dazu geht: Kosten, Architektur, Schnittstellen, Zeitplanung ... Aber da wären wir wohl wieder beim Thema, ob die Ausbildung zum Fachinformatiker auch ein kaufmännischer Beruf ist. Ich meine ja, da sich die Inhalte aus meinem Wirtschaftsinformatik Studium und der Ausbildung oft geschnitten haben und vieles im Wirtschaftsinformatik Studium einfach tiefergehend betrachtet wurde. Daher komme ich auch zu dieser Einschätzung. Ausbildung und das Studium haben sich bei mir wunderbar ergänzt.

Verständlicherweise wollen manche (viele?) Fachinformatiker allerdings ihre technische Affinität weiterhin ausleben und eigentlich ihre operativen Fähigkeiten auf ein höheres Level heben  (und sehen den wirtschaftlichen Teil in der Ausbildung nur als notwendiges Übel) – beispielsweise der Netzwerktechniker in einem RZ, der mit an Architektur-Entscheidungen beteiligt sein möchte und auch kritische Komponenten installieren/konfigurieren möchte. Umso mehr man allerdings in die operative Umsetzung geht, umso relevanter ist das Knowhow in Anbieter spezifischen Technologien. Wer beispielsweise eine Cloud umsetzen möchte der kriegt das Knowhow aus keinem Studium, sondern muss entsprechende Lehrgänge bei CISCO, Microsoft, VMware o.ä besuchen, die in ihrer Gesamtheit selten günstiger sind als ein Studium an einer privaten Hochschule. Das ist natürlich in gewisser Weise eine Zwickmühle. Denn auf der einen Seite möchte man eine Weiterbildung die eine gewisse Allgemeingültigkeit und am besten endlose Lebensdauer hat, wie eben ein Studium, auf der anderen Seite möchte man doch spezifisches Knowhow haben, das wiederum ein Studium (by Design) gar nicht bieten kann.

Ich denke man kann ein Studium oft nur als eine breite Grundlage betrachten. Es ist immerhin ein „erster Berufsqualifizierender Abschluss“ und keine zugeschnittene Weiterbildung. Ein Studium fängt eben bei 0 an. Man kann natürlich auf ein Studium aufbauen, technisches Knowhow muss man sich in meinen Augen allerdings aus Anbieter spezifischen Weiterbildungen oder dem Selbststudium holen. Das Studium kann natürlich dabei helfen, schneller technische Zusammenhänge zu erfassen und einschätzen zu können – allerdings sollte man mehr auch nicht erwarten.

Das ist zumindest meine Einschätzung nach 3 Semestern Technische Informatik und 5 Semestern Wirtschaftsinformatik. Nächstes Jahr werde ich wohl mit meiner BSc. Arbeit beginnen :) ...

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Ob Wirtschaftsinformatik, IT-Sicherheit oder Informatik das Richtige ist, kommt meiner Meinung nach auf die Ziele des TE an.

Ich fühle mich als FISI im Informatik-Studium gut aufgehoben, weil ich meine fachlichen Fähigkeiten vertiefen und später gerne eine Architekten-Laufbahn (fachliche Entscheidungen) einschlagen will. Vieles, was ich in der Berufsschule gelernt habe, wird fachlich vertieft. Aber man sollte auch vor Programmieren und Mathematik keine Angst haben. Das gehört da einfach dazu. Mir wurde aber auch schon in meinem 1. Job nach der Ausbildung klar gemacht, dass Senior Linux-Systemadministratoren auch entwickeln können müssen und dass ich deshalb auch als Junior damit anfangen sollte das zu lernen.

Will man später in der IT-Sicherheit von Großunternehmen arbeiten oder bei einem Anbieter von Sicherheits-Lösungen, ist das Studium in Bochum oder ein Mathematik-Studium das Richtige. IT-Sicherheit/ Kryptographie ist einfach Mathematik. Damit sollte man klar kommen und sich dann in den unterschiedlichen Algorithmen zurecht finden und damit Probleme lösen. Allerdings kann man auch als Informatiker mit der Spezialisierung IT-Sicherheit seinen Weg dort hin finden.

Wirtschaftsinformatik würde ich Leuten empfehlen, die nach dem FISI gerne eine Führungslaufbahn einschlagen wollen. Wenn jemand IT-Manager oder Rechenzentrums-Leiter werden will, ist das das Richtige. Man lernt Informatik-Grundlagen, Geschäftsprozesse und vieles mehr in diese Richtung. Das ist das Studium für Leute, die nur ein Minimum an Programmieren/ Softwareentwicklung lernen wollen. Allerdings haben diese Personen nur selten die Möglichkeit fachliche Entscheidungen auf der höheren Ebene zu treffen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

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  • 3 Wochen später...
Gast UnknownX
On 6/15/2017 at 0:39 PM, SaJu said:

Wirtschaftsinformatik würde ich Leuten empfehlen, die nach dem FISI gerne eine Führungslaufbahn einschlagen wollen. Wenn jemand IT-Manager oder Rechenzentrums-Leiter werden will, ist das das Richtige. Man lernt Informatik-Grundlagen, Geschäftsprozesse und vieles mehr in diese Richtung. Das ist das Studium für Leute, die nur ein Minimum an Programmieren/ Softwareentwicklung lernen wollen. Allerdings haben diese Personen nur selten die Möglichkeit fachliche Entscheidungen auf der höheren Ebene zu treffen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Ich bezweifel, dass auf der höheren Ebene noch tiefe fachliche Fragen zu entscheiden sind. Dafür hat die Person ein Team voller Spezialisten, die das mundgerecht und verständlich aufbereiten. Danach wird wohl eher nur noch aus Vogelsperspektive über Kosten/Nutzen diskutiert.

Bearbeitet von UnknownX
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Ja und Nein.
Natürlich sind Fach- und Führungskarriere grundsätzlich unterschiedliche Richtungen.

Aber zum Einen ist nicht jedes Unternehmen und nicht jede IT dutzende oder hunderte Mann stark.
Es gibt mehr als eine IT Abteilung, welche < 10 oder < 20 Mann ist und da muss im Zweifel auch der Chef noch mal ran.

Zum anderen (und ganz generell) ist es nie schlecht, wenn eine Führungskraft ein wenig von dem versteht, was sie da so führt.
Ab einer gewissen Größe mag sich das zwar abstrahieren, aber wie im ersten Absatz gesagt, die Welt besteht nicht nur aus Großkonzernen oder einer Art Bundestag, wo alles über Delegierte, Experten und Berater entschieden wird.

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