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Zeitarbeitsfirma seriös in der IT? Berufseinsteiger Java/FI AE - Gehalt sinnvoll?


Gast Dude90

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Hallo,

ich habe vor ein paar Wochen meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung abgeschlossen und bin nun auf der Suche nach einem passenden Anschluss.

Mein Problem ist, dass ich relativ wenig Vorstellung von den Arbeits- und Gehaltsverhältnissen habe und dadurch schlecht verhandeln kann. Vielleicht kann mir da jemand einen kurzen Rat geben, denn ich kenne echt niemanden den ich in dieser Hinsicht speziell auf meine Situation fragen könnte.

Ich habe mich zwar viel belesen, aber man liest es mal so, und dann mal wieder so. Das typische Internet-Phänomen halt. Man weiß etwas, kann sich aber nicht zu 100% darauf verlassen.

Im Schnitt lese ich, dass das Einstiegsgehalt direkt nach der Ausbildung im Durchschnitt bei 2000-2500 € Brutto liegt. Das ist für mich einfach unvorstellbar, da ich einfach sehr wenig gewohnt bin. Als frisch Ausgelernter betrachtet man sich nun nicht gerade als vollwertigen Entwickler, um den sich alle Firmen "reißen". Und von 430€ Netto als Auszubildender auf 2000-2500 Brutto ist ein gewaltiger Sprung.

Eine Firma, bei der ich mich einfach mal initiativ beworben hatte, sagte mir sogar, dass sie mich quasi noch einmal komplett neu ausbilden müssten, um mich richtig einzusetzen. Das wäre für sie  aber zu teuer .

Man will sich nicht zum Affen machen und der Typ von Bewerber sein, der sich mit abgehobenen Gehaltsvorstellungen und verhältnismäßig wenig Qualifikationen die Zusage versaut. Man steht bei den Verhandlungen auf recht wackligen Beinen, will sich aber auch nicht für low verscheuern. Diese Situation ist einfach...zum kotzen.

Ich habe oft gelesen, dass dieses Einstiegsgehalt von 2000-2500 Brutto eher im Westen zutrifft (bin ausm Osten *g*).
Und habe jetzt hier bei uns meine Gehaltsvorstellung einfach mal auf 1800-2000 Brutto gesetzt.
Ist das jetzt schon grundsätzlich zu wenig oder noch okay?  (ich las vorhin erst wie hier ein frisch Ausgelernter von gezahlten 2300 redete, und jemand meinte, dass dies zu wenig ist).

Ein weiteres Problem das ich nun habe ist, dass ich mich Deutschlandweit bewerbe. Ich bin ungebunden, flexibel und im Grunde genommen ist es mir egal wo es nun hingeht, solange der Arbeitsplatz stimmt. Umziehen muss ich jetzt so oder so, da ich für meine Ausbildung umgezogen bin und es dort weit und breit keine andere IT-Firma gibt.

Wenn es diese Unterschiede zwischen Ost/West und sogar einzelnen Städten  so extrem gibt, dann müsste ich ja eigentlich bei jeder Bewerbung abhängig vom Ort meine Gehaltsvorstellung anpassen, um mich nicht zu billig zu verkaufen? :blink: Hat das jemand schon mal so gemacht? :D<_< Das kommt mir total blöd vor. Aber theoretisch müsste man es doch so machen, um z.B. im Westen nicht ein Ost-Gehalt zu beziehen und sich dann zu wundern, warum die Kollegen am Ende alle so viel mehr zum Leben haben:lol:

Heute hatte ich ein Vorstellungsgespräch in Sachsen. Man wollte, dass ich eine eine 2 wöchige Probearbeitszeit im Unternehmen absolviere, damit man meine Kenntnisse genauer prüfen kann. Ich fand das super, musste aber anmerken, dass ich mir aber trotzdem hin und wieder mal ein paar Stündchen nehmen müsste, um noch andere Vorstellungsgespräche wahrzunehmen. Denn ich habe noch andere Bewerbungen offen oder Termine vereinbart und kann mich schlecht darauf verlassen, dass man mir nach den 2 Wochen auch wirklich zusagt, und nun alles absagen. Da wehte plötzlich ein ganz anderer Wind. Arbeitsprobe: nicht mehr nötig. Arbeitsvertrag unterschreiben: Direkt, morgen.  Am besten heute noch anfangen. Wir arbeiten sie einfach so ein. 1800€ Brutto, 20 Tage Urlaub. Ich hätte direkt bzw. am Folgetag unterschreiben können. Man hat sich auf Seiten des Arbeitgebers sehr viel Mühe gegeben mich von der Firma zu überzeugen, wollte mich schon garnicht gehen lassen. Das wurde schon ziemlich anstrengend. 4 Stunden Vorstellungsgespräch - 90% davon war reine Überzeugungsarbeit um mich zur Zusage zu stimmen. Als hätte man sich einen Narren an mir gefressen. Aber die Kombination aus Gehalt und den wenigen Urlaubstagen, erschien mir dann doch als zu wenig. Wenn man mich so dringend möchte, warum bietet man mir dann wirklich nur das Mindeste an? Das kam mir alles ziemlich schräg vor. 20 Tage Urlaub hatte ich in meiner Ausbildung. Und ich bin froh diese Verhältnisse endlich hinter mir zu haben. Schätze ich das falsch ein? War das Angebot gut für einen frisch Ausgelernten?  Ich habe um 1-2 Tage Bedenkzeit gebeten, bin bisher aber überhaupt nicht davon begeistert...nicht allein wegen des Gehaltes + Urlaubs, sondern insgesamt wegen dem ganzen drum und dran dort, das Gehalt + Urlaub gab mir dann nur den Rest.

Andere Bewerbung (im Westen). Auf meine Gehaltsvorstellung von 1800-2000 hat man direkt locker mit 2000 Brutto eingestimmt, 30 Tage Urlaub.
Aber das ist eine Art Zeitarbeitsfirma. Komisches Thema, in der IT geben sich viele Firmen nicht als Zeitarbeitsfirma, machen aber im Grunde nichts anderes. Nur etwas besser verpackt als in anderen Branchen, wie ich finde. Einsatz bei Projekten direkt vor Ort beim Kunden, und oft allein. In der Regel für 6-18 Monate. Unterkunft wird von der Firma bezahlt. Deutschlandweit, man versucht zwar etwas in der Nähe von meinem Heimatort zu finden, kann dies aber nicht garantieren - also gehe ich mal vom schlimmsten Fall aus, das wäre aber auch kein Problem.

Aber rein rechnerisch: 30 Tage Urlaub, sind soweit ich weiß relativ normal. 2000 Brutto Einstiegsgehalt - all zu viel mehr hatte ich mir auch nicht erhofft. Aber: Ich bin oft monatelang woanders. Eine Wohnungsmiete kostet im Schnitt ~500 € . Diese Wohnung stünde dann quasi monatelang unbenutzt. Ich könnte zwar am Wochenende in meine Wohnung fahren, aber, je nach Entfernung und so wie ich mich kenne, da bliebe ich oft einfach da. Jedes mal den ollen Tower-PC mitschleppen etc. Und am Ende "zockt" man den ganzen Sonntag eh nur oder liegt auf der Couch :rolleyes: Da mache ich trotz der 200€ mehr sogar noch Minus, da dadurch meine bezahlte Wohnung fast schon überflüssig wird.

Auf der anderen Seite: Dieser lange Aufenthalt beim Projektstandort heißt bei uns hier ugs. Montage. Und wird meines Wissens nach verhältnismässig besser bezahlt. Und ich denke, wenn man schon direkt von 6-18 Monaten spricht, dann ist das schon schon eine recht extreme Montage. Wenn ich bei einem normalen Arbeitsverhältnis von ~2000 Brutto ausgehe, mit festen Standort, fester Kollegschaft, festen Lebendsbedingungen etc., dann sollte dies ja schon wesentlich besser vergütet werden, als mit dem Standard-Gehalt. Oder nicht?  Sonst würde ja keiner den Stress auf sich nehmen . (Ich finde es eigentlich nur interessant, weil ich dadurch mit vielen verschiedenen Entwickler-Teams/Firmen und Technologien in Berührung kommen werde. Langfristig hätte ich dann ziemlich viel gesehen und gemacht und dadurch mehr Möglichkeiten )

Sehe ich das falsch? Ich bitte um Rat :)

 

Grüße

Bearbeitet von Dude90
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Hi.

Und boah... kannst du deine ganzen Fragen nochmal geordnet aufschreiben? Da sind sehr viele Fragezeichen im Text versteckt, dazu auch noch viele Themen.

vor 6 Stunden schrieb Dude90:

Man will sich nicht zum Affen machen und der Typ von Bewerber sein, der sich mit abgehobenen Gehaltsvorstellungen und verhältnismäßig wenig Qualifikationen die Zusage versaut.

Mach dir keinen Kopf drum was die denken. Wenn sie ablehnen siehst du die eh nie wieder und falls doch, werden die sich nach ein paar Jahren nicht an "die eine Bewerbung mit zu hoher Gehaltsvorstellung" erinnern. Schreib was du haben willst und drück die Daumen.

vor 6 Stunden schrieb Dude90:

Ich habe oft gelesen, dass dieses Einstiegsgehalt von 2000-2500 Brutto eher im Westen zutrifft (bin ausm Osten *g*).
Und habe jetzt hier bei uns meine Gehaltsvorstellung einfach mal auf 1800-2000 Brutto gesetzt

Wo im Osten? Leipzig ist etwas anderes als ein Dorf in MV.

An manchen Orten, im Westen, kann man auch mit 3000€ in die Verhandlung gehen.

vor 6 Stunden schrieb Dude90:

Wenn es diese Unterschiede zwischen Ost/West und sogar einzelnen Städten  so extrem gibt, dann müsste ich ja eigentlich bei jeder Bewerbung abhängig vom Ort meine Gehaltsvorstellung anpassen, um mich nicht zu billig zu verkaufen?

Ja.

vor 6 Stunden schrieb Dude90:

Wir arbeiten sie einfach so ein. 1800€ Brutto, 20 Tage Urlaub

Ablehnen. Wie du schon sagst, 20 Urlaubstage sind ein Witz und 1,8k sollte man nur im Notfall annehmen.

vor 6 Stunden schrieb Dude90:

30 Tage Urlaub, sind soweit ich weiß relativ normal.

Normal - gut, jo. Gibt einige Stellen die nur 28 Tage anbieten.

vor 6 Stunden schrieb Dude90:

Wenn ich bei einem normalen Arbeitsverhältnis von ~2000 Brutto ausgehe, mit festen Standort, fester Kollegschaft, festen Lebendsbedingungen etc., dann sollte dies ja schon wesentlich besser vergütet werden, als mit dem Standard-Gehalt. Oder nicht?

Sowas musst du den AG fragen.

vor 6 Stunden schrieb Dude90:

Ich finde es eigentlich nur interessant, weil ich dadurch mit vielen verschiedenen Entwickler-Teams/Firmen und Technologien in Berührung kommen werde. Langfristig hätte ich dann ziemlich viel gesehen und gemacht und dadurch mehr Möglichkeiten

Auf mich würde eine Zeitarbeitsfirma erstmal so wirken: "Hat nichts besseres gekriegt", allein durch die Vorurteile die ich habe. Als ersten Eintrag auf meinem Lebenslauf würde ich etwas anderes haben wollen.

 

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Probearbeiten: wie soll das ein normaler Bewerber neben seinem aktuellen Beruf/seiner Ausbildung bewerkstelligen?

Wieso braucht man das jetzt plötzlich doch nicht?

Wie dringend braucht ein Unternehmen Mitarbeiter, wenn es so unseriös wird, einen zur sofortigen Unterschrift zu nötigen ohne Bedenkzeit? Und wieso?

Zeitarbeit oder Beratungsunternehmen? Bodyleasing als Entwickler oder Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen sammeln?

20 Urlaubstage sind das gesetzliche Minimum bei einer 5-Tage-Woche und mittlerweile eher selten anzutreffen. Als normal würde ich die 30 Tage nicht bezeichnen.

1800€/Monat sind wenig, egal wo. Aber Gehälter gibt man im Jahresbrutto an - ggf. Urlaubs-/Weihnachtsgeld, ...

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1800-2000 Euro Brutto sind schon ein Witz, geh einfach hin mit etwas selbstbewusstsein, bewirb dich auf Junior Stellen die sind ja extra dafür da Leute nach Ausbildung/Studium einzulernen, da kein Unternehmen erwarten kann das man direkt nach einer Ausbildung (nichtmal nach einem Studium) den totalen Durchblick hat vor allem wenn das Unternehmen z.b. eine eigene Software entwickelt etc. Geh hoch rein und zur not lass dich auf dein Wunschgehalt runterhandeln. Ich bin damals mit einem Wunsch von 35.000 brutto im Jahr rein am Ende bin ich in der Probezeit mit 33.000 raus und hab nach der Probezeit schon im Vertrag vereinbart sogar 36.000 bekommen.

20 Tage Urlaub?! und dieses Mikrige Gehalt?! Den hätte ich schallend ausgelacht, dann wäre ich einfach aufgestanden und gegangen... Ich muss auch sagen mir ist meine Freizeit wichtiger, alles unter 30 Tagen Urlaub würde ich nichtmal mit dem A***** anschauen, selbst wenn ich etwas mehr verdienen würde dabei. Was für dich nicht heißen soll das du nen Job mit 30 Tagen und 2k sofort annehmen sollst xD das würde ich auch nicht annehmen, aber wenn ich zwischen einen Job wählen müsste der mir 26 oder 28 Tage Urlaub und 3200 brutto und einem mit 30 Tagen und 2700 brutto wählen müsste, würde ich den mit 30 Tagen nehmen (aber das is meine Persönliche Meinung :) )

Ich würde einfach sagen hab etwas selbstvertrauen, viele Firmen die Juniors einstellen, wissen ganz genau worauf sie sich einlassen und das da jemand kommt der noch ganz frisch ist und entsprechend angeleitet werden muss. Ich würde sagen geh mindestens mit 32-34k in die Gehaltsverhandlung und lass dich zur Not auf 30k drücken, aber versuch direkt eine Gehalterhöhung nach der Probezeit auszuhandeln die auch im Vertrag so steht, also eben z.b. 30k in der Probezeit und 33k nach der Probezeit oder so :) 

Bearbeitet von Albi
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Ich habe mich nach  der Ausbildung auch bundsweit beworben,  bzw. meinen Lebenslauf online gestellt und abgewartet, was für Angebote rein kamen.

Ich  wusste, dass man in den unterschiedlichen Städten unterschiedlich viel verdienen kann. Deshalb hatte ich als Bedingung bei Anrufen von Headhuntern/ Unternehmen, dass ich in der entsprechenden Stadt von meinem Gehalt leben und die Miete bezahlen kann. Damit sind auch bestimmte Angebote aus Frankfurt & Co. sofort weg gefallen, weil man dort mit den 30k der entsprechenden Stelle keine Wohnung finanzieren kann. Auf jeden Fall war das meine erste Bedingung und das Beste, was ich machen konnte.

Dann war für mich die Einarbeitung/ das Klima besonders wichtig. Schließlich wollte ich mich sehr schnell vom Junior hocharbeiten. Frag bei den Gesprächen nach einem Einarbeitungsplan.

20 Tage Urlaub wären auch mir zu wenig gewesen. Ich würde bei der 1. Stelle min. 24 Tage Urlaub verlangen. Ich habe aber auch schon gehört, dass im Osten viele Unternehmen geizig mit dem Urlaub sind.

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vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...] ich habe vor ein paar Wochen meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung abgeschlossen und bin nun auf der Suche nach einem passenden Anschluss.[...]

Wieso erst jetzt? Man bewirbt sich doch normalerweise, wenn man noch in der Ausbildung ist.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...]Eine Firma, bei der ich mich einfach mal initiativ beworben hatte, sagte mir sogar, dass sie mich quasi noch einmal komplett neu ausbilden müssten, um mich richtig einzusetzen. Das wäre für sie  aber zu teuer .[...]

Ist meist nur ein Argument, um den Preis zu drücken. Einarbeiten muss man sich in jeder neuen Firma erst einmal und eventuell auch neue Programmiersprachen lernen.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...] Man will sich nicht zum Affen machen und der Typ von Bewerber sein, der sich mit abgehobenen Gehaltsvorstellungen und verhältnismäßig wenig Qualifikationen die Zusage versaut. Man steht bei den Verhandlungen auf recht wackligen Beinen, will sich aber auch nicht für low verscheuern. Diese Situation ist einfach...zum kotzen.[...]

Je nachdem muss man ja auch nicht immer einen Gehaltswunsch angeben. (z.B. beim ÖD gibt es eine Eingruppierung für ausgeschriebene Stellen, anhand denen man das Gehalt nachschlagen kann und bei manchen Stellengesuchen gibt es zumindest ein Preisband, das angegeben wird).

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...] Ich habe oft gelesen, dass dieses Einstiegsgehalt von 2000-2500 Brutto eher im Westen zutrifft (bin ausm Osten *g*).
Und habe jetzt hier bei uns meine Gehaltsvorstellung einfach mal auf 1800-2000 Brutto gesetzt.
Ist das jetzt schon grundsätzlich zu wenig oder noch okay?  (ich las vorhin erst wie hier ein frisch Ausgelernter von gezahlten 2300 redete, und jemand meinte, dass dies zu wenig ist).[...]

Kommt ganz drauf an, wo genau du dich bewirbst und bei was für Firmen. Große Firmen zahlen meist mehr als kleine und bieten mehr. In Branchen wie z.B. Versicherungen und Banken wird mehr gezahlt, als z.B. im Gesundheitswesen. Dann halt noch abhängig vom Standort, wie dort die Gehälter generell sind. Recht wenig ist es definitiv (im Schnitt fängt ein FIAE nach der Ausbildung mit einem Gehalt von um die 35k im Jahr an - Ausreißer nach oben und unten gibt es natürlich zu Genüge). Ob es für die Region da gut ist, kann man ohne weitere Daten nicht beantworten.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...]Wenn es diese Unterschiede zwischen Ost/West und sogar einzelnen Städten  so extrem gibt, dann müsste ich ja eigentlich bei jeder Bewerbung abhängig vom Ort meine Gehaltsvorstellung anpassen, um mich nicht zu billig zu verkaufen?[...]

Richtig. Muss immer

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...] Heute hatte ich ein Vorstellungsgespräch in Sachsen. Man wollte, dass ich eine eine 2 wöchige Probearbeitszeit im Unternehmen absolviere, damit man meine Kenntnisse genauer prüfen kann.[...]

...und das dann kostenlos oder mit Bezahlung?
Probearbeiten ist ja OK, aber definitiv nicht für 2 Wochen kostenlos...

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...]Da wehte plötzlich ein ganz anderer Wind. Arbeitsprobe: nicht mehr nötig. Arbeitsvertrag unterschreiben: Direkt, morgen.  Am besten heute noch anfangen. Wir arbeiten sie einfach so ein. 1800€ Brutto, 20 Tage Urlaub. Ich hätte direkt bzw. am Folgetag unterschreiben können.[...]

Definitiv ein zu schlechtes Angebot. Es gibt nur recht wenige Firmen, die nicht mindestens 24 oder 26 Urlaubstage standardmäßig anbieten. Zusätzlich noch das niedrige Gehalt.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

[...] Andere Bewerbung (im Westen). Auf meine Gehaltsvorstellung von 1800-2000 hat man direkt locker mit 2000 Brutto eingestimmt, 30 Tage Urlaub.[...]

"im Westen" ist jetzt auch nicht sonderlich aussagekräftig. Eine der IT-Hochburgen? Dann wäre es für sie ein Schnäppchen mit 2k/Monat.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

Aber das ist eine Art Zeitarbeitsfirma. Komisches Thema, in der IT geben sich viele Firmen nicht als Zeitarbeitsfirma, machen aber im Grunde nichts anderes. Nur etwas besser verpackt als in anderen Branchen, wie ich finde. Einsatz bei Projekten direkt vor Ort beim Kunden, und oft allein. In der Regel für 6-18 Monate. Unterkunft wird von der Firma bezahlt. Deutschlandweit, man versucht zwar etwas in der Nähe von meinem Heimatort zu finden, kann dies aber nicht garantieren - also gehe ich mal vom schlimmsten Fall aus, das wäre aber auch kein Problem.[...]

Also entweder ein Dienstleister, oder ein Systemhaus. Wenn man was rumkommen will, ist dagegen nichts einzuwenden, wobei diese im Normalfall etwas schlechter zahlen als Firmen, die für intern suchen.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

Aber rein rechnerisch: 30 Tage Urlaub, sind soweit ich weiß relativ normal. 2000 Brutto Einstiegsgehalt - all zu viel mehr hatte ich mir auch nicht erhofft. Aber: Ich bin oft monatelang woanders. Eine Wohnungsmiete kostet im Schnitt ~500 € . Diese Wohnung stünde dann quasi monatelang unbenutzt. Ich könnte zwar am Wochenende in meine Wohnung fahren, aber, je nach Entfernung und so wie ich mich kenne, da bliebe ich oft einfach da. Jedes mal den ollen Tower-PC mitschleppen etc. Und am Ende "zockt" man den ganzen Sonntag eh nur oder liegt auf der Couch :rolleyes: Da mache ich trotz der 200€ mehr sogar noch Minus, da dadurch meine bezahlte Wohnung fast schon überflüssig wird.[...]

Naja, du bekommst dann vermutlich noch Spesen (oder kannst diese zumindest gegenüber dem Finanzamt geltend machen) und sparst dir zu Hause Strom, Heizung und Wasser ein, so dass du von den Nebenkosten dann vermutlich noch etwas zurückbekommen würdest. Wenn du eh fast dauernd unterwegs wärst, könntest du dir auch etwas dezentraler etwas suchen und bei den Mieten sparen.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

Auf der anderen Seite: Dieser lange Aufenthalt beim Projektstandort heißt bei uns hier ugs. Montage. Und wird meines Wissens nach verhältnismässig besser bezahlt. Und ich denke, wenn man schon direkt von 6-18 Monaten spricht, dann ist das schon schon eine recht extreme Montage. [...]

Im Gegensatz zu "auf Montage" hast du aber vermutlich die Möglichkeit, am WE nach Hause zu fahren.
Ich habe es damals als selbständiger so gemacht, dass ich mir vor Ort, wenn es für eine längere Dauer angesetzt war, eine kleine Wohnung oder ein Apartment genommen habe und am WE dann halt bei meinen Eltern mein "Kinderzimmer" noch hatte. Auf die Dauer kommt man damit dann günstiger weg und vielleicht würde die Firma das ja auch zahlen statt Hotel. Dann bräuchtest du rein theoretisch nur noch eine Abstellmöglichkeit "zu Hause", oder einen kleinen Haushalt, den du problemlos mit umziehen kannst.

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

Wenn ich bei einem normalen Arbeitsverhältnis von ~2000 Brutto ausgehe, mit festen Standort, fester Kollegschaft, festen Lebendsbedingungen etc., dann sollte dies ja schon wesentlich besser vergütet werden, als mit dem Standard-Gehalt. Oder nicht?  Sonst würde ja keiner den Stress auf sich nehmen .[...]

Wenn man ins Consulting geht (also mit Sachen verkaufen), dann wird man beteiligt am Umsatz und bekommt meist auch ein besseres Gehalt. Solange man aber nur die "Arbeitsbiene" ist, macht es keinen wirklichen Unterschied im reinen Gehalt, ob man fest an einer Stelle arbeitet, oder immer wieder bei anderen Kunden eingesetzt wird. Dafür hat man dann meist einen Firmenwagen zur Verfügung und bekommst Spesen oder wenn kein Firmenwagen, dann zumindest Reisekosten (km-Geld, Unterkunft bezahlt, ...).

vor 7 Stunden schrieb Dude90:

(Ich finde es eigentlich nur interessant, weil ich dadurch mit vielen verschiedenen Entwickler-Teams/Firmen und Technologien in Berührung kommen werde. Langfristig hätte ich dann ziemlich viel gesehen und gemacht und dadurch mehr Möglichkeiten )[...]

Ich war 7 Jahre selbständig und in der Zeit habe ich auch diverse Unternehmen für Projekte gesehen. Man lernt definitiv einiges mehr, als man in einer einzigen Firma in der Zeit lernen würde. Man ist zwar nicht so tief in den jeweiligen firmeninternen Prozessen drin, aber dafür lernt man zu improvisieren, sich schnell einzuarbeiten usw...

vor 52 Minuten schrieb PVoss:

[...]Normal - gut, jo. Gibt einige Stellen die nur 28 Tage anbieten.[...]

Gibt auch genügend Stellen, die noch weniger Urlaub anbieten.

vor 52 Minuten schrieb PVoss:

[...]Auf mich würde eine Zeitarbeitsfirma erstmal so wirken: "Hat nichts besseres gekriegt", allein durch die Vorurteile die ich habe. Als ersten Eintrag auf meinem Lebenslauf würde ich etwas anderes haben wollen.

Nunja, Systemhäuser (z.B. Bechtle) oder Dienstleister (z.B. ComputaCenter, Dimension Data, PandaCom, ...) sind auch quasi Zeitarbeitsfirmen. Sind zwar alles auch Firmen, bei denen ich als interner nicht anfangen wollen würde, aber so schlecht angesehen sind sie nicht als Arbeitgeber. Im Dienstleistungsbereich / Consulting erhält man halt auch öfter Schulungen als bei diversen KMUs.

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Hallo,

vielen Dank für die netten Antworten. Die Sache mit dem Gehalt ist echt gewöhnungsbedürftig. Für mich ist das einfach außerhalb jeglicher Vorstellungskraft überhaupt jemals etwas im Bereich um die 2500€ zu verdienen. In meiner gesamten Familie hat noch nie jemand mehr als 2000€ verdient und bisher habe ich auch immer nur am Minimum gelebt:lol:

Aber ich lerne mit jedem Firmenkontakt dazu. Die zwei o.g. Angebote habe ich nun ausgeschlagen. Das war schon alles ziemlich strange. Da finde ich doch etwas passenderes. Mir geht es eigentlich nur um einen vernünftigen fachlichen Anschluss nach der Ausbildung und eine langfristig angemessene Vergütung. Das wird ja wohl irgendwo möglich sein xD

Danke nochmal an alle :)

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Ich bin gerade ein bisschen schockiert, wenn ich das hier lese.

Unabhängig davon, dass ich nicht weiß in welchem Bereich du arbeiten möchtest, solltest du dir ein paar Eier wachsen lassen. (sorry, für die Ausdrucksweise). Wenn ich 1.800 - 2.000€ fordere, wird mir auch niemand mehr bezahlen. Das ist ja klar. Davon abgesehen, dass es totaler Blödsinn ist den Gehaltswunsch mit von bis anzugeben, muss man auch mal was wagen. Und selbstbewusst an die Sache ran gehen.

Ich habe bei meiner ersten Stellensuche nach der Ausbildung 45k gefordert. Und 38k bekommen. Ja, ich arbeite in einem Bereich, der gut bezahlt wird. Aber wenn ich nur 20k gefordert hätte, hätte ich vermutlich die gleichen Stellen bekommen. Mich nur viel zu günstig verkauft. Meiner Meinung nach sollten 30k (2.500€ / Monat) überall drin sein, wenn man eine ordentlich Ausbildung hinter sich hat.

Wenn mir jemand 20 Tage Urlaub anbieten würde, würde ich ihn auslachen. Das ist für mich eine Frechheit. Und ich würde niemals einen Vertrag unterschreiben bei dem ich weniger als 30 Tage Urlaub habe. Direkt nach der Ausbildung ist das vielleicht ein bisschen anders, aber ich würde mir an deiner Stelle gar keine Gedanken über Verträge mit solchen Konditionen machen.

 

Zeitarbeitsfirmen in der IT sind meiner Meinung nach nur der letzte Strohhalm. Ich empfinde sie als sinnlos. Es gibt viele freue IT-Stellen. Vor allem, wenn du bundesweit suchst.

Vielleicht stellst du mal deine Bewerbungsunterlagen hier rein? Oder sagst uns, wie du die Stellen aussuchst auf die du dich bewirbst. Vielleicht können wir dir dann noch ein bisschen helfen.

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