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Muss ein FIAE alles autodidaktisch erlernen können?


InTheVoid

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Ich würde gerne eine UWP App mit dem MVVC Entwurfsmuster entwicklen, aber finde MVVC trotz mehrer Tutorials zu kompliziert.

Genauso ging es mir mit SQL Server Reporting Services.  Habs trotz Tutorials nicht gerafft.

Erwartet man von einem Berufseinsteiger das er sich solche Dinge selbst aneignen kann? Dann siehts düster aus.. 

 

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Hi,

ja und nein. Du solltest dir schon einige Dinge selber beibringen können.

Aber dein Post beschreibt die Sachlage ja schon ganz gut: Es ist zu kompliziert. Aber was ist kompliziert? Auch wenn dir vermutlich ein Ja oder Nein als Antwort ausgereicht hätte.

Dass man Dinge nicht sofort versteht ist meistens so, man muss sich damit beschäftigen. Und dann das Problem herunterbrechen. Du wirst ja nicht GAR NICHTS verstehen, oder etwa doch?

Aber zunächst mal: Was ist MVVC? Ich kenne MVC, und bin dann auf MVVM gestossen, aber MVVC finde ich nicht. 

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Muss ein FIAE autodidaktisch erlernen können?

Ja, auf jeden Fall. Ein Entwickler, der sich neue Themen nicht mithilfe von Internet, Probieren, etc. beibringen kann, hat ein Problem. Learning by doing ist unser aller täglich Brot und wer z. B. 5 Jahre lang komplett stehen geblieben ist, wird es ggf. schwer haben, noch einmal Anschluss zu finden.


Muss ein FIAE alles autodidaktisch erlernen können?

Nein, auf keinen Fall. Wie bei so vielen Dingen gibt es Grundlagen, Muster oder Technologien, welche man ordentlich lernen sollte, also mithilfe von Schulungen oder erfahrenen Kollegen, die einem etwaige Fallstricke und Hintergründe erklären können. Learning by doing hat seine Grenzen und die sollte man nicht überschreiten, wenn man nicht nur mit gefährlichem Halbwissen prahlen möchte.

MVVM z. B. ist so ein Paradebeispiel dafür oder auch asynchrone Programmierung/Threads.

Bearbeitet von Errraddicator
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Hi,

ich sehe das wie Errraddicator. Manche Dinge muss man sich selber aneignen, aber niemand wird von dir verlangen "mal eben" ein komplett neues Programmierparadigma zu erlernen.

Was aber definitiv dazu gehört ist Konzentration. Ich will nicht drauf rumreiten, aber selbst deine Ausgangsfrage war schon fehlerhaft (MVVC statt MVVM). Kann natürlich passieren. Aber ich habe auch gefragt, woran es genau scheitert beim Verstehen.

Weisst du was Entwurfsmuster sind? Hast du MVC denn grundsätzlich verstanden? Bist du in der Ausbildung, oder gerade fertig? Wenn man etwas NICHT verstanden hat, gehört eben auch dazu genau zu erklären, wo die Probleme sind. Die Wikipedia Erklärung find ich einigermaßen eingängig, bin aber kein Programmierer und kenne von C# auch nur die Grundlagen.

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Nun denke mal das kommt auf viele Sachen drauf an. Vor allem z.B. die Firmengröße und der Bereich. Ich sage mal sowas ala Web entwickelt sich wohl mit seinen Frameworks, Build-Tools und Best Practices und massiven Änderungen in den Browsern mit am schnellsten. Da kann man selbst, wenn man jede freie Minute da reinsteckt nicht wirklich überall am Ball bleiben. Hat ggf. einen groben Überblick, muss für weiteres aber priorisieren.

Jemand der sich auf Cobol spezialisiert hat und irgendwelche 60 Jahre alten Systeme betreut, um es mal zu übertreiben, für den dreht die Welt sich natürlich wesentlich langsamer.

Gleiche mit Firmengrößen. In einen KMU wo jeder Mädchen für alles ist, da muss sich dann irgendwer in neue Anforderungen reinfuchsen. In einer großen Firma nimmt man dafür ggf. einen Freelancer oder stellt wen neuen ein, wenn es eine dauerhafte Anforderung ist.

Autodidaktisch lernen sollte man als Entwickler definitiv können. Da muss man aber auch raus finden, was einen liegt. Der eine kommt besser klar mit Tutorials in Text, sei es Blogs oder eher Bücher, der nächste kommt eher mit Videos klar. Der nächste brauch Schaubilder und muss optisch ein Array gezeigt bekommen mit Animationen, wo sich welcher Wert hinbewegt usw. und andere müssen einfach mehr probieren. Großer Teil ist dabei auch raus zu finden, was einen davon liegt. Wie das Verhältnis zwischen lernen und praktischer Umsetzung sein muss, damit sich das festigt und man es nachvollziehen kann usw. Manche kommen besser klar mit der Umschreibung, manche müssen Code sehen und schauen wo der Programmfluss da wirklich lang geht, was in welcher Reihenfolge von welcher Komponente aufgerufen wird usw.

Viel passiert auch innerhalb der Unternehmen automatisch. Junge Leute kommen rein, haben die Entwicklung ggf. auch als Hobby und definieren sich ein wenig über ihre Leistungen diesbezüglich und wollen "gut" werden. Dann hast du ältere Semester, die waren mal da, hatten dann Kinder und haben ein Häusle gebaut und verbringen mittlerweile die Wochenenden lieber mit ihren Enkeln, als auf Youtube oder Leetcode. Die sind für ein Unternehmen nicht weniger wichtig, sie haben meist sehr viel mehr Erfahrung, bringen Ruhe rein etc. pp. Genauso sind aber auch Leute wichtig, die technisch eben stärker sind. Im Idealfall ergänzt sich das eben gut im Team.

Davon ab wird vieles mit der Zeit leichter. Je mehr du lernst und kannst, desto mehr Konzepte kommen dir vertraut vor. Oft wiederholen sie sich wirklich 1:1 oder eine neue Sprache vereint Konzepte von zweien, die du schon kennst oder du kennst zumindest schon die Hälfte usw.

Bearbeitet von Velicity
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  • 3 Wochen später...

Selbstständiges lernen ist auf jeden Fall wichtig.
Man muss aber auch bedenken, dass das Feld IT und auch Anwendungsentwicklung extrem breit ist. Für Open Source Programmiersprachen gibt es extrem viel Material. Bei einigen proprietären Sprachen gibt es aber extrem wenig weshalb verfügbare Materialen oft ne Stange Geld kosten. SAP und SAP-Entwicklung beispielsweise im Selbststudium zu lernen ist extrem schwer allein schon weil du zu Hause wohl kaum so ein System haben wirst und auch im Betrieb (leider) oft keine Test-Systeme vorhanden sind wo man mal was probieren könnte.

Abgesehen davon geht es ja nicht nur um Syntax und grundlegende Konzepte. Es geht ja oft auch um Best-Practices, Design-Patterns und einfach sehr komplexe Konzepte die alle ineinander greifen. Sowas ist im Selbststudium ebenfalls extrem schwer sonst müsste keiner mehr für ein Informatik-Studium in die Uni.

Abgesehen davon gibt es auch immer wieder Technologien und Frameworks die einfach neu sind und/oder sich so schnell ändern, dass nicht mal die offizielle Dokumentation hinterher kommt. In meiner alten Firma haben wir Angular sehr früh adaptieren wollen, sind letztlich aber an einer gewissen Grenze gescheitert, so dass wir letztlich doch ein teures, mehrtägiges Seminar für die Mitarbeiter buchen mussten.

Es hat also alles irgendwo seine Grenzen.

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Am 11.1.2020 um 17:25 schrieb MrTony:

Selbstständiges lernen ist auf jeden Fall wichtig.

Ich möchte sogar so weit gehen und sagen, dass dieses Merkmal die guten Informatiker von den sehr guten trennt.

  • Es gibt Mitarbeiter, denen zeigst Du, wie sie im Opel Corsa von A nach B kommen. Änderst Du das Fahrzeug, kommen die weder nach A, noch nach B. Auch kommen sie nicht an, wenn das Fahrzeug gleich bleibt und sich nur das Ziel leicht ändert. 
  • Dann gibt es Mitarbeiter, die kommen überall hin, solange sich das Fahrzeug nicht ändert. 
  • Und zuletzt gibt es MA, denen zeigst Du nur einmal Kupplung, Gaspedal, Bremse und Schaltung. Ab dann ist es ihnen egal, welches Fahrzeug sie fahren oder wohin sie müssen. Die setzen sich ins Auto, lesen die Betriebsanleitung, nehmen die Straßenkarte und irgendwann kommen die am Ziel an.

Letztere sind sehr, sehr schwer zu finden und leider kaum im Bewerbungsverfahren herauszufiltern. Die Anwendung von Transferwissen und der Wille fehlt mittlerweile ganz, ganz vielen Menschen.

Wenn ich MA#1 für jede neue Version von Produkt X eine Woche bezahlten Frontalunterricht verpassen muss, kann ich ihm kein sechstelliges Gehalt auf's Konto überweisen. Das, was mir MA#3 mit der lösungsorientierten Anwendung von Transferwissen, der Autodidaktion und seiner Auffassungsgabe spart, kann ich ihm hingegen weitergeben.

Bearbeitet von Kwaiken
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