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Zum Prüfungsdebakel - die Analyse - Als offener Brief an die Verantwortlichen


gajUli

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Das alljährliche Prüfungsdebakel - die Analyse

Als offener Brief an die Verantwortlichen

Einleitung

Dem ersten Anschein nach herrscht im Mai 2001 nur helle Aufregung über eine geplatzte Prüfung, die rasch verflogen sein wird, wie es schon früher oft zu beobachten war. Aber dieser Fall ist aus einem anderen Grund interessant. Er offenbart die Schwachstellen eines jahrzehntealten Prüfungsverfahrens, das in die Jahre gekommen ist und unter den Bedingungen der Gegenwart nun bereits zum zweiten Mal versagt hat. Im allgemeinen Getöse zielt die geäußerte Kritik vielfach an den wahren Ursachen vorbei. An welchen Stellen es hapert, ist anscheinend vielen noch unklar, so dass dies im Folgenden näher herausanalysiert werden muss.

Parallelen zur Winterprüfung 2000

Auch bei dieser Prüfung tauchte am Vorabend ein Gedächtnisprotokoll auf. Die Präzision der Vorhersage, der Schreibstil, die Art der Veröffentlichung und die Tatsache, dass genauso wie jetzt die Inhalte der Prüfung FI-Systemintegration genannt wurden, legen den Verdacht nahe, dass es sich um ein und dieselbe Quelle handelt. Damals flog der Betrug erst im Nachhinein auf, zu spät, um die Prüfung noch absagen zu können.

Erste Frage an Herrn Bähre vom ZPA

Herr Bähre, Sie haben sich im Winter 2000 dahingehend geäussert, dass Art und Umfang der genannten Themen keine Neuaufnahme des Prüfungsverfahrens gerechtfertigt hätten. Im Fall Mai 2001 befürworten Sie unter den gleichen Voraussetzungen die Absage der schriftlichen Prüfung. Sie erwecken damit den Eindruck, dass Ihr Urteil sich nicht nach objektiven Maßstäben richtet, sondern Sie danach entscheiden, was Ihnen in der jeweiligen Situation als juristisch oder politisch opportun erscheint. (Ein nachträglicher Widerruf einer Prüfung wirft die rechtliche Frage des Vertrauensschutzes auf.) Wie ist dieser erstaunliche Meinungswandel zu erklären?

Zweite Frage (nicht nur) an Herrn Bähre

In Ihrem Rundschreiben deuteten Sie an, dass Sie die undichte Stelle im Bereich der ehrenamtlichen Mitarbeiter vermuten. Meine Erfahrungen bestätigen dies. Am Abend der Winterprüfung 2000 erreichte mich der Anruf einer Bekannten, die im Rahmen einer Umschulung die schriftliche Prüfung unter haarsträubenden Bedingungen abgelegt hatte. Die Aufsichtführenden waren nach ihrer Schilderung Dozenten des Umschulungsträgers, die Hilfestellungen jeder Art leisteten und darauf drängten, die Prüfinge sollten nur irgendetwas zu jeder Aufgabe zu Papier bringen, das dann so lange korrigiert werden würde, bis jeder Teilnehmer bestanden habe. Im Vorfeld waren die Prüflinge bereits mit den Themen geimpft worden. Wie es zu so etwas kommt, ist nicht schwer zu erraten. Wenn man die nächste Umschulungsmassnahme vom Arbeitsamt finanziert bekommen möchte, tut man gut daran, einen möglichst hohen Output an Facharbeitern zu erzeugen, gleich mit welchen Mitteln. Eine stinkende Einfilzung materieller Interessen in die Prüfungsobjektivität von Dozenten, die in Personalunion als Prüfer fungieren.

Die Frau, die sich bei mir beschwerte, war in höchstem Masse erregt, weil sie sich um die Chance, in einer fairen Prüfung ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können, betrogen sah.

Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, dass es derartigen Prüfungsbetrug seit Jahrzehnten gegeben haben muss. Das Pikante daran ist, dass dies erst jetzt durch eine Gruppe, die mit Medien wie dem Internet umzugehen weiss, offenkundig geworden ist. Deshalb die Frage: Was gedenkt man, von Seiten der IHKs und des ZPAs hiergegen zu unternehmen?

Zum Vorwurf der berufsfremden Prüfungssinhalte

Immer wieder wird beklagt, bestimmte Prüfungsaufgaben hätten nichts mit der Berufspraxis zu tun. Um dies zum wiederholten Male festzuhalten: Dies ist nicht wahr. Die bisherigen Prüfungsaufgaben finden sich zur Gänze in den Inhaltsbeschreibungen der berufsdefinierenden rechtlichen Bestimmungen wieder. Niemand hat ein Anrecht darauf, dass eine Prüfung entsprechend der Eigenarten seines Betriebes gestellt wird, ganz abgesehen davon, dass dies wegen der Heterogenität der Branche gar nicht möglich wäre.

Auch hier liegt das Problem woanders: Es liegt m. E. in dem hilflosen Versuch begründet, mit handlungsorientierten Situationsbeschreibungen eine schriftliche Prüfung durchführen zu wollen. Dabei handelt es sich um eine pädagogisch verbrämte Fehlleistung karrieresüchtiger Funktionäre, die ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen mit gleichermaßen fragwürdigen wie selbstverliebten Ideen auf sich aufmerksam machen wollen. In einer schriftlichen Prüfung wird man niemals ermitteln können, welche Fähigkeiten ein Mensch bei der Bewältigung realer, ganzheitlicher, betrieblicher Herausforderungen besitzt, denn das ist eine in beinahe jeder Hinsicht andere Handlungssituation, die sich in einem Prüfungsraum nicht simulieren lässt. Es war von Anfang an ein Etikettenschwindel und wird es immer bleiben.

Obendrein ist der Versuch höchst überflüssig. Praktisch-ganzheitliche Fähigkeiten fliessen im Projektteil bereits zur Genüge in die Prüfungsnote ein. Man sollte sich in der schriftlichen Prüfung auf die Abfrage von theoretischem Fachwissen, Denk- und Kombinationsvermögen, Beherrschung fachgerechter Darstellungsarten, Programmiersprachen, Fachrechnen usw. konzentrieren, und zwar auf eine möglichst weitgehende, objektivierbare Art und Weise, d. h. in guten, alten, überschaubaren und trainierbaren Schulaufgaben. Übrigens bestehen auch Diplomprüfungen an wisschenschaftlichen Hochschulen aus genau diesem Aufgabentyp, wenn auch auf höherem Niveau.

Der U-Form-Skandal (dritte Frage an Herrn Bähre)

Zur Prüfungsvorbereitung benötigt man alte Prüfungsaufgaben und eine Inhaltsliste dessen, was man zu lernen hat. Der ZPA hat eine solche dankenswerterweise veröffentlicht. Aber auch welche Weise? Da wird das Verwertungsrecht an einen Verlag abgetreten, der damit munter Kasse macht (was ihm nicht vorzuwerfen ist, da hierin eben sein legitimer Geschäftszweck besteht). Viele gehen davon aus, dass ein Teil dieser Gelder dem ZPA als Halter des Urheberrechtes zugeflossen sein dürfte; und die Preise grenzen an Wucher.

Heutzutage ist man nicht mehr auf Veröffentlichung durch Verlage angewiesen, erst recht nicht, wenn man IT-Berufler informieren möchte. Das Land NRW macht es vor: Planstellen werden nicht mehr im Amtsblatt veröffentlicht, sondern auf den Homepages der Bezirksregierungen. Wie steht es also mit einem Rechenschaftsbericht über die eingenommenen Gelder? Liegt möglicherweise sogar Vorteilnahme im Amt vor? Wird dieser Missstand künftig aufrechterhalten?

Das Szenario am 18.5.2001 (Frage an den DIHT und die Legislative)

Hannover hat komplett schreiben lassen und erkennt an. Bayern hat unter Vorbehalt schreiben lassen; die lokalen IHKs entscheiden hier über Anerkennung oder Wiederholung. Der Rest hat teilweise schreiben lassen und erkennt teilweise an. - Welch ein Hühnerhaufen! Man fühlt sich in die deutsche Kleinstaaterei der vornapoleonischen Epoche erinnert. Das alles ausgelöst durch eine einzige undichte Stelle. Offenbar glaubte man, ein bundeseinheitliches Prüfungsverfahren durchführen zu können unter Mitwirkung lokaler Entscheidungsträger in massgeblichen Organisationsfragen. Spätestens jetzt ist klar, um was es sich dabei handelt: einen logistischen Hirnfurz. Da auch in Zukunft die Widrigkeiten sich nicht abschaffen lassen werden, diese Fragen: Wann endlich wird das Prüfungsverfahren auf ein tragfähiges rechtliches Fundament gestellt? Und warum lässt man es zu, dass seit zig Jahren jeder Versuch einer Besserung in dieser Problematik von Lobbyisten abgewimmelt wird? (Erst neulich ist wieder eine diesbezügliche Gesetzesinitative niedergeschlagen worden.)

Die Situation der Auszubildenden

Zwiegespalten ist sie. Ein Teil möchte seine geschriebenen Prüfungen anerkannt wissen und setzt sich damit dem Verdacht aus, Vorteile aus dem Prüfungsbetrug geschlagen zu haben. Eine andere Gruppe begrüsst die Wiederholung der Prüfung in der Hoffnung, weiteren Schaden für ihr Berufsethos dadurch abgewendet zu wissen. Einige Zeitungen stellten die ITler bereits jetzt als "Prüfungsmogler" hin. Das haben sie nicht verdient!

Der Klageweg - eine Sackgasse

Natürlich kursiert das unvermeidiche Ansinnen, den Rechtsweg zu beschreiten und auf Gleichbehandlung zu klagen. Wahrscheinlich ist, dass ein angerufenes Verwaltungsgericht lediglich die Prüfungshoheit der regionalen IHKs (oder sogar Prüfungsausschüsse) bestätigen würde und jede Klage niederschlüge, die nicht mit der Ungleichbehandlung innerhalb des Verantwortungsbereiches einer einzelnen IHK begründbar ist. Was bliebe dem Gericht bei der bestehenden Rechtslage auch anderes übrig? Wir haben es hier mit einem System zu tun, das an strukturellem Versagen erkrankt ist und sich paranoid jeder Therapie mit allen Kräften widersetzt.

Die Rechtmäßigkeit wird gewiss leicht zu konstatieren sein, wie auch immer eine IHK entschieden hat, der Gerechtigkeitsanspruch der Prüfung aber ist längst verspielt und wird so leicht nicht wiederzugewinnen sein.

gez. Uli Lüthen

Moderator der Prüfungsforen www.fachinformatiker.de, Informationselektroniker, Prüfer, Elektroingenieur, Lehrer und Beamter der Bundeslandes Nordrhein-Westfalen

++++++++++++++++++++++++++

Nachtrag

Das war sie, die Analyse aus meiner Sicht. Lest sie, hasst sie, werft mit Dart-Pfeilen drauf, oder schickt eine Kopie unterschrieben an Medien, Abgeordnete, Ministerien, Gewerkschaften, Eure IHK oder den ZPA.

Aber ein Eindruck bleibt in der Öffentlichkeit zurück, nämlich dass es dieser Generation an Gemeinsinn fehlt. "Common Sense" nennt man dies in angloamerikanischen Ländern, die nur allzu gern als leuchtende Beispiele herbeizitiert werden. Die mediale Infrastruktur steht jedem zur Verfügung, Internet, Foren, Websites, doch die Mehrheit sitzt nur trübsinnig vor dem PC und beklagt die ungerechte Welt, sorgt sich um den eigenen Vorteil, ignoriert die ausschlaggebenden Ursachen und begreift die gesellschaftlich-strukturellen und institutionellen Zusammenhänge nicht.

Man setzt eine Flame ins Forum, beschimpft darin "die IHK" (ja, die meisten haben nicht einmal begriffen, dass es "die IHK" gar nicht gibt), den Moderator, die Berufsschule und den FC-Bayern-München. Damit meint man dann, das Seine zur Problematik beigetragen zu haben und wendet sich wieder seinen Zerstreuungen oder der Arbeit zu. Finsterstes Biedermeier.

Besonders ausgefallene Exemplare quittieren jeden Eingriff von Moderatorenseite, die sich wirklich nur auf sehr gravierende Verstösse gegen Gesetze oder Benimmregeln erstrecken, mit dem ach so geistreichen Hinweis auf Meinungsfreiheit und Zensur, haben aber nicht einmal den Mumm, mit ihrem bürgerlichen Namen zu dem zu stehen, was sie da verzapfen. Die Nachdenklichen, Vernünftigen, Kritischen, Kreativen, die wirklich etwas zu sagen haben - ja, auch die gibt es - aber allzu oft werden sie vom Pöbel verprellt und niedergeschrien. So und nicht anders sieht das Außenbild auf einem Forum des Jahres 2001 aus. Wohlbemerkt, ein Bild, auf das eine ganze Branche blickt.

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Disclaimer:

Die letzten Abschnitte beschreiben nur das Wirken einiger weniger. Niemand, der anders handelt, braucht sich davon angesprochen zu fühlen.

+++++++++++++++++++++++++

Und erzählt bitte, bitte nicht, ihr hättet die Themenvorschläge nicht gesehen. Natürlich habt ihr. Hättet ihr das nämlich nicht, so würdet ihr damit nur Eure Eignung für einen Beruf, in dem die Fähigkeit zum Erschließen wichtiger Informationsquellen über Erfolg oder Pleite entscheidet, in Zweifel ziehen. So gesehen hätte man die Prüfung eigentlich auch bundesweit werten können. ;)

Euer Prüfungsonkel Uli

[ 18. Mai 2001: Beitrag editiert von: EisenUli ]

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Top-Benutzer in diesem Thema

Guten Morgen,

ich geh jetzt zur Arbeit (Dozent bei IT-Umschulungen + Ausbilder in Betrieben)

Prinzipiell glaube ich daß Dein Brast auf U-Form nicht gerechtfertigt ist und Deine Haltung gegenüber Teilnehmern, Dozenten + Trägern von Umschulungen eine Frechheit ist.

Mit gleicher Logik könnte ich hier anmerken, mit welcher Hilflosigkeit Berufsschullehrer in den IT-Klassen stehen und wie dürftig deren Kenntnisse und Motivation ist.

Persönlich habe ich Schwierigkeiten mit Deiner Einstellung gegenüber denen die anderer Meinung sind. Ein wenig arrogant bist Du schon.

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Hallo Uli !

Prima ! Das spricht mir aus der Sele was wir schon seit 1999 vermuteten.

Ich Denke das auf diesen Brief einige Reaktionen kommen werden.

Ich werde mit Deiner Erlaubnis , die ja schriftlich von Dir erteilt wurde , den Brief meiner lokalzeitung übergeben.

PING

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@ Uli

im Großen und Ganzen ein berechtigter Denkansatz und fundierte Kritik.

"Ganzheitliche Aufgaben" sind einfacher "schönzuzensieren", als ein Ankreuz- und Rechentest. Mit letzterem würde aber nicht die Spreu vom Weizen getrennt, sondern der Kopf _unterhalb_ des Halses abgeschnitten da der Prüfling aus einem unerschöpflich möglichen Fragenpool in der Prüfung 50% _Volltreffer_ landen müsste. Macht es _uns_ noch schwerer!

@ITLA

Den Begriff "Frechheit" würde ich eher dem U-Form-Verlag mit deren horrenden Preisen und Abmahnungswahn, wenn Dokumente (!) ohne Tantiemen für sie veröffentlicht werden, anhängen, als der Kritik an Lehrkörpern und Trägern.

Letztere ist mehr als berechtigt, wie ich aus eigener Erfahrung bestätige: nach dem ersten halben Jahr meiner Ausbildung, war die Klasse bereits auf einem Niveau, daß die Dozenten _überfordert_ waren, Fachfragen zu beantworten! Mittlerweile _betteln_ wir um Input!

wie dürftig deren Kenntnisse und Motivation ist

Verwechselst Du hier nicht evtl. Ursache und Wirkung?

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Original erstellt von ITLA:

... und Deine Haltung gegenüber Teilnehmern, Dozenten + Trägern von Umschulungen eine Frechheit ist.

Eine Frechheit? Finde ich nicht. Was Uli da beschreibt, ist ein Beispiel, keine Haltung gegenüber Teilnehmern, Dozenten und Trägern, es ist ja wohl nicht zu leugnen, daß es solche Vorkommnisse gibt.

Bei uns gab es sie nicht, aber ich freue mich, es endlich mal an einem konkreten Beispiel angesprochen zu sehen, denn ich habe viel für meinen Abschluß als Informatikkauffrau gelernt, habe die Ausbildung sehr ernst genommen. Ich durfte bei der Prüfung meine Fähigkeiten unter Beweis stellen und mir tut es leid, wenn andere nicht die Chance bekommen, die Prüfung ehrlich und fair zu absolvieren. Ganz schlimm würde ich es finden, wenn es irgendwann heißt, alle Umschüler kriegen den Abschluß quasi geschenkt. Leider ist es nämlich so, daß negative Beispiele in den Köpfen haften bleiben.

Arrogant? Nein, es ist einfach eine Niederschrift der Situation, wie sie sich zur Zeit darstellt.

Danke Uli

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Hallo Uli,

in vielem hast Du sicher recht.

Auch ich finde die Rechtevergabe an den U-Form-Verlag eine Frechheit(22 DM pro Exemplar).

@ITLA

Du solltest Dich nicht so angegriffen füllen. Ich selbst habe eine Umschulung gemacht und könnte Beschwerde-Bücher über meine Ausbildung machen. Hätten wir Umschüler uns nicht organisiert, wäre unser Vorbereitung unter aller S** gewesen.

Infobeschaffung im Internet

Wenn wir diese Infos über die Prüfung nicht gefunden hätten,müßten wir uns schämen.

Bye Meggie

________________

die sich ärgert, daß sie die feine GH2 nicht schreiben durfte

:mad: :cool:

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@ULI

Tja jetzt werden also endlich ein paar vernünftig ...

Seit 2 Tagen ließt man im Forum nur noch müll

@ITLA

Sorry aber Uli hat recht ...

Ich selbst habe meine Ausbildung als Umschulung absolviert ... Tja natürlich hatte ich die Fragen im Internet gesehen - aber in den 4 Wochen Prüfungsvorbereitung bestimmt schon 75% mündlich besprochen !!!

Also Dozent hin oder her ... Ihr seid auf einen guten Abschluss angewiesen oder warum bestehen in meiner Klasse seit 1 1/2 Jahren selbst die DÜMMSTEN jede Prüfung ???

Ich habe es nicht erlebt das jemand durchgefallen ist ... !!! Bei 1.400,-DM monatlich für die Schule ist das ja auch kein Wunder ...

@Uli nochmal

Auch im Bezug auf die Prüfungsveröffentlichung in Voraus muss ich dir zustimmen ...

Es geht schon seit ich meine Umschulung begonnen habe so ... Nur aus interesse schaust du dir 2-3 Tage vor der jeweiligen Prüfung die Foren an oder chattest ein bisschen durch die Welt ... schwupsss hast ne Frage ... und ne Woche Später die Mglkeit diese zu überprüfen !!!

Also das Leck ist da und es ist nicht nur ein Leck sondern ein Sieb ... :-)

Danke Uli ...

Für die Mühe und Arbeit die Du dir gemacht hast ...

eguy

PS. Bezüglich des Dissasters ... naja so ist es nun mal ... nur schade das wir alles Amerika nachmachen müssen !!!

Dort hat es sich über Monate hingezogen ... Mal schauen wann ich meinen Abschluss bekomme ;-()

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Original erstellt von ITLA:

<STRONG>

Prinzipiell glaube ich daß Dein Brast auf U-Form nicht gerechtfertigt ist und Deine Haltung gegenüber Teilnehmern, Dozenten + Trägern von Umschulungen eine Frechheit ist.

Mit gleicher Logik könnte ich hier anmerken, mit welcher Hilflosigkeit Berufsschullehrer in den IT-Klassen stehen und wie dürftig deren Kenntnisse und Motivation ist.

</STRONG>

Ich hab keinen Brast auf den U-Form-Verlag. Warum auch, die Unterlagen bekomme ich als Pruefer von unserer IHK gestellt. Lies den Abschnitt vielleicht nochmal durch und entscheide dann, wer oder was dort angeprangert wird. Eigentlich habe ich gar keinen Brast auf irgendjemanden.

Zum Thema Umschulungen: Natuerlich gibt es hier, wie ueberall, gute und schlechte. Was ich da beschrieb, ist keine Verallgemeinerung, sondern ein Fallbeispiel. Verallgemeinernd muss man dennoch zu dem Schluss kommen, dass materielle Interessen und Pruefungsneutralitaet hier wie an keiner anderen Stelle verfilzt sind, worauf hinzuweisen ich fuer legitim halte.

Im Gegenzug Deine Verallgemeinerung: Ich gebe gern zu, dass auch ich als Lehrer in manchen Stunden am Anfang hilflos vor einer Klasse stand. So ist das nun einmal, wenn man das DLRG-Abzeichen vor dem Schwimmkurs machen muss. Die Ursachen habe ich nicht zu verantworten. Inzwischen habe ich mir die fuer mich fachfremden Faecher erarbeitet und versuche, sie so gut wie moeglich rueberzubringen. Mehr kann ich nicht tun.

Und ich bin auch nicht arrogant, sondern Du missdeutest die ueberspitzende Klarheit der Darstellung.

@PING

Wenn die davon etwas drucken, schickst Du mir dann eine Kopie? ;)

@digijoe3

Ich werde den Text in dem von Dir angesprochenen Punkt nicht aendern. Fakt war, dass Bayern unter Vorbehalt hat schreiben lassen. Dass dies nicht ueberall bekannt gewesen sein mag, ist eine Panne der Umsetzung vor Ort, die keiner weiteren Erwaehnung bedarf, weil sich das jeder selbst denken kann. Die Zahl 80% ist ja auch nur eine vage Schaetzung.

Uli

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@Uli

Ich möchte mich hier nicht nur für diesen wirklich gelungenen Brief bedanken, sondern auch dafür, daß es endlich einen Thread gibt, der die Prüfungsdramatik mal vernünftig und halbwegs objektiv bespricht und nicht in Kraftausdrücke, Beschuldigungen o.ä. ausartet. Leute wie Dich, die beide Seiten (PA und Azubis) sehen und sich nicht wirklich auf eine der beiden Seiten stellt (sondern zwischen den beiden vermittelt) können wir IMHO mehr brauchen, als Leute, die sich nach der Prüfung hier erst anmelden, nur um sich mit sinnlosen Statements Luft zu machen. Weiter so!

[ 18. Mai 2001: Beitrag editiert von: Hawkeye ]

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@Uli

Obgleich ich noch nicht so lange in diesem Forum angemeldet bin wie andere FI.de-Veteranen möchte ich Uli auch meinen Dank für einen sehr wichtigen und objektiv verfassten Brief aussprechen.

Ohne diese Objektivität und ohne eine vernünftige Argumentation werden wir *gar nichts* an der derzeitigen Misere ändern können!

Bleib weiterhin dran, Uli, und lass Dich nicht von Flame-Wars und von unqualifizierten Bemerkungen einiger Forum-User von Deiner Tätigkeit als Admin und als Sprachrohr für die Community abbringen!

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jepp EisenUli Rulez :D

ist oki.

@ITLA, na super, hätten wir Dich als Doz. gehabt...

Ich hab zwei Jahre rumgesessen, wurde freigestellt (gekündigt), wieder eingestellt habe in unserer eigenen Klasse

doziert, nebenbei das Intranet betreut, ständig auf Mißstände hingewiesen , nebenbei die AEVO gemacht und jetzt am Ende der zwei Jahre fahre ich zur Prüfung, werde belehrt das ich GH2 u. 3 unter Vorbehalt schreiben soll, lese mir die GH1 durch und überlege ob ic nicht im falschen Film bin.

Gesamtergebnis der zwei Jahre /dev/..

ihr kennt das Device

Eigentlich hab ich jetzt gar keinen Bock mehr.

Den Bildungsträger hab ich schon vor Gericht, die IHK hat sich selbst geoutet und sollte jetzt

milimeter genau darauf achten was sie tut.

Ich such mir jetzt ne Arbeit, oder bleib zu Hause (hab genug zu tun, nebenbei ein paar Solarisserver zu administrieren)

Trotzdem bekommt man doch irgendwie äußerst schlechte Laune bei dem ganzen drumherum,

ich bin bald 40, werde eingeordnet wie ein Schulabgänger und soll die Füße stillhalten ?

NADA

Mit freundlichen Grüßen

Locke

EX Umschüler FISI InbitNauen

hmm war doch ein Fehler drin <g>

[ 18. Mai 2001: Beitrag editiert von: locke ]

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ich weiß nicht, wie oft ich das noch sagen muß? Ich habe NICHTS davon gewußt! Das hat NICHTS mit einer Unfähigkeit zu tun, sondern damit, daß ich danach nicht gesucht habe - nicht EINEN Tag vor der Prüfung. Du nimmst Deine Thesen teilweise als Tatsachen, das stört mich. Im großen und ganzen ist der text gut, aber Du tust immer so, als ob DEINE Meinung die einzig richtige wäre. HALLO - es leben noch andere Menschen auf diesem Planeten, die anders denken als Du. Ich habe nichts dagegen, daß Du eine Meinung hast, aber bitte verdreh keine Tatsachen und laß anderen auch Ihre Meinung und vor allem, akzeptiere sie!

Tust Du das nicht, muß ich meinem Vorredner Recht geben, daß Du arrogant bist!

MfG

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@Ronco

Also ich hab' Uli's Brief jetzt zum 3. Mal gelesen und kann ehrlich nichts finden was Deine Behauptung in irgendeiner Weise bestätigt das Dir oder irgendjemand anderem hier eine Meinung aufgezwungen werden soll.

Im Gegenteil, der Text ist doch nun wirklich sehr sachlich gehalten und in keiner Weise arrogant. Ich versteh' Eure Aufregung ja, aber deshalb sollte man doch, wie Du ja auch selber verlangst, andere Sichtweisen der Situation auch akzeptieren. Vielleicht fängst Du mal damit an.

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Was das gnandenlose Verscheuern von Prüfungunterlagen anbetrifft:

Die IHKs, die doch immer alles für ihre Zwangsmitglieder tun, sollten mal überlegen ob man nicht die Prüfungen den zur Verfügung stellen sollte, die auch die Erstellung (Zwangs-)bezahlt haben.

"Sie bilden nicht aus, sie stellen nur den Rahmen, und zwar aus Marmor, Glas und edlen Hölzern" (weiss noch einer wo das stand ?)

Was den U-Form-Verlag selbst angeht, ich würde sowas auch teuer verkaufen.

Bleibt die Frage, ob der Verlag nicht auch mit irgendeiner Kammer irgendwie "verflochten" ist.

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Original erstellt von EisenUli:

<STRONG>Das alljährliche Prüfungsdebakel - die Analyse

Meine Erfahrungen bestätigen dies. Am Abend der Winterprüfung 2000 erreichte mich der Anruf einer Bekannten, die im Rahmen einer Umschulung die schriftliche Prüfung unter haarsträubenden Bedingungen abgelegt hatte. Die Aufsichtführenden waren nach ihrer Schilderung Dozenten des Umschulungsträgers, die Hilfestellungen jeder Art leisteten und darauf drängten, die Prüfinge sollten nur irgendetwas zu jeder Aufgabe zu Papier bringen, das dann so lange korrigiert werden würde, bis jeder Teilnehmer bestanden habe. Im Vorfeld waren die Prüflinge bereits mit den Themen geimpft worden. Wie es zu so etwas kommt, ist nicht schwer zu erraten. Wenn man die nächste Umschulungsmassnahme vom Arbeitsamt finanziert bekommen möchte, tut man gut daran, einen möglichst hohen Output an Facharbeitern zu erzeugen, gleich mit welchen Mitteln.

</STRONG>

Netter offener Brief, Uli. Gequoteter Ausschnitt stimmt mich trotzdem etwas nachdenklich. Auch wenn es vielleicht nicht so gemeint zu sein scheint, habe ich den Eindruck rausgelesen, dass solche Vorgehensweisen bevorzugt oder ausschliesslich bei den Umschulungstraegern praxis sind. Das halte ich fuer grossen Tobak. Eher sind die Umschueler imho sogar noch benachteiligt, weil Auszubildende mit regulaerer Ausbildung schon einen geraumen Zeitraum vor der Pruefung auf die Pruefungthemen getrimmt werden, wohingegen den Umschuelern insgesamt vielleicht mal 4 Wochen bleiben, die dann auch nicht unbedingt unmittelbar vor der Pruefung sind und die angesprochenen Themen (im nachhinein kann ich das gut beurteilen in Bezug auf die GH1) nicht den kleinsten Bezug zur Pruefung hatten.

Mir hat die Pruefungsvorbereitung des Umschulungstraegers fast nichts gebracht. Die meisten Sachen habe ich mir also aus den verschiedenen Foren zusammensammeln muessen in der Hoffnung, dass vielleicht das eine oder andere davon in der Pruefung vorkommt.

Deshalb moechte ich hier einfach mal unterstellen, dass es in den Berufsschulen mindestens genauso mies ablaeuft, wie Du oben fuer die Umschulungstraeger schon bescheinigt hast.

Mit Deiner Erlaubnis wuerde ich gerne den Brief um dieses einen Punkt kuerzen und dann verwenden.

Viele Gruesse

PeNau

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Hi,

Zum Thema Stoff der nicht dem Berufsbild entspricht:

Ich bin zwar erst im ersten Lehrjahr, trotzallen merke ich eins: Die eigentliche "praktische" Tätigkeit eines Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung besteht im PROGRAMIEREN. Sicherlich ist es richtig Betriebswirtschaftliche wie auch rechtliche Grundlagen beigebracht zu bekommen, für den Fall eine eigene Firma zu gründen. Aber glaubt ernsthaft jemand, das der in der Schule unterichtete Stoff dafür ausreicht ? Beispiel Wirtschaftslehre: "Menschliche Arbeit im Betrieb" --- bezogen auf Großkonzerne mir bleibt da immer noch die Frage: Was ist ein Betriebsrat bei einem 10 Mann - Unternehmen + 1 Azubi ?

Der Untericht, der auf das fach bezogen ist, ist vollkommen in Ordnung. E-Technik, netzwerke und einfache IT-Systeme gehören nunmal wirklich zum Berufsbild (das ja GESETZLICH vorgegeben ist --- was den Lehrplan anbelangt)

Nächstes Thema: Projekt

Wir haben im ersten Lehrjahr ein Projekt bekommen. Darin muß vorhanden sein:

- eine kaufmännische Analyse eines Unternehmens (Stoff 3. Lj Bereich:Wirtschaft)

- eine Hardwarelösung (Netzwerk)

(Stoff 2. Lj Bereich IT-Systeme)

- Dokumentation und Schulungskonzept(?)

- Übergabe und Verteidigung des Projekts

Hinzu kommt eine Programmieraufgabe, die aber nix mit dem fiktiven Unternehmen des Projektes zu tun hat. Sind das Aufgaben eines Anwendungsentwicklers ?

Der nächste Fallist die wilde zusammenwürfelung der Leute in der Klasse zu Gruppen, die sich, ausser in der Schule, nie sehen weil jeder woanders herkommt. Effektiver nutzen = NULL.

Was soll das ? Warum ist der Unterschied zwischen der eigentlichen Tätigkeit im Betrieb und den "Inhaltsbeschreibungen der berufsdefinierenden rechtlichen Bestimmungen"

SO groß ? Wieso sind davon nicht nur einzelne sondern 80% einer Berufschulklasse betroffen ? Ich verlange keine persönliche Prüfung, aber ich ich wünsche eine auf das was ein Anwendungsentwickler wirklich macht bezogene Prüfung sowie das dazugehörige Projekt.

Ich bin nicht bestrebt mich durch eine Prüfung zu schummeln, da würde ich mich selbst belügen. Allerdings bin ich bestrebt ein guter Programierer zu werden, und genau das sollte mir auch abverlangt werden.

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Hallo Uli !

Natürlich werde ich Dir eine Kopie schicken.

Denn wenn sich was ändern soll muß man auch die Medien einschalten.

Ein Punkt aber noch : Mir ist immer noch unklar das die Verantwortlichen , die ja wissen wofür wir ausgebildet werden nicht verstehen das wir ein öffentliches Netz wie das I-Net zur Kommunikation auch wenn da Prüfungsfragen drin stehen voll nutzen. Das ist unser täglich Brot.

Richtig ist das der Betrug nicht von unserer Seite her kam sondern von dem jenigen der diese Informationen zur Verbreitung überhaupt zugelassen hat.

Also Uli weiter so. Als Moderator und Lehrer Denke ich das Du uns UND UNSERE NACHFOLGER GUT VERTRITTST.

PING

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Original erstellt von PeNau:

<STRONG>

Mit Deiner Erlaubnis wuerde ich gerne den Brief um dieses einen Punkt kuerzen und dann verwenden.

</STRONG>

Hi PeNau,

Ich habe den Text auf meine HP gestellt, versehen mit einer Erklaerung, dass ich gegen einer Weiterverwendung in abgewandelter Form nichts einzuwenden habe, dann allerdings bitte nicht unter Nennung meines Namens.

Uli

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"... Dozenten des Umschulungsträgers, die Hilfestellungen jeder Art leisteten und darauf drängten, die Prüfinge sollten nur irgendetwas zu jeder Aufgabe zu Papier bringen, das dann so lange korrigiert werden würde, bis jeder Teilnehmer bestanden habe .""

Denkst du, dass alle Umschüler blöd sind ?

Ich aber nicht !!

null
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Original erstellt von EisenUli:

<STRONG>Das alljährliche Prüfungsdebakel - die Analyse

Parallelen zur Winterprüfung 2000

Auch bei dieser Prüfung tauchte am Vorabend ein Gedächtnisprotokoll auf. Die Präzision der Vorhersage, der Schreibstil, die Art der Veröffentlichung und die Tatsache, dass genauso wie jetzt die Inhalte der Prüfung FI-Systemintegration genannt wurden, legen den Verdacht nahe, dass es sich um ein und dieselbe Quelle handelt.

Zu Spät um die Prüfung noch absagen zu können.

Erste Frage an Herrn Bähre vom ZPA

Herr Bähre, Sie haben sich im Winter 2000 dahingehend geäussert, dass Art und Umfang der genannten Themen keine Neuaufnahme des Prüfungsverfahrens gerechtfertigt hätten. Im Fall Mai 2001 befürworten Sie unter den gleichen Voraussetzungen die Absage der schriftlichen Prüfung. Sie erwecken damit den Eindruck, dass Ihr Urteil sich nicht nach objektiven Maßstäben richtet, sondern Sie danach entscheiden, was Ihnen in der jeweiligen Situation als juristisch oder politisch opportun erscheint. (Ein nachträglicher Widerruf einer Prüfung wirft die rechtliche Frage des Vertrauensschutzes auf.) Wie ist dieser erstaunliche Meinungswandel zu erklären?

Das Szenario am 18.5.2001 (Frage an den DIHT und die Legislative)

Hannover hat komplett schreiben lassen und erkennt an. Bayern hat unter Vorbehalt schreiben lassen; die lokalen IHKs entscheiden hier über Anerkennung oder Wiederholung.

Der Klageweg - eine Sackgasse

Natürlich kursiert das unvermeidiche Ansinnen, den Rechtsweg zu beschreiten und auf Gleichbehandlung zu klagen. Wahrscheinlich ist, dass ein angerufenes Verwaltungsgericht lediglich die Prüfungshoheit der regionalen IHKs (oder sogar Prüfungsausschüsse) bestätigen würde und jede Klage niederschlüge, die nicht mit der Ungleichbehandlung innerhalb des Verantwortungsbereiches einer einzelnen IHK begründbar ist. Was bliebe dem Gericht bei der bestehenden Rechtslage auch anderes übrig? Wir haben es hier mit einem System zu tun, das an strukturellem Versagen erkrankt ist und sich paranoid jeder Therapie mit allen Kräften widersetzt.

Die Rechtmäßigkeit wird gewiss leicht zu konstatieren sein, wie auch immer eine IHK entschieden hat, der Gerechtigkeitsanspruch der Prüfung aber ist längst verspielt und wird so leicht nicht wiederzugewinnen sein.

gez. Uli Lüthen

++++++++++++++++++++++++++

Nachtrag

Aber ein Eindruck bleibt in der Öffentlichkeit zurück, nämlich dass es dieser Generation an Gemeinsinn fehlt. "Common Sense" nennt man dies in angloamerikanischen Ländern, die nur allzu gern als leuchtende Beispiele herbeizitiert werden. Die mediale Infrastruktur steht jedem zur Verfügung, Internet, Foren, Websites, doch die Mehrheit sitzt nur trübsinnig vor dem PC und beklagt die ungerechte Welt, sorgt sich um den eigenen Vorteil, ignoriert die ausschlaggebenden Ursachen und begreift die gesellschaftlich-strukturellen und institutionellen Zusammenhänge nicht.

Und erzählt bitte, bitte nicht, ihr hättet die Themenvorschläge nicht gesehen. Natürlich habt ihr. Hättet ihr das nämlich nicht, so würdet ihr damit nur Eure Eignung für einen Beruf, in dem die Fähigkeit zum Erschließen wichtiger Informationsquellen über Erfolg oder Pleite entscheidet, in Zweifel ziehen. So gesehen hätte man die Prüfung eigentlich auch bundesweit werten können. ;)

Euer Prüfungsonkel Uli

[ 18. Mai 2001: Beitrag editiert von: EisenUli ]</STRONG>

Hallo Uli,

ich bin neu hier. Zu deinem obigen Artikel:

du zaehlst soviel Ungereimtheiten und Wiedersprueche die von "Pruefer"-Seite (egal ob IHK, Pruefungs-Ausschuss oder wer auch immer dafuer verantwortlich ist) begangen wurden.

Auch das in aehnlicher Situation schon anders verfahren wurde...

Wo ist denn da die Gleichberechtigung?

Weiterhin moechte ich betonen das ICH MEINE Pruefung (Bayreuth) NICHT "unter Vorbehalt" geschrieben habe... Ich hab davon nichts gewusst; und wenn das eben ein Versaeumniss der "Vor-Ort-Verantwortlichen" (um nicht zu sagen IHKs) war, warum muss ich dann dafür Buesen?

Was du ueber das Zusammgehoerigkeitsgefuehl sagst, kann ich so nicht stehen lassen (es ist verallgemeinert, und wenn ich richtig lese, bist du jemand der sonst gegen so was ist...) Unsere Klasse diskutiert heiss ueber die Moeglichkeiten die sich uns bieten. Auch haben wir Kontakt mit etlichen anderen FIs.

Wenn man aber nach deinem Brief geht ist das auch nicht noetig, da die Pruefung (ob wir was unternehmen oder nicht) sowieso neu geschrieben wird und eine Klage (lt. Dir) ja auch nichts bringt...

Wo sollen wir dann unsere Zusammengehoerigkeit zeigen? In der Pruefung muss wieder jeder selber ran.

Wir ignorieren die Ursachen nicht, sind aber nicht willens als die Opfer fuer die Ursachen (verdammt, ich hatte doch keine undichte Stelle) zu bezahlen und die Willkuerlichen Entscheidungen von-welcher-Seite-auch-immer einfach so hinzunehmen.

Achja, und ich habe die Pruefung nicht gesehen, vermutlich weil ich nicht dannach gesucht habe (am Tag vor der Pruefung hab ich anderes zu tun als Internetsurfen) habe aber nichts desto trotz in den vergangen Jahren einige, um nicht zu sagen etliche "System-Integrationen" vorgenommen, die jeden Zweifel ueber meine Faehigkeiten ausraeumen sollten.

Im allgemeinen ist dein Brief schon gut, allerdings kann ich ihn nicht unterschreiben und wegschicken, da er meine Situation (ich denke das ist bei vielen so) nicht genau erfasst, und nicht 100%ig meiner Meinung entspricht. Ich beweise mein Zusammgehoerigkeitsgefuehl und unternehm mit den anderen was ZUSAMMEN.

dihema.

P.S. Trotzdem gute Arbeit dein Brief :-)

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