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Unzufrieden mit der Ausbildung


FreWe

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Hallo zusammen,

Ich weis nicht, ob es normal ist, wie meine Ausbildung bisher verläuft. Aber ich erzähle einfach mal...

Im September 2000 habe ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker / Systemintegration begonnen.

Diese Ausbildung war gleichzeitig ein Pilot-Projekt. Das heist, das es eigentlich 4 Ausbildungsbetriebe sind, welche "zusammen" in Blockunterricht lernen. Dieser Block setzt sich zusammen aus:

- Schulischer Teil (Berufsschule)

- Betrieblicher Teil (Jeder Azubi ist in seinem Betrieb)

- Fachlich- Technische Ausbildung (Alle Azubis sind bei einer Firma, bei welcher ich auch unterschrieben habe, und bekommen in einer Testumgebung alles mögliche begebracht)

Das hört sich soweit auch ganz cool an. Doch leider waren nur die ersten 3 Monate so richtig cool. Da haben wir intensivst NT 4.0 gemacht und auch einiges dabei gelernt.

Doch dann kam die Schule, wo wir ausser ein Minimum an C++ nichts Sinnvolles beigebracht bekamen. Es sei denn, man betrachtet ein "Hardware ist alles was man anfassen kann, und Software sind die Programme" als Wissen... Mehr ist in den 1 1/2 Monaten nicht rüber gekommen.

Dann waren wir alle in unseren Betrieben. Doch da war dann auch eher tote Hose. Es sind übrigens insgesammt 13 Azubis bei uns in der Firma. Keine richtigen Aufgaben (Ich weis, ein guter Dienstleister sucht sich seine Aufgaben. Aber es ist doch eine Ausbildung, oder?!). Nur eine eher billiger Arbeitskraft.

Von meinen Azubi-kollegen habe ich jedoch gehört, wie cool deren Ausbildung wäre. Von wegen im Beruf arbeiten und so...

Nunja, meine Firma ist ein Dienstleistungsunternehmen, welches nur beim Kunden vor Ort arbeitet (Ein wenig Anwendungsentwicklung noch in der Firma).

Doch ich war bis jetzt noch nicht einmal beim Kunden. Und das nach schon 1 1/2 Jahren.

Ich habe zwar schon meine erste MCP-Prüfung bestanden. Doch was soll ich später einmal beim Kunden, wenn ich alles nur theoretisch kann....

Vielleicht habe ich ja auch ein falsches Bild vom Ausgebildet werden. Doch mir stinkt meine Ausbildung gewaltig!!

Und leider habe ich zu Hause nicht die möglichkeit mich "real" mit dem Beruf auseinanderzusetzen. Sprich Netzwerke planen und warten...

Mit meinem Ausbilder und dem Ausbildugsleiter habe ich /wir auch schon darüber geredet. Sogar mit dem Vorstand der Firma. Aber ausser leeren Versprechungen kommt da leider nichts...

So, jetzt habe ich mir mal Luft gemacht...

mfg

Frederik Werner

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Hi,

grundsätzlich klingt das Konzept, welches sich diese vier Firmen ausgedacht haben wirklich prima. Wenn es entsprechend umgesetzt würde, könnte man sicherlich eine erstklassige Ausbildung erreichen...

Zum Thema Berufsschule muss ich aus persönlicher Erfahrung sagen, hatte ich mir damals auch mehr erhofft, als letztendlich an reinem Wissen rüberkam. Im nachhinein muss ich allerdings sagen, viel mehr als weiterhin "Techniken zum erarbeiten von neuem Wissen" darf man wohl auch nicht erwarten, da sich die Thematik ja auch täglich ändert. Also viel mehr als absolute Grundlagen sind auch gar nicht möglich (und wahrscheinlich auch nicht wirklich sinnvoll).

Zu Deinem eigentlichen Problem: Ich weiß jetzt nicht, was Du unter "billiger Arbeitskraft" verstehst, aber zu einer Ausbildung gehört es natürlich auch, dass man "Handlangertätigkeiten" durchführen muss. Natürlich sollte es nicht nur so sein und auch grundsätzlich etwas mit dem Berufsbild zu tun haben (also zum Beispiel auch zum 100. Mal eine Netzwerkkarte austauschen, oder defektes Netzteil reparieren gehört einfach dazu, auch wenn man es wohl nach dem 2. Mal spätestens perfekt beherrscht).

Ansonsten würde ich vorschlagen, dass ihr mit eurem Ausbilder besprecht, ob ihr eventuell die Kollegen im Aussendienst begleiten dürft. Bei uns habe ich zumindest auch so angefangen: Erst haben mich meine Kollegen mitgeschleift und ich hab einfach über die Schulter geguckt, dann durfte (und konnte) ich auch mithelfen beim Aufbau und Fehlersuche, bis ich dann am Ende eben auch kleine Aufträge alleine ausführen durfte. Und diese Steigerung fand ich persönlich sehr sinnvoll und normalerweise dürfte da ja eigentlich auch nichts gegen sprechen (den Kundenbesuchen als Zuschauer beizuwohnen).

Ansonsten viel Glück weiterhin...

Gruss froehlich

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Die Handlanger-Tätigkeiten beziehen sich ja nichtmal auf das Berufsbild... mit Hardware habe wir hier leider nichts zu tun... oder eher weniger.

Wie gesagt, richtige Aufgaben bekomme ich hier keine. 9 Std. Selbstbeschäftigung...

Ein Highlight ist es für mich schon, wenn ich mal zur Müllverbrennungsanlage fahren darf oder ein paar Botengänge erledige. Was aber auch nur sehr selten vorkommt.

Das einzig coole was ich in letzter Zeit mal gemacht habe, ist eine c++ Schulung von nem ex-Azubi.

Und gefragt, ob ich die Kollegen mal zum Kunden begleiten darf, habe ich natürlich schon längst.

Als Antwort wurde mir dann nur gesagt, das die Auftragslage momentan recht schlecht ist und ich deshalb nur Kosten verursachen würde. Aber ich solle noch etwas abwarten, ich komme schon noch zum Kunden. Ich habe ja noch 1 1/2 Jahre Zeit.

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aha... was denn für Kosten?

Oder sind alle Kunden soweit wech, dass man da nur mit mindestens einer Übernachtung hinkommt? Ansonsten fährt das Auto doch sowieso, oder nicht? Und der zusätzliche Sprit, der bei einem Durchschnitts-80-Kilo-Mensch dazu kommt, ist eigentlich nicht wirklich der Rede Wert...

Ansonsten - wenn direkte Gespräche mit den Ausbildern wirklich nicht helfen: Gibt es bei euch eventuell einen Betriebsrat, der sich einsetzen könnte (bei alleine 14 Azubi scheint die Größe doch wohl erreicht).

Oder mal direkt an die IHK wenden. Die sind ja schliesslich für die Überwachung der ordnungsgemäßen Ausbildung verantwortlich. In Deinem Berichtsheft stehen ja die bisherigen Tätigkeiten drin und der Ausbilder muss sie ja auch schon unterschrieben haben. Auch für die ersten 1 1/2 Jahre gibt es einen Rahmenlehrplan, der erfüllt werden muss. Und wenn dort nur "hilfswilli" Arbeiten aufgeführt sind, wird sich die IHK schon dafür interessieren.

Versteh mich nicht falsch, das soll jetzt kein aufruf zum mördermässigen Spektakel werden (so mit bösen Beschimpfungen und Schuldzuweisungen, oder sowas - das wäre dann erst der nächste Schritt :D ). Aber vielleicht hilft es ja, wenn Ihr euren (berechtigten) Forderungen ein bisschen mehr Nachdruck verleiht, indem noch unabhängige Dritte hinzugezogen werden, die darauf achten, dass die Versprechungen auch eingehalten werden. Wenn man das Ganze dann noch einigermaßen diplomatisch angeht, muss es auch nicht unbedingt zu einer Verschlechterung des Betriebsklimas führen.

Und schliesslich ist es ja für eure weitere berufliche Zukunft entscheidend, dass ihr in der Ausbildung auch was beigebracht bekommt und nicht immer auf später vertröstet werdet. Dann können 3 Jahre nämlich auch sehr schnell verdammt kurz werden.

Und letztendlich kann es für den Betrieb auch aus wirtschaftlichen Aspekten eigentlich nur sinnvoll sein, wenn die Auszubildenden schon während ihrer Lehrzeit produktiv eingesetzt werden können. Dann sind sie nämlich tatsächlich eine billige Arbeitskraft, aber alle haben was davon.

Gruss froehlich

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Hi,

ich war am Anfang auch in einem ähnlichen Projekt, und bei mir waren es 21 Lehrlinge - und ein paar nicht besonders gute Ausbilder (Fachinformatiker-Umschüler über 50 und Leute, deren evangelium die Computerbild war, weil sie da knapp die hälfte verstanden haben...).

Nachdem ich das 1 1/2 Jahre ertragen habe, war mir das "Schmerzensgeld" zu gering, und hab mich für das letzte Jahr nach einem anderen Arbeitsgeber umgesehn.

Schließlich bin ich dann in einem Universitätsrechenzentrum gelandet und ich könnte nicht behaupten, das meine Ausbildung hier schlecht war :-)

MfG enasni

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