Wieso soll der Beruf FI/SI nicht so gefragt sein auf dem Arbeitsmarkt?

[Mannes]

Hi Leute,

ich habe jetzt schon öfters gelesen das die FI/SI´s nicht so auf dem Markt gefragt sein sollten, da angeblich die Arbeitgeber mit dieser Berufsbezeichnung noch nichts anfangen könnten.

Meine Meinung: Wenn ein Arbeitgeber mit der Berufsbezeichnung nichts anfangen kann ist es sowieso die falsche Firma, oder?

Grüße Mannes

[tevers]

Hi, Mannes !

Ist doch kein Wunder. Versuch mal auf www.arbeitsamt.de im SIS oder AIS Fachinformatiker, Systemelektroniker oder IT-Kaufmann als Berufsbezeichnung einzugeben...

Fehlanzeige. Die bieten den Download aller bekannten Berufsbezeichnungen an. Die Berufe tauchen weder in dieser noch in einer anderen Schreibweise überhaupt auf. Du bekommst nur die Berufskurzbeschreibungen. Wie soll ein Arbeitgeber diese Berufe als freie Stelle ausschreiben oder sich über die Marktlage an Arbeitssuchenden in diesen Berufen erkundigen, wenn diese nicht bekannt sind ?

Zudem führt auf den Seiten der Bundesanstalt für Arbeit fast jeder Link, der IT betrifft, zu den Seiten mit der GreenCard :-(((

Wir haben ja auch keine eigenen Fachkräfte.

Du siehst, es wird einem seitens des Staates als Arbeitgeber nicht einfach gemacht, sich um deutsche Fachkräfte zu bemühen.

Ich habe selbst gerade die Ausbildung zum FiSi gemacht, bin aber in der glücklichen Lage, keinen Arbeitsplatz suchen zu müssen, da ich mit einem Partner zusammen eine eigene Firma habe und ab August selbst einen FiSi-Azubi habe.

Bye,

Torsten

[Mannes]

Hi Torsten,

Du hast recht, man hat es als Arbeitgeber und als Arbeitnehmer nicht leicht. Jeder bekommt irgendwie ein paar Steine in den Weg gelegt. Ich denke aber das wird sich in Zukunft ändern. Die neue Generation wächst ja schon mit den Berufsbezeichnungen auf.

Finde ich cool das Du einen Azubi einstellst, bringe ihm aber auch ja was ordentliches bei!

Ansonsten wünsche ich Dir viel Erfolg mit Deiner Firma.

Grüße Mannes

[tevers]

Hi, Mannes !

Danke für Deine guten Wünsche.

Du hast Recht, daß einem sowohl als Arbeitgeber, als auch als Arbeitnehmer Steine in den Weg gelegt werden. Was mich dabei ärgert ist die Tatsache, daß in den Medien immer der Eindruck vermittelt wird, es wären keine vermittelbaren Arbeistkräfte da, dabei würde doch händeringend nach Fachkräften gesucht.

So wie sich das für mich darstellt, besteht sowohl seitens der Politik, als auch seitens der Kammern überhaupt kein Bewußtsein über die reale Marktsituation. Dabei hilft es auch nichts, daß die nachwachsende Generation mit diesen Berufsbezeichnungen aufwächst, denn es gehen (in den meißten Fällen) noch 10-15 Jahre ins Land, bevor diese eine leitende Position bekleiden. Soll es so lange bleiben wie es ist ? Ich meine nein.

Was unseren Azubi angeht: Du kannst davon ausgehen, daß er am Ende der drei Jahre bei uns wirklich fit für seinen Beruf ist. Wir bilden nicht für die Prüfung aus (bei diesen Prüfungen würde das auch schwer fallen ;-)), sondern für die Tätigkeit danach.

Bis dann,

Torsten

[Dieser Beitrag wurde von tevers am 31. Juli 2000 editiert.]