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truth_seeker

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Beiträge von truth_seeker

  1. vor 3 Stunden schrieb Bluejazzer:

    Da stimme ich den meisten hier zu. Heute kann dir keiner sagen, mit wie viel du in 3-4 Jahren einsteigst. Das Gehalt machen so viele Faktoren aus: Ort, Firmengröße, deine Kenntnisse, auch die Qualität der Ausbildung / Ausbildungsbetriebes usw da kann zwischen 30.000-45.000 € Einstiegsgehalt alles drin sein. Wobei du die höheren Einstiegsgehälter eher erreichst, wenn du die Ausbildung in einer großen Firma machst. Diese bevorzugen jedoch meist Spitzenabiturienten. Da wirst du mit deinem Alter eher durch das Raster fallen.

    So einen Wechsel würde ich mir in deiner Position und dem Gehalt zweimal überdenken.

    Danke für den Input, besonders der letzte Abschnitt gibt mich doch sehr zu denken!

  2. vor 9 Stunden schrieb allesweg:

    Frisch aus der Schule ist das Schulwissen präsenter, welches teilweise für die Abschlussprüfung benötigt wird. Andere halten Jüngere für formbarer. Der nächste will jetzt einen jungen Azubi, um diesen dann die nächsten 40+ Jahre bei sich beschäftigen zu können - und nicht nur 30 Jahre. Andere stört es, dass man sich umenschieden hat und der Lebenslauf nicht geradlinig ist. Und nochmals andere suchen nur eine Begründung, um die Wunschbesetzung zu bekommen...

    Das klingt alles realistisch. Daher meine Idee vielleicht vorher ein paar Praktika zu machen. Nur weiß ich natürlich nicht, ob die von einem zukünftigen AG eher belächelt würden :(.

    vor 9 Stunden schrieb allesweg:

    20? Je nach Arbeitgeber & Aufgabengebiet fehlen hier bei manchen Fachinformatikern Nullen...

    Nichts für Ungut: wir reden hier davon 20 Patienten á 20 Minuten am Tag in der Visage zu haben. Keine Leerlaufzeiten, keine Rückzugsmomente.

     

    vor 9 Stunden schrieb allesweg:

    Welche Aufgaben willst du später als Fachinformatiker mal übernehmen können?

    Ich habe noch nie in dem Bereich gearbeitet und kann dir daher aktuell keine Antwort geben, die einen Personaler zufriedenstellen würde. Ich denke, dass es am ehesten in den Bereich Systemadmin gehen würde (Bitte entschuldige meine unwissende Naivität :P).

  3. vor 11 Stunden schrieb skylake:

    Du solltest bedenken, dass ein IT-Beruf allgemein nicht automatisch sehr gut bezahlt wird. Du hast dir sicherlich hier den Gehaltsthread durchgelesen und Personen mit sehr hohen Gehältern haben entweder:
    - Zig Jahre Berufserfahrung + hohe Expertise + Arbeit bei einem großen Player    oder
    - Masterabschluss + BE usw.

    Dir sind ja scheinbar 4000€ zu wenig, was je nach Lebensstandard ja durchaus berechtigt sein kann. Du wirst als Einstieg aber definitiv keine 5k verdienen. Vielleicht noch nichtmal nach 20 Jahren, da es in der IT von zu vielen Faktoren abhängt. 

    Wie ich in anderen Threads bereits geschrieben habe ist es in DE (leider) noch häufig so, dass hohe Positionen Personen vorbehalten sind, die mit einem Master um die Ecke biegen. Dass das völliger Unsinn (in der IT) ist, steht auf einem anderen Blatt. Ohne diesen Masterabschluss wird es schon sehr, sehr hart werden. 

    Ich persönlich hatte in meiner Zeit in der Wirtschaft gefühlt 90% Jobangebote, die unter 5k angesiedelt waren und 10% darüber. Die, die weit darüber lagen waren allerdings Positionen, die mit einer unglaublich schlechten Work-Life-Balance verbunden waren. Das solltest du auch bedenken. Für diese Stellen waren (bis auf eine Ausnahme) immer ein Masterabschluss Grundvoraussetzung. 

     

    Danke für deine realistische Einschätzung!

  4. vor 26 Minuten schrieb cortez:

    Finanziell ist das immer so eine Sache. Der wichtigste Punkt dabei ist, wo arbeitest du ? In Köln und München wirst du für die gleichen Aufgaben ein höheres Gehalt bekommen als zB. in Bitterfeld.

    Das ist korrekt. Das Gehalt muss zu den Lebensunterhaltskosten passen. Was zählt ist was unterm Strich übrig bleibt.

     

    vor 26 Minuten schrieb cortez:

    Generell würde ich sagen es ist jammern auf hohem Niveau. Ich kenne Leute, die auch 30 sind, die würden sich so ein Gehalt wünschen. 

    Danke für den Input!

    Ich hoffe es kommt hier nicht arrogant rüber, aber dieses Gehalt habe ich nur, weil ich in meinem aktuellen Beruf gut bin und gut mit Arbeitgebern verhandeln kann bzw. mich verkaufen kann.

    vor 26 Minuten schrieb cortez:

    Eine Sache die ich hier sehr vermisse ist, was möchtest du denn in der IT machen? Wieso muss es eine Ausbildung sein? Wenn es einfach nur ein Einstieg in die IT sein soll, wäre der Quereinstieg auch eine Option. Das wichtigste wäre eine IT Affinität und der Wille etwas dazu zulernen/ sich neu zu orientieren. In einem kleinen oder  mittelständischen Unternehmen mit eigener IT hast du in der Regel gute Karten.

    Sehr gut beobachtet; um ehrlich zu sein weiß ich das noch garnicht so genau, weil dieses Berufsbild irgendwie nie so wirklich auf meinem Radar war. Daher auch meine Idee einfach mal ein unverbindliches Praktikum zu machen.

    Ich weiß, das ist nicht die Antwort die man in einem Fachforum hören möchte, aber mich locken vor Allem die (vermeintlich) guten Arbeitsbedingungen, die Gehälter, die Zukunftssicherheit, die Möglichkeit von Homeoffice usw. In meinem Beruf kann ich mir einfach nicht vorstellen alt zu werden.

    Technische Affinität und Neugierde ist definitiv vorhanden. In meinem Beruf fühle ich mich permanent intellektuell unterfordert. Ich weiß aber, dass es nach ein paar Jahren Berufserfahrung vielen Menschen so geht. Außerdem kann man sich diese Kontraste natürlich auch im Privatleben suchen.

    Als reiner Quereinsteiger hätte ich einfach Bedenken, dass dieser Fakt dann auf ewig mein Karriere-Flaschenhals wäre. Wenn du schon das eine oder andere Mal mit Personalern zu tun hattest, wirst du wissen, dass diese genau solche "Defizite" nutzen um deinen Wert zu drücken.

  5. Gerade eben schrieb bene98:

    Es kann dir keiner garantieren, dass du 48K nach drei Jahren hast. Es ist nicht unmöglich - man muss sich aber schon anstrengen und geschickt vorgehen.  Ich würde nicht so viel Wert aufs Gehalt legen, solange es einigermaßen ok ist. Wichtiger ist, dass du gesund bleibst, ansonsten ist das Gehalt auch schnell sehr gering

    Ja da hast du absolut Recht! Immerhin muss ich ja wahrscheinlich noch 35-40 Jahre arbeiten. Das kann ich mir in meinem aktuellen Beruf nicht vorstellen. Vielleicht bin ich aber auch verwöhnt; der Dachdeckergeselle muss mit 60 ja normalerweise auch noch auf's Dach.

    Ich möchte natürlich von euch einen realistischen Input. Wenn ich nach der Ausbildung z.B.! mit 36k anfangen würde und dann mit ein paar AG-Wechseln hier und da mich verbessern würde, wäre ich wahrscheinlich auch zufrieden.

     

    Wie stressig empfindet ihr denn den Berufsaltag?

  6. vor 1 Minute schrieb Jinju:

    Auch hier, beides. Ich wollte genug verdienen um meine Familie ernähren zu können und ich wollte meine Arbeit auch "richtig" machen. Einfach so das es den Leuten hilft. Ich hab es 1 Jahr wirklich probiert den Leuten adequat zu erklären wieso ich was mache, wie lange es dauert bis Besserung eintritt was es bringt usw. Ich habe so viele Therapie Pläne geschrieben, auch nach der Arbeit (du weißt ja auch du wirst nur bezahlt wenn du behandelst bzw. wenn Patienten eingetragen sind). Und das hat mir wirklich einfach keinen Spass mehr gemacht ich wollte nur noch weg von dem Beruf.

    Also da muss ich dir antworten, dass du dich wahrscheinlich (wie viele Berufsanfänger) hast einfach ausbeuten lassen. In der Branche gibt es ja keine Gewerkschaften, keine Betriebsräte, keine Tarifverträge und meistens auch keine Kollegen oder Kolleginnnen die für ihre Rechte als AN einstehen wollen.

    Nur bezahlt werden wenn Patienten kommen ist mit dem Arbeitsrecht nicht zu vereinbaren und solche Praktiken erzürnen mich immens!

    Ich persönlich bin nie als Idealist in den Beruf gegangen, dessen primärer Antrieb es war "den Menschen zu helfen", sondern eher aus Eigeninteresse an Medizin, Sport, Ernährung usw.. Für mich ist der Beruf Hilfe zur Selbsthilfe; entweder der Patient nimmt meine Hilfe an und setzt es um, oder eben nicht. Desillusioniert bin ich deswegen nicht.

    Trotzdem empfinde ich die Tatsache 20 Menschen am Tag gerecht zu werden als äußerst stressig!

    Freut mich aber zu hören, dass du die richtige Entscheidung für dich getroffen hast :)!

  7. Naja, ich formuliere es mal so:

    Zurzeit bin ich bei 48k Jahresgehalt, wie gesagt mit subjektiv sehr stressig empfundener Arbeit. Wenn die Krankenkassen die Beiträge erhöhen (das machen sie manchmal 5 Jahre nicht und dann manchmal und unvorhersehbar plötzlich +14%) wird natürlich auch mein Gehalt als Physiotherapeut steigen.

    Wenn ich nun eine Ausbildung zum FISI absolvieren würde und sagen wir mal 2,5 Jahre brauche, fange ich ja als Berufsanfänger an. Wenn ich also 3 Jahre nach der Ausbildung nicht das verdienen würde was ich momentan verdiene, wäre das ja ein seeeeeehr langer Schwenker den ich da in mein eventuelles neues Berufsleben machen würde.

  8. vor 9 Minuten schrieb bene98:

    Kann man in deinem Bereich nicht fortbilden ? - man könnte z.B. in die kaufmännische Richtung gehen. Wäre das nicht auch interessant? 

    Man bildet sich zwangsläufig ständig fort, allerdings sind die Fortbildungen absolut nur in meiner Branche relevant, finden oft an Wochenenden statt und führen paradoxerweise oftmals nicht zur gewünschten Erhöhung des Gehaltes, sondern wenn man nicht aufpasst eher zum Gegenteil, da man diese selbst zahlt, wenn der AG nicht mitspielt.

    Kaufmännisch und Physiotherapie sind 2 Welten. Das eine ist nicht auf das andere zu übertragen; man würde also so oder so bei 0 anfangen.

    Selbstständigkeit ist in meinem Beruf leider auch nicht wirklich eine Option. Als Solo-Selbstständiger sind die Gewinne einfach zu niedrig als dass es sich lohnt (Stundenumsatz mit maximal 73-95€ gedeckelt) und Angestellte findet man so gut wie nicht. In der Physiotherapie gibt es einen echten Fachkräftemangel, und das seit Jahren zunehmend. Arbeitgeber lächzen nach Personal.

  9. vor 15 Minuten schrieb Jinju:

    Da ich ebenfalls Physiotherapeut war bevor ich mich zur Ausbildung entschieden habe, möchte dir einen Einblick in meine Vergangenheit geben. Finanziell und auch persönlich:

    Ich habe bei meinen ersten Arbeitgeber 1750 € brutto verdient. Nach insgesamt 2 Jahren Berufserfahrung,  einer Lymphdrainage Fortbildung und 2 Arbeitgeberwechseln bin ich bei 2200€ brutto gelandet. Als ich zu einem 3. Arbeitgeber aus persönlichen gründen wechseln wollte hat dieser mich tatsächlich gefragt ob ich einen Gehaltsnachweis erbringen könnte, da er nicht glauben wollte das ich so viel bei meinem alten AG verdient habe. Ich bin nicht mal mit höheren Gehaltvorstellungen in die Verhandlungen gegangen! Ich sagte ich wollte nur nicht weniger verdienen als bei meinem alten AG. 

    Ich habe mich im selben Jahr noch für eine Ausbildung zum FISI beworben und eine Stelle bekommen, weil ein anderer Bewerber abgesprungen ist. Dort habe ich die Ausbildung um 1 Jahr verkürzt aufgrund von Noten und Lebenserfahrung (wenn du über 22. Jahre alt bist kannst du um bis zu einem Jahr verkürzen. Wusste ich auch nicht).

    Dort habe ich im ersten Ausbildungsjahr 900€ verdient und im zweiten 1000€, also wirklich kein großer Verlust, da man als Physiotherapeut gerade mal so viel verdient das man kein Wohngeld oder sonstige Sozialleistungen beziehen kann. Anders dann als in der Ausbildung wo man ebenfalls kaum Steuern bzw. Sozialabgaben für Azubi Gehalt bezahlt. 

    Nach den 2 Jahren Ausbildung bin ich beim selben Arbeitgeber mit 3100€ brutto Einstiegsgehalt geblieben, wohl gemerkt im IT-Support bei dem man gehaltstechnisch sowieso häufig niedriger anfängt. Jetzt nach 1 Jahr im Support und einem Arbeitgeberwechsel starte ich mit sage und schreibe 3800€ brutto. Also 45.600€ brutto Jahresgehalt. Und das gerade einmal mit 1 Jahr Berufserfahrung. Ich kann den Wechsel allein schon gehaltsmäßig empfehlen. Und dann noch der persönliche Hintergrund:

    Ich bin viel ausgeglichener und freue mich 1000x mehr auf die Arbeit. Bei der Arbeit als Physiotherapeut ist es so schlimm geworden das ich mir morgens Krankheitssymptome eingeredet habe und zum Arzt gegangen bin, nur um nicht zur Arbeit zu müssen. Die Kollegen sind auch viel mehr auf meiner Wellenlänge was auch ein großer Faktor war der mit eingespielt hat. Und auch die Vielfalt in der IT ist fast grenzenlos selbst wenn man in einem Bereich arbeitet.

    Du weißt vermutlich wovon ich rede wenn ich dir sage das die Patienten mit einen Krankengymnastik Rezept zu dir kommen aber nur massiert werden wollen. Dann machen sie keine Übungen (Hausaufgaben) die du ihnen mitgibst und beschweren sich am Ende sogar darüber das die Therapie nicht geholfen hat! Und wenn du nicht massierst beschweren sie sich auch gleich. Absolut vergebene Liebesmüh.

     

    Um zum Schluss zu kommen:

    Ich schwärme absolut von diesem Beruf und kann jedem dem Wechsel empfehlen, auch bei dir in den Mitte 30ern! 😉

    Interessanter Beitrag!

    Dein Gehalt als Physiotherapeut kann ich nur im Kontext des Jahres beurteilen in dem du dieses Gehalt bekommen hast. Gerade in den letzten 3 Jahren hat sich in der Physiotherapie in puncto Gehalt sehr viel getan.

    Wahrscheinlich ist es wie in jeder Branche so, dass man sich gut verkaufen muss, Risiken eingehen muss und seine comfort-zone verlassen muss.

    Ich verdiene momentan bei 40 Std. in StKl. 1 gute 2,5 netto. Das ist aber so ziemlich das Ende der Fahnenstange und auch nicht unbedingt der Normalfall. Ich empfinde den Preis für dieses Gehalt aber als sehr hoch.

    Interessant finde ich aber, dass du nach relativ kurzer Zeit als FISI schon so gut verdienst :)! Bist du so ein Überflieger gewesen, oder war es auch ein wenig Glück?

  10. vor 18 Minuten schrieb Fachinf78282:

    Aufjedenfall ist es deutlich schwieriger, weil du einen Arbeitgeber davon überzeugen musst, dass du eine bessere Wahl bist als ein 18 Jähriger Abiturient z.B.

    Welchen Nachteil sollte ein Arbeitgeber denn haben wenn er einen 35-jährigen gegenüber einem 18 Jährigen einstellt?

    vor 20 Minuten schrieb Fachinf78282:

    Verstehe aber nicht warum du noch ganze 3-4 Jahre lang weiter in deinem Beruf arbeiten möchtest, das wirkt für mich erstmal nicht sehr zuversichtlich.

    Kurz erklärt. Um Rücklagen zu bilden. Stichwort Zinseszinseffekt. Zurzeit ist mein Gehalt nicht wirklich schlecht.

     

    vor 21 Minuten schrieb Fachinf78282:

    Also das Gehalt in der IT Branche ist schon durchaus höher. Aber es ist auch nicht so, dass Jeder in der IT Spaß hat oder mit dem Stress klarkommt, das sollte man auch echt nicht unterschätzen. Sehr introvertiert solltest du als Admin auch nicht sein da Kommunikation mit den Kollegen sehr wichtig ist.

    Das mit dem Stress in der IT kann ich nicht einschätzen, daher meine ursprüngliche Frage zur Einschätzung eurerseits. In meinem Beruf ist es so, dass man im Grunde permanent arbeitet wenn man auf der Arbeit ist. Leerlaufzeiten gibt es nicht.

    Introvertiert heißt nicht dass ich kein Selbstbewusstsein habe. Es heißt einfach nur, dass mich permanente soziale Interaktionen auslaugen.

     

    Danke für deinen Input!

  11. vor einer Stunde schrieb bene98:

    Man kann es sicher schaffen mit der Ausbildung, allerdings ist der Einschnitt auf ca. 800€ Ausbildungsvegütung und die Position als Azubi im Unternehmen nicht einfach. Ich vermute man unterschätzt das.

    Vor hörere Mathematik brauchst du in der Ausbildung keine Angst haben.

    Danke für den Input.

    In meinem Beruf habe ich mir schon eine gewisse Position und damit einhergehend viele Freiheiten erarbeiten können. Die Sorge als Azubi wieder ganz unten anfangen zu müssen ist auch bei mir groß. Von der finanziellen Seite wird es natürlich mit zunehmendem Lebensalter irgendwie auch nicht leichter, da man nicht mehr für so wenig Geld leben möchte.

    Rücklagen würden mir ggf. helfen dieses Problem abzupuffern.

  12. Neustart in der IT mit Mitte 30 aus fachfremdem Werdegang; finanziell sinnvoll und realistisch?

     

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    seit nun mehreren Monaten plagen mich Gedanken und Sorgen um meine berufliche Zukunft. Ich würde mich freuen von euch eine einschätzung von "der anderen Seite" zu erfahren und auch, ob das Gras denn nun wirklich grüner ist ;).

    Ich bin 30 Jahre alt und habe den beruflichen Werdegang des Physiotherapeutens gewählt. Die Thematik hat mich immer interessiert und nun arbeite ich seit einigen Jahren in dieser Branche.
    Durch die Mischung aus (in meinen Augen) schlechter Bezahlung für psychisch und physisch stressige Arbeit, dem ständigem Kundenkontakt und vor Allem den miesen bzw. nicht vorhandenen beruflichen Aufstiegschancen, frage ich mich immer häufiger, ob ich mein Geld nicht hätte "einfacher" verdienen können.
    Ich bin ein eher introvertierter Mensch und der Kontakt von durchschnittlich 20 Patienten am Tag, die alle ihre Portion Aufmerksamkeit fordern, laugt mich manchmal sehr aus.

    Die Bezahlung ist rein von der Vergütung der gesetzlichen Krankenkassen abhängig, sodass man nach ca. 3-5 Jahren und ein paar Fortbildungen an eine gläserne Decke stößt, die auch ein Arbeitgeberwechsel oder eine weitere Qualifikation nicht durchbrechen.
    Die Grenze beim Gehalt ist (Stand 10/2021) bei 40 Std. Arbeitszeit pro Woche bei ca. 3700-4000€ brutto pro Monat; also ein Jahresbrutto von 44400€-48000€. Danach ist absolut Schluss, egal welches Bundesland oder welcher Arbeitgeber. Auch ein alter Hase mit 20 Jahren Berufserfahrung kann nicht mehr verdienen als Angestellter. Das finde ich frustrierend!


    Wie komme ich nun von der Physiotherapie auf den Fachinformatiker?!

    Den Beruf des Fachinformatikers hatte ich tatsächlich irgendwie nie wirklich auf dem Schirm und auch auf dem Gymnasium habe ich damals nicht den Bezug zur Informatik gefunden.
    In meinem Kopf war Informatik immer mit höherer und abstrakter Mathematik verbunden und das hat mich abgeschreckt. Mathe war bis zur Oberstufe immer "ok"; ich war ein 2- bis 3+ Kandidat. Nach einem Lehrerwechsel sind dann ab Klasse 11 ca. 50% der Stufe auf die Note 5 abgestiegen. Diese Erfahrung hat mich für die höhere Mathematik bis zum heutigen Tage irgendwie verbrannt und mein Selbstvertrauen in diesem Bereich sehr getreten.
    Durch Recherche habe ich dann irgendwann immer mehr herausgelesen, das der Fachinformatiker als Ausbildungsberuf mit einem Informatikstudium tatsächlich nicht viel gemeinsam hat.
    Das hat mich irgendwie ermutigt mich auch mal in diese Richtung zu informieren.

    Ich bin technisch interessiert und habe mich seit meinem 10. Lebensjahr mit Computern und Technik befasst (zahlreiche Computer von der Pieke auf selbst zusammengebaut, Betriebssysteme (Windows und Linux) teilweise selbst modifiziert, meine Xbox gesoft-modded, kleine Projekte unter Anleitung verwirklicht, einfache Internetseiten erstellt und mir absolut rudimentäre Kenntnisse in HTML, CSS und Javascript angeeignet). Ich würde mich aber absolut nicht als Computerexperten bezeichnen!
    Englisch spreche und schreibe ich gut, verstehen tue ich es fließend. Auch die Möglichkeiten Homeoffice zu machen, lassen mich sehr neidisch von meinem Berufsbild auf "euer" Berufsbild blicken :(!


    Meine Fragen an euch:
    - sind meine Vorstellungen des Berufbildes Fachinformatiker zu romantisiert und denke ich zu sehr, dass das Gras auf "eurer" Seite grüner ist?
    - denkt ihr es macht Sinn bzw. ist es realistisch sich mit 34/35 um einen Ausbildungsplatz als FISI zu bemühen? (Ich möchte gerne noch ca. 3-4 Jahre in meinem Beruf arbeiten)
    - findet ihr, dass ich vor Allem finanziell auf hohem Niveau jammere? Ich lese hier relativ regelmäßig von Einstiegsgehältern von 36-40k, welche sich natürlich im Laufe der Jahre durch steigende Erfahrung theoretisch viel weiter steigern ließen als in meinem aktuellen Beruf. Eine neue Ausbildung anzufangen bringt allerdings hohe Oportunitätskosten mit sich und ich denke, dass ich als fertiger FISI mein aktuelles Gehalt erst nach einigen Jahren erreichen könnte.
    - denkt ihr es würde sich gut machen, einfach mal proaktiv in IT-Buden in der Nähe nach einem unbezahlten und unverfänglichem Praktikum neben meinem aktuellen Beruf zu fragen?
    - denkt ihr Homeoffice wird für einen "Wald-und-Wiesen-FISI" auch in Zukunft noch so relevant und möglich sein wie zurzeit?

     

    Sorry für den langen Text! :)

    Wenn ihr noch irgendetwas wissen müsst um meine genaue Lage besser einzuschätzen; fragt.

    Ansonsten würde ich mich über euren Input freuen!

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