Robb
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Robb hat auf skylake in Informatiker/in in Zeiten der KI :)Hier erlebe ich seit 2 Jahren jeden einzelnen Tag, dass die Personen die ausschl. KI verwenden um die Schulaufgaben und co. zu erledigen ziemlich böse auf die Nase fallen. Sei es in Klausur oder IHK Prüfung. Ganz extrem ist es in Programmierung. Personen die keinerlei Erfahrung in der Programmierung haben und alles von der KI generieren lassen können später nahezu nichts. Teilweise scheitern meine Schüler die zu dieser Sorte gehörten schon daran eine Funktion zu schreiben, die "Hallo" ausgibt (und wir reden hier teilw. nicht vom ersten Lehrjahr).
Man könnte argumentieren, dass man gewisse Dinge nicht mehr können müsste, da die KI die Generierung erledigt. Allerdings muss ich soviel Wissen um entscheiden zu können, ob das was die KI produziert A: richtig ist und B: mein Problem tatsächlich löst. Fehlt mir dieses Wissen bringt mir auch die KI nicht viel.
Ganz praktisch: Die KI kann mir Code-Snippets erzeugen wie ich einen Webserver aufsetze und genau in diesem generierten Code sind mir 2 fatale Sicherheitslücken aufgefallen. Hätte ich kein Hintergrundwissen würde ich den Code einfach übernehmen, er funktioniert ja schließlich. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass KI derart verbessert werden wird in den nächsten Jahren, dass man kein eigenes Backgroundwissen mehr benötigt. Dafür sind die Trainingsdaten viel zu fehlerhaft. Man muss sich nur mal anschauen mit was die KI so trainiert wird.
Aber ja, KI kann den eigenen Alltag auch massiv verändern. Auf meine IT-Beruf bezogen kann er mir Tipps zu didaktischen Abschnittsplanungen geben, diese sogar komplett erstellen und ich muss sie nur noch optimieren. Das spart sehr viel Zeit. Er kann auch Klausuren inkl. Lösungen erstellen und teilweise Material. Auch das spart Zeit. Zumindest meinen Job macht es aber nicht obsolet, da ich dann diese frei gewordene Zeit für andere Dinge (z. B. Schulentwicklung) investieren kann.
Allerdings gehe ich schon davon aus, dass einige Low-level-Jobs wegfallen werden. Schon heute kenne ich Firmen die Personal einsparen und einen KI-Chat-Bot nutzen, um ein Teil der Anfragen von Kunden abzufangen. Mir sind aktuell auch ein Fall bekannt, bei denen ein Tester entlassen wurde, da der zweite Tester mithilfe von KI die Arbeit für beide erledigt bekommt.
Allerdings würde ich das Thema Entlassung durch KI auch nicht dramatisieren. Jobtransformationen gibt es seit hunderten von Jahren und es vollkommen normal das Jobs durch technische Errungenschaften verschwinden und andere dafür entstehen. Was aber die Geschichte zeigt ist, dass die neu entstehenden Jobs höhere Qualifikationen erfordern als durch den Wegfall der Errungenschaft. Also ist Bildung der Schlüssel um sich vor Arbeitslosigkeit und Bedeutungslosigkeit zu schützen.