Hallo,
dies ist also mein Erfahrungsbericht zur Ausbildung zum Fachinformatiker.
Ich kann sagen, daß die Berufsdefinition des Fachinformatikers in der Systemintegration ziemlich weit gefaßt ist. Der Beruf muß nicht zwingend mit einer Haupttätigkeit im Bereich der Computer liegen. In meiner Ausbildung z.B. werden Fachinformatiker zur Parametrierung von Sicherheitsanlagen verwendet, d.h. er begibt sich mit seiner Ausrüstung, z.B. einem Laptop, zum Kunden und parametriert dort eine Alarmanlage. Der Haken an der Sache ist, so bei meinem Ausbildungsbetrieb, es wird vom FISI erwartet, daß er auch mal solche Alarmanlagen selbst planen und installieren können muß, was nicht unbedingt jeder weiß, wenn man sich nur an die Berufsdefinition der IHK oder des Arbeitsamt hält.
Der FISI in meinem Betrieb erhält theoretische Lehrgänge im Betrieb und ist aktiv mit einem Monteur oder Servicemensch auf Achse beim Kunden. Die Tätigkeiten des FISI dort müssen nicht unbedingt mit Computern zu tun haben. So kommt es durchaus vor, daß man Brandmelder an die Wand schrauben darf und dergleichen.
Von ITSEs aus den Lehrjahren über mir habe ich erfahren, daß letztes Jahr von zehn FISIs nach ihrer Abschlußprüfung acht den Betrieb gewechselt habe, d.h. gegangen sind.
Als Resumée kann ich sagen, daß die Entscheidung eine Ausbildung zum Fachinformatiker eine Entscheidung ist, bei welcher man unbedingt und bis ins letzte Detail, alle Informationen über den Ausbildungsbetrieb heraus finden sollte, bevor man plötzlich in einer Situation steht, in welcher man sich verloren vor kommt, weil die Ausbildung irgendwie nur wenig mit der Berufsdefintion zu tun hat.
Sicher, jeder kann jetzt sagen, daß das nur auf meinen Betrieb zu trifft, aber ich kenne auch andere Kollegen aus der Berufsschule, denen es nicht anders geht.
Also: BITTE LASST EUCH NICHT FALSCHE SACHEN AUFTISCHEN! BOHRT WIRKLICH NACH WAS GENAU IN DER AUSBILDUNG PASSIERT, UND WAS DANACH PASSIERT!
Ich bin schon drauf reingefallen, und anstelle von Netzwerke, Betriebssystemen und PCs habe ich mit Alarmanlagen, Brandmeldern und Lötkolben zu tun.
@Beagol
Die Aussage: "Mit Betriebssystemen wird man sich nach der Ausbildung bestens auskennen." trifft für meinen Ausbildungsbetrieb jetzt leider nicht zu. Ich hatte seit Beginn meiner Ausbildung im September 2000 einen zweiwöchigen NT-Kurs, dann noch diverse Einweisungen in verschiedene Office-Programme. Außer Windows NT wird nichts unterrichtet in meinem Betrieb, wenn man dann noch von einem geregelten Unterricht reden kann, da ich für meinem Betrieb nebenher auch noch auf Montage muß und nur sporadisch solche Kurse habe.