Hallo,
ich habe vor zwei Wochen mitten im ersten Lehrjahr eine Ausbildung als FIA angefangen. Davor studierte ich via Fernstudium Medieninformatik im ersten Semester, das ich auch relativ gut abgeschlossen habe.
Nun habe ich mein Studium zu Gunsten der Ausbildung als FIA abgebrochen, da sich Studium und Berufsschule überschnitten und ich meinem Chef versprochen hatte, dass die Ausbildung vor geht.
Nun habe ich ein bisschen Sorgen. Durch eine ehemalige Kommilitonin, die bei der Telekom in Bremen als Anwendungsentwickler arbeitet, habe ich erfahren, dass eine Abteilung nach Indien verlagert wurde um Kosten zu sparen. Jetzt muss sie für einige Tage lang in der Woche, an einem anderen Standort in Bonn arbeiten. Selbiges habe ich von einem anderen Telekommitarbeiter in Konstanz erfahren!
Meiner Ansicht nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch in Bonn Stellen gekürzt werden.
Nun habe ich mir überlegt an einer anderen Fern-FH ganz in meiner Nähe zu studieren, bzw. evtl. nach der Ausbildung. Die neu eingeführten Studiengebühren (die ich in Bremerhaven nicht zahlen musste), machen das Ganze jedoch unattraktiv. Ich muss stolze 295 Euro im Monat bezahlen, was bei 42 Monaten Laufzeit (was natürlich die Optimalbedingung ist) über 12 000 Euro ergeben.
Mir persönlich will sich der Sinn der hohen Ausgaben für ein Studium nicht erschließen. Ich will schließlich studieren, um im Nachhinein mehr Geld zu verdienen. Mit über 12 000 Euro, die ich in 3 1/2 Jahren ausgebe, kann ich mir auch einen Kleinwagen kaufen.
Ich halte das komplette System für kaputt. Politiker klagen über den zunehmenden Mangel von Akademikern und führen erst mal Studiengebühren ein und gleichzeitig auch noch die Bachelor-/Masterabschlüsse, wobei beim Bachelor dem Studenten noch weniger Zeit für Nebenjobs bleibt, da er denselben Inhalt vermittelt bekommt wie ein FH-Diplomabgänger (laut meinem Prof., der selbst Unterrichtsmaterialien für Hochschulen und FHs zusammenstellt) und dafür auch noch weniger Zeit hat.
Das Ganze geht also nicht mehr auf wie früher.
Studium sollte eigentlich heißen: Besserer Verdienst, bessere Chancen auf dem Markt etc. .
Tatsächlich bedeutet Studium aber heutzutage: Schuldenfalle, bei Abbruch des Studiums steht man ohne nichts da, man lebt während des Studiums unter ärmlichen Verhältnissen, man lernt nicht unbedingt die notwendigen Kompetenzen in ausreichender Tiefe und nach dem Studium ist nicht mal ein Arbeitsplatz gesichert.
Wichtig ist mir, dass der Arbeitgeber tatsächlich die eigene Leistung anerkennt und nicht nach Schein bezahlt.
Deswegen meine Frage: Wie sind so eure Erfahrungen über Aufstiegschancen? Werden eure Kompetenzen und Leistungen überhaupt WAHRGENOMMEN und anerkannt im Sinne von Gehaltserhöhungen?!
Liebe Grüße
Dubidu