Hallo IT-ler,
werde nachfolgend ein paar Worte ueber meine Ausbildungssituation verlieren und was mich daran stoert, bzw. was ich davon in Frage stelle.
Befinde mich derzeit im Alter von 22 Jahren im 2. Lehrjahr zum IT-Systemelektroniker und habe noch ziemlich genau ein Jahr vor mir (Lehrzeitverkuerzung auf 2,5 Jahre durch Fachhochschulreife).
Taetig bin ich in einer IT-Security Firma mit knapp 20 Mitarbeitern, davon im Bereich Technik 9, darunter wiederum 3 Azubis mich eingeschlossen.
Hauptaufgabe der Technik-Azubis ist das besetzen der Technik-Hotline. Bei dieser koennen die Kunden anrufen und Stoerungen etc. melden und ein Ticket aufgeben, waerend wir schon versuchen, evtl. benoetigte Daten bzw. Fragen herauszufinden oder zu stellen. Anfangs dachten wir noch, dass es eine tolle Moeglichkeit sei, etwas zu lernen. Doch die Realitaet sieht anders aus. Zum einen kann man sich oft gar nicht einer bestimmten Aufgabe aufmerksam widmen, da man staendig von Anrufen auf der Hotline unterbrochen wird. Zum anderen sind die Aufgaben aber meist auch nicht sonderlich abwechslungsreich. Wenn einem mal etwas Neues gezeigt wird, weil gerade sonst kein Techniker Zeit hat, geht es meist recht schnell, damit man in der entsprechenden Situation das Problem beheben kann – wirklich was gelernt hat man dann daraus nicht und die Zeit dazu wird einem auch nicht gegeben.
Allgemein scheint es immer wichtiger zu sein, dass du Azubis produktiv sind, als das sie wirklich mal Zeit haben bzw. bekommen um etwas zu lernen. Aufgaben die in erster Line dazu dienen, etwas zu lernen – gibt es nicht. Die Bereitschaft, sich selbst etwas zu erarbeiten ist vorhanden. Entsprechende Mittel und Zeit – gibt es nicht.
Ist das die Realitaet einer Ausbildung? Muss ich das hinnehmen? Abgesehen von der Tatsache, dass ich mich eher als Billige Arbeits- bzw. Hotlinekraft sehe, habe ich einfach die Befuerchtung, in meiner Ausbildung nicht genug zu lernen. In einer anderen Firma direkt nach der Ausbildung unter zu kommen, erachte ich sowieso schon als schwer genug.
Ich nutze meine Freizeit, um mich selbst in bisher offen gebliebene Themen bzw. Gebiete einzuarbeiten, an Interesse fehlt es nicht. Doch hat man dafuer auch nicht immer Zeit und Lust – nach der Arbeit braucht man auch Abstand von dem Ganzen. Daher ist das wohl eher „der Tropfen auf den heißen Stein“...