Moin zusammen,
ich möchte jetzt einmal in das Thema quer einsteigen. Der Thread ist schon etwas lang und ehrlich gesagt interessiert mich jetzt auch kein persönliches Dilemma. Von daher habe ich die Beiträge nur überflogen. (Soll jetzt nicht arrogant wirken, denn ich will mal sachlich bleiben)
Da ich in der glücklichen Lage bin eure Bewerbungen bewerten zu dürfen (Ausbildungsleiter - Systemintegration), möchte ich mit ein paar Anregungen helfen.
Es gibt keine fixen Regeln, da jeder Entscheider i.d.R. eigenen Ansichten vertritt. Deshalb hier nur ein paar Denkansätze, da ich auch mal in Eurer Situation war.
Der Ersteindruck entscheidet mit! Ich erwarte eine Bewerbung per Mail von einer seriösen Adresse (keine Gamernicks oder dergleichen) in einer einzigen PDF-Datei. Die Struktur der Unterlagen sagt bereits viel über dich aus, denn du bist bereits mit gängigen Werkzeugen vertraut oder bist in der Lage dir Techniken selbst zu erarbeiten. Es wäre paradox, wenn du in deinem Anschreiben z.B. von einem sicheren Umgang mit MS Word schreibst, aber den nicht vermittelst durch fehlende Verweise auf Anhänge in deinem Inhaltsverzeichnis, unstimmige Formatierungen, usw.
Das Anschreiben: Persönlichkeit zu vermitteln ist durchaus Angebracht, allerdings in einem ausgewogenen Verhältnis zur Sachlichkeit. Lese dir dein Anschreiben genau durch und hinterfrage es! Das ist sehr wichtig, denn es wird dir keiner eine Einstellung aus Mitleid geben. Handicaps zu erwähnen ist sicherlich fair aber darf nicht schwer gewichtet sein. Alles was du schreibst kann und wird gegen dich verwendet werden, sei es nur um deine persönliche Einschätzung in einem Vorstellungsgespräch zu testen. Von daher rate ich nicht zu hohe Töne zu spucken. (Für den Hinterkopf: Kein Ausbilder erwartet von dir Wunder!!! zumindest sollte er es nicht, denn du bewirbst dich um Fachwissen zu erlernen) Es ist gängig zu Symbolisieren, dass du dir darüber im Klaren bist, bei was für einer Firma du dich bewirbst, versuche das geschickt zum Ausdruck zu bringen. Zu erwähnen, dass du dir bewusst bist, welche beruflichen Tätigkeiten dich erwarten, mag sicherlich hilfreich sein. Wir kennen um unsere Tätigkeiten, von daher halte dich kurz. Versuche lieber deine persönlichen und fachlichen Stärken mit diesen Tätigkeiten zu verknüpfen um dich zu präsentieren, das symbolisiert deine Vorbereitung auf die Bewerbung und bringt eine organisatorische Weitsicht zum Ausdruck. Zu guter letzt, da ich nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern mag, ... ! ... universelle Anschreiben fallen unter Garantie auf und sind nur selten bis nie Angebracht!
Der Lebenslauf: Es gibt Standards, die überall im Internet zu finden sind. Allerdings interessieren die meisten Punkte im Lebenslauf auch nicht wirklich. Religion - irrelevant, Familienstand - i.d.R. irrelevant und eher selten ein Kriterium, Hobby - Als wenn mich interessiert, ob du ein super Leichtathlet bist, aber nett zu wissen, dass du dich für etwas begeistern kannst. Schulzeit - Sicherlich interessiert nicht in welchem Jahr genau du die Schule Umzugs-bedingt gewechselt hast. Die Gesamtzeit und der höchst erlangte Abschluss schon. Versuche "Ehrenrunden" nicht im Anschreiben zu rechtfertigen, bei Fragen wird schon jemand auf dich zukommen. Deine Zeugnisse geben schon eine Menge Aufschluss über dich. Eine Art Portfolio von fachlichen Stärken kann auch im Lebenslauf untergebracht werden, aber auch hier solltest du die Kirche im Dorf lassen ;-).
Anhänge: Versuche keine relevanten Zeugnisse aufgrund zu hoher Fehlzeiten oder gar schwacher Noten zu unterschlagen. Symbolisiere lieber, dass du zu deinem Werdegang stehst. Auch wenn deine Zeugnisse Mankos aufweisen sollten, spreche ich dich lieber in einem Vorstellungsgespräch darauf an, als etwas nachzufordern. Letzteres trifft zudem eher selten zu.
Ich habe jetzt einfach mal ein paar Gedanken runter geschrieben, um Euch den Einstieg in den Kreis des Ewigen lernen etwas zu erleichtern. Zudem übernehme ich keine Garantie, dass Entscheider nach diesen Kriterien einstellen!!!!!!!!!!
Viel Erfolg