Hallo zusammen,
ich hätte mal eine Frage bzw. suche nach Menschen, die einen ähnlich Weg wie ich eingeschlagen sind, und ihren Erfahrungen.
Etwas mehr zu mir: Ich bin 27 Jahre alt und habe mit 24 Jahren Bachelor of Arts in Medienwissenschaften gemacht. Seitdem arbeite ich als User Experience Designer in einer Agentur in Berlin und war bis vor kurzem eigentlich ganz zufrieden mit meinem bisherigen Lebensweg. Mit dem "Älterwerden" stellen sich nun aber auch bei mir andere Ansprüche und neue Prioritäten im Leben ein und aufgrund meiner Zweifel an der weiteren bzw. langfristigen Ausübung meiner aktuellen Beschäftigung, habe ich nun die Entscheidung getroffen, nochmal eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung zu beginnen. Ich habe schon immer gerne programmiert (Stack: JS, PHP, Python, Java) und glaube, dass dies trotz der vorläufigen finanziellen und mentalen Rückwärtsentwicklung die richtige Entscheidung für mich ist. Mehr Flexibilität und Möglichkeiten außerhalb von Berlin sind mein Ziel, um das Risiko einer Fernbeziehung während der Professur meiner Freundin zu minimieren. Fachinformatiker werden nach meiner Recherche fast überall gesucht, UX Designer nicht. Ich habe mich bereits bei einigen Unternehmen beworben und überraschenderweise bisher nur Zusagen bzw. positive Reaktionen auf Vorstellungsgespräche erhalten. Das soll ungefähr zur Rahmung und Disposition meiner Situation reichen.
Jetzt zu meinem Anliegen:
Auf die Gefahr hin überheblich zu klingen, möchte ich gestehen, dass mir der Ausblick eine berufsbildene Schule zu besuchen aktuell viel Kopfzerbrechen bereitet. Nicht primär aus sozialen und zwischenmenschlichen Gründen, sondern vor allem aufgrund der thematischen und fachlichen Ausrichtung. Wahrscheinlich muss ich es als nötiges Übel, das meine Neuorientierung begleitet, hinnehmen, würde aber gerne wissen, ob das Anforderungsniveau ausreicht, sodass ich während des Unterrichts nicht sprichwörtlich mit dem Kopf auf dem Tisch liege. Ich denke schon, dass ich gerade aus den technischen Unterrichtsfächern viel mitnehmen kann, bin aber sehr skeptisch, dass ich während des Englisch- oder Sozialkundeunterrichts meine Zeit wirklich sinnvoll verbringen werde.
Bezüglich der betrieblichen Ausbildung besorgt mich etwas, dass ich trotz meiner dreijährigen, fachabweichenden Berufserfahrung wieder von 0 starten werde und in der Wahrnehmung der Kollegen und Vorgesetzten nicht als vollwertiges Teammitglied präsent bin. Das ist selbstverständlich Abhängig vom Betrieb und meiner Performanz und die Unternehmen, bei denen ich aktuell vorstellig bin, wirkten wirklich äußerst sympathisch und es schien nicht so, dass diese Umstände dort auch wirklich eintreten würden - allerdings kann ich die Sorge dahingehend bisher noch nicht so recht abschütteln.
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand, der einen ähnlichen Weg gegangen ist oder aufgrund seiner bisherigen Berufserfahrung Input zu meinen beiden Sorgenlastern hat und mir Tipps für die Herausforderung "Ausbildung nach dem Studium" auf den Weg mitgeben kann.
Vielen Dank im Voraus