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Jobelix

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  1. Hallo Leute, dieses Thema kann nie vom Tisch sein, da wir alle jeden Monat schmerzlich daran erinnert wie wenig Geld wir für unsere Arbeit bekommen. Dieser subjektive Eindruck ist völlig unabhängig davon, dass der ein oder andere sicherlich auch sagen kann: "Mein Gehalt ist angemessen." Ich bin in einem großen Berliner Unternehmen (>15.000 MA) zuständig für die Technik in der Personalfunktion und betreibe diesen Job nach 2 Jahren Personalbetreuung nun schon 8 Jahre. Nebenbei gehöre ich auch einen Prüfungsausschuß für die IT-Systemkaufleute an. Ich habe mit großem Interesse alles gelesen, was Ihr in den letzten Monaten hierzu geschrieben, gefragt und angemerkt habt. Trotz der Fülle des Ganzen möchte ich Euch meine Darstellung nahebringen. Wohl gemerkt dies sind meine persönlichen Beobachtungen. Klar bleibt: Jeder will soviel wie möglich - dabei bleibt das eine oder andere auf der Strecke. 1. Wie groß ist das Unternehmen ? 2. Gibt es einen Tarifvertrag ? (Wenn Ihr bei einer Versicherung anfangt, gilt u.U. dieser Tarifvertrag.) 3. Wie sieht der Job aus ? 4. Gibt es eine Altersversorgung ? 5. Gibt es überhaupt ein soziales Netz ? 6. Was ist für mich wichtig ? zu 1) Kleine Unternehmen sind bei Zusatzleistungen - Dienstwagen, Handy - im allgemeinen großzügiger und bei Gehaltshöhe und -anpassung flexibler, leider aber auch sehr viel anfälliger für Marktstörungen und nicht selten von einem oder wenigen großen Kunden abhängig. Große Unternehmen haben Dienstwagenregeleungen ab einer bestimmten Hirarchiestufe, Handy nur wer's braucht und Gehaltsanpassungen gestalten sich etwas zäh, dafür besteht eine höhere Jobsicherheit. (Nur in der Pleite sind alle gleich!) zu 2) Tarifverträge sind gut und richtig, sorgen aber auch dafür, dass sich bestimmte Dinge - felxible Gehaltsanpassungen - nur in starren Bahnen bewegen. Außer dem Geld darf man die andere Leistungen und Vereinbarungen in Tarifverträgen nicht unterschätzen (z.B. Familienregelungen, Überstunden etc.). Ohne Tarifvertrag sind vielen Sachen - positiv wie negativ - Tür und Tor geöffnet. Nicht selten lassen sich hier - auch aus Unkenntnis - Gesetzesverstöße (z.B. Arbeitszeitgesetz) verzeichnen. zu 3) Gefällt mir der Job überhaupt ? Was nützt mir viel Geld wenn ich jeden Abend denke: "Na so ne' Sch...!" - sicherlich ne Zeit lang fährt man gut mit Schmerzensgeld, aber momentan muß jeder bis 65. arbeiten. Und wenn man sich an viel Geld gewöhnt hat, und ein anderer interessanter Job weniger bringt ist der Umstieg nicht selten schwierig oder wird ganz ausgeschlossen. zu 4) Gibt es eine Altersversorgung ? Klar die meisten sind 19-25 und sehen die Rente noch nicht einmal, aber nur wer frühzeitig anfängt kriegt mit 60/65/... auch ein anständiges Geld. Große Unternehmen bieten meist eine interne Altersversorgung. Kleinen Unternehmen fehlt hierfür das Geld und jeder muß selbst dafür sorgen. Wenn man dann jeden Monat 100,-- bis 200,-- DM einzahlt, macht sich das durchaus bemerkbar. zu 5) Gibt es ein soziales Netz ? oder reicht es, dass meine Nase nicht mehr gefällt und ich bin raus ? Generell gilt wer nicht unbedingt "Goldene Löffel" klaut, ist bei großen Firmen schwieriger zu entlassen als bei kleinen. Abfindungen oder ähnliches lassen sich bei kleinen Firmen wenn überhaupt wesentlich geringer aus. zu 6) Was ist für mich wichtig ? Die Antwort reicht von Arbeit egal, Porsche, Handy, Party bis hin zu Arbeit sollte Spaß machen, mich (und vielleicht auch mal eine Familie) ernähren können, und auch noch andere Annehmlichkeiten bieten. Mein Tipp: Wenn es an die Übernahme oder den Jobwechsel geht - nehmt Euch ein Stück Papier und schreibt die Vor- und Nachteile untereinander. Hierbei vergesst vorallem nicht die Kleinigkeiten, denn viele davon können werden zu einer "Großigkeit". Auch wenn es spießig klingt: Vergesst solche Sachen wie Spaß-Urlaub, Familie, Altersversorgung und auch Probezeit nicht. Informiert Euch beim Neuen Arbeitgeber - vorher - über Sozialleistungen und Betriebsvereinbarungen, bei kleinen Arbeitgebern über die Handhabung von Überstunden - versucht gerade Überstundenregelungen in den Arbeitsvertrag einzubauen, hier ist Verhandlungsgeschick gefragt. Lasst unbedingt jemanden der Ahnung hat und dem Ihr vertraut den Arbeitsvertrag lesen (Gehalt kann man ja schwärzen). Bei der Übernahme informiert Euch - wer vernünftig fragt und begründet bekommt häufig auch eine Antwort - bei Kollegen die in Eurem Betrieb diesen oder einen ähnlichen Job machen, was man verdient. Wenn Euch das wenig erscheint, fragt doch mal warum der Kollege das Unternehmen nicht wechselt und lieber auf Geld verzichtet - vielfach tauchen Gründe auf die hat man selbst noch nicht so gesehen hat. Vorsicht: 1. Wenn ein Freiberufler 10.000,-- monatlich verdient hört sich da toll an, aber diese Beträge sind mit Vorsicht zu genießen, der Betrag ist unversteuert, außerdem gehen meist noch Rentenversicherung und Krankenversicherung hiervon ab - und es gibt keinen Arbeitgeber, der die Hälfte bezahlt. Urlaub ist umsatzfreie Zeit - Auch einen geregelten Urlaub darf man nicht unterschätzen und Krankheiten sind auch nicht ohne. 2. Stellen wir uns nicht alle von unserer besten Seite dar ? Vielleicht hat der Kumpel mit dem hohen Gehalt seinen Dienstwagen mit eingerechnet und auch eine Jahresgratifikation schon berücksichtigt vergisst aber zu erzählen, das in diesem Gehalt mindestens 170 Überstunden - oder sogar alle - pro Jahr enthalten sind (ca. 1 Monat) und das er nur 20 Tage Urlaub bekommt. Ist ja nicht schlimm, aber hinterfragen hilft. 3. Wer in großen Unternehmen zu hoch pokert gerät aufs Abstellgleis, denn wenn das Unternehmen beim ersten Mitarbeiter weich wird und mehr zahlt kommen alle anderen auch und die Kosten lassen sich nicht mit "ein paar Tausendern" fassen. Zu guter Letzt bleibt mir noch allen ein gesundes und erfolgreiches 2001 zu wünschen. Tschööhh Jobelix Noch Fragen: zeidler@snafu.de)

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