Hallo zusammen,
ich arbeite seit knapp 2 Jahren als Freelancer im IT-Infrastruktur-Bereich. Aktuell betreue ich 2 Kunden parallel. Bei meinem ersten Kunden habe ich die gesamte Produkt-Infrastruktur designed und implementiert. Mittlerweile ist das Unternehmen auch gewachsen und betreut das System größtenteils selbst. Allerdings ist keiner der Mitarbeiter bereit, Rufbereitschaft im Rahmen des Incident-Managements zu leisten. Daher mache ich das seit einiger Zeit, lasse mir allerdings nur die tatsächliche Arbeitszeit vergüten. Nun handelt es sich aber um ein Medizin-Produkt, welches den Kunden mit einer gewissen SLA verkauft wird. Das erfordert, dass ich bis auf weiteres quasi Rund um die Uhr abrufbereit bin und auch des Nachts (theoretisch) und an Wochenende und Feiertagen pausenlos verfügbar bin.
Dass das aus Sicht des Unternehmens ein heikles Unterfangen ist, ist mir bewusst. Die haben aber einfach keine Alternativen. Für mich stellt sich nun die Frage, wie ich mir diese Leistung, also die durchgehende Bereitschaft, vergüten lassen.
Wenn etwas passiert und ich aktiv werden muss, lasse ich das zu meinem normalen Stundensatz vergüten (natürlich mit Aufschlägen an Feiertagen und Wochenenden). Aber was kann ich in etwa verlangen, dafür, dass ich 24/7 verfügbar sein muss?
Ich hatte überlegt, mit einem reduzierten Stundensatz diese Bereitschaft ebenfalls auf Stundenbasis zu berechnen, habe aber Angst, dass ich Probleme mit dem Finanzamt bekomme.
Daher meine Frage: Da ich ja für mindestens 2 Kunden parallel arbeite, sollte das Thema Scheinselbstständigkeit erstmal vom Tisch sein. Aber darf ich dann Beispielsweise 10€ für jede Stunde Rufbereitschaft extra in Rechnung stellen? Das wäre dann ja quasi ein monatlicher Fixbetrag von 7300 €. Was wäre denn da angemessen überhaupt?
Hier mal die Eckdaten:
Rufbereitschaft 24/7 (kann alles Remote erledigen, aber muss eben Rechner immer dabei haben)
Reaktionszeit von max. 15 min
Behebungszeit 2 Stunden bis Eskalation (SLA Verletzung)
Ich überlege auch, ob ich vielleicht den Betrieb der Plattform inklusive Incident-Management, Rufbereitschaft, Wartung, Patch-Management etc. als "managed Service" zu einem Pauschalpreis anbieten kann. Aber ich befürchte dafür müsste ich wohl eine GmbH gründen, um das rechtlich sicher abbilden zu können oder? Für Feedback wäre ich sehr dankbar, da ich schnell einen Vertrag für diese Rufbereitschaft finassieren muss, um das nicht weiter "gratis" zu machen.
Viele Grüße und vielen Dank vorab!
Daniel