Ich mache derzeit (seit 9 Monaten) eine Umschulung bei Comcave. Und... nun!
Essenziell bleibt, was hier schon geschrieben wurde. Die Qualität des Unterrichts steht und fällt mit den jeweiligen Dozenten. Ich hatte Module, bei denen ich mir sehr sicher bin, dass sie perfekt auf die IHK-Prüfung vorbereitet haben und ich in dem Themenbereich mit den Skripten sehr gut fahren werde. Da hat der jeweilige Dozent aber auch immer richitg Arbeit reingesteckt.
Es gibt andere Module - beispiels- und bittererweise Netzwerktechnik - die eine absolute Katastrophe waren. Ich rede von so charmanten Geschichten wie dem kompletten weglassen von jeder IPv6 Thematik. Kein Subnetting davon. Kein Erklären wie man es liest. NICHTS. Und vor der AB Teil I kommt dazu auch ncihts mehr. An solchen Stellen steht einem dann gewaltige Nacharbeit bevor.
Die Problematik ist im Kern bei allen Online-Anbietern aber meines erachtens die gleiche, insbesondere im Bereich der Informatik. Man überlege nur - wie gut verdient ein Fachinformatiker normalerweise? Insbesondere mit Ausbilderschein? Insbesondere mit Talent für Wissensvermittlung? Und ist der private Bildungsträger dann in der Zahlung konkurrenzfähig mit Betrieben (auch großen Betrieben) und auch noch mit Universitäten. Denn auch dort unterrichten oft Fachinformatiker die Programmierungskurse.
Die Antwort ist leider oft genug - nein, die Konkurrenzfähigkeit ist da meist nicht gegeben. Also hat man entweder Dozenten, die richtig gut sind und z.B. einfach die halbwegs chilligen Arbeitszeiten genießen und dafür auf Geld verzichten - oder man hat die Menschen als Dozenten, die schlicht nicht gut sind in dem was sie tun und an anderer Stelle kein besseres Angebot bekommen.
Am Ende bietet der Bildungsträger aber so oder so die Chance im Rahmen der finanziellen Förderung die man bekommt, einem Zeit zu ermöglichen, sich die nötigen Inhalte für das Bestehen einer IHK-Prüfung anzueignen. Das Praktikum widerum (immerhin ein halbes Jahr!) sollte man dann nutzen um sich zu spezialisieren und relevante Kenntnisse für den Bereich zu gewinnen, in dem man später arbeiten möchte.
Generell gilt (jedenfalls nach meinem Eindruck nach einem dreiviertel Jahr - man möge mir ggf. widersprechen): Wenn du bereit bist dir 2 Jahre auch mal den Arsch aufzureißen und auch selbstständig zu arbeiten, ist das eine super Gelegenheit. Wenn du eher jemand bist, der sehr auf Anleitung angewiesen ist - da würde ich die Finger von Comcave und vermutlich auch von jeder anderen Art von Online-Schulung in dem Bereich lassen.
(letztes Statement noch zu 100% Homeoffice: Das ist vor allem von den IHKs abhängig ob das möglich ist und normalerweise nur sehr, sehr schwer zu bekommen!)