Hallo zusammen, ich (32m) habe von der Agentur einen Bildungsgutschein ausgestellt bekommen und werde demnächst mit meinem Reha-Berater das weitere Vorgehen besprechen. Bisher haben wir nur über die Möglichkeit einer betrieblichen oder schulischen Umschulung gesprochen. Ich weiß, dass die betriebliche natürlich die beste wäre, aber das Risiko, keinen Ausbildungsplatz zu finden, ist mir zu groß.
Meine Qualifikationen sind sehr mäßig, jahrelange Arbeitslosigkeit im LL kaschiert mit "auf dem elterlichen Bauernhof gearbeitet", Hauptschule 8. Klasse abgebrochen, Quali, Pflegeberuf fertig gelernt aber nicht drin gearbeitet, erst seit etwas mehr als 2 Jahren richtig durchgehend soz.pflichtig beschäftigt... Ich denke da werde ich auch Probleme mit der teilweisen Kostenübernahme durch die Agentur haben, man hört ja hier und in anderen Foren viel von der Umkämpftheit der Ausbildungsplätze. Und erst 2025 anfangen zu können würde mich wirklich sehr traurig machen.
Ein etwas anderer Minuspunkt der betrieblichen ist der Starttermin im September gegenüber der schulischen im Februar, also auch 7 Monate früher am Ziel.
Vor kurzem habe ich dann durch eigene Recherchen von Online Umschulungen erfahren, wo der Unterricht im Fernunterricht stattfindet. Ein großer Pluspunkt wäre hier die längere Praktikumsdauer von 9 Monaten gegenüber 6 Monaten bei meiner möglichen schulischen Einrichtung. Außerdem würde ich mir von Montag bis Freitag täglich 80 Minuten Fahrtzeit sparen und letztendlich hat man es sowieso mit mehr oder weniger motivierten Lehrern zu tun, egal ob vor Ort oder remote. Was in den Vorlesungen nicht behandelt wird, kann ich mir auch selbst aneignen. Seit Mai letzten Jahres beschäftige ich mich täglich mit Python, tippe wie ein Weltmeister und beschäftige mich in meiner Freizeit und oft auch während der Arbeitszeit fast ununterbrochen mit Themen aus der Informatik, so dass ich mittlerweile gut mit der Selbstrecherche vertraut bin und es mir auch nicht (mehr) an Disziplin mangelt.
Die Gründe für die bisherigen Schwierigkeiten waren vielfältig, hatten aber vor allem mit sozialen Ängsten und ADHS + Reizüberflutung zu tun. Mit den "richtigen Leuten" und in kleinen Betrieben komme ich aber sehr gut zurecht. Meistens kann ich das auch schnell einschätzen, ob ich mit jemandem auf Dauer gut auskomme, deshalb sehe ich auch keine Probleme mit der Arbeit im Praktikumsbetrieb, da ich mir dort das Umfeld aussuchen kann - im Gegensatz zur Schule, wenn ich die Offline-Variante wähle.
Alles in allem würde mich eure Meinung interessieren, was ihr mir empfehlen würdet. Vielen Dank im Voraus