Ich hatte letztens ein Personalgespräch mit dem 2. Geschäftsführer. Dort wurde ich auch zu meiner Bereitschaft zu Überstunden gefragt und ich habe ihm dann knallhart ins Gesicht gesagt, das ich so lange bereit bin, notwendige Überstunden zu leisten, wie ich für diese Überstunden einen fairen Ausgleich erhalte und nicht das Gefühl bekomme, ausgenutzt zu werden.
Ein Arbeitsverhältnis erfordert in meinen Augen immer einen gegenseitigen Respekt und fairen Umgang miteinander. Und zu einem fairen Umgang des Arbeitgebers gehört nicht nur, das Gehalt pünktlich zu überweisen. Dazu gehört auch, dem Arbeitnehmer Anreize zu bieten, möglichst lange in dem Unternehmen zu bleiben und seine Motivation durch kleine Aufmerksamkeiten hoch zu halten.
Ein Arbeitsverhältnis ist immer ein gegenseitiges Geben und Nehmen, bei vielen Unternehmen steht in letzter Zeit jedoch anscheinend das Nehmen im Vordergrund, was man oft auch an Stellenausschreibungen dieser Firmen erkennen kann. Nämlich dann, wenn das Verhältnis zwischen dem, was gefordert wird und dem, was geboten wird in keinem guten Verhältnis steht.
Vielleicht ist der angebliche Fachkräftemangel ja auch eine Art von Protest gegen diese Tendenz, mit der Folge, das sich immer mehr Arbeitnehmer gar nicht erst auf ausgeschriebene Stellen bewerben, wenn diese nicht attraktiv für sie sind und lieber an ihrem aktuellen Arbeitsplatz bleiben.
Frei nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.