Hallo Prüfer, Auszubildende und Lehrer,
ich selber arbeite im IT-Bereich als Entwickler und bin im Besitz der Ausbildereignung. Darum stösst mir das derzeitige Theater mächtig auf. Da ich die Veröffentlichung der IHK-Münster nicht verstehen kann, hatte ich mich gestern selber mal an die IHK-Münster gewandt.
Hier könnt ihr meine Meinung lesen.
An den Geschäftsführer der IHK-Münster,
Sehr geehrter Herr Schnepper,
bezüglich der Aussage:
Zitat:
"Auf Grund des „schwer wiegenden Eingriffs in das Prüfungsgeschehen“ und des Vertrauensbruchs kündigte Verst eine strafrechtliche Verfolgung an."Zitatende
verstehe ich überhaupt nicht, dass gegen meine Berufsschullehrer und Ausbilder kein Verfahren angestrebt wurde. Bei meinen IHK-Prüfungen in den Jahren 1981 und 1997 lagen mir nämlich auch "Gedächtnissprotokolle" vor, nicht schriftlich aber mündlich. Es war Gang und Gebe das die Themen kurz vor der Prüfung bekannt wurden. Da keiner von Ihnen in den öffentlichen Medien von den konkreten Aufgaben und ihren Lösungen sprach, sondern immer nur von Themenlisten, gehe ich davon aus, das sich ein Mitglied der IHK wohl eher ins Geschichtsbuch eingetragen sehen will. Ich bin staatlich geprüfter Ausbilder und kann ihre Vorgehensweise nicht verstehen, da es ja doch nicht bundesweit einheitlich geregelt werden kann. Es wird also unterschiedlich geprüft, zumindestens in vier Varianten. Eine für Bayern (nach den Pfingstferien), eine für Baden-Würtemberg (die haben ja eine Woche früher geschrieben), eine für Hannover (die wollen sie ja weiterhin gelten lassen) und eine für den Rest von Deutschland.
Ist das dann Chancengleich ??
Also ich verstehe Ihre Aufregung überhaupt nicht. Ich sehe allerdings daran, wie die IHK an die Öffentlichkeit geht, dass die IHK den "schwarzen Peter", wenn es den überhaupt gibt, an die falsche Adresse adressiert !!
Hier wäre eine enorme Zurückhaltung gefragt, eher ein Überdenken der eingerosteten Strukturen und vorallem eine Vorschrift, die die Ausbilder auf ihre Lehrfähigkeit überprüft. Besonders in den neuen IT-Berufen sind viele Ausbilder den Anforderungen bei weitem nicht gewachsen. Bei Interesse werde ich Ihnen sehr gerne nähere Informationen und Beispiel geben.
Schön wäre es jetzt, wenn Sie als Institution auch eigene Fehler in Betracht ziehen und evt. nach dem Beispiel der IHK Hannover auch die Verhältnismässigkeit der Mittel in Betracht ziehen. Gehen Sie doch bitte auf die Auszubildenden zu und setzen sich an einen Tisch mit ihnen. Mir scheint, es ist dringenst nötig !!
Ich selber bin ITler, 40 Jahre und habe die Ausbildereignung der IHK, doch ich Frage mich ernsthaft, ob diese Ausbildungsordnung und ihre Umsetzweise noch die richtige ist.
Mit freundlichen Grüssen
Hans-Björn Kopp
Artfactory@cityweb.de