Hallo, danke für die Antworten. Inzwischen habe ich gesehen, dass es über das Thema "Fachkräftemangel" schon einen sehr ausführlichen Thread gibt. Aber meine Fragestellung zu "Zeitarbeitsfirmen" kam doch eigentlich nicht vor (oder sehr am Rande).
@perdian: Zunächst danke für deine Begründungen (die ein AG haben könnte).
Zu meinen Annahmen hinsichtlich des Stellenmarktes:
Gut, vielleicht ist es ein Fehler in der Jobbörse der Arbeitsagentur nachzusehen? Vielleicht machen sich gerade dort die Zeitarbeitsfirmen breit?
Ich schaue dort immer wieder mal nach (seit ein paar Jahren) - bisher aber für andere Branchen (u. a. Metall/Elektro). Seit kurzem eben auch für IT.
Ganz aktuelles Ergebnis:
Auf jeden Fall stieß ich bei meiner gestrigen Recherche nach "Arbeitsstellen für Fachkräfte", aus den "letzten drei Wochen" bei
FAE auf insgesamt 47 Stellenangebote, davon mindestens 26 von Zeitarbeitsfirmen (ein paar uneindeutige zähle ich nicht hinzu). Wenn man dann noch bedenkt, dass von den "betrieblichen" Stellen 4 oder 5 eindeutig Leute mit abgeschlossenem Studium suchten (ohne alternative Angabe "FAE" oder ähnliches), mehrere Stellen sich eindeutig an FISI richteten, zwei an Leute mit Sekretariatshintergrund und eine an einen Versicherungsfachmann, dann bleiben nicht viele passende betriebliche FAE-Stellenangebote (die vorhandenen klangen aber interessant).
Informatikkaufmann kamen auf 13 Stellenangebote mindestens 9 Angebote von Zeitarbeitsfirmen.
Aber gut, vielleicht sollte man nach IT-Stellen gerade nicht auf der Arbeitsagentur-Jobbörse suchen.
Schlecht an Anstellung bei Zeitarbeitsfirmen?
- weniger Gehalt und sonstige schlechtere Konditionen
- womöglich (je nach Einsatz-Arbeitgeber) Mitarbeiter zweiter Klasse
- Einsatz nicht im eigentlichen Fachgebiet, sondern in Anlerntätigkeit (egal, wie die ursprüngliche Ausschreibung klang), so dass Fachwissen verloren geht bzw. keine Erfahrung aufgebaut werden kann --> keine günstigen Perspektiven für Einstieg in qualifiziertere Tätigkeit
- Einsatz nur projektweise, wenn dann kein neuer Einsatz gleich wieder zur Verfügung steht, dann Kündigung durch die Zeitarbeitsfirma --> kurze Arbeitsphasen, die im Lebenslauf (und auch für ALG I-Anspruch) nichts bringen.
Das sind so die Erfahrungen, die ich in meinem Umfeld (Freunde, Verwandte) mitbekommen habe.
Insofern von meiner Seite große Skepsis hinsichtlich Zeitarbeit bzw. die Chancen für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung über Zeitarbeitsstellen.
Ob's den Arbeitgebern für die Besetzung qualifizierter Stellen wirklich was bringt? Ob die Personaldisponenten in den Zeitarbeitsfirmen wirklich wissen, WEN sie vermitteln sollen und welche Fähigkeiten und Kenntnisse die Leute mitbringen sollen? Da hab ich auch schon (von Leuten mit Personalverantwortung) gehört, dass die Trefferquote (also die Leute, die dem Einsatzbetrieb dann von der Zeitarbeitsfirma vorgeschlagen werden) oft ziemlich gering ist.
Viele Grüße
Findefuchs