Hallo an alle!
Ich habe einen Plan gefasst. Vielleicht hat jemand von euch schon mal was ähnliches gemacht und/oder hat einfach Lust, einen Kommentar abzugeben.
Kurz zu meinen Rahmendaten:
Ich bin 39, männlich und arbeite unbefristet in Vollzeit als Controller. Ansonsten wohne ich seit Jahren mit meiner Ehefrau zusammen (gemeinsame Wohnung, wir wollen keine Kinder). Ich habe BWL studiert und immer auf diesen Job hingearbeitet. Wenn ich wollte, könnte ich so wie es heute und schon seit Jahrzehnten aussieht wahrscheinlich bis 67 dort arbeiten, in Rente gehen und gut ist es. Eigentlich ein sorgenfreies Leben, wenn man sich die ganzen Krisen ansieht.
Das Problem:
Seit vielen Jahren bleibt der Spaß bei der Arbeit aus. Ich mache den Job weiter engagiert, aber wenn ich mich reinsehe, würde ich am liebsten sofort aufhören und irgendwas anderes machen wollen. Ich habe tiefer in mich reingesehen, eine "Positiv-Negativ-Liste" von meinem Job gemacht und festgestellt, dass mich der Inhalt des Jobs nicht mehr interessiert. Die Rahmenbedingungen (Chef, Kollegen, Gehalt, Räumlichkeiten, Ausstattung usw.) sind es jedenfalls nicht.
Ich begann mit der Suche nach Alternativen. In meinem Job hat sich eine Fähigkeit herauskristallisiert, die mir sehr viel Spaß bringt: Die Programmierung, im beruflichen Kontext überwiegend in Excel und Access. Alles andere darf nur die IT-Abteilung. In meiner Abteilung erstellte ich jede Menge Anwendungen, so dass ich nur noch auf einen Knopf drücke und die Berichte werden automatisch erstellt. Grundsätzlich ist diese Tätigkeit vom Chef anerkannt, aber mehr auch nicht. Ich bin ja auch Controller, kein Programmierer. Und für die IT braucht es mehr, das ist mir klar.
Dennoch bin ich seit vier Jahren als Mini-Freelancer in diesem Bereich unterwegs und erstelle gegen Geld für Privatleute und oder kleine Firmen ähnliche Anwendungen. Das läuft sogar besser als erwartet. Aber es ist schwer, an einen Auftrag zu kommen, denn es wird auch selten jemand dafür gesucht (außer natürlich für kostenlose Arbeiten oder als Werkstudent).
Jetzt eigne ich mir privat JAVA an und merke, dass ich das auch für mein Alter recht schnell verstehe. Ich habe in den letzten Monaten viel Wissen erworben, das ich sogar in (noch) kleinen Anwendungen umsetzen kann. Inzwischen habe ich mir auch Unterlagen für ein Informatik-Studium geholt und sogar einen Kurs bestellt, den ich auch schnell verstehe. Im wesentlichen geht es da auch um JAVA-Programmierung, nur halt mehr auf der Meta-Ebene.
Ziel:
Ich bin mit mir überein gekommen, dass ich in die Programmierung möchte. Am liebsten natürlich als Selbstständiger, aber für den Anfang wäre ein Angestellten-Dasein in diesem Bereich besser.
Weg:
- Hauptberuf reduzieren,
- Nebentätigkeit ausweiten,
- Informatik studieren
Diverse Blockaden wie
- als Mann ohne Kinder vom Vollzeit-Beruf in die Teilzeit wechseln
- einfach so ein geregeltes Leben aufgeben
- finanzielle Konsequenzen durch weniger Einkommen
- usw. usw.
habe ich inzwischen weitgehend überwunden. Auch meine Partnerin steht hinter mir.
Dennoch bin ich noch in einem Punkt unschlüssig:
Wird das Ganze von Erfolg gekrönt sein? Bis mein Studium zu Ende ist, bin ich 42. Nimmt mich dann noch jemand in der IT? Spinne ich mir da was zusammen, was gar nicht existiert?
Natürlich gibt einem niemand eine Garantie. Aber mich würde interessieren, was ihr davon haltet? Völlig unrealistisch? Genau richtig? Ich bin über jeden Kommentar dankbar.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Unschluessiger