Habe auch schon positives über die Ausbildung an anderen T-Standorten (z.B. Dortmund, FIAE) gehört. Es kommt auch auf das Berufsbild an. Ich bin aber kein Einzelfall, ALLE meine direkten Mitleidenden (FISI, Düsseldorf) sind unzufrieden (klar, manche mehr, mache weniger). Von den FISE bei uns hört man wenig, die SK's sind ebenfalls unzufrieden, nur die Kaufleute für Bürokommunikation werden relativ fach- und sachgerecht ausgebildet.
Leider gibt es auch keinen konkreten "Buhmann", dem man die Schuld geben könnte. Die Qualität der Ausbildung hängt schließlich von vielen Faktoren ab.
Die Konzernleitung kann und muß so viele Azubi's wie möglich einstellen, um positiv darzustehen. Die Ausbilder werden vor vollendete Tatsachen gestellt und können dann zusehen, wo sie "ihre" Azubi's unterbekommen. Sie sind dafür verantwortlich, s.g. Betriebseinsätze zu organisieren.
Die einzelnen Betriebe nehmen jedoch entweder keine oder zu wenige Azubi's, bis auf die Ressorts natürlich, die sowieso zu wenig Personal haben und sich über jede Hilfe freuen, dass sind dann aber leider nur die T-Punkte bzw. die Call-Center.
Die Argumentationen gehen von "schlechte Erfahrungen" bis zu fadenscheinigen Erklärungen wie "so schnell bekommen wie die nicht eingearbeitet" (ich denke, in 6 Monaten ist einiges zu schaffen).
Die T-Tochter DeTeLine hat sich daher aus unserem Jahrgang zwei Azubi's "exklusiv" geordert, die ihre Ausbildung ausschließlich dort absolvieren, ähnlich bei T-Data. Schön, möchte man meinen, aber dadurch wird den anderen (wir sind 17) natürlich der Einblick in diesen Betrieb verwehrt.
Ich habe in den vergangenen 1 1/2 Jahren aber dennoch einiges gelernt, was ich in meinem weiteren beruflichen Werdegang sicher auch gebrauchen kann. Aber der Sinn einer Ausbildung kann es nicht sein, 3 Jahre lang "nette" Sachen zu machen, die einen in Hinblick auf Projekt und Prüfung kein Stück weiterbringen. Und erst recht ist es ja wohl unmöglich, sich alles "nebenbei" anzueignen.
Unsere Ausbildungsleitung argumentiert folgendermaßen:
Jeder Azubi ist dazu verpflichtet, sich selbst auszubilden. Der Betrieb und die Ausbilder sind nur dazu da um die nötigen Voraussetzungen dazu zu schaffen. Also so eine Art Selbststudium.
In meinem Ausbildungsvertrag stehen allerdings ganz andere Sachen (es ist natürlich ein formal und sachlich korrekter Vertrag).
Ich beschreibe mal kurz, wie ich den Betriebseinsatz "T-Punkt" für mich selbst empfunden habe:
Die ersten 2 Monate war alles neu und spannend. Man freut sich wenn man Kunden weiterhelfen kann! Beschwerden muß man lernen richtig zu Bewerten und natürlich immer schön freundlich bleiben.
Danach wird es dann langsam langweilig für einen Fachinformatiker, und spätestens ab dem 3. Monat kommt man sich billig und ausgenutzt vor.
Ich werde also versuchen die letzten 1 1/2 Jahre auch rumzukriegen, einen möglichst guten Abschluß zu erzielen und dann mal weitersehen. Die JAV, der Betriebsrat und Ver.di wollen einiges ändern, und ich hoffe sehr, das meine Nachfolger es mal besser haben werden! Aber von heute auf morgen wird sich wohl zu wenig verändern, um die Lage entscheidend zu verbessern.