Was würdet IHR tun ?

gugelhupf · 13. Dezember 2001

Hi Folks :-)

Hab da mal ein paar Fragen. Ich habe Ende Januar Abschlussprüfung vor der IHK. Meine jetzige Firma hat mir schon einen Arbeitsvertrag mitgegeben (werde also übernommen) der am 1.2.02 beginnen soll.

Ich habe mich aber inzwischen bei 15 anderen Firmen beworben. Und es scheint so als ob ich woanders auch jobs finden kann.

Meine Firma drängt nun, dass ich den Vertrag unterschreiben soll. Ich möchtes es aber noch herauszögern, denn wenn ich unterschreibe, unterliege ich der 4-Wochen-Kündigungsfrist.

Und wenn ne andere Firma mich will, so kann ich dort erst im April anfangen

Soll ich vor meiner Firma argumentieren, dass ich den Vertrag solange nicht unterschreiben werde, bis ich die Prüfung vor der IHK bestanden habe ? Wenn das gÃnge, dann wär das am Besten, denn dann wäre ich am Tag nach der (hoffentlich bestandenen) Prüfung frei und könnte sofort wechseln...

Was würdet IHR tun an meiner Stelle ?????

Danke für Eure Meinungen

Twiggy · 13. Dezember 2001

Hi gugelhupf!

Erstmal kommt es ja darauf an, warum Du eigentlich wechseln willst.

Fühlst Du ich in Deiner Firma nicht mehr wohl? Bekämest Du bei einer anderen Firma mehr Gehalt? Oder einfach aus Neugier an neuen Aufgaben und Bereichen?

Wenn Du Dir da einer Antwort bewusst bist, lässt sich auch besser deinem jetzigen Arbeitgeber begründen warum Du noch nicht unterschreiben willst.

Bei einer Geldfrage läasst sich bestimmt auch mit Deinem Betrieb handeln. Ist es was anderes wäre ich aber auf jeden Fall ehrlich zu Deinem Chef.

Ich denke, wenn Du dann doch in der Firma bleiben solltest und irgendwer um fünf Ecken herum erfährt, dass Du vorgehabt hast zu wechseln, könnte das unangenheme Fragne aufwerfen. Warum, wieso, weshalb und warum haben sie uns nichts gesagt?

Ich kenne mich mit Personalpolitik nicht aus, aber ich als Chef würde mir dann bei einer zweiten Vertragsverlängerung überlegen ob das so sinnvoll ist es Dir anzubieten, denn schließlich hattest Du ja schon früher einmal in Erwägung gezogen zu gehen ohne einen Begründung oder ähnliches.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen, war nur son kleiner Gedankengang zu Deiner Frage, wenn Du auf etwas eine präziesere Antwort möchtest meld Dich doch nochmal, dann werde ich da nochmal drüber nachdenken.

Have a nice day

Twiggy

Ninni · 13. Dezember 2001

@guglhupf

wenn Du sowieso schon mit dem Gedanken spielst Deine Firma zu verlassen, dann würde ich das der Firma einfach sagen.

Ich denke das Du während der Prüfungszeit sowieso genug um die Ohren hast. Und wenn Du Dir dann noch Deinen Chef vom Hals halten mußt weil er Dich auf's unterschreiben drängt, dann könnte das schon heavy werden.

Meiner Meinung nach ist es sowieso von Vorteil nach der Ausbildung den Betrieb zu wechseln.

Die endgültige Entscheidung mußt Du aber selber treffen, nur Mut das klappt schon!!!!

gugelhupf · 13. Dezember 2001

Ich möchte aus verschiedenen Gründen wechseln:

1. zu kleine Frima; ich möchte in einem Tarifvertrag unterkommen und eine Firma finden mit mind. 500 Beschäftigten

2. Ich möchte beruflich vorwärtskommen (sehe ich hier keinen Fortschritt mehr )

3. Freunde (und Freundin *gg*) und Bekannte leben in der größeren Stadt

Das alles würde ich gerne dem Chef mitteilen, ABER: ich arbeite in einer sog. Klitsche ! Und hier in der Provinz ist es, dass ich annehmen muss, dass cheffe viele von der IHK und somit auch vom Prüfungsausschuss kennt. Ich traue denen alles zu, wenn mein Chef zu denen sagt: "Der hat mich vera***, lasst ihn mal durchfliegen, oder versaut ihm die Note !"

Das is kein Witz ! Deswegen muss ich auf schön Sonnenschein machen.

Ninni · 13. Dezember 2001

@guglhupf

sicher ist es schwierig für Dich in so einer Situation, aber wenn Du Deinem Chef gleich reinen Wein einschenkst wird er weniger heftig reagieren.

Wenn Du ihn zu lange hinhälst kann es leicht sein das er sauer wird, und dann (vielleicht) zu recht??!!

gugelhupf · 13. Dezember 2001

@Mugglberger: Danke für Deine Antworten

Aber ich halte ihn ja nicht hin! Er geht ja davon aus, dass ich bleibe !

Es ist nur so, dass ich mir dachte es wäre eine gute Idee so zu argumentieren: "Ich möchte den Vertrag solange ich die Prüfung nicht 100%-ig bestanden habe nicht unterschreiben. Denn dann läuft ja mein Lehrvertrag weiter!"

Irgendwie stimmt das ja auch ! Oder weiss jemand wie das rechtlich abläuft ? Man unterschreibt einen Arbeitsvertrag während der Laufzeit seines Lehrvertrages ?? Is doch dann Blödsinn wenn man durchfällt ! Dann muss man ja wieder zurücktreten ?!

Melana · 13. Dezember 2001

hi gugelhupf

Wie du schon selbst gesagt hast, bzw deine Idee einfach zu sagen das du solange noch nicht unterschreiben willst bis du dir sicher bist das du die Pruefung bestanden hast, finde ich fuer mich eine sehr gute Loesung.. somit gehst du der "Gefahr" aus dem weg das dein Chef sagen koennte bei der IHK das die dich durchrasseln lassen ( is zwar recht schwer wenn du gut bist aber nicht unmoeglich) und 2tens koennte er bei dieser aussage ( erst nach bestandenener Pruefung Vertrag unterschreiben) bei der IHK/Pruefern ja ein gutes wort einlegen und du haettest die Pruefung vieleicht eher oder besser bestanden diese Moeglichkeit der "Vetterwirtschaft" gibt es ja auch. Schon daran gedacht ?!?

*grinz verschmizt*

Und ich weis auch nicht ob das rechtesn ist einen Vertrag unterschreiben zu lassen ohne Abschluss.. wuerdest du durchfallen muesste der doch nichtig sein, oder?...

Wenn du magst kann ich ma meinen Freud fragen, der kennt sich da sicherlich aus..

bis dann und viel erfolg bei der Pruefung

Melana

gugelhupf · 13. Dezember 2001

@melana:

Wär echt nett wenn Ihn fragen würdest. Mich würden die rechtlichen Dinge interessieren.

Hat sonst noch jemand Erfahrung mit vorzeitigen Unterschreiben eines Arbeitsvertrages während der Ausbildung ?

Poldi · 13. Dezember 2001

du mußt mal gucken was in dem vertrag drinsteht. wenn da was drinsteht von wegen "nach beendeter ausbildung" ist er hinfällig, wenn du nicht bestehtst.

aber du hast doch sicherlich ne probezeit am anfang, oder lassen die die bei dir weg? weil, in der probezeit kannst du fristlos kündigen.

im zweifelsfall häng doch halt den einen monat dran, das bringt dich auch nicht um und die anderen firmen ham dann auch noch jobs frei ... kannst dich ja jetzt schon bewerben für den 1.3. oder so.

gugelhupf · 13. Dezember 2001

@Poldi:

Da steht nichts mit "nach Beendigung der Ausbildung". Thats the prob.

Und Probezeit entfällt bei mir auch, weil die mich wollen

Ausserdem wäre es dann nicht ein Monat den ich vertun würde, sondern 2, da ich 4 Wochen Kündigungsfrist habe.

Bsp.: Ich kündige am 2.2.02. Dann kann ich am 31.3.02 erst gehen

lpd · 13. Dezember 2001

Lieber gugelhupf, wenn du an dem Tag, nachdem feststeht, dass du die Prüfung bestanden hast ( müsste nach der Präsentation sein ) in deinem Betrieb erscheinst und ungehindert den ganzen Tag arbeitest, dann gilt ein festes Arbeitsverhältnis als begründet. Das heisst, dann bist du dort fest eingestellt. Dein Ausbildungsvertrag endet nämlich bereits vor dem eigentlichen Ausbildungsende, wenn die Prüfung eher bestanden wird.

Natürlich kannst du dich jetzt dafür entscheiden, den Vertrag zu unterschreiben. Es ist ja nicht zwingend notwendig, die Prüfung zu bestehen, sofern deine Berufsbezeichnung nicht im Vertrag auftaucht. Will heissen, wenn du die Prüfung nicht bestehst, kannst du dir überlegen, ob du deine Ausbildung verlängern willst ( bis zum nächsten Termin ), oder ob du als normaler Arbeitnehmer anfangen willst. Die Prüfung kannst du übrigens trotzdem noch bis zu 2 mal wiederholen.

Am einfachsten wäre es natürlich, wenn du ganz klar sagst, dass du kein Interesse an einer Weiterbeschäftigung im Anschluss deiner Ausbildung hast. Warum du das nicht tust, verstehe ich zwar nicht, aber es wird wohl seine Gründe haben. Wenn du also Zeit gewinnen willst, solltest du den im ersten Absatz angesprochenen Punkt deinem Chef mitteilen. Den eigentlichen Arbeitsvertrag kann er danach ja immer noch mit dir aushandeln.

Was dir aber auf jeden Fall klar sein sollte, ist dein Recht, nach einer gescheiterten Prüfung deine Ausbildung bis zum nächsten Termin zu verlängern, egal, ob du bereits einen Arbeitsvertrag unterschrieben hast, oder nicht, und egal, bei wem. Du wirst dich als - ja, was eigentlich - beworben haben, daher wird bei Vertragsabschluss auch davon ausgegangen, dass du genau das bist.

Oh, und es gibt auch Widerrufsfristen für Verträge. Wie es bei einem vorzeitig unterschriebenen Einzelarbeitsvertrag aussieht, weiss ich leider nicht.

gugelhupf · 13. Dezember 2001

@lpd:

Vielen Dank für Dein sehr interessantes Statement !

**bimei** · 13. Dezember 2001

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von gugelhupf:

Ausserdem wäre es dann nicht ein Monat den ich vertun würde, sondern 2, da ich 4 Wochen Kündigungsfrist habe.

Bsp.: Ich kündige am 2.2.02. Dann kann ich am 31.3.02 erst gehen

Vier Wochen heisst, Du kannst zum Monatsletzten oder 15. des Monats kündigen.

Und zu Deinem Vertrag:

Â§14 BBiG

(1) Das Berufsausbildungsverhältnis endet mit dem Ablauf der Ausbildungszeit.

(2) Besteht der Auszubildende vor Ablauf der Ausbildungszeit die Abschlußprüfung, so endet das Berufsausbildungsverhältnis mit Bestehen der Abschlußprüfung.

(3) Besteht der Auszubildende die Abschlußprüfung nicht, so verlängert sich das Berufsausbildungsverhältnis auf sein Verlangen bis zur nächstmöglichen Wiederholungsprüfung, höchstens um ein Jahr.

Heisst, wenn Du bei Nichtbestehen der Ausbildung auf Verlängerung des Ausbildungsverhältnisses bestehst, ist der Arbeitsvertrag hinfällig, weil er nach dem Azubi-Vetrag abgeschlossen ist und der noch nicht beendet ist.

Sorry, hatte lpds Posting nicht gesehen, weil während des Schreibens ein Anruf kam ...

gugelhupf · 13. Dezember 2001

@bimei: Danke, für die Gesetzestexte

Aber die ursprüngliche Frage war ja die : Unterschreiben, ja doer nein ?

Ich möchte nur nach dem Bestehen der Abschlussprüfung die Wahl haben, den Vetrag meiner Firma zu unterschreiben, ODER eben einen anderen ! Ist das vielleicht zu viel verlangt ? *ggggg*

lpd · 13. Dezember 2001

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von gugelhupf:

Aber die ursprüngliche Frage war ja die : Unterschreiben, ja doer nein ?

Ich möchte nur nach dem Bestehen der Abschlussprüfung die Wahl haben, den Vetrag meiner Firma zu unterschreiben, ODER eben einen anderen ! Ist das vielleicht zu viel verlangt ? *ggggg*

**bimei** · 13. Dezember 2001

Gibts in Deinem Betrieb sowas wie einen Tarifvertrag oder unterliegt das Vertragsverhältnis dem BGB?

gugelhupf · 13. Dezember 2001

kein tarifvertrag

Den Vertrag den sie mir vorbereitet haben ist sowieso komisch: monatliche Zahlung in DM(!!!)-Beträgen ?? Müssten aber Euro sein *ggg*

Und ich würde als "Fachinformatiker" angestellt sein.

Also ist es wahrscheinlich so wie -lpd- es gesagt hat: ich unterschreibe nicht, weil eine Berufsbezeichnung drinsteht, die ich noch gar nicht habe...

Is nur das Prob, dass ich das der Personalabteilung verklickern muss :-(

HangManAtWork · 13. Dezember 2001

@POLDI: Du kannst nach deiner Lehre in deinen Vertrag reinschreiben dass du x-Monate Probezeit hast, doch dieser Passus ist UNWIRKSAM...

Es gibt massig Gerichtsurteile nach denen der AG genug Zeit hatte ( i.R. 3 Jahre ) dich zu testen, also ist eine erneute Probezeit von x-Monaten unzulässig, da sie den Arbeitnehmer unverhältnismäßig benachteiligt...

Würde die Probezeit aber trotzdem rein nehmen, denn wenn Du was besseres in der Probezeit findest, kannst du auch fristlos kündigen, und dein Chef kann NICHTS dagegegen unternehmen

Poldi · 19. Dezember 2001

und wie ist das, wenn man zwar in der firma bleibt, aber nach der ausbildung in ner anderen abteilung arbeitet?

lpd · 19. Dezember 2001

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von Poldi:

und wie ist das, wenn man zwar in der firma bleibt, aber nach der ausbildung in ner anderen abteilung arbeitet?

gugelhupf · 19. Dezember 2001

Das ganze mit meinem Arbeitsvertrag wird sich eh noch verzögern weil die deppen der personalabteilung einen vertrag für feb 2002 in DM (!!!) ausgestellt hatten...nun dürfen sie wieder umschreiben *ggg*