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Daher kann es keine einheitliche Schablone zum Prüfen eines Projektes geben.
Diese Argumentation ist für mich nicht nachvollziehbar, sorry.

Dann dürfte es auch keine einheitlichen Prüfungen geben, sondern jede Berufsschule müsste - gemäß ihrer Interpretation des Rahmenlehrplanes - eigene Prüfungen erfinden, die wiederum unter dem Dogma der örtlichen/regionalen IHK stünden.

Auch wissenschaftliche Arbeiten werden - und das gewiss nicht "aus Jux und Dallerei" - nach einem (fast) immer gleichen Schema angefertigt, und auch sie haben gelegentlich das "Problem", dass gewisse - üblicherweise integrale - Bestandteile eines Prozesses begründet entfallen.

Warum verfolgt man also nicht den gleichen Ansatz hier?

Voraussetzung (symbolisch):

+ ALLE aufgezählten Dokumentationen sind integraler Bestandteil der Arbeit.

+ Werden Teile ausgelassen und/oder gekürzt, ist dies ausreichend zu begründen.

Wo ist das Problem?

Zumindest würde man den gesamten hypothetischen Debatten das Wasser abgraben, da es dann eine einheitliche - hart an der Praxis orientierte - Prüfungsvoraussetzung gäbe.

Auch in praktischen Umgebungen ist es gelegentlich der Fall, dass Pflichtenheft oder andere Dokumentationen von ähnlichen Produkten herangezogen und nur ansatzweise oder gar nicht bearbeitet werden. In solchen Fällen jedoch wird (oder sollte zumindest) dokumentiert, wo die Quellen dieser Arbeit zu finden sind.

Essentiell wäre es dann also unmittelbar nachvollziehbar, auf welcher Grundlage die Arbeit stattgefunden hat.

Überdies ist es durchaus vorstellbar, die Prüfungen nicht in den Betrieb zu verlegen, sondern praktikable Modelle/Vorgaben zu entwickeln, die im Rahmen von einer (oder zwei) Wochen unter ständiger Aufsicht umzusetzen sind?

Tatsächlich wird mit dem gegenwärtigen Modell das Plagiat geradezu herausgefordert, was sich allenthalben darin äußert, dass es bereits die 234'378'343'899'233-te "Dokumentation des Aufbaus eines Win2k-Netzwerkes" gibt. Glaubt irgendjemand ernsthaft an die Mär, sie alle hätten dabei innovative - oder auch nur "eigene" - Wege beschritten?

Falls nein, warum wird dieser Umstand so beharrlich totgeschwiegen?

(Zweifellos ist mir geläufig, dass es nicht allein um Innovation geht - ja, dass der Faktor "Innovation" de facto sogar nur beiläufiger Natur ist -, aber ich denke, dass der Fakt an und für sich klar geschildert wurde, denn selbst ein absoluter Laie wäre anhand der vielfältig vorhandenen step-by-step-guides, die es so solchen und ähnlichen Themen gibt, in der Lage, die geforderte Leistung zu erbringen, und könnte den primären Teil seiner "Prüfungszeit" auf die "Dokumentation" verwenden, wobei er sich darauf beschränken könnte, kopierte Sätze grammatikalisch umzuformen - was ihn schlussendlich vielleicht zu einem guten Rhetoriker aber noch lange nicht zu einem "erfolgreichen Absolventen" und die Prüfer, respektive die IHK als Legislative und Exekutive in Personalunion, zu einem "grammatikalischen Lektorat" qualifiziert.)

Und schließlich ergibt sich aus dem o.g. ein bedrohliches Muster:

Diese Prüfung besteht mit "guten Noten", wer a) Freunde bei der IHK hat, B) gut kopieren kann und/oder c) angesichts der absoluten Konfusion bezüglich der Rahmenbedingungen: einfach nur Glück hat.

Es geht also nicht mehr darum, zu ermitteln, ob der Absolvent in der Lage ist, "erlernte und vermittelte" (darüber ließe sich ebenfalls trefflich streiten) Fähigkeiten umzusetzen - denn dies erfolgt mehr auf Treu und Glauben, als auf wahren Tests der Fähigkeiten; als vielmehr darum, möglichst vielen Absolventen die Gelegenheit zum Abschluss zu geben, was weder dem Markt (der von unfähigen aber übertrieben selbstbewussten "Facharbeitern" geradezu überschwemmt wird), noch dem Absolventen selbst (der nunmehr glaubt, die notwendigen Fähigkeiten zu besitzen, sich aber nur allzuoft enttäuscht und mit blutender Nase auf dem Boden der Realität liegen sieht) nutzt.

Einzige Nutznießer solcher perfiden Politik sind der Staat, der sich nunmehr im Lichte der Statistiken "zunehmend weniger ungelernter jugendlicher Arbeitsloser" sonnen kann; sowie die IHKn, die solcherart ihre Existenzberechtigung zwangsvollstrecken.

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Top-Benutzer in diesem Thema

Teil 1:

Original geschrieben von just_me

Diese Argumentation ist für mich nicht nachvollziehbar, sorry.

Dann dürfte es auch keine einheitlichen Prüfungen geben, sondern jede Berufsschule müsste - gemäß ihrer Interpretation des Rahmenlehrplanes - eigene Prüfungen erfinden, die wiederum unter dem Dogma der örtlichen/regionalen IHK stünden.

Die einzelnen IHK sind diejenigen Verantwortlichen für die Prüfungen. Dementsprechend haben sich die Berufsschulen den gegebenheiten der jeweiligen IHK anzupassen, was dann auch mehr oder weniger geschieht.

Auch die Berufsschullehrer der BS sind Bestandteil des Imperiums IHK mit seinen verschiedenen PA's und besitzen somit ausreichend Wissen und Kenntnis über die jeweiligen Anforderungen.

Original geschrieben von just_me

Auch wissenschaftliche Arbeiten werden - und das gewiss nicht "aus Jux und Dallerei" - nach einem (fast) immer gleichen Schema angefertigt, und auch sie haben gelegentlich das "Problem", dass gewisse - üblicherweise integrale - Bestandteile eines Prozesses begründet entfallen.

Warum verfolgt man also nicht den gleichen Ansatz hier?

Voraussetzung (symbolisch):

+ ALLE aufgezählten Dokumentationen sind integraler Bestandteil der Arbeit.

+ Werden Teile ausgelassen und/oder gekürzt, ist dies ausreichend zu begründen.

Auch bei wissenschaftlichen Arbeit ist der Inhalt der eigentliche Wert der Prüfung. Und auch hier ist es sehr abhängig, wer Erstprüfer bzw. Erstleser (meistens auch Betreuer?) der wissenschaftlichen Arbeit ist. Ebenso wir bei den IHK - Prüfungen gibt es zur objektiveren Bewertung der erzielten Ergebnisse jeweils einen zweiten (und dritten) Prüfer. Einer scheinbare Welt des parallelen Aufbaus bei wissenschaftlichen Arbeiten kann ich alleine durch die verschiednste Rezensionen mit unterschiedlichen Ansatzpunkten in der Fachliteratur nicht erkennbar nachvollziehen. Eine Beurteilung hängt noch immer vom jeweiligen Standort des Betrachters ab. Und somit folgt, was hier als ausgezeichnet gelten mag, ist woanders noch lange nicht bestanden.

Original geschrieben von just_me

Wo ist das Problem?

Zumindest würde man den gesamten hypothetischen Debatten das Wasser abgraben, da es dann eine einheitliche - hart an der Praxis orientierte - Prüfungsvoraussetzung gäbe.

Auch in praktischen Umgebungen ist es gelegentlich der Fall, dass Pflichtenheft oder andere Dokumentationen von ähnlichen Produkten herangezogen und nur ansatzweise oder gar nicht bearbeitet werden. In solchen Fällen jedoch wird (oder sollte zumindest) dokumentiert, wo die Quellen dieser Arbeit zu finden sind.

Essentiell wäre es dann also unmittelbar nachvollziehbar, auf welcher Grundlage die Arbeit stattgefunden hat.

"Einheitliche - hart an der Praxis orientierte - Prüfungsvoraussetzung" bedingen IMO auch eine unabhängige praktische Beurteilung derjenigen Leistungen, welche zur Prüfung anstehen. Diese können aber Anbetracht einer zeitlichen Begrenzung nur temporal und in Stichproben erfolgen, so daß eine einheitliche umfassende Bewertung wiederum eine subjektive Beurteilung nachsich ziehen würde.

Eine objektive Beurteilung ist nur durch einen zeitlich begrenzten, mit den selben Voraussetzungen behafteten Proben einer Durchführung eines Projektes machbar. Dieses wird nunmal am Projekt relativ praxisnah vollzogen.

Die Einschätzung, ob und wie gut dieses Projekt die jeweilig vorherrschenden regionalen Bedingungen erfüllt, bleibt somit im regionalen Kontext der jeweiligen IHK überlassen.

Oder ander gesprochen : Was in München vom Arbeitsmarkt verlangt wird, kann, muß und wird in Berlin nicht gelten und umgedreht.

Daher ist eine Vorbestimmung der Einschätzungen durch eine Bundeszentrale ein Ansatz, welcher nicht der jeweils notwendigen Lage entsprechend ist.

PS: Quellen innerhalb der eigenen Arbeit, die jedoch von anderen Personen getroffen, sind bei jeder öffentlichen Arbeit (und da zähle ich nunmal Prüfungen sämtlicher Art dazu) darzulegen und nachzuweisen. Alles andere genügt bereits einem Straftatbestand.

Ob und wie aber die eigene Arbeit dargelegt wird, und wie es von der jeweiligen Prüfungskommision bewertet wird, ist dabei eine andere (und IMO eine regionale) Frage.

Original geschrieben von just_me

Überdies ist es durchaus vorstellbar, die Prüfungen nicht in den Betrieb zu verlegen, sondern praktikable Modelle/Vorgaben zu entwickeln, die im Rahmen von einer (oder zwei) Wochen unter ständiger Aufsicht umzusetzen sind?

AHA, aber es leidet dann sicherlich die Gemeinnützigkeit der Prüfer.

Bisher ist es noch irgenwie machbar, jeweils 30 Minuten (vor Ort) und 2 Stunden (für die schriftliche Prüfung und die Doku) pro Prüfling umzusetzen. 14 Tage wäre dabei der reine Hohn.

Sorry, aber dieser Ansatz bewirkt eine beamntenhafte Aufblähung der IHK's, insbesondere da es sicherlich mehr Prüfungsthemen gibt, als nur die IT - Berufe. Folglich blähen sich die Kosten für die IHk's auf, welche durch die Unternehmen im jeweiligen Kammerbezirk getragen werden, wodurch wiederum die sogenannten Lohnnebenkosten diesmal alleine durch das Vorhandensein von Auszubildenen sich aufblähen, was zur Folge hat, ... . Ich glaube schon, daß du dir die Konsequenzen selbst ausmalen kannst.

Original geschrieben von just_me

Tatsächlich wird mit dem gegenwärtigen Modell das Plagiat geradezu herausgefordert, was sich allenthalben darin äußert, dass es bereits die 234'378'343'899'233-te "Dokumentation des Aufbaus eines Win2k-Netzwerkes" gibt. Glaubt irgendjemand ernsthaft an die Mär, sie alle hätten dabei innovative - oder auch nur "eigene" - Wege beschritten?

Ja, es wird kaum zwei Unternehmen mit identischen Voraussetzungen geben, welches schon allein bei der Durchführung eine Individualität des Projektes nachsich zieht. Innovation ist nicht Gegenstand einer Prüfung von Facharbeitern im IT - Bereich, sondern lediglich die selbständige Durchführung eines Projektes. Wir bewegen uns hier nicht im wissenschaftlichen Rahmen, sondern bei der Berufsausbildung.
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Teil 2:

Original geschrieben von just_me

Falls nein, warum wird dieser Umstand so beharrlich totgeschwiegen?

(Zweifellos ist mir geläufig, dass es nicht allein um Innovation geht - ja, dass der Faktor "Innovation" de facto sogar nur beiläufiger Natur ist -, aber ich denke, dass der Fakt an und für sich klar geschildert wurde, denn selbst ein absoluter Laie wäre anhand der vielfältig vorhandenen step-by-step-guides, die es so solchen und ähnlichen Themen gibt, in der Lage, die geforderte Leistung zu erbringen, und könnte den primären Teil seiner "Prüfungszeit" auf die "Dokumentation" verwenden, wobei er sich darauf beschränken könnte, kopierte Sätze grammatikalisch umzuformen - was ihn schlussendlich vielleicht zu einem guten Rhetoriker aber noch lange nicht zu einem "erfolgreichen Absolventen" und die Prüfer, respektive die IHK als Legislative und Exekutive in Personalunion, zu einem "grammatikalischen Lektorat" qualifiziert.)

Also spätestens in der Verteidigung seines Projektes (15 Min Präsentation + 15 min Fachgespräch) ist es jedem geübtem PA möglich, einen eindeutigen Nachweis zu erbringen, den entsprechenden Prüfling die Qualifikation für den Arbeitsmarkt aus - bzw. abzusprechen. Und darum geht es. Ein guter Rhetoriker, welcher kopierte Sätze grammatikalisch umzuormen weiss und welcher den Nachweis seiner Fähigkeiten im angestrebten Berufsabschluß erbringt, soll diesen Berufsabschluss auch bekommen. Er hat das in seiner Ausbildung notwendige Wissen nachweisbar unter Erfolg gestellt und diesen Erfolg bekommen.

Den Gegenbeweis der Durchführung des Projektes aufgrund der Umformung kann man allein schon nicht gewährleisten. Somit ist die Frage der Bewertung in meinen Augen obsolet.

Den Gegenbeweis der Durchführung des Projektes hingegen zu bringen, ist durchaus aufgrund der Tatsache der zusätzlichen Nervosität für jeden Geübten PA ein leichtes.

Original geschrieben von just_me

Und schließlich ergibt sich aus dem o.g. ein bedrohliches Muster:

Diese Prüfung besteht mit "guten Noten", wer a) Freunde bei der IHK hat, B) gut kopieren kann und/oder c) angesichts der absoluten Konfusion bezüglich der Rahmenbedingungen: einfach nur Glück hat.

a) Das nützt gar nichts, der PA prüft und die PA - Mitglieder sind erstens unabhängig, zweitens objektiv, drittens kein Mitglied der IHK, viertens aus der Praxis (und sei es die Schule) und fünftens wohlwollend. Mindestens drei Meinungen müssen zu einem Prüfling übereinstimmend sein, bevor die Leistungsbewertung rechtskräftig ausgesprochen wird.

B) siehe oben, ist IMO legitim, sofern der Nachweis des Wissens und der Fähigkeiten erfolgt.

c) wie bei jeder Prüfung. Glück (und Vitamin B) gehören zum Leben.

Original geschrieben von just_me

Es geht also nicht mehr darum, zu ermitteln, ob der Absolvent in der Lage ist, "erlernte und vermittelte" (darüber ließe sich ebenfalls trefflich streiten) Fähigkeiten umzusetzen - denn dies erfolgt mehr auf Treu und Glauben, als auf wahren Tests der Fähigkeiten; als vielmehr darum, möglichst vielen Absolventen die Gelegenheit zum Abschluss zu geben, was weder dem Markt (der von unfähigen aber übertrieben selbstbewussten "Facharbeitern" geradezu überschwemmt wird), noch dem Absolventen selbst (der nunmehr glaubt, die notwendigen Fähigkeiten zu besitzen, sich aber nur allzuoft enttäuscht und mit blutender Nase auf dem Boden der Realität liegen sieht) nutzt.

Faslche Schlussfolgerung aufgrund falscher Voraussetzungen.

Original geschrieben von just_me

Einzige Nutznießer solcher perfiden Politik sind der Staat, der sich nunmehr im Lichte der Statistiken "zunehmend weniger ungelernter jugendlicher Arbeitsloser" sonnen kann; sowie die IHKn, die solcherart ihre Existenzberechtigung zwangsvollstrecken.

Nein, Nutzniesser sind die Industrie, welche durchaus die Anforderungen der IHk kennen und deren zusätzlichen Anstrngungen (gemeinsam mit der BS) durchaus zu Schätzen wissen. (Kurz ein duales System).

Nutzniesser kann auch nur die Industrie sein, da sie auch die einzigen Geldgeber (neben dem gemeinwohltätigem Staat für die BS) in diesem Verfahren sind.

Würde eine radikale Änderung an diesem System erfolgen, dann sind die Auswirkungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt einige Jahre später sicher deutlich eklatanter zu spüren, als es die Lage derzeitig zeigt.

Sprich ein Weltweit anerkanntes, geachtetes und häufig kopiertes System der Ausbildung wie in Deutschland kann an seinen Grundwurzeln nicht verkehrt sein. Nicht ohne Grund wird von vielen anderen Ländern auf Deutschland geschaut.

Das es kurzfristig Probleme geben mag, möchte ich nicht bestreiten, es liegt jedoch nicht am System selbst, sondern an den Auswirkungen der jeweiligen Umsetzungen des Systems zu anderen Zeiten.

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[1/2]

Vielen Dank für die ausführliche Replik.

Den Äußerungen entnehme ich, dass du im Umfeld der IHK beschäftigt bist?

Meine Intention ist es nicht, der IHK ihre prinzipielle Existenzberechtigung abzusprechen. Natürlich ist es legitim, ja sogar opportun, dass sich die IHK als Instanz in der Vergangenheit einen gewissen Ruf erworben hat.

Vielmehr frage ich mich, ob die Handlungsweise der IHK – insbesondere mit Blick auf die „Neuen Berufe“ – tatsächlich immer optimal ist. So zeichnete sich die IHK in der Vergangenheit – und es bestand diesbezüglich bisher wohl kaum Novellierungsbedarf – vor allem durch Trägheit in ihren Aktionen aus. Dies mag z.T. darin begründet sein, dass sie eine Größe respektive Wichtigkeit erreicht hat, die sie - und damit ihre (Re)Aktionsgeschwindigkeit - in die Nähe deutscher Behörden rückt. Das Aufbrechen der Strukturen in kleinere Aktionszellen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber ich bezweifle, dass dies als ausreichend zu bewerten ist. Wie sonst soll ich die Tatsache interpretieren, dass die von dir angesprochenen „kurzfristigen Schwierigkeiten“ sich nunmehr seit dem Bestehen der „Neuen Berufe“, also afaik derzeit rund sechs Jahre, manifestieren, ohne klare Tendenzen in Richtung eindeutiger Lösung aufzuweisen?

Die einzelnen IHK sind diejenigen Verantwortlichen für die Prüfungen.

Genau hier sehe ich das Problem. Aufgrund der Tatsache, dass es keine einheitlichen Vergleichsmaßstäbe gibt, gerät infolge dessen die gesamte Prüfung, und, da diese offensichtlich vollkommen von der Ausbildung – was, wie weiter unten noch näher betrachtet werden wird, riskant ist – entkoppelt sind, somit auch die Ausbildung in einen fragwürdigen Zustand.

Allenthalben hört und liest man als Begründung für das Verhalten, dass dies eine Reaktion auf die „Marktanpassung“ und die Regionalisierung wäre; doch letztlich sitzt man als Außenstehender nur immer wieder da und schüttelt erstaunt den Kopf.

So finden wir ein klassisches Beispiel der irritierenden Verhaltensweise der IHK im Jahre 2001 (http://www.golem.de/0105/13921.html), als man – völlig verstört, als ob dies eigentlich unmöglich sei – auf die vorab im Internet veröffentlichte Prüfung zu reagieren versuchte.

Oft genug lassen also Objektivität, Weitblick, Methodik und in ihrer Folge die Marktorientierung wohl doch sehr zu wünschen übrig. Tatsächlich erinnert die chronologische Handlungsfolge verantwortlicher Kreise seit dem Bestehen der „Neuen Berufe“ eher an tragische Flickschusterei, denn an innovative oder auch nur zeitgemäße Koordination.

Anstatt nun aber bewährte Muster zu adaptieren, versuchte man offensichtlich, das Rad – wieder einmal – völlig neu zu erfinden.

Trotz deiner umfangreichen Antwort sehe ich beispielsweise bis dato immer noch keinen Grund, warum das abstrakte Schema wissenschaftlicher Arbeiten nicht adaptiert werden kann. Es geht nicht um Inhalte, soviel sollte eigentlich bereits als Prämisse festgestanden haben, denn wir sind uns durchaus einig, dass es sich um eine Prüfung im Bereich der Facharbeiter handelt, aber allein die Tatsache, dass, wenn man so will, selbst Innovation „normbar“ ist, sollte zeigen, dass es kein ernsthaftes Problem geben dürfte, einheitliche und damit vergleichbare Strukturen und Bedingungen zu schaffen.

In diesem Sinne wäre also eine Dokumentation, die – wenn als Abschlussarbeit oder Prüfung gedacht – den gesamten workflow, beginnend beim Lastenheft und endend bei einer gedruckten und/oder online-Dokumentation, beschreibt, in meinen Augen absolut nichts Negatives. Ja, eine bundesweite Einheitlichkeit würde u.a. den Vergleich solcher Arbeiten zulassen.

Irritierenderweise lehnt man dies aber mit der Begründung ab, dem „betrieblichen Projekt“ kein Schema aufdrücken zu wollen, weil es ja ach so innovativ und einzigartig sei, wie die Firmen arbeiten, andererseits jedoch ist die IHK die erste Instanz, die diese Prämisse gezielt und konfusionsfördernd unterminiert, indem sie sich auf „gängige Normen und Verfahrensweisen“ beruft.

Goethe formulierte es einst so: *Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.*.

Denn dass hier eine narzistische Selbstbestätigung, welche sich in regem Feedbacks seitens der potentiellen Absolventen äußert, erfolgt, ist, die nunmehr sechs Jahre, in denen es diese „Neuen Berufe“ gibt, betrachtend, mehr als offensichtlich.

Und auch die Trägheit der Reaktionen der IHK ist hier wunderbar deutlich nachvollziehbar.

Es mag durchaus sein, dass, als die „Neuen Berufe“ geschaffen wurden, auch die Branche noch wenig von Normen, Sachzwängen und Regeln hielt. Vielmehr setzte man damals auf die Schlagworte „Innovation“ und „Kreativität“. Seinerzeit war dies sicher gerechtfertigt, doch hat sich heute mittlerweile Ernüchterung und in vielen Bereichen auch eine umfassende Normierung (oder doch zumindest „quasi-Normierung“) breit gemacht.

Es gibt für jeden Schritt in der Projektentwicklung ausreichend erprobte und klare Handlungsanweisungen und –empfehlungen. Dies betrifft alle Bereiche und damit auch alle „Neuen Berufe“. Nur, wer teilt es der IHK mit?

Das stets – mit abwehrend erhobenen Händen und pikiertem Gesichtsausdruck - an dieser Stelle dargebotene Argument

Nein, Nutzniesser sind die Industrie, welche durchaus die Anforderungen der IHk kennen und deren zusätzlichen Anstrengungen (gemeinsam mit der BS) durchaus zu Schätzen wissen.

und:

Nutzniesser kann auch nur die Industrie sein, da sie auch die einzigen Geldgeber (neben dem gemeinwohltätigem Staat für die BS) in diesem Verfahren sind

kann ich partout nicht nachvollziehen.

(OT: Mich würde wirklich interessieren, wie viel (monetäre) Unterstützung die IHK tatsächlich hätte, würde sie diese nicht zwangsweise vollstrecken. Ergo ergibt sich im Umkehrschluss: Nur weil ich brav Steuern zahle, bedeutet das noch lange nicht, dass ich die Handlungen der Regierung gut heiße; und nur weil ich artig die GEZ-Gebühren entrichte, hat das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen noch lange nicht meine Zustimmung, was die Auslegung von „kulturellem Interesse“ angeht. Ja, ich wage sogar zunehmend zu bezweifeln, dass ich „Nutznießer“ sein soll.)

Kenne ich also die Anforderungen der IHK wirklich? Kennt die IHK diese Anforderungen und ihre Folgen eigentlich selbst?

Es gibt beispielsweise einen Rahmenlehrplan, der derart viel Platz für Irritationen lässt, dass sich mir die Federn aufstellen.

Wie heißt es dort? „... das Erlernen einer objektorientierten Programmiersprache.“. Wo finde ich aber die – unendlich wichtige - Mathematik, wo ist die Abstraktionsstufe Algorithmik, wo der (nachweisbare) Abschluss in technischem Englisch? Das Eine funktioniert defninitiv – und das bereits seit Bestehen der Sparte „Programmierung“, und nicht erst seit gestern, so dass es die IHK überraschen könnte – nicht ohne das Andere.

Gäbe es hierzulande das us-amerikanische hire´n´fire-Prinzip wäre es nachvollziehbar, könnte ich doch gegebenenfalls nach derartigen „Spezialisten“ Ausschau halten, wenn der entsprechende Bedarf besteht. Dies ist jedoch nicht der Fall. Stattdessen suchen – In diesem Zusammenhang schlage ich vor, gelegentlich einmal gängige Stellenausschreibungen zu studieren. – die Firmen nach „Allroundern“, also Leuten, die in der Lage sind, sich binnen kürzester Frist an sich ändernde Unternehmensprozesse anzupassen.

Es ist absolut nicht notwendig, tiefgreifende Kenntnisse (Wobei ich ernsthaft zu bezweifeln wage, dass 240 UE „tiefgreifend“ ermöglichen.) „einer objektorientierten Programmiersprache“ zu besitzen, denn das Vokabular zu erlernen ist eine reine Fleißaufgabe, als vielmehr darum, die Abstraktion ‚Objektorientierung’ verinnerlicht zu haben.

Schauen wir uns doch spaßeshalber einfach mal in diesem Forum um. Ich glaube – nein, ICH HOFFE INSTÄNDIG -, dass es nicht repräsentativ ist, aber es unterstreicht deutlich, worauf ich hinaus will.

Da wären einerseits ein paar wenige Azubis(?), die über genügend Wissen verfügen, und die dies ausreichend zu dokumentieren wissen; andererseits jedoch fällt man über ein Gros von Azubis(?), die oft genug nicht einmal in der Lage sind, klare Fragen zu formulieren; geschweige denn, deutsch (von englisch will ich nicht mal sprechen) zu lesen und zu schreiben oder andere grundlegende Aktionen (angefangen beim Denken) auszuführen.

Trotzdem werden am Ende gute 90% von ihnen den Titel „Fachinformatiker“ tragen; so mancher davon – und das sollte nunmehr wohl deutlich sein – mehr als zu Unrecht. Infolge der bestenfalls als quasi-genormten Prüfungsmatritzen zu bezeichnenden Abläufe entsteht, und auch du hast es ja deutlich herausgestrichen, zudem das Paradoxon, dass die wenigen „Rosinen“ nicht mehr wirklich von der Masse der „tauben Nüsse“ zu unterscheiden sind.

Und somit folgt, was hier als ausgezeichnet gelten mag, ist woanders noch lange nicht bestanden.
Dies wird umso tragischer, wenn man den Umstand betrachtet, dass die Schule von der Prüfung vollkommen entkoppelt wird, so dass eine absolut willkürliche Momentaufnahme einer potentiellen Leistung entsteht, die tatsächlich bestenfalls ansatzweise nachverfolgbar ist.
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[2/2]

Wenn ich beispielsweise die gewiss nicht unter selbstkritischer Bescheidenheit leidende Einschätzung lese

... ist es jedem geübtem PA möglich, einen eindeutigen Nachweis zu erbringen, den entsprechenden Prüfling die Qualifikation für den Arbeitsmarkt aus - bzw. abzusprechen. ... ist durchaus ... für jeden Geübten PA ein leichtes.

und:

... die PA - Mitglieder sind erstens unabhängig, zweitens objektiv, ..., viertens aus der Praxis (und sei es die Schule) und fünftens wohlwollend.

komme ich nicht umhin, meiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen.

Hier werden binnen 30 Minuten, basierend auf Vermutungen, Andeutungen und Abrissen, Entscheidungen getroffen, vor denen sich, nicht zuletzt angesichts der Frist, selbst professionelle Psychologen, deren Hauptbeschäftigung es bekanntlich ist, Menschen einzuschätzen, verweigern. Und auch Personalentscheider – die nächste „Hürde“ auf dem Entwicklungsweg der Jungfacharbeiter – halten sich, trotz einschlägiger Erfahrung, Zeugnissen, Prüfungsergebnissen und zweistündigen Gesprächen, die Option auf Irrtum und damit das Recht auf Umtausch mit Hilfe der „Probezeit“ offen. Einzig die PA sehen sich als omnipotent und niemals irrend, treffen sie doch „nur“ eine Entscheidung, die, im Gegensatz zu den oben angeführten Beispielen, lebenslang uneingeschränkt und unwiderruflich gültig ist.

Wollen wir es spaßeshalber einmal auf eine Probe ankommen lassen?

Folgendes Szenario habe ich im Sinn: Ich schlage dir drei Themen vor. Zwei davon beherrsche ich nicht einmal ansatzweise, eines hingegen ausreichend. Ich werde innerhalb von 14 Tagen eines wählen, ein „Projekt“ durchlaufen, dazu eine Dokumentation einreichen und eine Verteidigung absolvieren, und am Ende sagst du mir, ob ich ein Thema gewählt habe, das ich kenne oder eines, das mir bis dato fremd war. Überdies sage du mir dann, ob das Resultat dieses Projektes (also sowohl Produkt, als auch Dokumentation) von mir oder einem meiner Kollegen angefertigt wurde.

Als lustige Erweiterung können wir angesichts des nachstehenden statements

Ein guter Rhetoriker, welcher kopierte Sätze grammatikalisch umzuormen weiss und welcher den Nachweis seiner Fähigkeiten im angestrebten Berufsabschluß erbringt, ...
ja noch folgendes machen: Ich schicke dir (eventuell) einen Bekannten vorbei. Er ist Rhetorik-Dozent, hat mit Technik nichts am Hut und weiß von Computern lediglich, dass die Dinger manchmal machen, was er will, meistens jedoch das, was sie selbst wollen.

Die einzige Frage, die du dann noch beantworten musst, ist: „Ist das nun der Typ, der bereits über Berufserfahrung verfügt, und damit retrospektiv die Qualifikation erwirbt, oder ist das der Typ, dessen Fachkenntnisse (und damit ‚Fähigkeiten im angestrebten Berufsabschluss’) sich darin erschöpfen, dass er weiß, wo man den Computer einschaltet?“

Da die Fehlerquote des unabhängigen, objektiven und wohlwollenden Prüfungsausschusses, wenn ich deine Argumentation zugrunde legen darf, nahe der Nullgrenze liegt, dürfte es dir nicht schwerfallen, zu erkennen, ob er oder ich vor dir stehen wird.

Was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist sicher deutlich, nicht wahr?

Hinzu kommt, dass, angesichts der Tatsache, dass die Schule 1/3 des Prüfungsausschusses stellt, die Arbeitnehmerschaft (welche Dank BBiG aus Gewerkschaftsvertretern und/oder „Vertretern von Vereinigungen mit sozial- oder berufspolitischer Zwecksetzung“ besteht respektive bestehen kann) ein weiteres Drittel, und auch die Vertreter der Industrie nicht wirklich gezwungen sind, den Absolventen zu beschäftigen, ein deutliches Desinteresse an der realen Qualifikation, aber ein mindestens ebenso deutliches, weil finanziell immanentes, Interesse ablesbar ist respektive sein könnte.

So werden Schulen, welche die geforderte Abschlussquote nicht bringen (Sofern dies aufgrund politischen Drucks überhaupt möglich ist.), paradoxerweise - subjektiv - als qualitativ minderwertig eingestuft, und erhalten infolge dessen weniger Aufmerksamkeit, was sich vor allem im Budget niederschlägt.

Im Übrigen finde ich keine Anforderung, dass der Prüfungsausschuss in irgendeiner Weise fachlichen Qualifikationen entsprechen muss. Die pauschale Anforderung „ ... müssen für die Prüfungsgebiete sachkundig sein“ (BBiG §37 „Zusammensetzung, Berufung“, Satz 1) berücksichtigend, besteht also kein Hindernis, den Vertreter der Arbeitnehmerschaft aus den Reihen der Betriebswirtschaftler zu rekrutieren, den Vertreter der Industrie als festangestellten „Hobby-HTML-Programmierer“ zu identifizieren und den Vertreter der Schule als den Dozenten dingfest zu machen, der freiwillig drei Kreuze macht, wenn man ihm nur endlich diesen grenzdebilen Kandidaten vom Halse schafft. Im Gegenzug könnte der gleiche PA vor der Aufgabe stehen, binnen 30 Minuten eine Leistung zu bewerten, die sich im Kleid einer scheinbar winzigen und nebensächlichen, dafür aber sauber durchdachten Assembler-Codierung versteckt.

Somit ist die Objektivität, auch und insbesondere aufgrund subjektiver und monetärer Prämissen, bereits a priori eingeschränkt.

(In diesem Zusammenhang taucht eine weitere Farce auf, die geeignet ist, diese Argumentation zu unterstützen: Die Zwischenprüfungen.

Was nutzt es dem Gesetzgeber, dem Absolventen oder der vielzitierten Industrie, dass die Teilnahme an Zwischenprüfungen zwar Zugangsvoraussetzung für eine Abschlussprüfung ist, aber letztlich nichts weiter als eine Posse darstellt? Da sie keinerlei Einfluss auf die Abschlussprüfung und/oder schulisch repräsentierte Leistungen hat, ist das Ergebnis bestenfalls als „interessant“ zu bewerten. Lediglich die Teilnahme ist Voraussetzung. Nicht jedoch das Bestehen oder gar eine Mindestbewertung. (Ich wünschte, ich hätte meine Zulassung auch dafür bekommen, dass ich am angegebenen Tag einfach nur präsent war.)

(Im Übrigen stützt sich deine Argumentation bezüglich des Bestehens der Prüfung auf eine rhetorische Rekursion: Punkt a) als Argument auszuschließen und unter c) als Argument wieder einzuführen ist absurd.))

Noch einmal: Ich zweifle die Existenznotwendigkeit einer Legislative nicht an. Ich bezweifle auch nicht die Notwendigkeit einer Exekutive. Im Gegenteil. Aber ich hege rege Zweifel daran, dass das gegenwärtige Muster auch nur den Hauch dessen birgt, was man sich so großmütig auf die Fahnen geschrieben hat.

Obwohl es argumentativ gern heißt, „Fachinformatiker“ sei ein „ganz normaler Ausbildungsberuf“, kommt doch scheinbar niemand auf die Idee, diesen Beruf auch als solchen zu behandeln. Wer würde zum Beispiel erwarten, dass „Bäcker“ lediglich im Kontext eines regional anpassbaren Rahmenlehrplanes ausgebildet werden, wonach die Notwendigkeit einen Backofen bedienen können zu müssen regional schwankt?

Wohl niemand, nicht wahr? Hier zeigt sich zum Einen, dass diese „Neuen Berufe“ wohl doch nicht so „normal“ sind, wie es angelegentlich betont wird, wenn es in die Argumentation passt.

Zum Anderen frage ich besorgt, was die – ebenfalls gern betonte – „Regionalisierung eines ganz normalen Ausbildungsberufes“ tatsächlich für einen Sinn birgt. Ist die Herangehensweise beim Aufbau des o.g. Win2k-Netzwerkes im Norden so anders als im Süden? Wird im Westen tatsächlich so grundverschieden vom Osten vorgegangen, wenn eine Software entwickelt wird? Ist die betriebliche Kalkulation an der Nordseeküste so anders als die in Thüringen? Unterscheidet sich das Projektmanagement in Berlin wirklich gravierend von dem in Köln? Sind Algorithmen in Frankfurt/Oder gültig, in Stuttgart aber nicht? Schreibt man in München regelmäßig Pflichtenhefte, in Dresden hingegen allenfalls gelegentlich mal ein Lastenheft, und in Hamburg kennt man weder deren Namen noch Sinn?

Oder gibt es möglicherweise gar doch Schemata, die wiederkehrend angewandt werden könnten?

Und ist die Betonung der „regionalen Anpassung“ folglich nicht viel mehr ein Ausdruck der Ohnmacht angesichts der rasanten Entwicklung?

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01)

Erstmal herzlichen Dank für deine umfangreichen Äußerungen. Um den Antwortpost auf den Antwortpost … nicht ausarten zu lassen, werde ich Deine Aussagen entsprechend kürzen, damit die Übersicht wieder hineinkommt.

Original geschrieben von just_me

Vielen Dank für die ausführliche Replik.

Den Äußerungen entnehme ich, dass du im Umfeld der IHK beschäftigt bist?

Das ist nichts ungewöhnliches als Unternehmer.

Original geschrieben von just_me

Meine Intention ist es nicht … eindeutiger Lösung aufzuweisen?

Welchen neuen bzw. besonderen Stellenwert räumst du den „Neuen Berufen“ ein, um genau hier Abweichungen von einem bewährtem System einzufordern?

Was sind sechs Jahre in Bezug auf den Tatbestand der Erweiterung des beruflichen Umfeldes?

Warum ist für dich keine eindeutige Lösung erkennbar?

Andere Berufszweige werden in der gleichen Art und Weise in einem bewährten und anerkannten Umfeld gepflegt.

Original geschrieben von just_me

Genau hier sehe ich das Problem …. auch nur zeitgemäße Koordination.

Deutschlandweite einheitliche Richtlinien gibt es sehr wohl auch im Umfeld der neuen Berufe. Die Umsetzung obliegt der jeweiligen IHK. In bezug auf deinem Beispiel : Es gibt nicht die IHK, aber das dürfte nichts neues für dich sein – somit sind die Reaktionen logischerweise so abgelaufen, wie zu erwarten war und das völlig legitim. Eine Einheitliche Verordnung über die Durchführung der praktischen Prüfung kann alleine aus kaufmännischen Überlegungen nicht Rechenschaft getragen werden. Welchen Vorteil hätte dieses auch? Demzufolge müssten auch im Bereich der Unternehmen einheitliche Bewertungsmasstäbe zu Grunde gelegt werden, wodurch die kaufmännisch notwendige Individualisierung und Spezialisierung innerhalb festgesteckter regionaler Beziehungen gefährdet wäre. …

Die logische Konsequenz bei Weiterführung meiner Überlegung führen eindeutig zur Planwirtschaft, einem System, welches bereits seine Daseinsberechtigung nachweisen durfte und diese aufgrund der fehlenden betriebswirtschaftlichen Auseinandersetzung, neben einer Vielzahl von weiteren speziellen Ausprägungen der Vergangenheit, nicht festigen konnte.

Original geschrieben von just_me

Anstatt nun aber bewährte Muster zu adaptieren, …. bundesweite Einheitlichkeit würde u.a. den Vergleich solcher Arbeiten zulassen.

Es wird Bewährtes adaptiert, nicht ein Rad neu erfunden. Die Strikte Vorgabe abstrakte Schema wissenschaftlicher Arbeiten oder ähnliches bundesweit einheitlich durchzusetzen zu wollen, läuft nun mal regionale Zuständigkeit in den Bereichen der Bildung und somit der Ausbildung, kurz Förderalismus, und ist durch keine zentralistisch Schaltzentrale ersetzbar und vergleichbar. Die entsprechenden Auswirkungen auf die Erfolge der Ausbildung sind nur (aus der Vergangenheit) entsprechend ableitbar und in Zusammenwirkung mit der freien Erziehung im Geiste der Menschen kaum abschätzbar. Ein anderes System mit anderen Vorraussetzungen wird auch andere Ergebnisse hervorbringen.

Eine Prüfung im Bereich der Facharbeiter bedarf keineswegs einer Innovation. Dieser Gedanke würde somit folglich IMO die Daseiensberechtigung der Fachhochschulen bzw. der Universitäten und somit dem gesamten System der Bildung in Deutschland in Frage stellen.

Vergleichbare Strukturen und Bedingungen sind nun mal geschaffen durch das Recht der Freiheiten der regionalen Verantwortlichkeiten der jeweiligen Prüfungsdurchführung.

Auch wenn unterschiedliche Maßstäbe in den einzelnen PA’ zu Rate gezogen werden, so ist die Gesamteinschätzung der Leistungsfähigkeit eines Prüflings nahezu identisch.

Original geschrieben von just_me

Irritierenderweise lehnt man dies …. Nur, wer teilt es der IHK mit?

Die von dir angesprochende narzistische Selbstbestätigung der Absolventen kann man durchaus auf die fehlende Praxis von ausgelernten Persönlichkeiten zurückfürhren. Jeder, der sich in einem objektiven Licht betrachten mag und ehrlich seine Meinung äußert, (ich wage mal einer ehrlichen Meinungsäußerung Stunden oder auch Tage nah einer gerade absolvierten Prüfung, also quasi noch vor dem Einstieg in einen neuen potentiellen Lebensabschnitt jegliche Legitimität abzusprechen) als wer auch objektiv eine Einschätzung seiner selbst vorzunehmen vermag, wird an den „Neuen Berufen“ außer der streitbaren Zurechenbarkeit zu den „kaufmännischen“ oder „technischen“ Berufszweigen nichts besonderes entdecken, welches er nicht auch in jedem anderen Berufszweig entdecken mag.

Hier ist die Ausprägung sicherlich auf Aktualität gerichtet, aber eine Einschätzung bezüglich irgendeiner Wertigkeit mit anderen Berufszweigen sind vom Grunde her zum Scheitern verurteilt.

Original geschrieben von just_me

Das stets – mit abwehrend erhobenen Händen. … und ihre Folgen eigentlich selbst?

Das grundsätzliche Wesen der IHK, einer Organisation aus der Industrie heraus und für die Industrie gegründet, ist sicherlich kaum vergleichbar mit den Zahlungen einer Steuer bzw. der mit der grundlegenden Aufgabe des Gebühreneinzuges zur Finanzierung der Informationbereitstellung durch den Staat betrauten GEZ zu vergleichen. (Über Sinn oder Unsinn einzelner Ausprägungen mag ich nicht streiten).

Zu deinem OT : Ob die monetären Unterstützung der IHK einer zwangsweisen Vollstreckung gleichkommt, oder ob sie durch die von den einzelnen Mitgliedern im Kammerbezirk beschlossene Gebührenverordnung als freiwillige Selbstverpflichtung angesehen wird, mag im Auge des Betrachters liegen. Als Unternehmer in Deutschland bin ich mir die Zugehörigkeit zu einer Kammer mit allen Rechten und Pflichten durchaus bewusst, bin gerne bereit, meine Pflicht in Form der Gebühr bzw. in Form der Mitarbeit im PA nachzukommen, werde andersherum aber auch meine entsprechenden Rechte wahrnehmen, die ich ohne des Vorhandenseiens der zuständigen Kammer auf dem freien Markt sehr teuer einkaufen müsste.

Alternative wäre ein Unternehmer nicht in Deutschland zu werden, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.

Original geschrieben von just_me

Es gibt beispielsweise einen Rahmenlehrplan, … Abstraktion ‚Objektorientierung’ verinnerlicht zu haben.

Da läuft einiges in deinen Gedankengängen durcheinander. Die Ausbildung über die IHK – Prüfung wird von den Unternehmen für die Unternehmen gestaltet. Es gibt dazu einen Ausbildungsrahmenplan, der sicherlich viel Spielraum für die genaue Ausprägung innerhalb des auszubildenden Unternehmens lassen muß. Die theoretische Vermittlung des Stoffes an der BS ist lediglich eine Unterstützung für das eigentliche Ziel, ausgebildetes Fachpersonal für die Industrie heranzuziehen. Und auch die Prüfungen der IHK haben nur das Ziel, für Unternehmen ausgebildetes Fachpersonal zur Verfügung zu stellen. Ob für den Berufszweig „das Erlernen einer objektorientierten Sprache“ oder aber die Mathematik mit Ihrer Abstraktionsstufe Algorithmik wichtiger und somit als wesentlicher zu beurteilen ist, sei dahingestellt. Es geht wie schon beschrieben um den Facharbeiterabschluss, folglich (meist) um die Umsetzung bereits entworfener Konzepte in einer für einen Computer verständlichen Sprache gemessen an den jeweiligen technischen Möglichkeiten im Sinne einer ergonomischen Gestaltung der Anwendungssoftware (folglich um objektorientierte Programmierung). Ein Verständnis der Mathematik muß zur Umsetzung dieser „Dolmetscherleistung“ nur in Grundzügen vorhanden sein. Alles weiter bedarf wiederum der schon bereits angesprochenen Daseinsberechtigung einer höheren Schule. Bei deiner Frage über 240 UE erkennt man sofort, dass du dein Wissen bezüglich einer OOP noch nicht an völlig in Unkenntnis schwelgende (aber hochmotivierte) Teilnehmer weitergeben durftest. In 240 UE bei 8 UE / Tag = 30 Tage = 6 Wochen sind auch dem intellektuell unterlegendem (aber hochmotiviertem) Teilnehmen sämtliche Eigenarten und Gegebenheiten der objektorientierten Programmierung nahezubringen. Auch ein mehrjähriges Studium in Form von Unterricht würde hier kaum mehr Fähigkeiten und Fertigkeiten dem Teilnehmer nahe bringen. Es kann definitv nicht darum gehen, nach drei Jahren Ausbildung einen in allen Bereichen gestandenen Profi vor sich zu haben, sondern einen blutigen Anfäger, dem die Fachbegriffe nicht mehr fremd sind und welcher sich auf seinem Gebiet auch mit der entsprechenden Fachliteratur fortzubilden versteht. Die Routine der Arbeit kommt erst bei dem offentsichtlichen Bezug zur Praxis, also im ausbildenden Unternehmen.

Original geschrieben von just_me

Schauen wir uns doch spaßeshalber einfach mal in diesem Forum um. ….mehr als zu Unrecht.

Das mag dahingestellt sein, denn diejenigen Nutzer des Boards, welche auf die Prüfung zusteuern, haben es gelernt, sich auf Ihrem Gebiet auch mit der entsprechenden Fachliteratur fortzubilden und somit das Ausbildungsziel erfüllt.

Original geschrieben von just_me

Infolge der bestenfalls als quasi-genormten … bestenfalls ansatzweise nachverfolgbar ist.

In diesem Moment ist es nicht Aufgabe Rosinen und Nüsse zu trennen. Wie auch die Unternehmen im Wirtschaftsleben Ihre Stärken und Schwächen auf einem Wege verkaufen, dass der potentielle Käufer trotz völliger Unkenntnis im Vorneherein abzuschätzen vermag, wem er was zutrauen würde, und entsprechend seine käuferischen Gelüste auslebt, gilt das Selbe für fertig Ausgebildete potentielle Mitarbeiter. Und auch hier gilt, was in München bei jemanden eine Rosine sein mag, schmeckt mir wie eine Nuss und umgekehrt.

Also den Wert eines Mitarbeiters muss ich als Unternehmer erkennen und kennen und die Vorteile davon nutzen, alles andere wäre kaufmännisch eine Verschwendung von Ressourcen.

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02)

Original geschrieben von just_me

Wenn ich beispielsweise die gewiss nicht unter selbstkritischer Bescheidenheit leidende Einschätzung …. lebenslang uneingeschränkt und unwiderruflich gültig ist.

Die Aufgabe einer Prüfung besteht darin, einen fachlichen Nachweis über die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Prüflings einzuschätzen.

Dagegen haben Psychologen und Personalentscheider auch andere Fähigkeiten und Fertigkeiten zu beurteilen, die nicht fachlicher Natur sind. Sorry, dein Vergleich hinkt.

Was man in 30 Min fachlich darstellen kann, wird auch in einer 14 – tägigen Selbstdarstellung im Unternehmen nicht anders fachlich einzuschätzen sein.

Es Bedarf hierzu keiner weiteren Äußerung.

Original geschrieben von just_me

Wollen wir es spaßeshalber einmal auf eine Probe ankommen lassen? … nahe der Nullgrenze liegt, dürfte es dir nicht schwerfallen, zu erkennen, ob er oder ich vor dir stehen wird.

Wenn es um fachliche Prüfungen geht, ist es sicherlich an dem, dass die Erkenntnis eines PA’s innerhalb einer 30 minutigen Prüfung (mit Hinzunahme der Dokumentation und der schriftlich bereits absolvierten deutschlandweit einheitlichen Prüfung) eindeutig sind und mit einer an der Nullgrenze liegenden Fehlerquote behaftet ist.

Der PA schätzt nicht Menschen ein nach Gut oder Böse, sondern bewertet fachliche Leistungen.

Original geschrieben von just_me

Was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist sicher deutlich, nicht wahr?

Somit nein, ich glaube kaum, dass du unzähligen PA’s die Kompetenz ihrer Arbeit streitig machen wirst? Falls doch, mit welchem Recht?

Original geschrieben von just_me

Hinzu kommt, dass, angesichts der Tatsache … sauber durchdachten Assembler-Codierung versteckt.

Du hast mich fast geoutet. Dipl-Kaufmann ohne Bezug zum IT – Bereich, Dozent in IT – Bereichen inklussive OOP, Jungunternehmer (unter vielen anderem OOP, autodidaktisch angelernt) und damit Arbeitgeber, Ausbilder im kaufmännischen Berufszweig, PA-Mitglied seit mehreren Jahren.

Die von im Rahmen meiner PA – Mitgliedschaft geforderten Voraussetzungen sind alleine durch mein Diplom und der damit verbundenen schnelleren Auffassungsgabe in den für den Berufszweig eines IT–lers verbundenen Anforderungen in Zusammenwirkung mit einer hervorragenden Kenntnis des regional (kaum vorhandenen) Arbeitsmarktes begründet.

Ich bin übrigens als ein geschätzter Vertreter der IT – Innung durch meinen kaufmännischen Blickwinkel für die relevanten Fragestellungen angesehen.

Falls du dieses bezweifeln magst, bezweifelst du die Kompetenz der Entscheidungsträger meiner regionalen IHK, welches ich dir kaum zugestehen mag.

Die Auswahl der PA – Mitglieder basiert nun mal mehr auf die individuellen Fähigkeiten und den Einsatzwillen der Bewerber.

Und Prüfungsentscheidungen werden vom gesamten PA getragen, nicht von einzelnen PA – Mitgliedern.

Original geschrieben von just_me

Somit ist die Objektivität, auch und insbesondere aufgrund subjektiver und monetärer Prämissen, bereits a priori eingeschränkt.

Somit falsch und irrelevant.

Original geschrieben von just_me

(In diesem Zusammenhang taucht eine weitere Farce auf.… ich am angegebenen Tag einfach nur präsent war.)

Zur Ausbildung gehören nun mal drei Vertragsparteien, Ausbilder, Ausbildende und Auszubildener, jeder mit seinen rechten und pflichten, jeder mit seinen notwendigen Kenntnissen und Fähigkeiten. Wenn du im diesem System deinen Pflichten nicht nachkommst, wirst du kaum deine Rechte durchzusetzen vermögen. Völlig legitim und somit keine Farce. Das Wesen der Ausbildung ist jedem vornherein zugänglich und somit bekannt. Zweifel daran mögen erlaubt sein und vielleicht zu einer Veränderung beitragen. Dazu bedarf es aber nicht nur, Mängel zu benennen, sondern auch potentielle Möglichkeiten zur Beseitigung dieser Mängel aufzuzeigen.

Original geschrieben von just_me

(Im Übrigen stützt sich deine Argumentation bezüglich des Bestehens der Prüfung auf eine rhetorische Rekursion: Punkt a) als Argument auszuschließen und unter c) als Argument wieder einzuführen ist absurd.))

Upps, lesen, nicht interpretieren. Meine Aussagen widersprechen sich keinesfalls. Unter c.) steht als Ergänzung, dass zum Leben Glück und Vitam B gehören, keinesfalls aber, dass Vitamin B ein Baustein zum erfolgreichen Bestehen einer Prüfung sein kann. Das funktioniert aufgrund der komplexen Gestaltung der Prüfung mit all ihren Voraussetzungen nicht.

Original geschrieben von just_me

Noch einmal: Ich zweifle die Existenznotwendigkeit … die Notwendigkeit einen Backofen bedienen können zu müssen regional schwankt? Wohl niemand, nicht wahr?

Schon mal Brötchen aus dem Westen (Sorry aus dem Osten) gegessen? Oder Stollen in Dresden eingekauft? Oder was gibt es gleich in Franken? Usw. usw. Gegenbeispiele beweisen einen Mangel in deiner Argumentationsfolge!

Original geschrieben von just_me

Hier zeigt sich zum Einen, dass diese „Neuen Berufe“ wohl doch nicht so „normal“ sind … Ist die Herangehensweise beim Aufbau des o.g. Win2k-Netzwerkes im Norden so anders als im Süden?

Ja, alleine aus kaufmännischen und strategischen Überlegungen ist der Aufbau sogar von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Und regional herrscht ein regionaler Anbieter - und Dienstleistermarkt.

Original geschrieben von just_me

Wird im Westen tatsächlich so grundverschieden vom Osten vorgegangen, wenn eine Software entwickelt wird?

Ja, aufgrund von Mentalitätsunterschieden bedarf es ganz anderer Herangehensweisen bei individuell erstellter Software, um die Ergonomie des Anwenders zu wahren.

Original geschrieben von just_me

Ist die betriebliche Kalkulation an der Nordseeküste so anders als die in Thüringen?

Ja, aufgrund eines regionalen unterschiedlichen Marktes.

Original geschrieben von just_me

Unterscheidet sich das Projektmanagement in Berlin wirklich gravierend von dem in Köln?

Ja, aufgrund anderer Ansprüche der Kunden, begründet in Mentalitätsunterschieden.

PS: Projekte werden im Land Brandenburg schon anders vorgenommen, als in Berlin, oder wer in einem (BRB oder B) erfolgreich ist, muss es in dem anderen Bundesland noch lange nicht werden.

Original geschrieben von just_me

Sind Algorithmen in Frankfurt/Oder gültig, in Stuttgart aber nicht?

Nein, sonst wären es keine Algorithmen. Das Zusammenspiel dieser ist jedoch unterschiedlich.

Original geschrieben von just_me

Schreibt man in München regelmäßig Pflichtenhefte, in Dresden hingegen allenfalls gelegentlich mal ein Lastenheft, und in Hamburg kennt man weder deren Namen noch Sinn?

Mag sein, es hängt vom Kunden und seiner damit verbundenen Mentalität ab.

Original geschrieben von just_me

Oder gibt es möglicherweise gar doch Schemata, die wiederkehrend angewandt werden könnten?

Und ist die Betonung der „regionalen Anpassung“ folglich nicht viel mehr ein Ausdruck der Ohnmacht angesichts der rasanten Entwicklung?

Dann hast du noch nicht Business in KMU in verschiedenen regionalen Bereichen kundenindividuell angeboten.

Um die zwei Hauptsätze deiner Argumentationsfolge nochmals herauszustellen:

Erstens : Der Beruf eines Fachinformatikers mit dem Abschluss eines Facharbeiters wäre effizienter umgesetzt, sofern die Prüfungsvoraussetzungen derart gestaltet wären, dass weitergehende schulische Abschlüsse in Form von Dipl. etc. Ihre Existenzberechtigung verlieren.

Zweitens : Die Umsetzung der zentralistischen Prüfungsanforderungen in den regionalen förderalistischem System der IHK’s kann und wird keine vergleichbaren Ergebnisse im Abschluß des Berufszweiges hervorbringen, weil die regionalen Anforderungen nur eine Phrase im Finden geeigneter Argumentationen gegen eine fortschreitende zentralistische Beurteilung der Ausbildung darstellen.

Ich glaube nicht, dass ich diesen aus deinen Antworten gefundenen Erkenntnissen irgendetwas hinzuzufügen habe. Meine Meinung sieht anders aus. Ich akzeptiere und respektiere (bei einer logischen Argumentationsfolge) deine Ausführungen gerne, und bin bereit anzuerkennen, dass unterschiedliche Meinungen zum gleichen Thema positive Erkenntnissgewinne hervorzubringen vermag.

Alles weiter von mir jetzt wieder zum ursprünglichen Thema :

Also :PH IMO muß nicht unbedingt sein, sofern die Anforderungen nicht andersweitig eindeutig beschrieben, kann aber sein und bringt bei korrekter Anwendung als PH keine negativen Punkte.

PS: Ich würde es gerne sehen wollen.

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*lol, der Scherz ist dir gelungen ... Mir ist fast das Herz stehengeblieben, als ich deine Replik las. Ich dachte doch wirklich, du wärst Beisitzer in einem Prüfungsausschuss und würdest tatsächlich Absolventen prüfen und ihnen einen „lebenslangen Stempel“ aufdrücken.

Aber letztlich war es die Absurdität deiner Argumentation, die mich davon überzeugt hat, dass es – Gott sei Dank! – nur humoristischen Ausflüge waren.

Ein paar der köstlichsten Stilblüten:

Frage: Wird im Westen tatsächlich so grundverschieden vom Osten vorgegangen, wenn eine Software entwickelt wird?

Antwort: Ja, aufgrund von Mentalitätsunterschieden bedarf es ganz anderer Herangehensweisen bei individuell erstellter Software, um die Ergonomie des Anwenders zu wahren.

Frage: Unterscheidet sich das Projektmanagement in Berlin wirklich gravierend von dem in Köln?

Antwort: Ja, aufgrund anderer Ansprüche der Kunden, begründet in Mentalitätsunterschieden.

Frage: Sind Algorithmen in Frankfurt/Oder gültig, in Stuttgart aber nicht?

Antwort: Nein, ... Das Zusammenspiel dieser ist jedoch unterschiedlich.

Frage (gelegentlich der rhetorischen Elemente in der Argumentation): Im Übrigen stützt sich deine Argumentation bezüglich des Bestehens der Prüfung auf eine rhetorische Rekursion ...

Antwort: Upps, lesen, nicht interpretieren. Meine Aussagen widersprechen sich keinesfalls.

Dieser Aphorismus ist jetzt schon bei uns beliebt.

(Das wäre jetzt ein „Insider“, daher zitiere ich sicherheitshalber den Ursprung mit: „c) wie bei jeder Prüfung. Glück (und Vitamin B) gehören zum Leben.“ Hier hatte ich übrigens zum ersten Mal „die feste Überzeugung“, dass du mich hinters Licht führst.)

Schön waren auch Sinnbezüge, wie dieser:

„Du hast mich fast geoutet. Dipl-Kaufmann ohne Bezug zum IT – Bereich ...“

Frage: Schreibt man in München regelmäßig Pflichtenhefte, in Dresden hingegen allenfalls gelegentlich mal ein Lastenheft, und in Hamburg kennt man weder deren Namen noch Sinn?

Antwort: Mag sein, es hängt vom Kunden und seiner damit verbundenen Mentalität ab.

(Der hat mir am besten gefallen, ich habe Tränen gelacht. Danke. :D)

Aber ich muss zugeben, das hier ist auch nicht ohne:

„Dozent in IT – Bereichen inklussive OOP, ... (unter vielen anderem OOP, autodidaktisch angelernt) ...“ ... (nur wenige Absätze zuvor) ... „... 6 Wochen sind auch dem intellektuell unterlegendem (aber hochmotiviertem) Teilnehmen sämtliche Eigenarten und Gegebenheiten der objektorientierten Programmierung nahezubringen. Auch ein mehrjähriges Studium in Form von Unterricht würde hier kaum mehr Fähigkeiten und Fertigkeiten dem Teilnehmer nahe bringen.“

Einfach köstlich.

Schade, dass du nicht wirklich Dozent bist. Deine Schüler hätten sicher viel zu lachen.

Dein Stil gefällt mir. Wie kann man sich nur so schnell eine so komplexe Geschichte ausdenken?

Obwohl ich mich köstlich amüsiert habe, möchte ich dich nun bitten, mir doch ernsthaft ein paar Antworten zu geben. Ich habe wirklich Erklärungsbedarf.

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Original geschrieben von just_me

[bObwohl ich mich köstlich amüsiert habe, möchte ich dich nun bitten, mir doch ernsthaft ein paar Antworten zu geben. Ich habe wirklich Erklärungsbedarf.

Öffne deinen Geist und ziehe auch die unwahrscheinlichsten Gegebenheiten in Betracht, dass eventuell etwas Wahres an der Geschichte sein könnte.

Bei einem geraden "klassischen" Lebenslauf läuft man schnell Gefahr, in einer Masse von gleichartigen Gratifizierten unterzugehen, man muß es aber nicht.

Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, sowie der Umgang in der Praxis sind nunmal nicht unbedingt erlernbar, sondern auch in der Person des Einzelnen begründet.

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Original geschrieben von just_me

Ein paar der köstlichsten Stilblüten:

Frage: Unterscheidet sich das Projektmanagement in Berlin wirklich gravierend von dem in Köln?

Antwort: Ja, aufgrund anderer Ansprüche der Kunden, [...].

Wo ist denn da die "Stilbluete"? Warum haben denn z.B. die Zuericher, die Deutsche Bank und die Telekom unterschiedliche PM-Systeme? (Um nur mal die zu nennen, die ich aus der Praxis etwas genauer kenne.)

Frage: Schreibt man in München regelmäßig Pflichtenhefte, in Dresden hingegen allenfalls gelegentlich mal ein Lastenheft, und in Hamburg kennt man weder deren Namen noch Sinn?

Antwort: Mag sein, es hängt vom Kunden und seiner damit verbundenen Mentalität ab.

Auch das finde ich nicht zum "Traenen lachen". Das ist schlichtweg in der Praxis so.

Obwohl ich mich köstlich amüsiert habe, möchte ich dich nun bitten, mir doch ernsthaft ein paar Antworten zu geben. Ich habe wirklich Erklärungsbedarf.
Siehst Du, und genau das kann ich Dir am wenigsten glauben. Deine Beitraege lassen bei mir eher den Verdacht aufkeimen, daß es Dir weniger um die meinung von Praktikern zu "echten" Problemen geht. Deine Beiträge sehen eher so aus, als ob Du Spass daran findest, Deinen Intellekt an dem der anderen Forumsteilnehmer hier zu wetzen um (vielleicht) irgendwann als Sieger aus einem rhetorisch-intellektuellen Geplänkel hervorzugehen.

Da das nicht der Sinn dieses Forums ist und dieser Thread keinem wirklich hilft, beende ich ihn für mich hiermit. Dazu ist mir meine zeit zu schade

gruss, timmi

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... ist nicht wahr, ehrlich? Es gibt Firmen/Gegenden, in denen keinerlei Dokumentation erfolgt? In der Praxis ist es wirklich so, dass für Projekte weder Bestandsaufnahme, noch Planung oder Dokumentation gemacht wird? Wo? Welche Firmen? Nur ein oder zwei Beispiele genügen mir.

Auf welcher Grundlage realisieren diese Firmen ihre Verträge? Wie kalkulieren sie den Aufwand? Wie planen sie Struktur, Interaktion, Kontext? Was unternehmen sie hinsichtlich der Einsatzplanung? Wie planen und realisieren sie Erweiterungen, Pflege, Updates? --- Nun bin ich aber wirklich neu- und wissbegierig.

(Daneben komme ich mir richtig klein vor. Ich muss jedes Detail dokumentieren, damit ich bei nur drei parallelen Projekten den Überblick behalte, abrechenbar bin, die Leute rumschubsen kann, und Updates, etc. vernünftig kalkulieren, planen und realisieren kann; sonst vergesse ich es irgendwann. ... Allein die DB-Strukturen der letzten DB (rund 3'700 Attribute) ... Wie sollte ich mir all das merken?)

Und auch dass sich das Projektmanagement bezüglich diverser Schwerpunktverlagerungen unterscheiden mag, zweifle ich nicht an. Aber ich kann schlicht nicht fassen, dass Projekte bei der Deutschen Bank gänzlich anders geplant, kalkuliert und durchgeführt werden als bei der Telekom.

Nochmals: Es geht nicht um Inhalte und Details. Es geht um Abstraktionen, Strukturen, Abläufe und Schemata.

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Original geschrieben von just_me

... ist nicht wahr, ehrlich? Es gibt Firmen/Gegenden, in denen keinerlei Dokumentation erfolgt? In der Praxis ist es wirklich so, dass für Projekte weder Bestandsaufnahme, noch Planung oder Dokumentation gemacht wird? Wo? Welche Firmen? Nur ein oder zwei Beispiele genügen mir.

Auf welcher Grundlage realisieren diese Firmen ihre Verträge? Wie kalkulieren sie den Aufwand? Wie planen sie Struktur, Interaktion, Kontext? Was unternehmen sie hinsichtlich der Einsatzplanung? Wie planen und realisieren sie Erweiterungen, Pflege, Updates? --- Nun bin ich aber wirklich neu- und wissbegierig.

Nur um mich selbst zu zitieren :

Original geschrieben von Der Kleine

Upps, lesen, nicht interpretieren.

Original geschrieben von just_me

(Daneben komme ich mir richtig klein vor. Ich muss jedes Detail dokumentieren, damit ich bei nur drei parallelen Projekten den Überblick behalte, abrechenbar bin, die Leute rumschubsen kann, und Updates, etc. vernünftig kalkulieren, planen und realisieren kann; sonst vergesse ich es irgendwann. ... Allein die DB-Strukturen der letzten DB (rund 3'700 Attribute) ... Wie sollte ich mir all das merken?)

Das wird an Dir liegen und deinen Aufgaben.

Nicht jeder Kunde mag ein Geschwafel über kleine Details von drei parallelen Projekten inklussive Updates und 3.700 Attributen auf die Nase aufgedrückt bekommen. Es gibt auch Kunden, die eigentlich verstehen wollten, worum es geht.

Original geschrieben von just_me

Und auch dass sich das Projektmanagement bezüglich diverser Schwerpunktverlagerungen unterscheiden mag, zweifle ich nicht an. Aber ich kann schlicht nicht fassen, dass Projekte bei der Deutschen Bank gänzlich anders geplant, kalkuliert und durchgeführt werden als bei der Telekom.

Das ist in der freien Marktwirtschaft Gang und Gebe und zeichnet unter anderem die Unterschiedlichkeit von verschiedenen Organisationen aus, und somit die Wettbewerbsvorteile.

Original geschrieben von just_me

Nochmals: Es geht nicht um Inhalte und Details. Es geht um Abstraktionen, Strukturen, Abläufe und Schemata.

OK verstanden, höre auf zu träumen und stelle dich der Realität. Ein staatlich verordnetes Wirtschaftssystem ist vorbei. Unterschiedliche Kompetenzen und unterschiedliche Abläufe, Schemata , Strukturen - ja sogar unterschiedliche Gedanken und Abstraktionen prägen das Wirtschaftsleben.

Versuch einfach mal, deine Firma zu wechseln, es wird dir viel Erfahrungen vom Leben bringen können.

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Zur Information: Wir reden aber beide vom Pflichtenheft, ja?

Ich frage, weil mich interessiert, in welcher Form den Kunden meine Pflichtenhefte tangieren sollten. Was du ansprichst ist Aufgabe und Lebensinhalt der Lastenhefte.

Ich frage nochmals - entschuldige meine Dummheit - nach:

Wir reden von ProjektMANAGEMENT, ja? Mal abgesehen von Schwerpunktverschiebungen und Änderungen bei Namen oder Dienstaufgabe der Mitarbeiter, werden also nicht „immer gleiche Arbeitsschritte“, wie beispielsweise: „Prüfen Sie zunächst den Legacy-Datenbestand. Portieren Sie diesen anschließend. ... etc.“ vollzogen?

Ergo ist es also möglich, diesen erst in der neuen Anwendung zu verwenden, dann zu portieren und ihn – „irgendwann nächstes oder übernächstes Jahr, wie die Zeit es eben zulässt“ - zu prüfen, und anschließend diese neue Anwendung zu entwickeln, wobei man diese zuerst updated, dann schreibt und anschließend kalkuliert, bevor man sie plant --- und all das, ohne auch nur eine einzige Zeile zu dokumentieren?

Mit anderen Worten: Es gibt keinerlei definierte Konsistenz in der Aufgabenstellung?

Ein staatlich verordnetes Wirtschaftssystem ist vorbei.
Wen interessieren „staatlich verordnete Wirtschaftsssysteme“ in diesem Kontext?

Stell’ dir einfach mal vor, deutsch als Sprache wäre nicht „von oben verordnet“, oder der Stecker vom Fernseher beim Mediamarkt würde nicht in die Steckdose von Obi, sondern nur in die von Eisen-Karl passen, aber nur, wenn du sie am Donnerstag nach Ostern gekauft hast. Interessante Vorstellung, nicht?

Normierung ist NOTWENDIGER Bestandteil deines (und meines) Lebens. Und ob du es nun glaubst oder nicht, aber das gibt es auch in der IT --- schon mal von ATX gehört? Oder PCI? Oder design patterns? ... all das sind Normen oder doch zumindest „quasi-Normen“...

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Mal eine Frage am Rande.

Du sagtest, du seiest selbständig und als Dozent tätig. Ich darf annehmen, dass dies auf Stundenbasis geschieht, ja?

Wie rechnest du eigentlich ab? Gehst du hin und sagst: "Hey, diesen Monat kriege ich von euch ... öhm ... 13'345 EURO."? Oder hast du einen Stundenzettel (=Lastenheft)? ... Und auf welcher Basis gestaltest du deinen Unterricht? Denkst du dir jeden Tag was neues aus, oder planst du dein Vorgehen - und sei es auch noch so geringfügig und kurzfristig (=Pflichtenheft)? Und zum Finanzamt sagst du dann "Liebes Finanzamt, dieses Jahr bekomme ich ... warte mal ... sagen wir 18'234 EURO Steuerrückzahlung ... oder, och nö .... ich nehme doch lieber 23'211 EURO."? Oder belegst (=dokumentierst) du alle deine Ausgaben und Einnahmen doch?

Was also im alltäglichen Leben usus ist, das machst du bei komplexen Projekten nicht. Es wird nicht dokumentiert.

Stell' dir mal vor, Ford, Audi ... oder was auch immer du für ein Auto fährst, hätte keinerlei Dokumentationen, wie sie nun eigentlich das Auto hergestellt haben. Die anfallenden Werkstattkosten dürften, allein schon aufgrund wochenlanger Fehlersuche immens ansteigen - und das auch noch redundant.

Warst du nicht Betriebswirt? Stößt dir das nicht schon allein aus dieser Warte wenigstens ein klitzekleines bisschen sauer auf?

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Original geschrieben von just_me

Zur Information: Wir reden aber beide vom Pflichtenheft, ja?

Ich frage, weil mich interessiert, in welcher Form den Kunden meine Pflichtenhefte tangieren sollten. Was du ansprichst ist Aufgabe und Lebensinhalt der Lastenhefte.

Aha! Immer mal wieder etwas Neues (zumindest aus Eurer Organisation)!

Original geschrieben von just_me

Ich frage nochmals - entschuldige meine Dummheit - nach:

Wir reden von ProjektMANAGEMENT, ja? Mal abgesehen von Schwerpunktverschiebungen und Änderungen bei Namen oder Dienstaufgabe der Mitarbeiter, werden also nicht „immer gleiche Arbeitsschritte“, wie beispielsweise: „Prüfen Sie zunächst den Legacy-Datenbestand. Portieren Sie diesen anschließend. ... etc.“ vollzogen?

Ergo ist es also möglich, diesen erst in der neuen Anwendung zu verwenden, dann zu portieren und ihn – „irgendwann nächstes oder übernächstes Jahr, wie die Zeit es eben zulässt“ - zu prüfen, und anschließend diese neue Anwendung zu entwickeln, wobei man diese zuerst updated, dann schreibt und anschließend kalkuliert, bevor man sie plant --- und all das, ohne auch nur eine einzige Zeile zu dokumentieren?

Und nochmal : Upps, lesen, nicht interpretieren.

Geschrieben stand, daß Projekte in unterschiedlichen Organisation unterschieldich gehandhabt werden.

Deine Interpretation einer nicht zu Eurer Organisation konformen Vorgehensweise bedinge eine unlogische Projektabwicklung ist alleine aus dem Nichtverstehen der oben genannten Absätze zu begründen.

Original geschrieben von just_me

Mit anderen Worten: Es gibt keinerlei definierte Konsistenz in der Aufgabenstellung?

Lesen, nicht interpretieren.

Original geschrieben von just_me

Wen interessieren „staatlich verordnete Wirtschaftsssysteme“ in diesem Kontext?

Das ist meine Interpretation des Verständnisses deiner Aussagen - sprich kurz und bündig : Zentralismus und keinen Individualismus.

Original geschrieben von just_me

Stell’ dir einfach mal vor, deutsch als Sprache wäre nicht „von oben verordnet“, oder der Stecker vom Fernseher beim Mediamarkt würde nicht in die Steckdose von Obi, sondern nur in die von Eisen-Karl passen, aber nur, wenn du sie am Donnerstag nach Ostern gekauft hast. Interessante Vorstellung, nicht?

Du verwechselst hier nicht etwa den Gebrauch von Normen mit der Umsetzung dieser im alltäglichen Leben?

Geschäftssprache ist von oben nicht verordnet : Ich darf mein deutsches Geschäft ruhig auf polnisch führen, wenn es mir etwas bringt. Und genauso dürfen Konzerne als Geschäftssprache Englisch benutzen, sofern Sie dann wollen.

Kein Mensch würde Vorraussetzen, daß ein koreanischer Fernseher Baugleich mit einem holländischen Fernseher ist. Kein Mensch würde auf komplett gleiche Prozesse innerhalb verschiedener Unternehmen setzen.

Kein Mensch geht davon aus, daß eine Steckdosenleiste vom Mediamarkt die komplett identischen Eigenschaften bei der Produktion und bei dem Gebrauch besitzt, wie die vom OBI.

Original geschrieben von just_me

Normierung ist NOTWENDIGER Bestandteil deines (und meines) Lebens. Und ob du es nun glaubst oder nicht, aber das gibt es auch in der IT --- schon mal von ATX gehört? Oder PCI? Oder design patterns? ... all das sind Normen oder doch zumindest „quasi-Normen“...

Dann versuche aber nicht inhärente Merkmales eines Produktes oder einer Dienstleistung mit dem Ablauf von Geschäftsvorganges als prozessorientiertes Handelns zu vermengen.

Edit zum zweiten Teil: Mein Know - How wirst du kaum rausbekommen. :D

Wer sagt, daß meine Dokumentation genau wie deine Dokumentation angelegt sein muß? Darum geht das eigentliche Thema - nicht um deine eigenwilligen Interpretationen. Und als Kaufmann (entgegen deiner Interpretation) sage ich dir, Unterschiede beim Wettbewerb beleben das Geschäft und führen zu effizienten und effektiven Prozessgestaltungen. Somit freuen mich deine Erkenntnisse.

Wenn es dir gelingt, ohne Verdrehung und eigenwilliger Interpretation, meine Aussagen durch geeignete Argumente zu widerlegen bzw. abzuschwächen, werde ich diese Argumentationsfolge in mein zukunftiges Denken und Handeln assimilieren.

Dir ist noch nicht ganz klar, um welche Ebene sich die eigentliche Diskkusion hier drehen sollte. Akzeptiere meine Argumente oder laß es bleiben. An deinen vorgebrachten Beispielen sehe ich jedoch eindeutig, daß Überlegungen bis zur Basis bzw. einem Grundkonsenz von dir nur mit Mühe gestaltet werden können. (Nicht eines hat bestand gehalten - und das durch ganz simple Gegenbeispiele)

Diese Ebene mit einem intellektuellen Geist in ein Kontext zu ziehen, der zu einer allgemeinen Verwirrung unter zukünftigen Prüflingen führen muss, halte ich für dermassen gefährlich (und demotivationsfördernd), zumal der Argumentationsgehalt deiner Aussagen durch die unpräzise Anwendung der eigentlichen Fragestellung zu wünschen übrig läßt, daß du diese Antworten erhalten hast.

Und damit nochmals : PH muß IMO nicht sein, birgt aber keine Nachteile, es doch zu tun.

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Original geschrieben von just_me

... ist nicht wahr, ehrlich? Es gibt Firmen/Gegenden, in denen keinerlei Dokumentation erfolgt?

Erstens redete ICH eingangs von ProjectManagement-Systemen und nicht von Doklumentationen. Schon gar nicht im von Dir vertierten Sinne.

Und zweitens, wie ich bereits sagte, ist hier für mich EOT, da diese "Diskussion" hier niemandem etwas bringt. - Außer vielleicht Deinem Ego.

timmi

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Ok, mir reicht's ... danke.

Mein Know - How wirst du kaum rausbekommen.
Das zweifle ich nicht mehr an. Wahrscheinlich ist es so gut versteckt, dass du es selbst noch nicht gefunden hast.

Wenn du wirklich Prüfer bist, dann gute Nacht Deutschland, du hast es nicht besser verdient. (Ein Grund mehr auf der Liste der Auswanderungsgründe.)

Das ist meine Interpretation des Verständnisses deiner Aussagen ...
(ohne Worte)

Solche "Argumente" hören zu müssen

Geschäftssprache ist von oben nicht verordnet
wenn es um dieses Thema geht
Nochmals: Es geht nicht um Inhalte und Details. Es geht um Abstraktionen, Strukturen, Abläufe und Schemata. ... Normierung ist NOTWENDIGER Bestandteil deines (und meines) Lebens.

(Dazu das Beispiel: Stell’ dir einfach mal vor, deutsch als Sprache wäre nicht „von oben verordnet“, ...)

und das auch noch in einem bestenfalls rudimentär vorhandenen Deutsch (Aber hey, vielleicht ist ja mein Polnisch schlechter als dein Deutsch.), ist dann doch recht kraftraubend.

Und da ich mir diese infantilen Pöbeleien nicht bieten lassen muss, werde ich es hiermit gut sein lassen.

An deinen vorgebrachten Beispielen sehe ich jedoch eindeutig, daß Überlegungen bis zur Basis bzw. einem Grundkonsenz von dir nur mit Mühe gestaltet werden können. (Nicht eines hat bestand gehalten - und das durch ganz simple Gegenbeispiele)
Ich schlage dir allen Ernstes vor, mal wenigstens das eine oder andere Buch zu lesen. ("Lesen" impliziert übrigens - so leid es mir tut, das erwähnen zu müssen - die Seiten nach dem Inhaltsverzeichnis.)

Mein Vorschlag: (Es handelt sich um eine Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern lediglich dazu dienen soll, erste Grundlagenerfahrungen zu machen.)

Die Liste ist zugegebenermaßen ein wenig unpräzise. Das liegt zum Teil daran, dass ich mehr oder weniger wahllos zugegriffen habe, zum Teil aber auch daran, dass ich darauf vertraue, dass du - der du die Objektorientierung in allen Feinheiten und Details in weniger als sechs Wochen begriffen hast respektive vermitteln kannst - sicher keine Schwierigkeiten damit haben wirst, dieses eine und winzige Thema "Softwaredesign" am kommenden Wochenende durchzuarbeiten.

Design Patterns

Design Patterns Explained. A New Perspective on Object- Oriented Design.

Practical Guide to Structured Systems Design (Yourdon Press Computing Series)

Software Architecture in Practice

Pattern-Oriented Software Architecture, Vol.1 : A System of Patterns

Effektive Software-Architekturen

Designing Object-Oriented Software

Lehrbuch der Software- Technik 1/2. mit 3 CD-ROMs. Band 1 (2. Auflage, 2000), Band 2 (1. Auflage, 1998) Software- Entwicklung / Software-Management, Software-Qualitätssicherung, Unternehmensmodellierung.

Lehrbuch der Objektmodellierung, m. CD-ROM

Algorithmen in C++

Einige der Bücher sind englisch, ob es sie auch als deutsche respektive polnische Fassung gibt, weiß ich nicht. Sicher ist aber, dass es sie nicht als Bilderbuch geben wird.

Nichtsdestotrotz wünsche ich dir viel Spaß beim Anschauen.

Oh, und falls das Verständnis einsetzen und du während des Lesens oder anschließend feststellen solltest, dass du an einigen Stellen deiner Argumentation ein klitzekleines bisschen daneben gelegen hast --- mach' dir nix draus. Es zählt allein der Fortschritt ...

In diesem Sinne,

vielen Dank für die Aufklärung.

Einige meiner schlimmsten Befürchtungen wurde im Laufe dieser Debatte noch übertroffen. Das beruhigt zumindest insoweit, als ich doch nicht so pessimistisch bin, wie ich immer dachte.

mit freundlichen Grüßen,

just_me

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@timmi-bonn

Meine Aussage

... ist nicht wahr, ehrlich? Es gibt Firmen/Gegenden, in denen keinerlei Dokumentation erfolgt?
bezog sich nicht auf "Projektmanagement" sondern auf "Dokumentation".

Ich wiederhole den Auszug:

... Das ist schlichtweg in der Praxis so.

Daher ist für mich im Moment nur schwer nachvollziehbar, was du mit

Erstens redete ICH eingangs von ProjectManagement-Systemen und nicht von Doklumentationen.
meinst, wenn du mich in diesem Zusammenhang sinnentfremdend zitierst.
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Die einschlägigen Kenntnisse dieser Fachliteratur klassifizieren dich in Zusammenhang mit deinen äußerst direkt angreifenden und provokanten Polemik, wie

Original geschrieben von just_me

Das zweifle ich nicht mehr an. Wahrscheinlich ist es so gut versteckt, dass du es selbst noch nicht gefunden hast.

und

Original geschrieben von just_me

Solche "Argumente" hören zu müssen wenn es um dieses Thema geht und das auch noch in einem bestenfalls rudimentär vorhandenen Deutsch (Aber hey, vielleicht ist ja mein Polnisch schlechter als dein Deutsch.), ist dann doch recht kraftraubend.

ohne auch nur irgendeinen Bezug zu meiner Person zu besitzen, sowie der Nichteinsicht (um nicht schreiben zu müssen Nichtverständnis) in den Grundlagen dieser Diskussion äußerst stark. Eine ausführliche Erläuterung dessen hast du bereits von mir erhalten.

Ein Urteil bilde sich der Leser selbst.

Wie hiess es schon immer : Schuster bleib bei deinen Leisten.

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Hallo.

Ich bin grad am Doku schreiben und wundere mich..

Erstens, ich habe nochnie ein Pflichtenheft gebastelt..

zweitens. ich hatte es für die abschlussarbeit auch nicht vor, da die aufgaben und auch der spätere verlauf eigentlich genau das wiederspiegeln was in einem pflichtenheft zu stehen hat...

nämlich alle anfallenden bzw angefallenen arbeiten..

nun wie wichtig ist das pflichtenheft für die prüfer.. ist es PFLICHT haha wie der name schon sagt...

nach welchen kriterien kann ich entscheiden ob ich eines schreiben muss oder nicht..

das gleiche gilt für die kostenrechnung..

wie kann ich rechtfertigen, dass ich keine kostenrechnung brauche weil alles schon da war....

und wo rechne ich dann meine arbeit ab..

tsöö

lauda dolle sachen..

gruß ben

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Ob und wie du ein Pflichtenheft gestalten musst, hängt von deiner IHK ab.

Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hingegen ist gefordert, aber wie du diese gestaltest, obliegt deiner Fantasie. Am einfachsten sollte eine Gegenüberstellung von Aufwand und Nutzen mit dem entsprechendem Fazit erfolgen. Kannst du direkte Einkaufspreise aus der Kostenrechnung nutzen, so würde ich diese der Doku nicht verwehren (in Abstimmung mit deinem Betrieb, da dieses manchmal zum Betriebsinterna gehört).

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Original geschrieben von wimmer5

nun wie wichtig ist das pflichtenheft für die prüfer..

"Für die Prüfer" halte ich für den falschen Ansatz. "Für ein Projekt" wäre treffender.

Wie soll ein Projekt ohne Pflichtenheft aussehen? Wie wird der Auftrag so beschrieben, daß Auftraggeber und Durchführender beide das Ergebnis später als das verlangte Produkt betrachten? Wogegen soll ohne Testkonzept, welches ja aus dem Fachkonzept / Pflichtenheft erstellt wird, getestet werden? Wie soll die Übergabe / Abnahme ohne Pflichtenheft (in welcher Form auch immer) aussehen?

Für ein Projekt halte ich ein Pflichtenheft (oder etwas vergleichbares) für unumgänglich. Ich kenne auch kein PMS, welches ohne Pflichtenheft auskommt.

gruß, timmi

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@mods & geneigte Leser

Der thread ist eh verhunzt ... Also schreib ich's einfach hier rein. Für 'ne pm müsste ich es in tausend Teile zerhacken. Das sieht doof aus, ist aufwändig und langweilt nur.

Danke für euer Verständnis.

@Sandrin

... interessiert mich wie alt du bist und in wie vielen Firmen du bisher - nicht als Azubi - an IT-Projekten mitgearbeitet hast.

[1/2]

*lol, ein Bewerbungsgespräch oder doch nur eine Vorstellung?

Ok, also ...

Nach dem Abschluss meines Studiums der Informatik an der FH Stralsund im Jahre 1999, (Über die Zeit davor - also vor dem Studium - könnte ich zwar reden, müsste dich und alle anderen Leser aber anschließend töten. Da dieses Massaker angesichts der heutigen Munitionspreise schlicht unbezahlbar wäre, verzichte ich darauf. ... also darauf, es zu erzählen. Und darauf, irgend jemanden umzubringen.), zog es mich - mit Flausen im Kopf und Wind im Haar - in die Vereinigten Staaten. Ich nahm damals an, kraft meines universalen Wissens, das mir in einem angesehenen deutschen Studium zuteil geworden war, die Welt verändern zu können und schon allein deswegen zu müssen - denn ich war Gott.

Binnen relativ kurzer Zeit lernte ich zwei wesentliche Dinge:

1.) Amis sind böse.

Die allererste diesbezügliche Erfahrung war: Du bist NICHT Gott!

Die zweite: Du bist nicht mal der Wasserträger von Gott!

Die dritte: Du bist ein Nobody - unbedeutend, unwichtig und uninteressant.

Ableitung: Wenn du in diesem Haifischbecken überleben willst, musst du schwimmen, schwimmen, schwimmen ... was hier nichts anderes bedeutet, als: Lernen bis zum Umfallen.

Konsequenz: Zertifizierung als MCP, MCAD, MCSD (VS6 & .NET), MCDBA2k, MCSA, MCSE (2k, 2k3 + Upgrade "Security") und - seit Montag - MCDST.

2.) Amis sind doch nicht böse.

Während meines Aufenthaltes in den USA entschloss Microsoft sich, mir zu Ehren eine völlig neue Philosophie ins Leben zu rufen. Sie nannten es irritierenderweise ".NET", aber tatsächlich ist das nur auf einen Verständigungsirrtum zurückzuführen, da bin ich völlig sicher. Aus reiner Höflichkeit begann ich wohlwollend, mich damit zu beschäftigen. ... Aber das interessiert dich nicht wirklich ... Zurück zum Thema ...

Bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland anno 2003 arbeitete ich in zwei Firmen, wobei ich für 9 Projekte mehr oder weniger (mit)verantwortlich zeichnete (Spontanprojekte, wie "Mach mal eben ein Update für xxx", "Uns fehlt ein Dienst für yyy!" oder "Gibt's eigentlich einen Broker für zzz?" nicht gezählt.), deren Auftraggeber sich aus der - in diesem thread bereits mehrfach zitierten - "Industrie" (Gemeint ist hier allerdings die, auf der anderen Seite des Großen Teiches --- also von hier aus gesehen, meine ich.) rekrutierten.

[Wohin darf ich meine Referenzen schicken?]

Um das etwas näher auszuführen - vielleicht bekomme ich die Stelle bei dir ja doch:

Zunächst hieß ich "Junior Management Assistant", und war daher innerbetrieblich zertifiziert, Kaffee zu kochen, kluge Sprüche meines Herrschers für die Nachwelt festzuhalten und intelligent auszusehen; später übertrug man mir eigene Verantwortung - machte mich also zum "Project Manager"; aber nach etwas über einem Jahr und den ersten Zertifikaten wurde ich wegbefördert: Man gründete (man beachte Punkt 2) eine neue Abteilung, deren Leitung mir übertragen wurde. Fortan nannte man mich höflich ".NET Team Leader". Infolge der - wie ich finde unnetten - irgendwie "haifischigen" Mentalität der Amis vereinnahmte man binnen kurzer Zeit mehrere Firm(ch)en. Eine davon war eine Unternehmensberatung. Das fand ich nicht lustig, denn nun wuchs mein Aufgabengebiet beträchtlich. Waren wir eben noch selbstverliebt damit beschäftigt, uns Arbeit zu verschaffen, indem wir versuchten, instabile alphas von .NET-RADE zum Laufen zu bewegen, brachte uns u.a. meine Tätigkeit als "Apostel der endgültigen und allein selig machenden Endlösung namens '.NET'" immer mehr Aufgaben, aber mir nicht mehr Geld ein.

So war es denn auch der schnöde Mammon, der mich 2001 zu meiner neuen Aufgabe lockte. Der soziale Abstieg hingegen war unbeschreiblich, war ich doch nunmehr nichts anderes als ein - man stelle sich das einmal vor - "Programmer" - und das in einem Land, in dem der Hausmeister nicht "housekeeper" sondern "house manager" heißt. Mindestens sowas wie "Special Program Manager" oder wenigstens irgendwas mit "manager" hätte ich da schon erwartet. Aber naja ... siehe Punkt 1.

Listigerweise spekulierte man aber auf meine Erfahrungen, und so avancierte der "cool german guy" (Amis finden irgendwie alles, was aus good ol' Germany kommt, entweder "cool" oder ... nee, das darf ich hier nicht sagen.) bald zum "Methods Engineer" - YEAH! Es war zwar nur Arbeitsaufgabe und nicht Titel, aber immerhin ... (Wir müssen ja keinem verraten, dass das eigentlich nur "Arbeitsvorbereiter" heißt, oder?).

Die Firma war ein bisschen größer, nannte sich damals "Advanced Micro Devices", und sah ihre gottgegebene (FYI: Nicht von mir! Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Gott.) Bestimmung darin, sich gegen INTEL aufzulehnen, ja sogar besser sein zu wollen. Ich erwähne das, weil unsere Spiogenten wohl berichtet hatten, dass man bei INTEL vier von fünf Tagen mit öder "specification of product requirements" verbringt. Jedenfalls war es fortan meine Aufgabe, fünf von fünf Tagen mit der "specification of product requirements" zu verbringen. Ich saß also da, trank literweise Starbuck-Coffee, aß chön charfe "Pepperoni-Lovers" (Hach, ich vermisse sie ...), starrte Löcher in die Luft, "meetete" was der Terminkalender hergab, und entwarf ... oder vielmehr formulierte ... Arbeitsaufgaben respektive deren Bestandteile.

Sehnsucht und Liebe - Oder ist das das Gleiche? - zog mich aber unwiderstehlich zurück nach Deutschland. (Ok, tatsächlich fing ich auch an, die Amis zu unmögen. Irgendwas mit der - Meine? Ihre? - Mentalität stimmte nicht optimal ... war's die Oberflächlichkeit? Oder die Prüderie? Oder die Scheinheiligkeit? Oder doch diese robuste Selbstsicherheit? Egal.)

Jedenfalls fasste ich in good ol' Germany wieder Fuß und derzeit besteht meine Arbeitsaufgabe - wenn ich das richtig verstanden habe - u.a. darin, für die Sparkassen Konten zu putzen ... äh, zu lassen ... also: putzen zu lassen, natürlich. (Das ist besser, weil wenn Oma kreischt "Mein Erspartes ... Wo ist mein Erspartes? Ich hab' mir das ganze Leben alles vom Munde abgespart, wollte es jetzt meinem Enkel geben, und nun ist nix da.", kann ich sagen "Er war's. Ich hab nix gemacht.").

Außerdem - man ist ja flexibel und nie wirklich ausgelastet - bereiten wir mit Hilfe der "Geißel Got... ummm ... Microsofts" namens ".NET" geheime Welteroberungspläne vor, um die Erde endgültig unter das microsoft'sche Joch zu zwingen. Wenn zwischendrin noch Zeit ist - und mein Chef meint, die müsse ich halt finden, weil's Geld bringt -, dann gebe ich hier und da ein paar Vorlesungen zu Themen rund um das Projektmanagement.

Allerdings ist meine Zielgruppe mehr in den eigenen Kreisen - also (Projekt)Manager, Planer, Analytiker und solchen Leuten - zu finden. Das klingt jetzt hochtrabend, ist es aber gar nicht. (Ich habe meinen Chef davon überzeugt, weil diese Zielgruppe so schön überschaubar ist.) Deswegen läuft das oft auch wie eine Märchenstunde ab. Ich stehe da vorn rum und lese irgendwas Langweiliges von wegen Normen, Richtlinien, patterns, Protokollen und so vor, und die anderen hocken mir oder sich gegenseitig gegenüber (je nach Perspektive und Raumordnung), zocken funny games und erzählen sich schmutzige Witze. Und damit das niemand merkt, haben wir beschlossen, lieber unter uns zu bleiben.

Aber dank "der kleine", der mir das verdammte Licht zeigte, weiß ich heute, dass all das völlig überflüssig war: Die IT ist nicht normbar, Dokumentation nicht notwendig. <== Punkt.

All die Bücher lügen, patterns wurden nur erfunden, damit ein Häuflein Schwachsinniger Beschäftigung hat, das MSF ist der reine Stuss, Protokolle sind für Feiglinge, Normen für Sozis.

Herr, ich gelobe Besserung: Fortan werde ich nicht mehr dokumentieren, was wir an der Software und den Datenbanken der Sparkassen ändern oder zu ändern gedenken. Vielmehr machen wir das spontan und auf Zuruf. "der kleine" hat völlig recht, ist ja auch viel spannender so. Weil, mal sehen, was da hinten rauskommt; und mein Konto hab' ich eh nicht bei der Sparkasse ...

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[2/2] (Ja, ich weiß: Ich schreibe zuviel. ... darn! Ich gelobe Besserung.)

Irgendwann Ende letzten Jahres bin ich dann über dieses Forum gestolpert. Bis dahin war mir der "Fachinformatiker" als solcher noch nie in freier Wildbahn begegnet, so dass ich dachte, ich müsste mich mal über die Konkurrenz informieren.

Zunächst dachte ich "Okay, die üben hier ... kannst du ja mitmachen, ist bestimmt lustig und dümmer wirst du davon ganz sicher nicht.", dann dachte ich "Häääääääääääääääääää?" und schon bald darauf "Moooooooooment!".

Ich war über den Rahmenlehrplan und diverse statements gestolpert, die Ausbildung, Ziele und Sinn betrafen. ... Und ich war ... Wie soll ich's sagen? ... entsetzt! Da werden kids nach Strich und Faden ********t - Entschuldige bitte das v-Wort. - und das alles nur, damit ein paar wenige Leute sich die fetten Bäuche streicheln können. Ich meine, wenn's darum ginge, den kids einen Lutscher wegzunehmen, wäre ich der Erste, der sich melden würde --- aber gleich das ganze Leben?

Ein Maurer bekommt eine robuste Ausbildung, die es ihm im Ernstfall auch möglich macht, ohne jegliche Sprachkenntnisse in ... sagen wir ... Indien Fuß zu fassen: Hinziehen, Kelle nehmen, Haus bauen, fertig. --- Seine Fachausbildung ist umfassend und ausreichend.

(BTW: Stell' dir mal vor, man würde Maurer/innen ausbilden, die nicht in der Lage wären, Zeichnungen zu lesen respektive zu erstellen. Nicht "perfekt" - nur "gültig".)

Eine Verkäuferin bekommt eine robuste Ausbildung, die es ihr im Ernstfall auch möglich macht, ohne jegliche Detailkenntnis die Branche zu wechseln: Statt Gemüse verkauft sie eben morgen Erotikartikel. Ein paar neue Preise, Namen und Artikelnummern und los geht's.

(Noch'n Vergleich: Stellt' dir vor, man würde Verkäufer/innen ausbilden, ohne ihnen zu verraten, wie Kassen funktionieren. Nicht "überall" - nur "regional".)

Ein Fachinformatiker, der darauf gedrillt wird, nichts wirklich zu können, kann ... ja, was eigentlich?

Wo kann ich so jemanden einsetzen, wenn er/sie frisch von der Schule kommt? Sag du es mir.

Planung oder Entwurf? Ohne Kenntnis von Dokumentation, Logik, Zusammenhängen, Abläufen UML, OOA/D?

Realisierung? Ja, wenn wir zufällig gerade diese eine Sprache nutzen, die der/die Gute beherrscht. Aber wehe, wenn wir crossjumping betreiben!

Das Rezept für nur EIN Projekt: Man nehme paar COM-Dienste in managed C++, einige Websites in ASP.NET, zwei gehäufte Esslöffel Windowsdienst in C#, etwa 40g Webdienst, ebenfalls in C#, dazu jeweils eine Prise VB.NET, J#, VBA und WSH, sowie eine SQL-Datenbank, und rühre kräftig um.

Wo - und vor allem: Wie lange? - soll ich einen durch "240UE-von-denen-100UE-ausgefallen-sind-C++"-gestählten Programmierer einsetzen?

(Stimmt, bis dato habe ich noch nicht davon gelesen, dass FI AE's COM und ADO nicht beherrschen (müssen). Ist die Windows-Systemarchitektur eigentlich Bestandteil des Lehrplanes? Das finde ich irgendwie nicht im Rahmenlehrplan. Oder hält man das auch für überflüssig?)

Und was mache ich mit ihm, wenn er seinen Job als Codiersau erledigt hat? Rausschmeißen? Umlernen bringt nix, weil "Um" nicht vorgesehen ist, dazu fehlen zu viele Grundlagen - nur "Neu". Neu ist aber zu teuer. Und zu langwierig. Also doch rausschmeißen? Nur wie werde ich ihn los, angesichts hiesiger Gesetze? --- Am besten also erst gar nicht einstellen, gibt ja eh genug arbeitslose "Kollegen", die wenigstens formale basics mitbringen.

Nichts zu wissen ist keine Schande - doch dazu erzogen zu werden, nichts wissen zu müssen, und darauf auch noch stolz zu sein, ist beschämend. Nicht für die Azubis. Aber für diejenigen, die dafür verantwortlich zeichnen.

Oops, jetzt bin ich aber heftig von meinem Bewerbungsmonolog abgekommen ... Also, wo war ich? ... yep, ...

Mit meinen - Oh mein Gott! Ein graues Haar! Bald bin ich tot und kriege Rente. - mittlerweile 33 Lenzen bin ich nicht mehr so anspruchsvoll, die Welt verändern zu müssen. Aber ich glaube immer noch daran, sie verändern helfen zu können. (Bin ich mit Don Quichote verwandt? Müsste mal meinen Stammbaum prüfen ...)

Allerdings muss ich auch zugeben, dass der Aphorismus *Die Summe der Intelligenz auf der Welt ist konstant, nur die Bevölkerung nimmt zu.* einen winzigen Funken Wahrheit birgt; und das dieses es nicht unbedingt leichter macht.

Aber ich werde immer versuchen, mein Bestes zu geben.

Krieg' ich jetzt den Job?

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