@Bitschnipser die Frage gefällt mir, danke!
1. pleite gehen/Erfolg haben und Ahnung von dem haben, was man tut sind zwei verschiedene Dinge. Es gibt viele, die keine Ahnung von dem haben, was sie tun, aber viel Geld verdienen - genauso kann es andersherum sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein Unternehmen nicht nur wegen Unfähigkeit der Mitarbeiter oder der Geschäftsführung pleite gehen kann. Ein Berufsabschluss hilft diesbezüglich dann auch recht wenig, wenn man ein Unternehmen durch die Insolvenz führen muss. Ich bin anschließend wieder aufgestanden und meine darauffolgenden Jahre waren die bisher erfolgreichsten meines beruflichen Lebens.
2. Geld verbrennen tut jeder auf gewisse Weise, der unternehmerisch tätig ist und in etwas investiert, was grundsätzlich mit kleinem bis großem Risiko behaftet ist.
3. Ein Berufsabschluss ist erst der Anfang - und die Grundlage, um sich weiterzubilden. Siehe auch https://wis.ihk.de/ihk-pruefungen/weiterbildungsstruktur.html
Mir bringt der Berufsabschluss Fachinformatiker tatsächlich rein gar nichts - seit ich selbstständig bin ist die Reaktion eher: "Wow, du hast keinen Berufsabschluss und bist trotzdem erfolgreich!". Inwieweit das aber auch bei Nicht-Selbstständigkeit so gesehen wird, kann ich nicht sagen. Es lässt sich jedoch davon ausgehen, dass der Bedarf an guten ITlern in bestimmten Bereichen sehr gefragt ist und der Abschluss dann gar nicht mehr so wichtig ist.
Leider verfüge ich nicht über den nötigen Schulabschluss, um für ein Studium zugelassen zu werden, allerdings interessiert es mich rein inhaltlich, Informatik zu studieren. Man kann sich sehr viel Wissen aneignen, ohne eine Berufsausbildung zu absolvieren und durch selbstständiges Lernen und Erfahrung sammeln mindestens genauso gut werden in dem was man tut, wie jemand der die Ausbildung genossen hat. Aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem das selbstständige, autodidaktische Lernen nicht mehr so einfach möglich ist, weil man einfach nicht mehr an das Wissen heran kommt. Auch wird es immer schwieriger, inhaltlich die Dinge zu verstehen, wenn man niemanden hat, der sie einem vermittelt und einem erklären kann. Sicher geht das irgendwie, aber dann wird es halt enorm anstrengend und dann kommt noch ein Punkt dazu: irgendwann wird man nicht mehr ernst genommen.
Für mich ist der Berufsabschluss also ein Türöffner in Richtung Studium.