Einfacher wäre, grundsätzlich geschlechtsneutral zu schreiben ("Liebe Angestellte"), aber darum soll es hier nicht gehen.
Ich habe beide Seiten erlebt und auch wenn ich viel von vorher mitgenommen habe und dementsprechend noch eher ernst genommen werde, merke ich schon, dass man als Frau anders behandelt wird. Ich habe mit einem Kollegen beispielsweise mit einem Techniker eines Drittanbieters telefoniert. Der fragte dann am Ende nochmal nach den Namen des Technikers und der Kollegin (Weil Frauen keine Techniker sein können?). Auch wenn ich per Mail mit Firmen Kontakt habe, merke ich durchaus dass ich mehrfach schreiben muss, bis die Leute mir wirklich zutrauen, dass ich Ahnung von der Sache habe. Das ist frustrierend.
Ich arbeite in einem Unternehmen mit sehr hohem Frauenanteil und auch in der IT sind wir von ca. 20 Leuten 7 Frauen. Von daher ist es durchaus nicht ganz so wie in anderen Unternehmen, die kaum oder gar keine Frauen in der IT haben. Wahrscheinlich würde es da anders aussehen. Zudem orientieren wir uns am ÖD, womit das Gehaltsgefälle auf Grund des Tarifes zwischen Frauen und Männern nicht vorherrscht.
Aber: Trotz knapp 75% Frauenanteil sind die meisten Führungskräfte männlich. Erst in den letzten Jahren sind mehr Frauen in die Geschäftsleitung gekommen. Man scheint sich aber zu bemühen, hier eine bessere Verteilung zu erreichen.
Hätten wir ein Gleichstellungsbüro, müsste sich das allerdings selbstverständlich auch mit den Männern befassen, denn die stellen grundsätzlich bei uns die Minderheit dar. Nicht im Führungsbereich, aber unter den Angestellten.