Eigentlich sind es nicht die Prüflinge, die diese schlechten Leistungen erbringen, sondern die Betriebe.
Es kann ja nicht sein, dass mein Azubi drei Jahre bei mir lernt und ich nicht mitbekomme, dass er die einfachsten Sachen nicht beherrscht. Es sind die Ausbildungsbetriebe, die die schlechten Noten bekommen.
Azubis sind nicht billige Arbeitskräfte. Je nach Aspirant sind das Anwärter mit mehr oder weniger Motivation diesen Beruf zu erlernen. Als Betrieb habe ich die Probezeit um zu erkennen, ob der Azubi sich für den Beruf eignet. Ich schlage vor in diesem Fall rege von der Kündigung in der Probezeit Gebrauch zu machen. Beide Seiten müssen bereit sein etwas zu leisten. Der Azubi das Lernen und der Ausbildungsbetrieb das Lehren.
Die Aussagen der Prüflinge haben mich teilweise schockiert.
"Bei uns im Betrieb wird nur xxxxx eingesetzt" war die häufigste Aussage. Dementsprechend war die Vorgehensweise bei der Auswahl der Alternativen.
- Kennen wir nicht, haben wir nicht, brauchen wir nicht.
Gleichzeitig finde ich die Ignoranz mancher Prüflinge auch schon beachtlich. Aus eigenem Antrieb lernen wenige. Interesse und Neugier fehlen vollkommen.
Ich frage mich wie diese Leute später nach der Prüfung sich weiterbilden wollen. Unsere Arbeit besteht m.E aus zu einem großen Teil der eigenmotivierten Weiterbildung. Ohne die ständige Fortbildung per Fachliteratur, Internet, Gespräche mit Kollegen und dem permanenten "Sich-auf-dem-Laufenden-halten" kann man diesen Beruf nicht ordentlich ausüben.
Natürlich werden die wenigen Kenntnisse reichen, um ein paar UNUs zu beeindrucken. Aber bitte, kommen Sie meine Herren und Damen, wir müssen uns untereinander messen und nicht uns von den Laien auf die Schulter klopfen lassen. Nur ein erfahrener IT-Kollege kann unsere Arbeit abschätzen und richtig beurteilen.
Deshalb sitzen auch im PA sowohl Theoretiker als auch Praktiker, die in der Lage sind, die Wissenden von den Blendern zu unterscheiden.
Wie bereits erwähnt, wenn das Wissen vorhanden ist, braucht sich kein Prüfling zu fürchten. Bei mir zumindest nicht. Ich werde mich für sie und ihre Arbeit einsetzen. Sie müssen mich nur mit Ihrem Wissen überzeugen.
So, das wars für heute. Bis bald.
P.S: Jetzt aber was anderes, ich tippe auf 3:1 für Deutschland heute abend.