Das ist meiner Meinung nach zu einfach gedacht, und zwar oft auch von denjenigen, die die Aufgabe stellen: "Wenn Du es nicht kannst, hast Du Dich einfach nicht genug angestrengt!"
Darüber nachzudenken, warum jemand eine Aufgabe nicht lösen kann ist natürlich viiieeel zu aufwändig, aber imho gerade die Aufgabe eines guten Ausbilders...
Warum sollte man nicht entscheiden können? Jetzt sind wir meiner Meinung nach genau am "entscheidenden" Punkt (im wahrsten Sinne des Wortes!). Wenn Du Dir Deine eigenen Argumente dafür (oder dagegen) überlegst, wieviel Energie Du in die Aufgabe steckst, hast Du auch schon die Argumente, die Du entweder:
- Deinem Ausbilder präsentieren kannst (darüber könnte man dann reden, wenn sich der Ausbilder die Zeit dazu nimmt)
"Der Geburtstag meiner Schwester war mir wichtiger. Bei dieser verdammten Netzwerkkommunikation brauch ich nochmal einen Denkanstoß..."
oder:
- Du weisst wenigstens, wofür Du Deine privaten Kontakte vernachlässigst
"Die Prüfung nächste Woche ist mir wichtiger. Ich will endlich diese verdammte Netzwerkkommunikation verstehen..."
Mobbing, fehlende Anerkennung oder auch fehlende Unterstützung "Ich kann Dir doch nicht nochmal diese verdammte Netzwerkkommunikation erklären!" sind natürlich eine andere Baustelle...
Edit sagt:
das wichtigste hätte ich fast vergessen: den Bezug zum Burn-Out.
Warum gibt es Leute, die mit Freude 70h pro Woche an einem Projekt arbeiten, kein Problem damit haben private Dinge zu vernachlässigen und andere Leute die nach einem 8h Tag ausgepowert nach Hause kommen und in Depression versinken? (die Übertreibung ist gewollt!)
Imho gelingt es dem ersten einen Sinn in seiner Tätigkeit zu sehen, er weiss wofür er sein Privatleben vernachlässigt. Dem zweiten gelingt es nicht, einen Sinn in seiner Tätigkeit zu sehen. (Das Thema Sinnhaftigket einer Arbeit hat lt. http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom viel mit Burn-Out zu tun!)