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diemom

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    diemom reagierte auf Sullidor in Was ist das für eine Bildungsstätte?   
    Meine Umschulung war auch nicht so viel besser als anderswo. Ich kenn die ganzen Probleme der Umschüler selber. Aber nur, weil der Bildungsträger sch**** ist, muss man ja nicht verzweifeln.  Jeder Umschüler hat einen PC, Internet und muss knapp 1,5 Jahre lang täglich 8 Stunden da rumsitzen. Anstatt sich zu darüber zu beschweren, dass einem nichts beigebracht wird, kann man auch den Rahmenplan und den Rahmenlehrplan zur Hand nehmen und sich selber raussuchen, was benötigt wird.
    In der Zeit könnte man sogar das kostenlose Openbook "IT-Handbuch für Fachinformatiker von Sascha Kersken" auswendig lernen. Und ich meine Buchstabengetreu! Und es gibt noch tausende erstklassige, kostenlose und legale Internetquellen. Stattdessen sitzen dann die meisten Umschüler rum, tun nur das Nötigste, gehen neben der Mittagspause noch 20 - 30-mal am Tag rauchen und gammeln den ganzen Tag im Netz rum. Und wenn nur gelernt wird, wenn der grottige Dozent die paar Stunden der Woche da ist, dann sehe ich die Schuld trotzdem ziemlich deutlich beim Umschüler.
    Man hat z.B. 12 Monate Zeit um sich einen Praktikumsplatz zu suchen. Aber einige schreiben erst 4 Wochen vorher dem Praktikumsstart eine handvoll Betriebe an und geraten dann in Panik, wenn sie innerhalb 2 Wochen nichts gefunden haben und machen dann die Bildungsträger und Betriebe dafür verantwortlich
    Die wenigen wirklich erfolgreichen Umschüler, die ich neben mir kenne, haben es ebenfalls so gemacht. Ich möchte da auch niemanden etwas unterstellen, aber diese Einstellung ist es, IMHO was einen erfolgreichen Umschüler vom Rest unterscheidet.
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    diemom reagierte auf pr0gg3r in C# lernen, aber es bleibt einfach nicht hängen   
    Da ich einigen Kommilitonen Nachhilfe gebe (die zum Teil gar nichts mti IT studieren, sondern einfach das Modul irgendwie bestehen müssen), habe ich inzwischen einiges an Erfahrung, woran es hackt:
    1. Grundlagen (1) 
    Ganz häufig ist das Problem, dass sie zwar "irgendwie wissen", was Variablen, Klassen, Methoden usw. sind, aber nicht, wofür man die anwendet. Das muss einfach sitzen. Zum Beispiel kommen viele überhaupt nicht auf die Idee, hier und da einfach eine Variable zu deklarieren, in der irgendwas zwischen gespeichert wird. Dieses Denken muss sich auch erst entwickeln und darum ist es wichtig, damit rumzuspielen. Zum Beispiel, alle möglichen Operationen auf Integer anwenden, auf Floats, auf Strings, diese zu kombinieren, in ne neue Variable reinzuschmeißen usw. Damit man einfach ein Gefühl dafür kriegt, was überhaupt möglich ist. Und dann kommt irgendwann das Denken "oh, da mach ich mir ne neue Methode, schmeiß den Rückgabewert in ne Variable und arbeite damit weiter". Aber dafür muss man nicht "lesen, lesen, lesen" sondern einfach "machen, machen, machen".
    2. Grundlagen (2)
    Was auf jeden Fall sitzen muss sind Datentypen (primitive Datentypen, Arrays), Verzweigungen (IF, If-Else, If-Else if-Else, Switch-Case), Schleifen (while, do-while, for, foreach). Ich merke immer wieder, dass viele selbst nach einem halben Jahr Softwareentwicklung einfach nicht auf die Idee kommen, zwei Bedingungen in ein If zu stecken oder eine Schleife rückwärts laufen zu lassen. Wieso nicht? Der PC macht, was der Programmierer will (wenn der das richtig angibt)
    3. Aufgaben verstehen
    Mit Grundlagen 1 und 2 kann man schon sehr sehr viel machen. Zum Beispiel diese ganzen typischen Aufgaben wie z.B. "finde die größte Zahl in einem Array", "ermittle den Durchschnitt in einem Array", "gebe einen Text rückwärts aus", "implementiere ein Zahlenraten" usw., also die typischen Aufgaben für einen Anfänger. Diese Aufgaben muss man irgendwie vom Text in Code umwandeln. Ganz oft, gibt der Text aber auch Hinweise darüber, was man machen muss. Zum Beispiel: "der User soll eine Zufällige Zahl raten. Solange die Zahl nicht erraten wurde, soll 'Leider falsch... Nochmal raten' ausgegeben werden. Ansonsten, soll 'Super, du hast die Zahl erraten" ausgegeben werden. Gebe zusätzlich aus, wie viele Versuche der User benötigt hat". Darin steckt schon sehr viel, was man machen muss:
    Der User soll eine Zufällige Zahl raten: Super, dann steck ich eine Zahl in einen Integer! Solange blablablabla...: Super! Solange irgendwas gemacht wird, ist immer eine Schleife (genauso wie "für alle..."). Wenn dies.... ansonsten...: Ahhhh, eine If-Verzwiegung! Wie viele Versuche: Ah, ich muss die Versuche irgendwo speichern. Ah, wie wärs mit nem Integer, den man hoch zählt, wenn die Zahl nicht getroffen wurde! Mit der Zeit entwickelt sich dann das "Denken in Code" und sobald das passiert ist, ist es egal, ob ich in einer Schleife jeden Zweiten Wert aus einem Array auslese, oder der Holzfäller jeden zweiten Baum fällt. Irgendwann entwickelt sich das schon.
    4. Nicht das große Ganze sehen
    In Punkt 3 habe ich eine Aufgabe, die vielleicht am Anfang komplex erscheinen kann, in viele kleinere Schritte zerlegt. Aber genau darum geht es: nicht das große Ganze sehen und nicht wissen, was zu tun ist, sondern Schritt für Schritt das Problem lösen. Zum Beispiel, erst einmal eine Zufallszahl erzeugen und ausgeben. Funktioniert? Wunderbar, dann kanns ja weiter gehen. Dann eine Zahl einlesen. Cool, klappt ja auch! Dann die Zahl mit der Zufallszahl vergleichen. Geil, gar kein Problem. Dann eine Schleife drumrum basteln. Oh, jetzt will er immer eine Eingabe. Wie unterbreche ich jetzt die Schleife, wenn die Eingabe stimmt? Was gabs da nochmal? Ah, genau, break. Perfekt, funktioniert. Nun noch ne Variable die die Fehlschläge zählt, die am Ende mit ausgeben und fertig. Cool, läuft. Und dann macht es auch Spaß
    5. Dann erst komplexere Dinge machen
    Sobald man Punkt 3 beherrscht, kann man sich komplexeren Dingen zuwenden, wie zB Klassen, Designpattern usw. 
    6. Üben, üben, üben
    Egal wie gut ein Programmierer ist, er kann immer noch was lernen. Aber die, die das Jahrelang machen, haben jeden Fehler zehn, zwanzig, hundert mal gemacht, bevor sie sich weiter entwickelt haben. Programmieren lernen hat (leider) nicht immer eine steile Lernkurve, sondern ist manchmal auch einfach ätzend. Aber wenn man dann nach drei Stunden endlich ein Problem gelöst hat, darf man auch mal stolz auf sich sein  

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