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probleme in der ausbildung FIAE


snowpower

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hallo!

habe gedacht ich wende mich einmal an dieses forum hier, weil es mir geeignet dazu erscheint, mir bei meinen problemen vielleicht weiterzuhelfen.

ich mache seit september eine ausbildung zum FIAE. leider ist es so, dass ich nicht wirklich einen festen ansprechpartner habe, der mir bei meinen fragen/problemen weiterhilft. ich bekomme eine aufgabe, diese wird mir kurz erläutert, ja, und dann bin ich auf mich alleine gestellt. wenn ich eine frage habe, wird diese mir äußerst knapp beantwortet, geholfen ist mir dabei aber nicht wirklich, weil sich niemand mit mir hinsitzt und das ganze mal mit mir durchgeht. ich verlange nicht, dass ich 8 stunden rund um die uhr betreut werde, aber wenn ich etwas programmieren soll, wo man neue methoden oder komponenten benötigt und ich nicht einmal weiß, dass es diese gibt, wie soll ich das ganze angehen? ich versuche als trotzdem zu fragen, jedoch heißt es sehr oft, man habe jetzt keine zeit, die fragen werden später beantwortet (werden sie aber zum größten teil nicht, aus zeitmangel). manchmal habe ich das gefühl, dass ich das alles von alleine können sollte oder einfach zu langsam bin. ich bin einfach ein bisschen frustriert, weil sich niemand für mich zuständig fühlt und ich manchmal schon ein bisschen das gefühl habe, dass ich eher eine last bin.

ich denke, ich werde noch ein gespräch mit einem der mitarbeiter suchen, wollte aber zuerst einmal nach rat fragen.

was meint ihr dazu? verlange ich zu viel? oder ist das normal, dass man oft lange dasitzt und nicht weiß, was man machen soll, nur weil niemand zeit hat einem die fragen zu beantworten?

würde mich über eure meinungen / beiträge freuen!

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Wir hatten in letzter Zeit hier mehrere solche Threads, bitte einmal danach suchen.

Generell lässt sich das von außen schwer beurteilen, da wir ja nur Dein subjektives Empfinden kennen. Ich habe den Anspruch, dass jemand in der Ausbildung eigenständig lernt, das heißt aber nicht, dass er alleine auf verlorenem Posten gelassen wird. Ich würde es so machen, dass ich eine Aufgabe gebe und dann einen Ansatzpunkt. Meine Erwartung wäre dann, dass mein Azubi eben sich durch Literatur / Internet kämpft und mir eine Idee / Konzept für die Problemlösung präsentiert und ich sie dann mit ihm/ihr durch diskutiere. Das würde eben so aussehen, dass ich schaue wo sind Schwächen in dem Konzept und würde ihn/sie darauf hinweisen. Der nächste Schritt wäre dann eben die Schwächen auszubessern.

Ich persönlich sehe in dem Sinne ein Problem, wenn ich jemanden an die Hand nehme und ihm/ihr für ein konkretes Problem einen Lösungsweg aufzeige bzw. das zusammen durcharbeite, denn damit lernt man nicht, wie man eine Lösung entwickelt, sondern nur, wie man für ein bekanntes Problem eine Lösung programmiert. Im Normalfall hast Du aber ein Problem, für das Du keine Lösung hast. Z.B. würde ein Kunde sagen "ich brauche eine Statistik nach den Kriterien XYZ aus meinen Daten". Der Kunde wird selten eine präzise Vorstellung äußern und wie man nun zum Ziel kommt, musst Du Dir eben auch selbst überlegen.

Natürlich brauchst Du am Anfang auch Zeit Dich in die Software einzuarbeiten, also das geht nicht von heute auf morgen, d.h. es dauert Monate bis Du weißt wo was im Code zu finden ist bzw. wie welche Komponenten zusammen arbeiten.

Der erste Punkt im Lernprozess ist, dass Du verstehst was Du überhaupt machst. Programmieren ist nur das Aneinanderreihen von Befehlen, aber bevor Du das machen kannst musst Du einen Algorithmus entwerfen und das macht man gerade als Anfänger auf einem Blatt Papier, d.h. finde eine Lösung für ein Problem (formuliere es in Worten und dann verfeinere dieses, so dass Du es in einzelne Befehle der Programmiersprache umsetzen kannst).

Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass oft hier auch eine falsche Erwartung an den Ausbilder / Lehrenden gestellt wird. Es wird eben erwartet, dass man jeden kleinen Schritt erklärt bekommt, das ist aber falsch. Du sollst selbstständig Dir Wissen aneignen und es vor allem verstehen. Die Aufgabe des Ausbilders ist, Dir verschiedene Wege, die Du nicht kennst zu zeigen bzw. Dir ein "Fallback" zu geben, so dass Du weißt, dass Du immer jemanden hast, der Deine Arbeit im Notfall kontrolliert.

Wen Du z.B. einfach zum Kollegen in Büro stürmst und ihn mit Fragen quizzst, weiß Du wo er gerade seine Gedanken hat? Vielleicht hängt er an einem extrem kniffeligen Problem !? Hier, das finde ich z.B. recht gut, wenn mir der Azubi einfach eine EMail mit dem Problem/Frage schickt, denn dann kann ich mir, wenn ich etwas Zeit habe vernünftig darüber Gedanken machen und es auch so formulieren, dass mein Azubi es versteht, denn ich kann zwar eine kurze Antwort sagen, aber meist bleibt dann das Verständnis auf der Strecke.

Meine Erwartungshaltung an einen Azubi ist eben die, dass ich möchte, dass er selbstständig versucht sich etwas zu erarbeiten, aber weiß, dass wenn er/sie gar nicht weiter kommt, fragen kann, mit aber dann bitte auch immer etwas Zeit geben muss, eine vernünftige und dem Wissensstand angemessene Antwort zu formulieren. Nur weil er/sie vielleicht eine Aufgabe nicht sofort gelöst bekommt, heißt das auch nicht, dass er dann direkt Fragen soll, denn oft muss man, gerade am Anfang, viel Zeit in Recherche z.B. im Netz aufwenden, um eine Lösung zu finden.Aber meist durch eine lange Recherche entsteht ein großer Lerneffekt und ich als Betreuer wäre dann immer stolz, wenn jemand alleine eine Lösung findet vor allem mir dann auch als "seine Idee" verkaufen kann, denn dann entsteht eine Diskussion / Dialog.

Du musst also schauen, woran es nun hackt. Hast Du ggf. falsche Erwartungen, die Du an Deine Betreuer stellst oder möchten sie Dir nichts beibringen. Versuche auch einmal Deine Einstellung kritisch zu reflektieren.

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Hallo Snowpower,

in einigen Sachen kann ich meine Situation wiedererkennen :] Es geht mir gröstenteils genauso, teilweise sogar noch schlimmer, was aber hier nicht das Thema sein soll.

ich mache seit september eine ausbildung zum FIAE.

Zunächsteinmal herzlichen Glückwunsch! Kann ja nicht jeder heute von sich sagem, dass er das kann.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Daran, dass Du erst seit September eine Ausbildung machst solltest Du denken - Du wirst abends zum Einschlafen wohl mehr Fragen im Kopf schwirren haben, als Lösungsansätze; was aber im Grunde völlig normal ist. Denn: Du machst ja eine Ausbildung, um etwas zu lernen (zumindest im Idealfall).

leider ist es so, dass ich nicht wirklich einen festen ansprechpartner habe, der mir bei meinen fragen/problemen weiterhilft.

Jau! Kenn ich zu 100%!

Aber dafür hast Du ja uns :]

Formuliere Deine Probleme ordentlich, und wir helfen Dir, wo wir können *g*

weil sich niemand mit mir hinsitzt und das ganze mal mit mir durchgeht.

Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass oft hier auch eine falsche Erwartung an den Ausbilder / Lehrenden gestellt wird.

Das kann ich so nur unterstreichen.

Dass Du wirklich jemanden findest, der Dich quasi an die Hand nimmt, wirst Du nicht finden; das ist eine schöne Utopie ;)

wo man neue methoden oder komponenten benötigt und ich nicht einmal weiß, dass es diese gibt, wie soll ich das ganze angehen?

Aber umgekehrt, macht Dir hoffentlich auch keiner einen Vorwurf daraus, wenn Du diese Komponenten nicht kennst, oder?

Nichtwissen ist nicht schlimm, nur wider besseres Wissen handeln ist schlimm.

"Produktkenntnis" ist eigentlich unerlässlich und im Laufe der Zeit solltest Du die ein oder andere Schulung in Deiner Ausbildung erfahren, sei es intern oder extern; dann kommt so langsam das Wissen zusammen.

manchmal habe ich das gefühl, dass ich das alles von alleine können sollte oder einfach zu langsam bin.

Die Frage ist: Verlangt das tatsächlich jemand "schon" von Dir, oder siehst Du, das andere Azubis e.g. "schneller" sind?!

Denn das wird Dir immer so gehen, dass es jemanden gibt, der eine schnellere und schönere Lösung parat hat.

Aber statt Dir einen Strick draus zu drehen ist dann ein guter Ausbilder gefragt, zu sehen, wie Du die Lücken schliessen kannst.

ich bin einfach ein bisschen frustriert, weil sich niemand für mich zuständig fühlt und ich manchmal schon ein bisschen das gefühl habe, dass ich eher eine last bin.

Ja, rein wirtschaftlich auf jeden Fall: Azubis kosten Zeit, Geld und Nerven :]

oder ist das normal, dass man oft lange dasitzt und nicht weiß, was man machen soll, nur weil niemand zeit hat einem die fragen zu beantworten?

Ja. Eigentlich schon.

Aber wie schon mehrfach gesagt: Du hast ja uns (und den kleinen unbedeutenden Rests des Internets)!

Wenn ich im stillen Kämmerlein arbeiten müsste, mit einem einzigen Buch anhand, hätte ich schon längst in die Tischkante gebissen und den Job hingeschmissen.

Um es mal so zusammenzufassen:

Ca. 15-20% habe ich durch Fragen an Kollegen gelernt,

Ca. 40-50% habe ich mir angelesen, weil ich mir Literatur gekauft/geliehen habe

und den Rest hab ich mir im Internet zusammengesucht

Und derzeit sieht es so aus, als werden es eher 10-15% werden, die ich durch Fragen gelernt habe.

@flashpixx

Ich persönlich sehe in dem Sinne ein Problem, wenn ich jemanden an die Hand nehme und ihm/ihr für ein konkretes Problem einen Lösungsweg aufzeige bzw. das zusammen durcharbeite, denn damit lernt man nicht, wie man eine Lösung entwickelt, sondern nur, wie man für ein bekanntes Problem eine Lösung programmiert.

Ich sehe das "an die Hand nehmen" auch aus einem anderen Blickwinkel:

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es für meinen Lernfortschritt sinnvoll gewesen wäre, mir zwar nicht den Lösungsweg zu zeigen, aber an gewissen Stellen zu sagen, warum meine Lösung scheitert; bzw. Techniken anhand zu geben, wie ich effizienter Fehler finden kann.

Oftmals sind es ja nicht unbedingt die Probleme zur Compile-Time, sondern eher die Logik-Probleme, die Neulingen das Leben schwer machen.

Programmieren ist nur das Aneinanderreihen von Befehlen

Ich sehe es nicht ganz so banal an, sondern als das Verwirklichen von Ideen an ;)

Und zur Ausbildung gehört es, gute von schlechten Ideen unterscheiden zu lernen - was IMHO die wenigsten können.

Ich kenne auch in meinem Umfeld viele, die Algorithmen entwickeln können, die Programmabläufe planen, die aber nicht in der Lage sind, einen guten von einem schlechten Algorithmus zu unterscheiden; und damit meine ich nicht unbedingt mathematisch beweisen zu können, das ein Algorithmus eine schlechte Laufzeit hat. Eine umständliche Lösung ist zwar auch eine Lösung, aber es sollte Wert auf elegante Lösungen gelegtwerden - was heute nicht immer (und in der Berufsschule schon zweimal nicht) vermittelt wird.

Bearbeitet von lilith2k3
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Ich sehe es nicht ganz so banal an, sondern als das Verwirklichen von Ideen an ;)

Du hast mir da den Nachsatz unterschlagen :P

Da hatte ich das bezügl des Algorithmus auch ausformuliert und das läuft letztendlich ja auf Deine Aussage hinaus.

Vielleicht aber noch ergänzend: Du bekommst eine Problemstellung, setz' Dich hin und überlege Dir eben auf einem Papier eine Lösung, was musst Du alles machen, damit Du das Problem löst. Wirklich in Stichpunkten aufschreiben. Dann setzt Du Dich hin und überlegst wie man nun jeden Stichpunkt in Quellcode umsetzen kann und was Du dafür nun brauchst. Zum Abschluss gehst Du hin und codierst es, vor allem auch das ganze mal mit Falscheingaben testen. Wenn Du das fertig hast, gehst Du zu Deinem Ausbilder und besprichst es mit ihm.

Das Problem ist, wenn Du zu Deinem Ausbilder gehst und sagst "kann ich nicht", was soll er dann machen !? Wenn Du aber ihm eine Lösung, auch wenn sie nicht oder schlecht funktioniert präsentierst, dann sieht er, dass Du Dich bemüht hast und vor allem habt ihr eine Grundlage auf der er mit Dir aufbauen kann. Keine Lösung heißt "kein Fortschritt", eine Teillösung, auch wenn sie schlecht oder falsch ist, zeigt "Du hast Dir Gedanken gemacht" und dann kommt der Effekt, dass er Dir sagen kann, wo man es verbessern kann.

Eine Ausbildung ist nicht wie Schule, in der Schule kann man sitzen und sich berieseln lassen. Eine Ausbildung ist ein "interaktiver Unterricht", d.h. Du musst selbst aktiv werden, um etwas zu lernen. Lernen heißt sich selbst Probleme zu suchen und sie versuchen zu lösen. Aber Du solltest immer wissen, dass Du Fragen stellen kannst, d.h. komplett alleine lassen ist nicht okay

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ich bekomme eine aufgabe, diese wird mir kurz erläutert, ja, und dann bin ich auf mich alleine gestellt.

Vllt solltest du den Zeitpunkt der möglichen Fragen etwas vorverlegen...

Wenn es dir erläutert wird, stelle deine Fragen gleich. Du bekommst eine Aufgabe und hast wirklich absolut keinen Plan was du machen sollst?

Dann lass den Kollegen nicht erst zu seinem Arbeitsplatz zurückmarschieren und sich anderen Dingen zuwenden, halt ihn gleich bei dir.

Wenn dir nicht sofort ein Realisierungsansatz einfällt dann sei so ehrlich und sag es gleich. Im Optimalfall erklärt man dir die Aufgabe etwas ausführlicher und zerlegt das Problem in Teilstücke, mit denen du etwas anfangen kannst [durch eigene Recherche z.B. oder indem du dir vorhandenen Code ansiehst]. Ich hab ungefähr zum selben zeitpunkt wie du angefangen und kenne das Gefühl, muss aber ehrlich gestehen, dass ich a) größtenteils selbst dran schuld war und mich B) davon habe demotivieren lassen. Wenn man sich jedes Mal sagt "super, ich hab schon wieder keine Ahnung" dann kommt am Ende auch nichts Brauchbares heraus. Versuch das Problem zu begreifen, mach dir Notizen [ich schmier jeden Tag zig Blätter voll] und geh es Schritt für Schritt an. Was du fachlich nicht drauf hast, sagt dir Google [und mit der richtigen Einstellung nervt das auch nicht] und wenn du absolut nicht weiterkommst und niemand Zeit für dich hat, dann beschäftige dich anderweitig in der Richtung [Tutorials etc.], damit das

oder ist das normal, dass man oft lange dasitzt und nicht weiß, was man machen soll, nur weil niemand zeit hat einem die fragen zu beantworten?

am besten gar nicht mehr vorkommt.

Ist sicher kein optimaler Start, aber was du an deiner Herangehensweise ändern kannst solltest du angehen, bevor du das Problem zum Thema machst.

beiß dich durch, mach dich wertvoll :)

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