Apfelchips Geschrieben 16. Dezember 2010 Geschrieben 16. Dezember 2010 Hallo zusammen, im Sommer 2011 steht für mich die FIAE-Prüfung an; heute habe ich den Projektantrag fertig gestellt. Da Ihr teilweise auf diesem Gebiet bereits Erfahrungen habt, bitte ich Euch darum, mir Feedback (mit konstruktiver Kritik) zu meinem Antrag zu geben: Projektbezeichnung (Auftrag/Teilauftrag): Entwicklung einer mobilen Softwareanwendung zur Unterstützung blinder Menschen bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel Kurze Projektbeschreibung: Stark sehbeeinträchtigte und sehbehinderte Menschen sind im Alltag auf Orientierungshilfen angewiesen. Bei der Wegfindung dienen dazu oft dritte Personen, speziell ausgebildete Blindenhunde oder technische Gerätschaften. Mit einer Softwareapplikation für das Touchscreen-Smartphone "iPhone" soll dieser Personengruppe eine innovative, leicht zu bedienende und zielgruppenorientierte Anwendung zur Orientierung speziell im öffentlichen Personennahverkehr (Bus und Bahn) zur Verfügung gestellt werden. Diese Applikation weist den Anwender durch entsprechende (u. a. akustische) Signale auf die Annäherung an einen vorher definierten Zielpunkt (im konkreten Fall eine Haltestelle bzw. ein Bahnhof) hin und ist durch Verwendung von betriebssystemspezifischen Eingabehilfen auf seine Zielgruppe spezialisiert. Projektphasen mit Zeitplanung in Std.: Durchführung einer Ist-Analyse 4Soll-Analyse und Bestimmung des Projektziels 5Ermittlung der genauen Anforderungen der Zielgruppe 3Programmentwurf inkl. Klassendiagramm-Erstellung 8Entwicklung benötiger Funktionalitäten und Tests 38Erstellen der Projektdokumentation 12 Gesamtstundenzahl für die Projektarbeit: 70 Die Projektarbeit beinhaltet folgende Dokumente: Prozessoriente ProjektdokumentationKommentierter Quellcode auf CD-ROMAnlagen Herzlichen Dank, Patrick Zitieren
robotto7831a Geschrieben 16. Dezember 2010 Geschrieben 16. Dezember 2010 Ähm. Wenn ich an meine Schwester und meinen Schwager denke, dann würde ich sagen Zielgruppe verfehlt. Ein blinder wird bestimmt kein Touchscreen Handy haben. Wie soll er das denn bedienen? Frank Zitieren
Apfelchips Geschrieben 16. Dezember 2010 Autor Geschrieben 16. Dezember 2010 Selbstverständlich werden Blinde Touchscreen-Handys haben. Tatsächlich wird das iPhone als eines der besten, (seh)behindertenfreundlichen Touchschreen-Smartphones bezeichnet und technisch ist die Implementierung einer solchen "Sehbehinderungs-Optimierung" äußerst spannend. (Hoffentlich sieht das die IHK auch so.) Guckst Du hier. Zitieren
127.0.0.1 Geschrieben 16. Dezember 2010 Geschrieben 16. Dezember 2010 erläutere doch bitte noch kurz, wie das projekt zustande kommt. wer sind die beteiligten personen/firmen/verbände. du musst das projekt besser in seinen kontext rücken. ob die arbeit dann spannend ist (blindenleitsystem) oder nicht (software fürs finanzamt) ist der ihk rel. wurscht. die will sehen, dass du ein projekt korrekt abwickeln kannst. vom ersten kundenkontakt über ist/soll vergleich, verschiedene lösungen evaluieren, umsetzen, dokumentieren, kundenorientierung usw. Zitieren
Apfelchips Geschrieben 16. Dezember 2010 Autor Geschrieben 16. Dezember 2010 erläutere doch bitte noch kurz, wie das projekt zustande kommt. wer sind die beteiligten personen/firmen/verbände. Im Prinzip ist die Geschichte ganz simpel: Ich habe mit meinem Ausbilder ein Brainstorming über Projekt-Ideen veranstaltet, jeder (d. h. mein Ausbilder und ich) hat dabei Vorschläge eingebracht. Einer meiner Vorschläge war dabei die die beschriebene iPhone-Applikation für Blinde — mit dieser Idee (und deren Umsetzung) war auch mein Ausbilder einverstanden, sodass ich nun den Antrag dazu schreiben konnte. Auftraggeber wäre somit mein Ausbildungsbetrieb, einen externen Auftraggeber gibt es nicht. Soweit ich weiß schreibt die IHK das allerdings auch nicht vor. (Das würde wohl auch etwas zu weit gehen.) Sonst sind keine weiteren Parteien beteiligt. Spätestens in der Testing-Phase des Projektes würde ich das Softwareprodukt allerdings einen blinden Menschen übergeben. du musst das projekt besser in seinen kontext rücken. ob die arbeit dann spannend ist (blindenleitsystem) oder nicht (software fürs finanzamt) ist der ihk rel. wurscht. die will sehen, dass du ein projekt korrekt abwickeln kannst. vom ersten kundenkontakt über ist/soll vergleich, verschiedene lösungen evaluieren, umsetzen, dokumentieren, kundenorientierung usw. Ich habe bei der Projektbeschreibung darauf geachtet, dass sie auf den Punkt kommt und das Projekt (wenn auch in kurzen Worten) gut beschreibt. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du ein wenig näher beschreibst, was Du mit "das Projekt besser in seinen Kontext rücken" meinst. (Evtl. sogar mit Beispiel?) Besten Dank, Patrick Zitieren
127.0.0.1 Geschrieben 16. Dezember 2010 Geschrieben 16. Dezember 2010 in keiner firma macht einer einen finger krumm, wenn es nichts zu verdienen gibt. von irgendwo her muss es einen auftrag geben, etwas zu tun - oder man meint, man hat eine nische gefunden und stellt ein produkt her und hofft, dass sich danach genügend interessenten finden. momentan klingt dein antrag so, als ob es keinen auftrag gibt. es schein auch keine analyse zu geben, ob es sich lohnt, so eine app überhaupt zu programmieren. (blinde sind ja eine kleine minderheit). es klingt in der tat so, als sei es ein netter zeitvertreib. verstehst du? da fehlt einfach was. der grund warum du überhaupt das projekt startest. Zitieren
Apfelchips Geschrieben 17. Dezember 2010 Autor Geschrieben 17. Dezember 2010 "Man meint, eine Nische gefunden zu haben" — das beschreibt das ganz gut: Der Markt für solche Software ist mit weit über 1 Millionen Blinde recht groß. Die Nachfrage wäre also durchaus da — das Angebot allerdings nicht. "Lohnen" würde sich so eine Applikation aus dieser Sicht also schon. Ist das der "Grund" für den Start eines solchen Projektes, den Du ansprachst? Ich habe den entsprechenden Part des Antrags jetzt wie folgt umgeschrieben: Stark sehbeeinträchtigte und sehbehinderte Menschen sind im Alltag auf Orientierungshilfen angewiesen. Bei der Wegfindung dienen dazu oft dritte Personen, speziell ausgebildete Blindenhunde oder technische Gerätschaften. Eine Recherche mit anschließender Analyse hat ergeben, dass der Markt für derartige Hilfsmittel groß, jedoch noch weitgehend unerschlossen ist. Stark sehbeeinträchtigte und sehbehinderte Menschen sind im Alltag auf Orientierungshilfen angewiesen. Bei der Wegfindung dienen dazu oft dritte Personen, speziell ausgebildete Blindenhunde oder technische Gerätschaften. Eine Recherche mit anschließender Analyse hat ergeben, dass der Markt für derartige Hilfsmittel groß, jedoch noch weitgehend unerschlossen ist. Daher soll mit einer Softwareapplikation für das Touchscreen-Smartphone "iPhone" dieser Personengruppe eine innovative, leicht zu bedienende und zielgruppenorientierte Anwendung zur Orientierung speziell im öffentlichen Personennahverkehr (Bus und Bahn) zur Verfügung gestellt werden. Diese Applikation weist den Anwender durch entsprechende (u. a. akustische) Signale auf die Annäherung an einen zuvor definierten Zielpunkt (im konkreten Fall eine Haltestelle bzw. ein Bahnhof) hin und ist durch Verwendung von betriebssystemspezifischen Eingabehilfen auf seine Zielgruppe spezialisiert. Kommt hier das, was Dir (sicher zurecht) fehlte, hier besser rüber? Zitieren
Apfelchips Geschrieben 17. Dezember 2010 Autor Geschrieben 17. Dezember 2010 Ich habe das Ganze noch einmal überarbeitet: Stark sehbeeinträchtigte und sehbehinderte Menschen sind im Alltag auf Orientierungshilfen angewiesen. Bei der Wegfindung dienen dazu oft dritte Personen, speziell ausgebildete Blindenhunde oder technische Gerätschaften. Für den Bereich der technischen Hilfsmittel hat eine Analyse ergeben, dass der Markt für derartige Hilfen groß, jedoch noch weitgehend unerschlossen ist. Ein Einstieg in diesen Bereich ist daher äußerst erfolgsversprechend. Mit einer Softwareapplikation für das Touchscreen-Smartphone "iPhone" soll dieser Markt betreten werden. Das zu entwickelnde Produkt soll der beschriebenen Personengruppe eine innovative, leicht zu bedienende und zielgruppenorientierte Anwendung zur Orientierung speziell im öffentlichen Personennahverkehr (Bus und Bahn, u. a. Benachrichtigung beim Erreichen einstellbarer Zielorte) zur Verfügung stellen. Folgende Punkte sind dabei zu berücksichtigen: - Zielgruppengerechte Gestaltung der Benutzeroberfläche (GUI) - Stetige Zuverlässigkeit und Bedienbarkeit auch im Fehlerfall - Implementierung eines durchgängigen, redundanten Systems zur Benachrichtigung des Anwenders bei Anwendungsereignissen Zitieren
Thanks-and-Goodbye Geschrieben 17. Dezember 2010 Geschrieben 17. Dezember 2010 Ich finde das ja löblich, dass Software für Behinderte entstehen soll, aber wie soll ein blinder Mitmensch eine GUI bedienen können? Zitieren
Apfelchips Geschrieben 17. Dezember 2010 Autor Geschrieben 17. Dezember 2010 Dieser Spiegel-Artikel beantwortet die Frage relativ gut und gibt gleichzeitig noch Argumente, warum man so etwas entwickeln sollte. Zitieren
127.0.0.1 Geschrieben 17. Dezember 2010 Geschrieben 17. Dezember 2010 finde ich schon viel besser. du solltest noch stärker deinen betrieb beschreiben. z.b. die firma xyz ist eine kleine softwareschmiede, die ihr geld damit verdient, dass sie apps für iphone usw. programmiert und hofft, damit einen treffer zu landen... natürlich nicht so flappsig, wie ich das getan habe. sondern schön ausführlich. der leser sollte wissen, warum deine firma apps programmiert und wie sie auf den blindenmarkt gestoßen ist. ich habe über 5 jahre in marburg gelebt, der hauptstadt der blinden. ich war auch sehr erstaunt, dass blinde zum beispiel geldautomaten mit touchscreen bedienen können. lediglich die gui wurde umgestellt, dass "ja" immer rechts und "nein" immer links standen und die tasten waren mit braille für zahlen ausgerüstet. das war alles. in marburg, wo sehr sehr viel blinde leben haben da alle banken mitgemacht und alle automaten waren gleich zu bedienen. du solltest bei deiner analyse der bedürfnisse der zielgruppe mehr zeit einplanen. es hat wenig sinn, sich als sehender auszudenken, was ein blinder brauchen könnte. du solltest dich mit einem verbandsvertreter zusammensetzten und mit ihm möglichkeiten eruieren. dafür können ist-analyse und definieren des projektziels imo deutlich kürzer gehalten werden. Zitieren
Apfelchips Geschrieben 17. Dezember 2010 Autor Geschrieben 17. Dezember 2010 finde ich schon viel besser. du solltest noch stärker deinen betrieb beschreiben. z.b. die firma xyz ist eine kleine softwareschmiede, die ihr geld damit verdient, dass sie apps für iphone usw. programmiert und hofft, damit einen treffer zu landen... natürlich nicht so flappsig, wie ich das getan habe. sondern schön ausführlich. der leser sollte wissen, warum deine firma apps programmiert und wie sie auf den blindenmarkt gestoßen ist. Die Beschreibung des Betriebs nehme ich unter dem Punkt "Projektumfeld" vor. Da steht u. a. das drin — sinngemäß zumindest. Warum ich erklären sollte, wieso meine Firma Apps programmiert, kann ich allerdings nicht ganz verstehen. Muss ich im Projektantrag rechtfertigen, warum die Firma in dem Bereich tätig ist, in dem sie eben tätig ist? Letztendlich tut sie das wohl, weil's Geld einbringt. Die Frage, wie sie auf den Blindenmarkt gestoßen ist, hatte ich gehofft bereits mit der Projektbeschreibung beantwortet zu haben: Der Markt ist groß und "fast leer", da hat man es recht einfach sich zu etablieren und die Leute dazu zu bringen, "Guck mal, die haben's genau richtig gemacht!" zu sagen. Projektumfeld: Neben der Durchführung von konzeptionellen und beraterischen Tätigkeiten entwickelt FIRMA Webapplikationen und Anwendungen für mobile Softwareplattformen wie dem iOS, welches u. a. auf dem iPhone Einsatz findet. Die Projektumsetzung erfolgt mittels der Entwicklungsumgebung Xcode. Einsatzziel der zu entwickelnden Applikation sind iPhone-Geräte der 3. und 4. Generation. du solltest bei deiner analyse der bedürfnisse der zielgruppe mehr zeit einplanen. es hat wenig sinn, sich als sehender auszudenken, was ein blinder brauchen könnte. du solltest dich mit einem verbandsvertreter zusammensetzten und mit ihm möglichkeiten eruieren. dafür können ist-analyse und definieren des projektziels imo deutlich kürzer gehalten werden. Danke für die Anmerkung. Ich habe für die Ist-Analyse und der Projektziel-Bestimmung jetzt jeweils 3 Stunden eingeplant und für die Zielgruppenanalyse jetzt 6 Stunden. Ich hatte geplant, mich (mindestens) mit einem "Betroffenen" auszutauschen, der mir seine Anforderungen schildern kann. Zitieren
Apfelchips Geschrieben 17. Dezember 2010 Autor Geschrieben 17. Dezember 2010 lediglich die gui wurde umgestellt, dass "ja" immer rechts und "nein" immer links standen und die tasten waren mit braille für zahlen ausgerüstet. das war alles. in marburg, wo sehr sehr viel blinde leben haben da alle banken mitgemacht und alle automaten waren gleich zu bedienen. Konsistenz in der GUI würde auch Sehenden zu gute kommen. Wenn z. B. der Drucken-Button in allen Anwendungen immer im selben Menü "versteckt" und immer mit dem selben Shortcut versehen wäre, dann würde das Frust und Sucharbeit sparen. Zitieren
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