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Kosten-Nutzen-Analyse


kaagia

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Guten Abend!

Am Montagabend ist es soweit - die Projektdokumentation muss (online) eingereicht werden.

Mein Projektthema ist das Aufsetzen eines Client-Management-Systems. Ich habe mich für ein Proof of Concept mit SCCM entschieden - ein kleines Netzwerk bestehend aus zwei Servern (einer ist DC und bietet DHCP, auf dem anderen laufen SCCM und der SQL Server) und einem Client.

Wie hier vermutlich jeder weiß, sind die Lizenzkosten für Microsoftprodukte recht hoch und um eine Kosten-Nutzen-Analyse komme ich nicht herum. Die hier auf der Seite vorliegenden Dokumentationen sind super, aber im Bezug auf derartige Berechnungen leider nicht sehr hilfreich. Ebenso hat keiner meiner Mit-Azubis eine solche Rechnung in der Dokumentation, die ich mir einmal ansehen könnte.

Aus Datenschutzgründen kann ich die realen Stundensätze nicht verwenden, und im Schätzen bin ich so miserabel, dass ich in dem Zusammenhang mit Sicherheit so richtig auf die Nase fliege. An meinem derzeitigen Arbeitsplatz gibt es zwei Angestellte sowie zwei Auszubildende.

Kann mir jemand realistische Werte nennen, die man in einer solchen Kosten-Nutzen-Analyse verwenden kann? Die fast 60.000,00 Euro, die laut dem Microsoft License Advisor bei einem endgültigen Rollout dadurch aufkommen würden, müssen sich irgendwie begründen lassen.

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du musst unterscheiden zwischen internen und externen Kosten.

Der Mitarbeiter bekommt vielleicht 20 Euro/Stunde ... mit Sozialkosten (Urlaub, Krankenversicherung, ...) kommt der Arbeitgeber auf vielleicht 30 - 40 Euro, mit Verwaltungsaufschlag (der Chef und die Sekretärin muss ja auch bezahlt werden, genauso wie das Büro und sein PC) auf 40 bis 60 Euro und dann will der Chef ja auch noch einen kleinen Gewinn machen -> 50 bis 100 Euro.

Pro Stunde.

Wenn du also ein rein internes Projekt durchziehst, dann nimm 30 bis 40 Euro, bei externen 50 bis 100.

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Vielen Dank für die Antwort.

Das Projekt ist intern, das ist richtig. Mit 30 bis 40 Euro wird es wirklich eine Ewigkeit dauern, bis das System rentabel wäre.

Ich könnte mir selbst in den Allerwertesten beißen, dass ich dumm genug gewesen bin, die Rechnung in meine Zeitplanung einzubinden - so ziemlich alle meine Kollegen scheinen ohne komplizierte Rechnungen auszukommen.

Was solls, falls ich die Prüfung nicht bestehe, mache ich den Fehler bei meinem nächsten Projekt bestimmt nicht mehr.

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naja, Azubi kannst du mit 'nem drittel bis viertel rechnen ... keine Ahnung, was ein Azubi gerade verdient ... die kann man zum Kostendrücken nehmen. Und wenn der zweite Mitarbeiter keine IT-Fachkraft ist, sondern eher angelernt, dann sind 20 Euro Stundenlohn auch etwas hoch ...

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Nochmals danke für die Antwort.

Das Ding ist ja, dass das Projekt

a) komplett betriebsintern ist,

B) bereits vorhandene Hardware, deren Leasingdauer abgelaufen ist und die eigentlich nur noch auf die Abholung wartet, sowie Evaluierungsversionen von den Betriebs- und Softwaresystemen verwendet wurden, für die außer für Strom, den dummen Azubi, der davorsitzt und sich am Kopf kratzt und die ein oder andere Tasse Tee eigentlich keine Kosten aufkommen

und

c) als reines Proof of Concept (da mein Ausbilder nichts von Labor oder Testinstallation hören möchte) für den Betrieb keinen wirklichen Nutzen hat.

Spielt das bei der Kosten-Nutzen-Analyse eine Rolle? Soll sie dennoch durchgeführt werden, als würde man das gesamte System (zwei Serverlizenzen mit jeweils 100 CALs, eine Lizenz für den SQL Server, 100 Lizenzen für Windows 7 und den Service Center 2012 Configuration Manager mit 100 CALs) anschaffen? Die Kosten berufen sich auf 56.000 € und ein paar gequetschte laut dem Lizenzrechner von Microsoft.

Das rentiert sich bei einem Stundensatz von 30 bis 40 Euro mit, ich weiß nicht, vielleicht insgesamt 140 Stunden pro Monat (oder ist das zu viel?) in unter einem Jahr, richtig? Irgendwie kommt mir der Zeitraum etwas kurz vor - irgendetwas muss ich da falsch gemacht haben.

Bearbeitet von kaagia
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irgendwie verstehe ich gerade dein Problem nicht.

Du machst ein Proof of Concept ... d.h. du rollst ja noch nix aus. Du testest in kleiner Umgebung, mehr erstmal nicht. Dafür sollst du eine Kosten/Nutzen-Analyse machen.

Ich will mal 'n Beispiel geben: die Geschäftsleitung bei euch beschließt, die Firma mit nagelneuen mausgraue PCs auszurüsten. Deine Aufgabe ist jetzt ein Proof of Concept: du malst einen alten PC mausgrau an. Und beobachtest, ob die Betriebskatzen die PCs mit Mäusen verwechseln und dabei zerlegen.

Kosten/Nutzen-Analyse: Kosten: alter PC, Farbe für 3 Euro, Katzenleckerli (zur Ablenkung, falls sie einen PC masakrieren) 3 Euro, 20 Stunden zu 5 Euro für Azubi-Malarbeiten und Beobachtung von Katzen und PC. Kosten sind natürlich nicht die 300 mausgrauen PCs zu 500 Euro.

Der Nutzen ist's jetzt etwas schwieriger ... der ist natürlich hier schwer einschätzbar. Aber da kannst du nur schätzen ... was würde es kosten, wenn die Katzen auf die Farbe reagieren und alle PCs eine andere Außenverkleidung brauchen und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit. Da bist du aber im weiten Bereich der Spekulation ... das ist klar.

Aber hier geht es darum, dass du zeigst, dass du dir Gedanken machst und du auch kostenbewusst arbeiten kannst. Wenn deine Kalkulationen nicht absolut sauber sind, dann ist das okay ... für solche Kalkulationen holt man sich auch die Kauffrauen und -männer :-) Hier bei deinem Abschlussbericht geht es viel mehr darum, dass du ungefähr abschätzen kannst, was du anrichtest, auch unter Berücksichtigung der Kosten ...

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Ich glaube, ich verstehe.

Ich nehme also an, dass ich auf der einen Seite die Kosten für die manuelle Installation einer Workstation habe und auf der anderen Seite den Nutzen durch die Installation mittels SCCM. Die Installation des Systems selbst hat auch Zeit gekostet, also fließt diese in die Kosten mit ein.

Die Kosten sind also die Ausgaben für Arbeitszeit, der Nutzen die eingesparte Zeit durch den viel kürzeren Installationsvorgang.

Also laut meinem Zeitplan knapp 25 mal den Stundensatz für die Azubi-Arbeitszeit gegenüber den, sagen wir, drei Stunden pro manuellem Installationsvorgang je Arbeitsstation. Wobei ich mich hier schwer tue, den Nutzen zu sehen, wenn in dem Projekt selbst nur ein Client installiert wurde.

Irgendwie sehe ich hier auf beiden Seiten nur Kosten.

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du machst so eine Art doppelten Proof of Concept:

- geht's überhaupt?

- rechnet sich die Geschichte?

Es kann immer noch sein, dass das Konzept überhaupt nicht funktioniert.

Und wenn es funktioniert, dann hast du für deinen Chef eine Abschätzung, was es später mal einspart. Der kann dann immer noch zwischen "ja, wollen wir" oder "nee ... lohnt den Aufwand nicht" entscheiden.

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Installieren ließ sich die Sache auf jeden Fall, sonst könnte ich nicht viel dokumentieren.

Dennoch habe ich wirklich keine Idee, wie genau diese Rentabilitätsrechnung auszusehen hat, wenn das System mit Evaluierungsversionen auf alter Hardware installiert wurde.

Irgendwie auf diese Art und Weise?

3 Arbeitsstunden * Stundensatz von 40 Euro für angestellten Facharbeiter - also 120 Euro pro installierter Workstation

25 Arbeitsstunden * Stundensatz von 20 Euro für den Azubi - 500 Euro für die Installation des Systems

Das würde also heißen, dass sich die Investition dieser 500 Euro nach fünf Installationen bereits rentiert hat. Was man nun aber nicht vergessen darf, ist die Tatsache, dass der Einsatz von Evaluierungsversionen im Produktivbetrieb nicht legal ist...

Genau das ist auch der Grund, warum ich die Frage überhaupt gestellt hatte.

Meiner Meinung nach müsste die Sache eher so aussehen:

Davon ausgehend, dass jeden Tag zwei Workstations neu installiert oder in großem Umfang konfiguriert werden, sage ich einmal 6 Stunden am Tag. Das sind 30 Stunden in der Woche und somit 120 Stunden im Monat.

Also 120 Arbeitsstunden * Stundensatz von 40 Euro sind 4.800 Euro im Monat an Ausgaben.

Das ganze System mit den 56.000 Euro und den zusätzlichen 500 für die Installation (die man im Vergleich hierzu wohl eher ignorieren kann) hätte sich somit in ungefähr einem Jahr rentiert.

Verstehe ich das nun vollkommen falsch? So langsam schwimmt mir wirklich der kopf.

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- du kannst paschalisiert davon ausgehen, dass eine Evaluierungsversion annähernd gleich einer Produktivversion ist. Als Arbeitsgrundlage.

- alte Hardware? Hm ... dann kannst du ja schreiben: im worst case läuft die Installation x Minuten, auf schnellerer/modernerer Hardware wird's noch schneller. Es geht hier ja nur um eine Abschätzung, keine absolut korrekte Rechnung mit Gültigkeit bis 2090.

- letzte Rechnung sieht plausibel aus.

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Vielen Dank für deine Mühe, ich habe nun soweit verstanden, wie die Sache abzulaufen hat.

Ich denke, ich werde die Rechnung noch ein wenig ausschmücken und so ähnlich in die Dokumentation einfließen lassen. Ich bezweifle, dass das System, wenn es irgendwann eingeführt wird, auf den zwei alten Optiplex weiterlaufen wird, also werde ich mich vermutlich nach zwei Servern umsehen.

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